DIE TOTEN HOSEN / 28.05.2012 - Innsbruck, Dogana

0 Dislike0
Endlich ist es soweit. Der 28. Mai 2012. Das letzte Mal, als ich die Toten Hosen live gesehen habe, ist so zimelich genau 20 Jahre her. Und damals führte mich noch mein Vater zum Konzi. Dazwischen erkundete und belebte ich so manch andere musikalische Subkultur und die Hosen zogen weitgehendst unbemerkt an mir vorbei, jedoch nie vergessen. Umso mehr freute ich mich einfach auf einen schönen Abend.

Also um 18 Uhr Richtung Dogana Innsbruck. Ja, das Kongresszentrum ist versnobbt und ja, ich hatte Zweifel, ob die Gäste am gegenüberliegenden Landestheater Freude hatten mit knapp 3000 recht alkoholisierten Alt- und Jung-PunkROCKERN. Trotzdem, die Atmosphäre war locker lustig und jeder und jede freute sich einfach. Besonders beindruckt hat mich der Altersdurchschnitt und die Gästevielfalt. Von 8-jährigen Medls und Jungs bis 70-jährige ALTrocker, overdressten 45-jährigen Frauen gemischt mit alteingesessen Amebix-Crusties, die Dosenbier mit müden Krawattenjunkies getrunken haben, war wirklich alles dabei. Positiv mal so nebenbei auch die Security, die wirklich locker war, und von stressender Polizei keine Spur weit und breit.

Los gings dann pünktlich um 20 Uhr mit "Wölli und die Band des Jahres"... Uralt-Punkrock mit Schlagertouch mit Sänger Münchhausen, der ja sicherlich über 60 ist. Angesichts des Nostalgiefaktors und der Tatsache, dass oben genannter für die Hosen 20 Jahre lang am Schlagzeug saß, wars nett zuzuhören. Leider blieb mir kein Lied im Ohr, aber alles in allem ein Daumen hoch meinerseits, was ja nicht so wichtig ist. Vom Richi und Campino kamen noch als Gäste für 2 Lieder und schon war die Show vorbei.

Kurze Umbaupause, Bier holen, Pipi machen und zack ganz vor zur Bühne. Da waren sie, meine Helden. Als Intro brummte schon das überepische "Ballast der Republik"-Intro, während im Hintergrund die "Bis zum bitteren Ende"-Flagge gehisst wurde. Gänsehaut. Und dann brach alles los. Campino, Breiti, Kuddel und Andi gaben Stoff, als gäbs kein morgen angesichts ihrer fast 50 Jahre. Von diesem Pfeffer im Hintern können sich so manch junge Bands 'ne Scheibe abschneiden. Gespielt wurden "All die ganzen Jahre", "Bonny und Clyde", "Opel gang", "Freunde", "Halbstark", "Alles aus Liebe", "Wünsch dir was" - Altbekanntes, aber auch die Sauflieder fehlten nicht wie " Eisgekühlter Bommerlunder"... Was mir sehr gefallen hat, war der doch politische Aufbau des Sets, denn da waren mehr als nur ein paar linke Lieder, womit ich gar nicht gerechnet hab. Auch das neue Album bricht live sehr gut durch und auch das inzwischen nervige "Tage wie diese" war live eine Bombe. Vor Spielfreude wurde von Song zu Song gesprungen und mitgebrüllt, ganze 2 Stunden inklusive 3 Zugaben a 3 Songs. Sehr geil. Und immer wenn man glaubte, jetzt is Schluss, kamen die wieder mit nem neuem alten Hit wie "Paradies" oder "Liebesspieler" oder "Strom". Zum Schluss kam noch "Alles was war" und der Hosenchor "You´ll never walk alone". Alles in allem sangen die 3000 Doganianischen Hosen Fans JEDES Wort in der Halle mit, was wirklich zu einer unglaublichen Atmosphäre beigetragen hat. Campino und die Meute gaben alles. Von Bädern in der tobenden Menge bis Campinos stimmgewalltigen Präsenz wars einfach nur perfekt. Sicherlich haben mir persönlich etliche Lieder gefehlt, aber wenn da alles dabei gewesen wäre, würden die jetzt noch für mich spielen, haha. 30 Jahre Tote Hosen, das ist schon was. Für mich eine der authentischsten Bands mit guten Texten, die live einfach eine Bombe sind/waren/bleiben.

Gruß Peter

Kommentare   

+2 #1 MetalSon 2012-05-31 16:43
Guter Einstand.

Willkommen bei den StinkendenAsis.
Zitieren

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv