PORTRAIT, ENFORCER, INNER AXIS, REZET / 23.02.2009 – Kiel, Pumpe

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Also, an diesen Anfangszeiten könnten sich so einige Konzertgruppen der Alten Meierei mal ein Beispiel nehmen: Als ich um 21.30 Uhr den Roten Salon der Pumpe betrete, spielt doch schon glatt die dritte Band! Belohnt wird diese working class-freundliche Orga mit ‘ner vollen Hütte, und das wohlgemerkt an einem Montag und bei absoluten Undergroundbands.

 

PORTRAIT sind Interessierten allerdings auch keine ganz Unbekannten mehr: Am Donnerstag vor dem letztjährigen KEEP IT TRUE gab es vor Ort eine Art Release-Party, über die nicht nur wir hier bei Dremu berichtet hatten. Während des Festivals parkten die Schweden von PORTRAIT übrigens zufällig direkt neben uns… und brannten die Kerze von beiden Enden ab… Kollege Stefan hatte sich dat PORTRAIT-Langeisen denn auch zugelegt und ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir das Ding nachts in Ommas Pension mit x Atü auf den Kesseln abgefeiert haben…

Daher: Bock druff heute! REZET und INNER AXIS sind also komplett durch, als ich ankomme. Erstere sollen wie immer super gewesen sein – volle Kanne Retro-Thrash, aber beim Namen von INNER AXIS präsentieren sich mir ausschließlich schmerzverzerrte Gesichter…

ENFORCER kommen auch aus Schweden und knattern ordentlich los. Die Basis ist US Power Metal im Stil der 80er mit einem dicken Schuss frühe MAIDEN. Das Ganze wird bei Kacksound ordentlich enthusiastisch nach vorne geholzt, von der ungestümen Attitüde her hat das auch ein bisken was von EXCITER. Der Sänger überzeugt mich allerdings nicht wirklich, klingt einfach zu dünn. Und die Songs an sich bieten so auf den ersten Hör kaum was Eigenständiges. Da ist noch Luft nach oben.

PORTRAIT blasen mich danach allerdings vollständig weg! Boah, das ist ja um Klassen besser als die Platte (bzw. wie ich sie in Erinnerung habe)! Der Sound ist jetzt besser, die Band spielt fantastisch zusammen und erzeugt einen Groove, der an ganz frühe MERCYFUL FATE erinnert (ich muss öfters an Songs wie „Doomed By The Living Dead“ oder „A Corpse Without Soul“ denken). Natürlich ist überhaupt der Gesamtsound an KING DIAMOND/MERCYFUL FATE angelehnt, aber auf einem Niveau, welches dem ihrer Idole mindestens gleichkommt! Auch der Gesang überzeugt, weil der Typ den König eben nicht auf Zwang nachahmt, sondern durchaus eigenständig klingt, dabei voluminös und kraftvoll. „We’re the most fatal portrait in the world…“, scherzt der Sänger, aber gecovert wird nicht der König, sondern KISS mit „Love Gun“. Zahlreiche Headbanger (übrigens sehr viele in Kutten und 80er Style heute da) torkeln auf die Bühne und schmettern begeistert mit.  Leider gibt’s am Merchstand heute kein Vinyl, obwohl die Band ein paar Kartons mit auf Tour hat, die aber offenbar im chaotischen Tourbus unter stinkiger Wäsche unauffindbar sind… Egal, wird später verhaftet – geile Band, klasse Konz!

Kommentare   

+1 #1 Alexander 2009-02-26 21:42
Habe 1-2 Tage nach dem Konzert erfahren, dass der Sänger beim Auftritt von Portrait nicht derselbe war, der die Scheibe eingesungen hat. Hatte mich schon über den krassen Unterschied des Gesangs zwischen Liveauftritt und Studioaufnahme gewundert...
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