DRIVING THE SALT - "Tell-Tale Hearts (2002-2009)"

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Wie würde sich wohl eine Mischung aus Propagandhi, Kurhaus, Vladimir Harkonnen und frühen Waterdown anhören? Es könnte darauf rauslaufen, dass eine solche Scheibe wie „Tell-Tale Hearts“ klänge. Die deutsche Formation wirft die Geschwindigkeit und den Nachdruck des Hardcore in einen Pott mit dem Rotz des Rock und einer großen Portion in Text und Melodie verankerter Melancholie und Nachdenklichkeit, die bei dieser Songsammlung noch durch ausführliche Linernotes des Sängers unterstützt wird.  Alle Songs, sogar die Demoaufnahmen, klingen erfreulich echt und trotzdem differenziert, nichts geht in Gerumpel unter oder nervt mit Klicker-klacker. Dabei haben die Jungs es geschafft, wirklich tolle und mitreißende Stücke zu schreiben, die einen mal wieder daran erinnern, dass Musik einst eine spirituelle Bedeutung jenseits des Kommerzes hatte und in gewissen Nischen immer noch hat. Schade, dass die Band nicht bekannter ist. Und das umso mehr, da ich mich gerade vor wenigen Tagen in der Glotze über die Bullshit-Antithese ärgern musste. Jahrelang erfeulicherweise keine Notiz von Green Day genommen, dann ein aktuelles Stück gehört und sofort und ungefragt meiner Freundin zornesrot einen Vortag über Idee und Botschaft von Punk und Hardcore gehalten – ich hätte ihr auch einfach diese Platte vorspielen können. Gut gemacht, weiter so! (Down The Drain Records)    

8 Punkte
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