PERSISTENCE-Tour mit SICK OF IT ALL, MADBALL, TERROR, WALLS OF... / 08.12.06 - Hamburg, Markthalle

0 Dislike0

Geschrieben von Kalle Stietzel und Frank I.

 

PERSISTENCE-Tour 2006

Sick of it all

Madball

Terror

Walls of Jericho

Comeback Kid

Destiny

The Distance

Maintain 

 

Hamburg, Markthalle,

Fr 08.12.06

 

Hardcore Zirkus in Hamburg!

Klar, das schauen wir uns doch immer wieder gerne an! Zumal es sich herausstellte, dass keine „Tiere“ dabei waren und sich auch keine Zuschauer so benahmen, wie man es  von ähnlichen Veranstaltungen in Hamburg schon fast (leider!) gewohnt war.

Aber der Reihe nach:

Die Tickets haben wir uns schon mit weiser Voraussicht in Kiel organisiert, spät, aber wir hatten  sie zumindest. Unser dritter Mann an Bord, Frank I.,  hatte es wohl verplant, sich rechtzeitig um die gleichen zu bemühen. Da half auch meinerseits kein erneutes Abklappern der Vorverkaufsstellen hier in Kiel mehr.

Die Show war restlos ausverkauft. Aber  Philipp W. war so großzügig seinen Gästelistenplatz an Frank I. abzutreten, was diesen in erhöhtem Maße einen Endorphinstoß nach dem anderen durchströmen lassen sollte.

Als Reisemöglichkeit wurde schnell die DB auserkoren und wir fanden im Kieler Hauptbahnhof auch sehr schnell 2 junge Mitreisende in die gleiche Richtung.

Eine entspannte Fahrt im Großraumabteil mit dem gewissen Biervorrat und den üblichen Gesprächen über Liebe, Konzis und Punkrock ließen die Reise nicht allzu langweilig werden.

Die Markthalle in Hamburg erreicht, stellten wir zu unserer Überraschung fest, obwohl sehr pünktlich, dass es zu diesem Zeitpunkt noch herzlich wenige Besucher bis hierher geschafft hatten.

Immerhin trafen wir Marius und Michi von Kurhaus, wobei letzterer erstaunlich viele Infos über die vergangenen Dates der PERSISTENCE-Tour zu berichten wusste. Auf meine Nachfrage stellte sich zu meiner freudigen Überraschung heraus, dass er für die Hamburger Band DESTINY als Ersatz-Drummer fungierte. Nur heute leider in Hamburg nicht, da der eigentliche Trommler „doch auf einmal soviel Zeit hatte, in seiner Heimatstadt auftreten zu können“! Schade, dachte ich, aber der Michi nahm es mit Humor! Immerhin konnte er schon ein paar Tage mit WALLS OF JERICHO und the DISTANCE den Nightliner teilen und wusste von netten Anekdoten zu berichten.

Als erstes enterten dann MAINTAIN die Bühne und spielten einen modernen Mix aus Death Metal a’ la Schweden Style und Hardcore. Da ich selber die Band nicht sah, wurde mir nur mitgeteilt, dass es weder Fisch noch Fleisch war. Es waren auch kaum Leute vor der Bühne und zudem immer noch nicht viele in der Markthalle ohnehin. Nett, war nichts besonderes.

Als die zweite Band, „The DISTANCE“,  anfing, zog ich es schleunigst vor, das Foyer zu verlassen und mich in die Halle zu begeben. Schon die ersten Klänge erweckten bei mir ein Wohlgefühl, denn Old School Hardcore quoll aus den Boxen. Die Band aus Connecticut, USA, spielten einen melodiösen und schnörkellosen und nach vorne preschenden Hardcore, der auch mit reichlich Action auf der Bühne aufwartete. Obwohl ich diese Band vorher noch nie gehört hatte, war es für mich persönlich die erste fette Überraschung des Abends.

Dem Applaus und der Stimmung vor der Bühne zu entnehmen, stand ich mit meiner Meinung wohl nicht alleine da.

In der Pause traf ich dann den Sänger an der Bar im Foyer und ich dankte ihm für den tollen Gig! Der bedankte sich artig und sagte u. a., dass es ihm hier sehr gut gefällt und er für immer in Deutschland bleiben möchte, weil die Gesetze und Regelungen nicht so streng wie in den USA sind.

Nach kurzer Umbaupause, was sich allgemein wie ein roter Faden konsequent durch den Abend zog,  folgten DESTINY, die sich aufgrund des Heimvorteils keine große Sorge um den Achtungserfolg heute Abend machen mussten. Ich hatte diese Band vorher noch nie live gesehen, war aber dennoch nicht überschwänglich begeistert. Obwohl ein Fan von Screamo Metal zündete der Gesang nicht sonderlich. Die Stimme war bei den melodiösen Parts sehr leise. Dafür hackte der Rest der Truppe, die übrigens ehemals aus Husum kommen, ordentlich ihr Set runter. Man konnte feststellen, dass sie schon reichlich Fans hatten, die stimmlich die Band reichlich unterstützten.

Die Markthalle hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon sehr gefüllt, denn es standen nach kurzer Zeit TERROR aus L.A. auf den Brettern, um ihren Unmut über die Missstände in der Welt und der Szene aus der Kehle zu schreien.

Da fühlten wir uns auch gleich  wie „one with the underdogs“ !!!

Da wurde nicht der „mouth (ge)shut(ted)“, nein es wurde Hit an Hit gereiht!

Hat diese Band denn keine Ausfälle? Nein, scheinbar nicht, denn es wurde lauthals von der riesigen Meute in der Halle alles mitgegröhlt!

Selten hat man bei Konzerten dieser Art in der Markthalle so viele Leute auf der Bühne gesehen. Der Sänger animierte dauernd das Publikum die Bühne zu entern und dann flugs im Tauchgang wieder zu verlassen. Mag sein, dass es daran lag, dass die Band ein Video bei dieser Show drehte und natürlich massig Action zu sehen sein sollte. Es wirkte für meinen Geschmack auch nicht störend, da die Leute ständig neue Anflugschneisen suchten. Anders schon bei Konzerten erlebt, wo sich mancher erstmal feiern lässt auf der Bühne. Die Atmosphäre vor der Bühne war auch sehr entspannt und friedlich. Kickboxer und ähnliche Asis hatten hier keine Chance!

TERROR zum ersten Mal gesehen und mehr als beeindruckt! Das schafft nicht jede Band und es lag auch definitiv nicht am Astra!

Aber eine Steigerung sollte noch kommen und bei einem Eintrittspreis von fast 25 EUR sollte man noch ein paar Acts erwarten dürfen.

Und dieser entpuppte sich dann als WALLS OF JERICHO.

Im Foyer schon wieder am Bier schlürfen, wurden wir von einer brutalen Stimme in die Halle gerufen. Es war die Sängerin von WALLS OF JERICHO, die uns mit einer tonnenschweren Wagenladung Hardcore Metal überrollten! Hier stimmte die Mischung total und die Markthalle war spätestens zu diesem Zeitpunkt zum Bersten gefüllt!

Die Band dankte es dem Publikum mit einem Smasher nach dem anderen!

Bei „a little piece of me“ war der Mob vor der Bühne mehr als nur am Kochen! Die Explosion lag förmlich in der Luft. Die Band verstand es gekonnt, das Publikum mit ihrem Brachial Hardcore Sound ständig in Bewegung zu halten!

COMEBACK KID führten den Reigen fort und brachen mal wieder eine Lanze für die Fans des Old School Hardcore. Neben songs wie „false idols fall“ und „falling apart“ wurde natürlich auch der oberamtliche Track „wake up the dead“ am Ende des Sets zu einem Highlight! Besser hätten es die Old Schooler aus den 80ern auch nicht hinbekommen!

Für uns stand jetzt leider die letzte Band auf dem Zettel, da wir unseren Zug zurück nach Kiel um 0:20 h noch nehmen wollten.

Den „kleinen“ Freddy noch förmlich vor den Augen (zusammen mit Philipp den kleinen „Madball“ schon zusammen mit Agnostic Front im Forellenhof in Salzgitter Anfang der 90er  gesehen) entpuppte dieser sich als Derwisch auf der Bühne, gekonnt unterstützt von seinen Bandkollegen, die auch nicht vor alten Klassikern wie „set it off“ und „lockdown“ zurück schreckten. Da ich persönlich die neueren Scheiben nicht kenne, war ich dennoch live von ihrem kraftvollem und sehr professionellen Auftreten sehr überrascht!

Nachdem wir uns bei allen Freunden und Bekannten in der Halle verabschiedet hatten, leuchtete auch schon das überdimensionale SICK OF IT ALL Logo bei uns förmlich in den Augen und nicht nur auf der Bühne. Schnell noch unseren Kieler Kumpel Empe als Mitreisenden eingesackt, den Merchandise Tisch im Vorbeigehen inspiziert und geplündert und schnurstracks zum Hauptbahnhof gedüst um unseren Zug zu bekommen.

Fast hätte ich ihn noch verpasst, weil meiner Meinung nach der Biervorrat nicht mehr vorhanden war und es mit Bier auch gehen muss!

Fazit: Obwohl SICK OF IT ALL nicht gesehen, war es für uns alle ein sehr geiles, man muß schon sagen,  Hardcore Festival!!!

 

Geschrieben von Kalle Stietzel mit freundlicher Unterstützung von Frank I. aus Gaarden.

Kommentare   

0 #1 hammerheadphil 2012-04-21 23:07
Toller Bericht!
Zitieren

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv