PENNYWISE, SCHEISSE MINNELLI / 25.01.11. - Bremen, Schlachthof

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Bereits letztes Jahr waren wir zum NOFX-Konzert extra nach Amsterdam gereist, nachdem uns die Jungs von SCHEISSE MINNELLI dorthin eingeladen haben und da die Vier jetzt den Tour-Support für PENNYWISE machten, ließen wir uns nicht lumpen, die um einiges kürzere Reise nach Bremen anzutreten.

Reisegruppe Scheisse also wieder unterwegs in exakt der gleichen Besetzung wie letztes Jahr.

PENNYWISE waren nie die Band, die ich viel gehört habe und ehrlich gesagt kenne ich auch nur zwei Songs so richtig, die Tatsache, dass IGNITE-Sänger Zoli Teglas nun den Gesang bei PENNYWISE übernimmt, machte mich schon neugierig, da ich einerseits den Gesang bei IGNITE sehr gerne mag (ich weiß, vielen ist`s zu gejault, mir nicht), es mir aber auch absolut nicht vorstellen konnte, wie das bei PENNYWISE klingen soll.

 

Um etwa halb sieben verließen wir den Zug in Bremen und machten uns auf zum Schlachthof, SCHEISSE MINNELLI waren noch mit Sachen wie Soundcheck, Essen usw. beschäftigt und der Konzertraum noch nicht geöffnet, also setzten wir uns in die zum Schlachthof gehörende Kneipe, `n bißchen Schicki Micki vielleicht, aber schon ok.

Als der Konzertraum öffnete, sind wir erstmal rein da, sieht schon merkwürdig aus der Laden, die Bühne an der Längsseite mit schmaler Tanzfläche und Tribüne gegenüber, dadurch wirkt die Bühne unglaublich breit.

Kurze Zeit später fingen die Minnellis auch ihr Set an, muss sagen, dass mir die Band in `nem verranzten Kellerloch besser gefällt als auf so einer großen Bühne, was aber nicht heißt, dass das Konzert schlecht war. es brachte ein Mitglied unserer Reisegruppe sogar zum absoluten Ausrasten, leider so, dass er den Bierbecher einer am Rande stehenden Frau durch einen Anrempler zum Überschwappen brachte, die Gute war da wohl ein bisschen überempfindlich und kippte ihm den Rest hinterher, daraufhin ein Blick in Richtung der Angreiferin, dann ein Blick auf das Bier auf dem Boden, schnell auf die Knie und das Zeuch einfach vom Boden saufen - man soll ja nix verkommen lassen, danach ein kurzer Ringkampf mit einem begeisterten Mittänzer und weiter im Text.

Das Set von SCHEISSE MINNELLI war geprägt von Songs der neuen Scheibe (wieso auch nicht, die ist schließlich großartig, aber auch ältere Sachen und ein Gastauftritt von Dave (Destiny Tourbooking) gehörten dazu. Es war der erste Gig, den ich von SM erlebt habe, bei dem nicht „Don`t drink the Viper“ gespielt wurde, naja, irgendwann wird man ja auch müde, immer dasselbe zu spielen.

Alles in allem super, aber der Hauptgrund für die Reise war ja, mit den Jungs zu saufen und nicht deren Musik zu hören.

 

Aber erst mal mussten PENNYWISE ja noch ihren Gig spielen.

Und die haben mich ziemlich derbe begeistert, gerade Neuling Zoli Teglas hat mich echt überzeugt, zeigt er hier doch seine Vielseitigkeit und klingt überhaupt nicht wie bei IGNITE, keine Spur von Klaus Meine.

Einzig peinlich fand ich (ich weiß Philipp, wir sollen nicht immer Punkrockknigge spielen), dass der Gitarrist sehr inflationär die Worte „Fuck“ und „Motherfucker“ gebrauchte, aber wenn er meint. Die Ansagen des Frontmannes rissen es wieder raus, zum Beispiel wurde darauf hingewiesen, wie geil es ist, auf Tour zu sein, aber dass es halt auch Menschen in Ländern wie Kongo, Palästina oder Afghanistan gibt, die nicht in den Genuss kommen, weil sie sich eher sorgen drum machen, keine Bomben auf den Kopf zu kriegen.

Wer den Sängerknaben schon mal gesehen hat, weiß, dass er fast auf jeder Bühne oder jedem Foto ein Sea Shepherd-Shirt trägt, so auch heute und natürlich gab es auch hierzu eine ausführliche Ansage.

Die einzigen Songs, die ich vorher kannte („Fuck Authority“ und „Bro Hymn“), wurden auch gespielt, letzterer natürlich als Zugabe zum Mitbrüllen.

Geile Show von PENNYWISE, die es schaffte, mich über lange Strecken regelrecht zu fesseln.

Nach der Show erst mal noch am Merchstand rumgegammelt, wurde beim Sacheneinladen festgestellt, dass ein Fenster des Minnelli-Tourvans eingeschlagen wurde und das Navi entwendet wurde und das direkt vorm Club, was für dreiste Dreckschweine.

Das sollte der Party keinen Abbruch tun, so wurde erst mal im Backstage gesoffen, wo ich auf einen prominenten amerikanischen/Bremer Musiker traf, als ich ihn ansprach und ihn fragte, ob er mit seiner Band dieses Jahr wieder in Kiel spielen will, sagte er „Sure, i`ve got your E-Mail-Adress“, darauf kramte er einen Stapel Papierfetzen aus seinem Portemonnaie, der größtenteils aus alten Flyern bestand und fing an zu suchen, "faszinierend", dachte ich mir, andere Leute haben dafür ein Büchlein auf Tasche oder speichern das Heutzutage sogar in ihrem Telefon, er hat da eher die chaotische Methode, sympathisch. Gefunden hat er meine Adresse dann natürlich nicht, aber macht ja nix, hab sie ihm nochmal aufgeschrieben, kann er sie nochmal verlieren.

Es ging dann noch weiter in `ne nette Kneipe, wo Punkrock lief, da soffen wir noch ein paar Stunden, bis Sam, warum auch immer, irgendwann auf dem Tresen stand, sich abmaulte und mit einem lauten Rums dahinter landete, daraufhin hatte der Barkeeper keinen Bock mehr und setzte unserem Besäufnis ein Ende.

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