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ROGER MIRET AND THE DISASTERS, CIVET / 03.05.11 - Hamburg, Logo

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Kategorie: Berichte aus dem Pit

Veröffentlicht: Donnerstag, 05. Mai 2011 20:42

Geschrieben von Aller Egon

Zugriffe: 1423

From The Westcoooast to the Eastcooooast...

Genau das gab es gestern im Hamburger Logo. Zwei Bands aus God`s Own Country: L.A. vertreten durch Civet, und New York (auch, wenn er längst umgezogen ist) durch Roger Miret und seine Disasters. Zweimal Punk fucking Rock.

Da ich letztens in der Zeitung schon von alternativen Plätzen für das Logo las und das Hotel nebenan schon Düsteres vorausahnen lässt, gehe ich ma davon aus, dass es für mich eines der letzten Konzerte in dieser alterwürdigen Stätte des guten Geschmacks war. Auch wenn es für einen Abgesang (noch) zu früh ist, fuck Gentrifizierung sei Dank wird es zwangsläufig leider irgendwann so kommen. Wie gut – und das muss man sich wirklich allzu oft vor Augen führen - dass das Aus der Schaubude abgewendet wurde und auch heutzutage noch Gutes passiert.

Naja, kommen wir ma zum Wesentlichen. Schönes Gesamtpaket gestern gesehen. Civet ham live ganz gut die Lunte angebrannt. Krasse rotzige Röhre der Frontfrau, alter Schwede. Erinnert son bisschen an eine ganz frühe Courtney Love oder Brody Dalle von den Distillers. Aber irgendwie noch abgefuckter. Würd gern ma wissen, ob die nachm Konzert noch Reden kann. Civet ham ja auch erst dieses Jahr glaub ich während einer Tour zwei Leute auswechseln müssen. Die Neuen ham sich dann aber schnell in die Band eingefügt. Warn wie gesacht gut, witzich auch, dass sie lauter als die Hauptband waren. Son bisschen merkwürdich fand ich ja, so frühzeitich schon Roger Miret abzufeiern. Und ich hatte das Gefühl, dass schon 10 Songs vorm Ende die Songs jeweils als einer der letzten angekündigt wurden. Aber wie gesacht, guck ich mir nochma an, schön dreckiger und melodischer Punkrock mit heiserer Stimme, gefällt mir! Dass das Augenmakeup sich selbstständig gemacht hat und ein Auge somit aussah, als ob sie auf die Fresse gekricht hat, hätte zur Beschreibung der Musik auch gepasst.

Während des Konzerts, was nebenbei allenfalls ok besucht war, stand auch Roger Miret im Publikum. Da noch mit so einer Marlon Brando- Gedächtnis-Rebellen-Kappe aufm Kopp. Das hat er später schön gegen sein Bandana eingetauscht. Wat soll man zu Roger Miret großartich sagen: zig Bands beeinflusst und einfach geil, wie er sein Lifestyle durchzieht. Man merkt ihm irgendwie an, dass für ihn music einfach more ist. Er versuchte auch den ganzen Abend das sehr träge Publikum in die Gänge zu bringen. Zumindest bei ein paar Leuten hat er das geschafft. Leider auch bei einer Hamburger Motorrad-Gang, die er zuvor ankündigte. Das war natürlich Anlass für einen aus dieser Truppe (bullig, Glatze, Bart – es lebe die Klischee-Schublade) zu zeigen, dass er der verdammt nochma härteste ist…schnarch. Egal, die Roots, auf die in Interviews verwiesen werden, passen auf jeden Fall. Hier ma n bisschen The Clash, da n bisschen Cock Sparrer (deren England belongs to us in NY belongs to us umgewandelt wurde) oder The Business. Nenn es einfach Punk. Auch wenn sich Roger mitunter mehr Stimmung gewünscht hätte und es sicherlich nicht DAS Konzert des Jahres war, ein richtig gutes war es dennoch. Vor allem immer, wenn Lieder der aktuellen und absoluten Party-Kracher-Scheibe „Gotta Get Up Now“ kamen, ging nicht nur bei mir der Lächelfaktor nach oben. Allerorten konnte man „Skinhead“ oder „Oi Oi Oi“ in den Raum schmettern, gepasst hätte es eh immer. Meines Erachtens war „Gotta Go“ total überflüssich. Natürlich isses das gute Recht, diesen grandiosen Song auch mit seiner anderen Band zu spielen und natürlich gingen die Zuschauer da nochma richtich ab, aber warum??? Ham doch genuch eigene Kracher. „My Riot“ (kann man das hier evtl. posten?) z.B., auf den die meisten glaub ich auch sehnsüchtich gewartet haben (ich z.B.). Geiles Teil!

So, genuch der Rede. Schöner Abend! Mit Saufen aber bestimmt noch geiler ;).

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