THE GASLIGHT ANTHEM, TWOPOINTEIGHT / 07.06.2011 – Hamburg, Docks

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Noch heute ärgere ich mich, dass ich den Auftritt von GASLIGHT ANTHEM in der Schaubude 2007 verpasst habe. Dabei hatte ich das Debut sogar schon, da der Chef des schnuckeligen Labels Gunner Records der Bruder eines Kollegen ist (ihr glaubt nicht, was in Lehrerzimmern so alles umgeschlagen wird). Um diese Scharte in meiner Vita auszuwetzen, zur Selbstbestrafung gleichsam, muss ich mich jetzt ins unschöne Docks begeben...

 

Ein Zusatzkonzert hatte die Band bereits am Vortag gegeben, was möglicherweise den Faktor noch bestärkt hat, dass heute massenweise Karten auf der Straße feilgeboten werden. Überall professionelle Kartenhaie, welche die Tickets gleich packenweise anbieten. Blöd für mich, da ich eine Karte zum Verkaufen dabei habe (hier stecken jedoch Krankheitsgründe dahinter, nicht aus Kalkül vorher abgegriffene Karten, versteht sich). Letztendlich übergebe ich Siggi Sick das Ticket für einen eher symbolischen Preis. Der läuft nämlich zufällig gerade über die Reeperbahn und hat eigentlich irgendwas Anders vor.

 

Siggi bleibt der einzige Mensch, den ich heute treffe (okay, die Mitreisenden zähle ich natürlich nicht) – das ist mir seit Ewigkeiten nicht vorgekommen. Das Publikum wirkt sehr studentisch, die üblichen Verdächtigen kann man hier wohl auch nicht erwarten.

 

Die Vorband TWOPOINTEIGHT ist okay, erntet mit ihrem Stil aus THE CLASH und im Grunde sehr ähnlichen Zutaten wie (frühe) GASLIGHT ANTHEM auch verdienten Applaus. Immerhin auch mal ein Support, der stilistisch dazupasst.

 

http://www.myspace.com/tpetwopointeight

 

THE GASLIGHT ANTHEM beginnen zunächst etwas verhalten (wenn auch bei ziemlich großartigem Sound), sodass ich schon befürchte, das Konz werde so an einem vorbeiplätschern. Doch nach der ersten Ansage, bei der man sehr warmherzig begrüßt wird, zieht die Band mich doch langsam in den Bann. Die Atmosphäre muss sich tatsächlich erst aufbauen, erläuternde Worte des Sängers lassen mich tiefer einsteigen in die Emotionen, die textlich und musikalisch verarbeitet werden. Es ist eine Mischung aus Sehnen, Warten – hoffen auf Dinge, die vielleicht passieren können oder melancholische Erinnerungen an Kindheit, Aufwachsen... Gefühlszustände, die halt jede/r kennt und welche die Band so interessant machen, finde ich. Während man technisch durchaus mal Aussetzer zulässt (der Drummer verspielt sich zwei-, drei mal), kann über die gefühlvolle Spielweise vor allem des Gitarristen mit der St-Pauli-Flagge auffem Amp und die Gesangsleistung nur geschwärmt werden. Über 20 Stücke werden gespielt, eine Setlist, welche die offensichtlichen Hits wie „Old White Lincoln“, „American Slang“, “The '59 Sound”, “Great Expactations” und “We Did It When We Were Younng” enthält, aber auch gleich drei Stücke der geilen 10” “Senor and the Queen”, nämlich “Blue Jeans And White T-Shirts”, “Wherefore Art Thou, Elvis?“ sowie den Titelsong. Ein Tom-Petty-Cover (“Refugee”) hatte ich auch nicht erwartet. Übrigens trägt der erwähnte Gitarrist ein “Gunner Records”-Shirt, was zeigt, dass man alte Kontakte pflegt bzw. seine Roots nicht vergisst. Für den nächsten Tag bekommen wir vom Sänger sogar die Erlaubnis, nicht zur Arbeit gehen zu müssen. Höflicher Fucker...

 

Schöne Sache und für mich mal was Anderes.

Kommentare   

0 #4 Amputee 2011-06-15 18:37
Am Vortag haben die Jungs "nur" 90 Minuten und somit 4 Songs weniger gespielt...:-)

Naja, war ja auch nur ein Zuastzkonzert...^^

Gut war's allemal!!! Hat wirklich Spaß gemacht...
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0 #3 siggi sick 2011-06-10 18:23
hi Phil,war zu voll dich zu suchen ,das bier ist aber noch gültig,next time --Lifehouse--waren ganz gut in
der freiheit 36
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0 #2 depfan 2011-06-10 09:10
Damit auch weiterhin die Sonne bei dremufuestias scheint! :lol:
http://www.youtube.com/watch?v=thAnvz2ndO0&feature=related

Keep on rocking!
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+1 #1 Dennis 2011-06-09 14:35
ich hab dich gesehen ;) und noch das ein oder ander ebekannte gesicht. aber hats recht, das publikum war sehr "studentisch" und ziemlich jung. ich kann nur alles unterstreichen, was du geschrieben hast. war ein super konzert und die band sehr sympathisch.
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