DIE TOTEN HOSEN / 28.05.2012 - Innsbruck, Dogana
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Kategorie: Berichte aus dem Pit
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Veröffentlicht: Donnerstag, 31. Mai 2012 12:53
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Geschrieben von PunchlinePeter
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Zugriffe: 1030
Endlich ist es soweit. Der 28. Mai 2012. Das letzte Mal,
als ich die Toten Hosen live gesehen habe, ist so zimelich genau 20 Jahre her.
Und damals führte mich noch mein Vater zum Konzi. Dazwischen erkundete und
belebte ich so manch andere musikalische Subkultur und die Hosen zogen
weitgehendst unbemerkt an mir vorbei, jedoch nie vergessen. Umso mehr freute ich
mich einfach auf einen schönen Abend.
Also um 18 Uhr Richtung Dogana Innsbruck.
Ja, das Kongresszentrum ist versnobbt und ja, ich hatte Zweifel, ob die Gäste am
gegenüberliegenden Landestheater Freude hatten mit knapp 3000 recht
alkoholisierten Alt- und Jung-PunkROCKERN. Trotzdem, die Atmosphäre war locker
lustig und jeder und jede freute sich einfach. Besonders beindruckt hat mich der
Altersdurchschnitt und die Gästevielfalt. Von 8-jährigen Medls und Jungs bis 70-jährige ALTrocker, overdressten 45-jährigen Frauen gemischt mit alteingesessen
Amebix-Crusties, die Dosenbier mit müden Krawattenjunkies getrunken haben, war
wirklich alles dabei. Positiv mal so nebenbei auch die Security, die wirklich
locker war, und von stressender Polizei keine Spur weit und breit.
Los gings
dann pünktlich um 20 Uhr mit "Wölli und die Band des Jahres"... Uralt-Punkrock mit
Schlagertouch mit Sänger Münchhausen, der ja sicherlich über 60 ist. Angesichts
des Nostalgiefaktors und der Tatsache, dass oben genannter für die Hosen 20 Jahre lang am
Schlagzeug saß, wars nett zuzuhören. Leider blieb mir kein Lied im Ohr, aber
alles in allem ein Daumen hoch meinerseits, was ja nicht so wichtig ist. Vom
Richi und Campino kamen noch als Gäste für 2 Lieder und schon war die Show
vorbei.
Kurze Umbaupause, Bier holen, Pipi machen und zack ganz vor zur Bühne. Da
waren sie, meine Helden. Als Intro brummte schon das überepische "Ballast der
Republik"-Intro, während im Hintergrund die "Bis zum bitteren Ende"-Flagge gehisst
wurde. Gänsehaut. Und dann brach alles los. Campino, Breiti, Kuddel und Andi gaben
Stoff, als gäbs kein morgen angesichts ihrer fast 50 Jahre. Von diesem Pfeffer im
Hintern können sich so manch junge Bands 'ne Scheibe abschneiden. Gespielt wurden "All die ganzen Jahre", "Bonny und Clyde", "Opel gang", "Freunde", "Halbstark", "Alles aus
Liebe", "Wünsch dir was" - Altbekanntes, aber auch die Sauflieder fehlten nicht wie "
Eisgekühlter Bommerlunder"... Was mir sehr gefallen hat, war der doch politische
Aufbau des Sets, denn da waren mehr als nur ein paar linke Lieder, womit ich gar
nicht gerechnet hab. Auch das neue Album bricht live sehr gut durch und auch das
inzwischen nervige "Tage wie diese" war live eine Bombe. Vor Spielfreude wurde
von Song zu Song gesprungen und mitgebrüllt, ganze 2 Stunden inklusive 3 Zugaben
a 3 Songs. Sehr geil. Und immer wenn man glaubte, jetzt is Schluss, kamen die
wieder mit nem neuem alten Hit wie "Paradies" oder "Liebesspieler" oder "Strom".
Zum Schluss kam noch "Alles was war" und der Hosenchor "You´ll never walk
alone". Alles in allem sangen die 3000 Doganianischen Hosen Fans JEDES Wort in
der Halle mit, was wirklich zu einer unglaublichen Atmosphäre beigetragen hat.
Campino und die Meute gaben alles. Von Bädern in der tobenden Menge bis Campinos stimmgewalltigen Präsenz wars einfach nur perfekt. Sicherlich haben mir
persönlich etliche Lieder gefehlt, aber wenn da alles dabei gewesen wäre,
würden die jetzt noch für mich spielen, haha. 30 Jahre Tote Hosen, das ist schon
was. Für mich eine der authentischsten Bands mit guten Texten, die live einfach
eine Bombe sind/waren/bleiben.
Gruß Peter
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