Brutal Assault Open Air 2011 Festung Josefov / Jarom?? Tschechien / Tag 3 - 13.08.11

0 Dislike0

Brutal Assault Tag 3, Samstag  13.08.2011:

So, hier jetzt der verspätete Bericht des dritten Tages vom Brutal Assault Festivals. Nach dem Aufwachen merkte ich, dass es mir noch nicht wieder so ganz gut ging. Woran mag das liegen? Also erst mal weitergeschlafen und abgewartet. Irgendwann ging es mir, nach einem Kaffee, dann auch wieder gut und es ging auf das Festivalgelände.

alt

 

 

Die erste Band, die ich mir angeguckt habe, waren die Norweger „Kvelertak“ (14:05).

altalt

Die Mischung aus Black Metal mit eingestreutem Turbonegro Rock n' Roll Gedöns verfeinert mit Hardcore Gekeife gefiel mir ja schon auf dem Tonträger gut. Der Auftritt war dann auch, trotz großer Bühne und strahlendem Sonnenlicht, erwartungsgemäß gut. Anscheinend war noch ein ganzer Schwung Leute, der an den beiden Vortagen nicht auf dem Festival war, am Samstag bzw. Freitag abends angereist. Man sah allerhand Leute, die mit Rücksäcken, Zelten, Bier etc. Richtung Festivalgelände liefen. So war auch der „Kverlertak“ Auftritt bereits schon relativ gut besucht.

altalt

Der Bandname "Kvelertak" soll ja angeblich auf Norwegisch "Würgegriff" bedeuten. Sollten sich die im Wacken Bericht (http://www.dremufuestias.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3394:wacken-open-air-xxii-04050810-wacken-tag-0-a-1&catid=15&Itemid=26) aufkommenden Gerüchte um den Drummer tatsächlich bestätigen, wäre dies leider wirklich ein wenig zum Würgen.

Während des Konzertes traf ich dann auch meine Leute wieder. Wir entschieden uns schließlich dazu, am heutigen Tage noch abzureisen. Zum einen, um den Abreisestress am Folgetag zu vermeiden, da es sicher nicht so einfach ist, wenn bestimmt 15000 Festivalbesucher über die aus dem Ort herausführende Landstraße das Festival verlassen, um dann die nächsten 130 km Richtung Prag weiterzufahren. Ich erinnere mich hierbei noch an einen ewig andauernden Stau im letzten Jahr aufgrund eines liegengebliebenen Nightliners, allerdings bei der Anreise. Zum anderen, weil sich bei mir am dritten Tag (mit der Anreise waren es bereits vier Tage) auch irgendwie schon eine gewisse Festivalmüdigkeit breit gemacht hatte.

alt

Nach „Kverlertak“ gingen wir erst einmal wieder auf den Campingplatz, um dort Bekannte bzw. Zeltnachbarn meiner Mitreisenden zu treffen. Nachdem wir uns ein wenig festgesabbelt hatten, sollte es dann zu den Bay Area Thrashern von „Forbidden“ (15:55) gehen.

altalt

Mit Verspätung kamen wir dann auch vor der Bühne an. „Forbidden“ absolvierten ein unterhaltsames Thrashkonzert und spielte sich durch diese Setlist:

March Into Fire

Step By Step

Forsaken at the Gates

Omega Wave

Twisted Into Form

Through Eyes Of Glass

Chalice Of Blood

In die darauf folgende, aus Madrid kommende, Goregrind Band „Haemorrhage“ (16:35) habe ich nur mal kurz reingeguckt. Irgendwie bereiten mir Menschen in grünen Krankenhauskitteln mittlerweile Unbehagen und wecken unangenehme Erinnerungen. Ich habe monatelang genug solche Menschen sehen müssen. Die Band spielte unter anderem „911 Emergency Slaughter“, „Mortuary Riot“ sowie „I'm a Pathologist“. Für Menschen, die diese Musikrichtung gerne mögen, sicherlich ein gutes Konzert. Mir war aber heute nicht nach Grindmusik zumute. Also setzte ich mich erst einmal in ein Kreuzgewölbe in die Festungsanlage und trank etwas. Von dort konnte man das Geschehen auf der Bühne halbwegs mit verfolgen.

alt

In „Genitorturers“ (17:15) habe ich dann im Vorbeigehen auch nochmal reingeguckt. Einer meiner Mitreisenden wollte die Band undbedingt "fürs Archiv" sehen. Ich fand das, was ich gesehen habe unglaublich langweilig. Außerdem muss ich mir nicht angucken, wie Menschen auf der Bühne gepierct bzw. auf irgendeine andere Art und Weise "bearbeitet" werden. Mein Mitreisender berichtete mir im Nachhinein auch nur von Langeweile, und es wurde auch niemand während des Konzertes irgendwie bearbeitet. Ich habe mich auf jeden Fall dann lieber weiter für die noch folgenden Bands und die Rückfahrt ausgeruht.

alt

Nach der Ruhepause und einem Gang über die Fressmeile, sowie den Metalmarkt ging es dann weiter zu den Amis von „Blood for Blood“ (17:50). 

alt

alt

„Blood for Blood“ lieferten eine gute Hardcoreshow ab. Zwar etwas stumpf, aber es hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht. Außerdem bedient die Band ja nicht nur ein stumpf klischeehaftes Prollimage, wie es von manchen Bands dieser Richtung bedient wird, sondern verfügt zum Teil auch über persönliche Textinhalte.

Direkt danach ging es dann zur Nebenbühne, auf der „Vader“ (18:30) aus Polen spielen sollten.

alt

Der mit Thrash Elementen durchsetze Deathmetal von „Vader“ gefiel mir richtig gut. Erstaunlich finde ich auch, dass es die Band wohl schon bereits seit 1986 gibt. Die Band spielte sich nach einem Star Wars Intro durch folgendes Set:

Devilizer

Crucified Ones

The Wrath

Wings

Sothis

Come and See My Sacrifice

Impure

alt

Als Zugabe spielten „Vader“ dann noch, wie bereits „Kypck“ am Vortag, das Black Sabbath Cover „Black Sabbath“, um mit „Raining Blood“ von „Slayer“ den Auftritt zu beenden.

Aufgrund meines Planes bereits heute Nacht  zurückzufahren, entschied ich mich dazu „Cryptopsy“ (20:00) auszulassen um mich nochmal für zwei Stunden aufs Ohr zu legen. Gesagt getan, ich bin also zurück zum Bus und habe gesehen, dass die Karre ziemlich eingeparkt war. Nach halbstündiger Rangierarbeit konnte ich mich jedoch aus der Parklücke befreien, um mich auf einen anderen Parkplatz, ebenfalls im Campinggarten zu platzieren. Dieser erschien zunächst vielversprechend, da man ihn relativ schnell bei der nächtlichen Abreise verlassen könnte. Trotz Umpark-Aktion bekam ich schließlich noch eine gute Stunde Ruhe ab.

Pünktlich zu „Sepultura“ (22:30) schaffte ich dann auch tatsächlich wieder auf das Festivalgelände. Erstaunt stellte ich fest, dass es plötzlich verdammt voll auf dem Gelände war. Es war voller als bei den „Headlinern“ an den Vortagen, voller als bei "Motörhead" am Donnerstag.

alt

„Sepultura“ spielten sich durch ein gutes Set:

Intro

Arise

Refuse/Resist

Kairos

Just One Fix (Ministry cover)

Convicted in Life

Choke

What I Do!

Relentless

Septic Schizo / Escape to the Void

Seethe

Territory

Inner Self

alt

Zum Abschluss gab es „Ratamahatta“ und „Roots“ als Zugabe. Derrick Green ist ohne Zweifel ein sehr guter Metalsänger und hatte mich ja bereits schon letztes Jahr auf dem Wilwarin mit dem „Musica Diabolo“ Auftritt überzeugt. Ich frage mich allerdings, ob es notwendig ist, dass sich die Band weiterhin Sepultura nennt, obwohl kaum noch Originalmitglieder in ihr spielen. Die Band hätte genug eigenes Material und wäre auch mit einem anderen Bandname nicht schlechter. Im Dezember sollen sie ja ein „Classic“ Sepultura Set bestehend aus Songs von „Arise“, „Beneath the Remains“ & „Chaos A.D" in Hamburg in der Markthalle spielen.

Nach „Sepultura“ ging es dann zur Nebenbühne zu „Tryptikon“ (23:35), die für uns die letzte Band des diesjährigen Brutal Assault Festivals sein sollten. „Tryptikon“ spielten einige Celtic Frost Songs, sowie zwei Eigenkompositonen.

alt

Hellhammer Lieder waren, wie auch auf dem Wacken, nicht mit im Set:

Crucifixus (Intro)

Procreation (of the Wicked) (Celtic Frost cover)

Goetia

Circle of the Tyrants (Celtic Frost cover)

The Prolonging

Winter (Celtic Frost song)

(Outro)

Der ganze Auftritt und die Performance Tom G. Warriors verbreiteten eine schaurig düstere Atmosphäre. Leider habe ich das Konzertende nicht mehr ganz mitbekommen können, da meine Mitfahrer drängten, abzureisen. Ebenfalls im Dezember ist diese Band sicherlich noch einmal eine Reise nach Hamburg wert.

Um 0:20 Uhr sollte es dann schließlich auch auf die Rückfahrt gehen. Ich habe mir noch so eine merkwürdige Halbliterdose Energydrink gekauft, dessen Stand und Promotionaktionen mit Tabledancing und ähnlichen Albernheiten, im Grunde das einzig negativ zu bemerkende, auf dem Festival war. Während ich mir den Drink einverleibte, ging es dann auch zurück zum Campinggarten. Dort angekommen, stand dann ein Auto direkt vor der Ausfahrt, aus der ich rausfahren wollte. Die eigentlich „clevere“ Umparkaktion einige Stunden zuvor hatte also nicht viel gebracht.  Nach einigem Herumgefrage,  konnten wir aber den Fahrer des zuparkenden Autos ausfindig machen und dieser fuhr zur Seite. Nochmals fünfzehnminütiges Rangieren führte dann auch zum Verlassen des Campinggrundstücks und so konnte es die 340 km in Richtung unseres Zwischenstopps in Sachsen zurückgehen. Um kurz vor 6.00 Uhr erreichten wir dann unser Ziel, trotz finsterer Nebelbänke im Gebirge, unversehrt. 

Als letzte Band sollten auf dem Festival noch „Ahab“ (02:25) spielen. Sie haben, wie ich im Nachhinein gehört habe, aber nur wenige Songs gespielt. Von daher ärgere ich mich nicht sonderlich, dass ich sie verpasst habe. Ich gucke mir „Ahab“ dann doch lieber noch einmal auf einem Clubkonzert an, bei dem die Spielzeiten nicht so stark eingeschränkt sind.

Fazit:

Abschließend gibt es nicht sehr viel Negatives über das Brutal Assault Festival zu berichten. Es gibt kaum geschmackverirrtes Rahmenprogramm, wie es häufig auf anderen Festivals zum Teil exzessiv dargeboten wird. Stattdessen gibt es z.B. ein Kino, in dem Horrorfilme gezeigt werden. Die bereits erwähnte Energydrink Promotion ließ sich als Ausnahme gut ignorieren, fand nur am Rande statt und wurde von mir erstmals am Abreisetag überhaupt wahrgenommen. Insgesamt war das Festival, was Kommerzialisierung angeht noch nicht so sehr überladen, wie manche andere Metalfestivals, obwohl natürlich auch das Brutal Assault eine kommerzielle Ausrichtung hat und es mittlerweile wohl das größte Extremmetalfestival in Mitteleuropa sein soll.

alt

Was die Vielfalt der angebotenen Speisen und Getränken angeht, ist das Brutal Assault auf jeden Fall unschlagbar. Ich habe so etwas in dieser Form woanders noch nicht gesehen. Hinzu kommen der für aus Deutschland anreisende Menschen relativ günstige Eintrittspreis, sowie die erschwinglichen Preise für Getränke und Speisen.

Als einziger Kritikpunkt fallen mir die teilweise doch recht kurz ausfallenden Spielzeiten einiger Bands ein. Diese betrugen teilweise nur 30 Minuten, was bei manchen Bands genau richtig sein kann, bei anderen jedoch deutlich zu kurz erscheint. Vielleicht könnte man die Anzahl der Bands, zugunsten einer längeren Spielzeit, ein wenig reduzieren.

alt

Teilweise ist die Organisation auch ein wenig chaotisch, was aber auch zu dem gewissen Charme des Festivals beiträgt. So waren z.B. am Anreisetag bereits alle Parkplätze überbucht, obwohl es noch Festivaltickets gab. Mich störte dies im Nachhinein jedoch in keinster Weise, da ich den sympathischen Campinggarten entdeckt hatte.

Das Festival hat insgesamt sehr viel Spaß gemacht und ich werde, sofern es mir möglich ist, im nächsten Jahr wieder dorthin fahren.

 

Hier kann man sich einen Überblick über das Festivalgelände verschaffen:

http://brutalassault.cz/en/ground/

oder das Ganze als, von Youtube geklautes, Video:

http://www.youtube.com/watch?v=m1r2P9KZYJE

Bericht Tag 1:

http://www.dremufuestias.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3416:brutal-assault-open-air-2011-festung-josefov-jarom-tschechien-tag-1-110811&catid=15&Itemid=26

Bericht Tag 2:

http://www.dremufuestias.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3422:brutal-assault-open-air-2011-festung-josefov-jarom-tschechien-tag-2-120811&catid=15&Itemid=26

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv