BAMBIX, STATUES ON FIRE, TYPHOON MOTOR DUDES / 17.04.2014 – Kiel, Hansastr. 48

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Da steh ich in der knackprall gefüllten Hansastr. und was sehen meine entzündeten Augen? Bei den TYPHOON MOTOR DUDES zockt mittlerweile Moe den Bass! Tatsächlich hatte mir das irgendjemand gerüchtemäßig am Vortag in Schleswig bei RIISTETYT erzählt, aber ich hatte es nicht so richtig geglaubt und an ‘ne Verwechslung gedacht. Und ja, ich meine den Moe von Ex-SCHLOIDERGANG, Ex-CHAOS CONTROL, VOLL FIES, GAARDEN BABIES und so weiter. Und was soll man sagen – der Arsch passt da nicht nur gut rein, sondern sticht mit dem schicksten T-Shirt des Abends (HARD SKINS mit ‘nem ejakulierenden Penis druff) die anderen modetechnisch ganz klar aus.

 

Noch was Neues: Es gibt jetzt am Tresen der Hansastraße die Brodersen-Zehner-Karte. 11 halen, 10 betalen. „Mama, Papa, … ich muss euch was sagen […]“

Aber zurück vor die Bühne. So in neuer Besetzung kommen die TYPHOON MOTOR DUDES mit neuem Elan um die Ecke. Natürlich war’s mit Jens auch immer super, nicht dass ihr mich falsch versteht. Deutlich ist meiner Meinung nach, dass die Band wieder ein Stück punkiger geworden ist. Ob das nun schon am Einfluss von Moe liegt, ist zwar eher unwahrscheinlich, da der kommende Longplayer meines Wissens bereits vor seinem Einstieg eingetütet worden ist. Ist ja wumpe, die neuen Dinger gehen auf alle Fälle gut nach vorne und laden zum Fistraisen und Mitschmettern ein. Moe tut Letzteres sehr gekonnt, schmiegt sich sozusagen sanft in den TMD-Backgroundchor ein. Wie immer gibt’s ordentlich Grimassen von Micha zu bestaunen. Der Sound ist ziemlich geil, an den Knöppen steht übrigens Blastbeat-Olli. Ab und zu fallen die Monitore aus, wär ja auch langweilig, wenn immer alles heil wär und funktionierte. Ja, nö, geil.

Die zweite Überraschung des Abends: Bei der nächsten Band STATUES ON FIRE handelt es sich um die Nachfolger der NITROMINDS und MUSICA DIABLO aus Brasilien! Sänger/Gitarrist André hat sich Lalo (b) geschnappt, mit dem er 18 Jahre lang bei den NITROMINDS war, von MUSICA DIABLO den begnadeten Gitarristen André Curci gleich mitgenommen und einen Drummer mit acht Armen dazugepackt. HÖLLE, wie gut sind die denn? Ich muss bei vielen Stücken an PROPAGHANDI denken, denn die STATUES sind technisch ähnlich komplex, dabei aber sehr eingängig. Gefallen mir gar besser als NITROMINDS, die ja auch schon wirklich gut waren. Die Stücke sind zugänglicher, dennoch passiert ständig was Interessantes. Zum Beispiel spielt Curci unfasslich geile Soli, zu denen ich begeistert meinen Brodersen-Humpen schwenke. Und die Nasen haben Spaß, das ist nicht zu übersehen. Eine gerissene Saite nimmt André mit selten gesehener Lässigkeit hin – während er weitersingt, tüdelt er mit einer Hand die kaputte Saite raus und fädelt ein neues Biest noch während des Songs ein, sodass Micha seine fix aus dem Backstageraum geholte Gitarre gleich wieder zurückpacken kann… Knaller und natürlich wird das Debutalbum „Phoenix“ an Ort und Stelle abgeerntet. Das Ding ist ‘ne Wucht, live sind die Brasilianer aber noch besser.

Zum Abschluss gibt es BAMBIX. Schon fünf Jahre nicht mehr gesehen und doch wiedererkannt. Ist ja gar nicht so selbstverständlich, denn Gitarristin/Sängerin Wick Bambix hat ständig neue Menschen in der Band. Burn Von Pey und Caddolf Maria Caddaffi sind ihre neusten Side-Kicks und die Besetzung knallt irgendwie besser als die letzte, hab ich das Gefühl. Sowas ist natürlich immer situationsbedingt und hängt von Sound, Tagesform oder Anzahl der direkt davor absolvierten Auftritte ab. Jedenfalls werden heute Ärsche getreten und der Mob in der Hansa kommt so richtig in Wallung. Die Niederländer/Kölner kloppen ihren melodiösen Punk knackfrisch herunter, klasse gesungen, alles schön flott und spielfreudig. Begeisterung? Eigentlich ja, aber mir verhagelt es kurz die Laune, als ich ‘ne Kontaktlinse verliere. Auf’m Boden rumsuchen ist sinnlos, denn genau in dem Moment, wo mir das Biest rausflutscht (Ursache: offenbar die Brodersen-Zehnerkarte), trampelt ein Knoten aus ca 13 Leuten auf der Stelle herum, an der ich gerade stand. Naja, so wird der Abend urplötzlich um schlanke 120,- Euro teurer. Muss man alles relativ sehen, hab schon mehr Geld für weniger Spaß ausgegeben.

Ein Abend voller Überraschungen also, ganz grandiose Sache.

Kommentare   

+1 #1 Sönke Petersen 2014-04-22 22:13
Und ich musste absagen... Voll verpasst...
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