WOLFBRIGADE, CROWSKIN / 17.05.2012 - Pötsdäm, Black Fleck
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- Kategorie: Berichte aus dem Pit
- Veröffentlicht: Samstag, 19. Mai 2012 20:00
- Geschrieben von Hammerheadphil
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Eine erbauliche Landschaft besichtigen, Berg auf Berg ab, dabei bot sich mir ein Bild des Friedens und der unausgesprochenen Ruhe, die eine Langstreckenfahrt so mit sich bringt. War es im verhassten Vaterland (Österreich) noch tristes, kaltes Regenwetter, so erfolgte nach dem Überlaufen nach Bayern ein angenehmes sonndurchzogenes „Sonntagnachmittag-Opa-will-Mädels-aufreißen-Wetter“! Bewaffnet mit guter Laune und CDs ging es Richtung Norden. Die Fahrt verlief zu Beginn erstaunlich zügig und so war der erste Schrecken einer „Stop & Go“-Autofahrt fürs erste aus der „Gehirn-Angstregion“ gestrichen.
Gegen 1 Uhr morgens, wir schreiben mittlerweile Donnerstag, erreichte ich mit müden Augen meinen Schlafstehplatz für die nächsten Tage. Brisantes Detail am Rande, kurz vor dem Schlafplatzziel, bin ich wohl ein paar Minuten direkt an der Ampel eingepennt, doch mein Hintermann weckte mich mit den lieblichen Klängen seiner Hupe.
Donnerstag 13 Uhr: Mit verschlafenem Blick aus dem Auto versuche ich die örtliche Umgebung zu sichten. Soso, es war also ein Parkplatz direkt vor einem Kindergarten und zu allem Übel hatte der auch noch an diesem „Feiertag“ geöffnet. Also mal raus aus dem Auto und nach einer Nahrungsquelle suchen. Siehe da: Nach fünf Minuten und schalem Geschmack im Mund fand ich einen netten Laden, günstige Mahlzeiten und freundliche Mitmenschen, von denen sich jeder um seinen Scheiß kümmert. Nach meinem Mahl und ein paar interessanten Berichten begab ich mich, um die nahestehende Umgebung zu erkunden, nach draußen.
Straße rauf, Straße runter. Um halb sechs ging ich dann direkt zum Black Fleck und ich freute mich über bekannte Gesichter, allen voran Loffie, der schon fachkundig sein Schlagzeug und die Backline aufbaute. Ganz entspannt kamen dann auch schon die ersten KonzertbesucherInnen, man plauderte, schwadronierte über die Wichtigkeit vom Vatertagen und Bier aus Plastikflaschen. Leute aus Italien jausneten gemütlich Speck und Salami.
Dann fuhren auch schon Wolfbrigade und deren Crew vor. Es gab gleich eine freundliche Begrüßung mit Micke – Mann, ich hab den Herrn schon knapp zwei Jahre nicht mehr gesehen, doch alles wie immer, feine entspannte Band. Lustig war dann der Soundcheck der Band – gerade die Herren an den Gitarren probierten jeden einzelnen Knopf der Topteile aus und verwirrt von so viel Professionalität zauberte es den Umstehenden ein breites Grinsen aufs Gesicht. Dann ging alles zügig, der Mob trudelte im Minutentakt ein. Bis bald der Club zum Bersten gefüllt war. Gerade auf dem Weg nach draußen, gab es enttäuschte Gesichter, als der Herr am Einlass den euphorischen, konzertwilligen Besucher verkünden musste: „Es gibt keine Karten mehr!“. Das Kartenpensum war begrenzt und es gab lediglich 120 Karten für die Show.
Wenn man mal im Club war, weiß man auch warum, der Raum ist ein größeres Wohnzimmer und so war es bereits bei Crowskin bis auf den letzten Platz gut gefüllt. Fand die Band bereits zu Beginn sehr geil, mit ihrem schleppenden, langsamen, schwermütigen Sound hatten sie mich gleich auf ihre Seite gezogen. Getanzt wurde nicht, doch das passte auch nicht, es war mehr ein Auftritt für die Sinne. Die Band wurde von allen interessiert verfolgt. Nach gewissen Liedern wurde nicht geklatscht, soweit meine Erinnerungen mich nicht jetzt im Stich lassen. Dieser Sound war zu tödlich, kurz er war genial.
Wieder raus, wieder Bier, ...immer mehr.
Etwas erstaunt über so genau eingehaltene Spielzeiten begannen Wolfbrigade bereits um ca. 22 Uhr. Der Raum war angenehm gefüllt und der motivierte Mob konnte sich noch angenehm in der Räumlichkeit bewegen. Mein Platz war ganz vorne und ich durfte neben zwei angenehmen Damen meinen Platz einnehmen. Das Intro begann und meine Nackenhaare standen bereits Spalier! Der Beginn war Hammer, auf den Gesichtern breitete sich ein Grinsen aus und in mir machte sich der Gedanke breit, die Leute wissen schon, was jetzt kommt. Es gab einen wunderschönen Rundumschlag der Songpalette: Von Wolfpacksongs („Living Hell“ und „Enter The Gates“) über alte und ganz neue Songs von Wolfbrigade gab es einen erstaunlich ausgewogenen Mix, der nahtlos ineinander überging. An dieser Stelle ein ganz dickes Lob an die Band, die sich darüber wohl viele Gedanken gemacht hatte. Die Leute feierten die Band würdig ab, bereits zu Beginn meinte Micke (Sänger), dass dies wohl die größte Bühne sei, auf der sie je gespielt haben. Die Jungs lieferten ein absolutes Brett ab, der Gesang fiel bei zwei Songs aus, doch das tat dem Ganzen keinen Abbruch und ich fand es richtig geil, dass Micke so abging, dass es ihm erst bei mehrfachen Darauf-aufmerksam-Machen bewusst wurde. Loffie kümmerte sich eilig um Wiederherstellung des Gesanges. Es gab den einen oder anderen Stagedive und ich konnte es mir nicht verkneifen und so durfte ich die ein oder andere Runde auf den Leuten surfen. Auch Loffie ging den ganzen Abend ab wie Sau. Wenn ich in die Runde sah, dachte ich, ich sehe mein Spiegelbild. Es machte einfach nur Spaß. Die Leute passten auf einander auf, die Stimmung war am absoluten Siedepunkt und die Band verströmte einfach nur gute Laune. Als ich mal wieder über den Leuten rumsurfte, warf ich einen Blick Richtung Bühne und Micke strahlte mich mit verschwitzten, strahlendem Gesicht an und freute sich einen Arsch ab, wie geil der Gig ist. Nach drei Zugaben gab es wiederholte Zugaberufe, doch lediglich Dadde (Drummer) war bereit, dem Pöbel zu geben, was er wollte.
Ich war etwas enttäuscht, dass Wolfbrigade nicht länger spielten, bis mich ein höflicher Fucker darauf aufmerksam machte, dass es schon 23 Uhr ist. Wir feierten noch bis 4 Uhr oder so und die Band trank den einen oder anderen Pfeffi mit.
Ein ganz fettes DANKESCHÖN geht an Loffie und seine Crew. Hut ab für die Arbeit und dass ihr diesen zauberhaften Abend möglich gemacht habt!
In diesem Sinne
Fuck you all!!!!!!!
Euer Hammerheadphil
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