Kalifornia Crossing / 16/17. Mai 2014 - Schönberg, Holm

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Strecker: Nachdem ich mit der bahntypischen Verspätung in Kiel angekommen bin, konnte ich noch schnell die restlichen Sachen zusammen packen und musste dann los und meine Mitfahrer einsammeln. In Holm angekommen zeigte sich gleich, dass die Parkflächen etwas knapp bemessen war und es eng werden würde. Anfangs wurde noch darum gebeten, dass die Fahrwege frei gehalten werden, aber das hatte sich schnell erledigt und so war es teilweise schon schwer zu Fuß, nüchtern und bei Tageslicht durch die parkenden Autos zu seinem Camp zu kommen. Irgendwann waren die Autos dann geparkt. Leider hatte sich alles etwas verzögert, so dass ich die Sterobombs nur hören konnte, da ich noch mit dem Aufbau beschäftigt war. Schade, da die Stereobombs mit ihrem AC/DC lastigen Rock gut klangen und bestimmt ein gelungener Auftakt in das Festival waren. Die Operators habe ich auch nur gehört. Bier trinken, Leute begrüßen und Festivalband besorgen musste aber auch gemacht werden. Außerdem hatte ich den ganzen Tag noch nichts gegessen und es war Zeit für die erste Grillung der Festivalsaison.

Doppelbericht von Michael Strecker und Dirk Sackers



Sackers: Als ich auf dem Gelände Campingplatz Holm mit Ahved zusammen ankomme, ist es bereits 18.30 Uhr. 'STEREO BOMBS' sind also schon durch und was dort mit Hammond Orgel Waber Rock von der Bühne wummert, sind die bereits spielenden 'OPERATORS'. Gar nicht mal schlecht. Nur leider muss ich ja erstmal richtig ankommen und bemerke auch gleich, meinen Schlafsack sowie die Isomatte zu Hause vergessen zu haben. Klasse. Geht ja gut los. Na egal. Also die Sachen verstaut und losgelegt mit Bier, leckeren veganen Chiliwraps und den restlichen 15 Minuten der Operators. Schön 70er Classic Rock. Natürlich mit nem gutem satten Klampfensound. Bühnentechnisch gabs nix zu meckern. Sound war astrein. Bei der kleinen Bühne (das Teil war der umgebaute Biergarten des Campingplatzheims) war es überdacht und wurde noch wärmer bei Bandbetrieb als es ohnehin schon war. Mit 3 Bier im Kopp und dem Willen zu Rocken war es aber zumindest erträglich. Die Operators sind 6 Leute die in 70er-Style rocktechnisch die Bühne beackern. Zum Ankommen und Bier trinken genau das Richtige. Alle sind da entspannt. Das Wetter ist genau richtig mit was weiss ich, 25 Grad oder was. Gemütlich.

Strecker: Pünktlich für Mindbender war ich dann aber auf dem Gelände und musste erst mal die kleine Bühne suchen, die war wirklich klein und genau genommen war es der Wintergarten der Campingplatzkneipe. Mindbender machten sich aber nichts aus der Enge und platzierten Ihren Sänger vor der Bühne mitten im Publikum. Musikalisch gab es Stonerrock mit ordentlich Metalkante, der mit reichlich Spaß in den Backen vorgetragen wurde. Der Sound war in Ordnung und das Konzert hat Spaß gemacht. Ich hätte Mindbender gern etwas später und auf der großen Bühne gesehen, aber man kann nicht alles haben.

Sackers: MINDBENDER' hatten den Biergarten. Es war aber bei den treibenden Riffs eher ein Hexenkessel. N büschn Sauna und von der Bühne amtlichen Stonerrock. Tanzbar! Und so lassen sich einige Herren nicht lange bitten um bei midtempo Wüstenrock das Tanzbein zu schwingen. 'MINDBENDER' hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Und das immer wieder. Bei mir bisher 3 Mal. Die sind echt immer gut. Und feiern schön mit. Biergarten bedeutet auch gleich mehr Nähe zum Publikum und der Sänger geht gleich mal auf Tuchfühlung und singt den Gig quasi vor der Minibühne in Extase. Richtig fetter Scheiss!!! Und obwohl straight edge, ist die Musi keine Minute öde. Richtig geile Nummer. Jetzt bin ich auch gut warm. Der Nächste bidde! LIBIDO FUZZ' machen richtig Gaudi. Zumal beim Gesang alle hellhörig werden. Der singt ja richtig hoch der Typ und klingt strapazierfähig. Isser auch. Gesanglich werde ich teilweise an die Kommerzrocker von Wolfmother erinnert. Aber gleichzeitig fängt er an, an der Gitarre durchzudrehen als wenn das heute der letzte Gig wäre. Richtig abgefahrener Scheiss – teilweise - auf der anderen Seite voll tanzbarer Kram. Darum auch 'LIBIDO FUZZ'. Die Mukke ist sowas von Sex pur, Alder. Mir sind die Franzosen gleich sympathisch gewesen als Sie Anfang des Jahres mal im Bunker vorbeigeschaut haben. Richtig nette Kerle und ne hammer Rockcombo. Der Sound klingt auch viel frischer und hat gar nicht mal soviel Fuzz wie es ihr Name eventuell preisgibt. Und viel mehr Blues bauen Sie dort ein. Dazu diese helle geile Stimme. Klingt frisch und alt aber dann doch nicht so alt. Fette Nummer!

Strecker: Ich wusste nun wo die kleine Bühne ist und konnte mir gleich die nächste Band Känguin angucken. Ich mag die dynamische und klangvolle Musik von Kanguin sehr gern, allerdings nur für ne gute Halbestunde dann wird es mir zu viel und ich möchte was anderes hören. Mit Jan, der seine Effekte schön auf einem Tigerfell platziert hatte, war die Musik von Känguin noch etwas abgehobener und die Videoprojektionen sollten unterstützen. Schade nur, dass diese kaum zu Geltung gekommen sind, weil die Bilder aufgrund des Tageslichts kaum zu erkennen waren und bestimmt nicht mal jedem Besucher aufgefallen sind. Ich bin irgendwann zurück ins Camp und musste mich etwas erholen. Ein paar Bands sollten noch spielen.

KÄNGUIN' bekomme ich nur im Backstage mit. Ich musste erstmal durchstarten und mir n paar Pils in Kopp knallen. Die Franzosen von Libido Fuzz haben mich durstig werden lassen. Dazu noch lecker Wraps von Teamkoch Krischar. Danke, Alder! Die Dinger waren lecker. 'KÄNGUIN' ziehen

'Sackers: ihren 'Klangwelten'-Gig gekonnt durch. Sehen kann ich auch nur die letzten 15 Minuten aber gehört habe ich Sie wie schon erwähnt, seit Beginn. Seit Kurzem haben Sie sich vervollständigt und Jan mit ins Boot geholt. Er begleitet mit Keyboard, Synthies und Electrozauber den ohnehin schon ursoundmässigen psychedelischen Rock der Kieler Postrocktruppe. Amtlich. Kein Wunder, dass die Luft anfängt komisch zu riechen. Die Meute bringt sich in Stimmung. Zum abchillen und mit den Klängen in die Nacht einzutauchen um zu schweben. Ich befolge den internen Befehl zu genau und verpasse 'BUDDHA SENTENZA'. Schade eigentlich, denn auf die war ich eigentlich ziemlich scharf. Man kann aber nicht alles haben und in Anbetracht dessen, trotzdem bisher einen Marathon mit guten Bands hingelegt zu haben, verabschiede ich mich auf eine Zeltparty mit Saufgelage und netten Menschen. Infolge dessen bin ich ziemlich gut drauf und hackendicht. Zu dicht um meinen Trailer ausfindig zu machen. Also ab in den Biergarten der auch gleich als 'Mückenfreie Zone' galt und auf die Bühne gelegt. Hauptsache nicht in der Gosse oder im Regen aufwachen.

Strecker: Laut Running Order hätten Libido Fuzz als nächste spielen sollen. Da Buddha Sentenza im Stau standen und es nicht rechtzeitig zu ihrem Konzert geschafft haben, haben Libido Fuzz freundlicherweise ihren Platz getauscht und bereits gespielt. Habe ich dummerweise erst mitbekommen, als es zu spät war. So standen jetzt Buddha Sentenza auf der Bühne, die mich mit ihrem Instrumentalen Stoner Rock nicht so ganz überzeugen konnten. Handwerklich alles in Ordnung, nur fehlte den Songs das gewisse etwas und ich glaube auch, dass ein paar Gesangseinsätze die Songs aufwerten würden.
Eine Freundin von mir wollte los und ausparken und nun machte sich die Enge des Parkplatzes richtig bemerkbar. Mit Außenspiegel einklappen, einigen Einweisungen und etwas Glück haben wir das Auto dann aber unfallfrei auf die Straße bekommen. Die Bands waren vorbei und das Auto auf der Straße und nun konnte es in Ruhe noch auf einen Absacker in die Campingplatzkneipe gehen. Bier und Kümmerling 2 Euro da konnte man sich noch eine zweite Runde gönnen. Irgendwann sind die Warp Riders, die am nächsten Tag spielen sollten zu uns gekommen und es wurde noch lange geredet. Noch etwas später ging es dann ins Bett. Der Tag hatte für mich bereits um 4:45 begonnen und es wurde irgendwann Zeit für das Bett. Außerdem war ich auf die erste Nacht im Streckermobil 2.0 gespannt.

Samstag
Sackers: Ich erwache auf der von mir in Beschlag genommenen Bühne und merke anhand der Schmerzen im Kopf, mehr als 4 Stunden waren das nicht. Also erstmal Frühstück für Champions: Kaffee und ne Kopfschmerztablette. Dann ein bisschen Geplaudere und schwuppdiwupp zocken um ca 10 Uhr 'THE GOLDEN AGE OF CERBERUS'. Ich sagte schon mal, dass diese Combo durchaus morgens spielen kann. Ohrentauglicher (Stadion-) Rock! Die harmonieren wirklich gut. Und das obwohl Henning's Gesichtsausdruck nach einer durchzechten Nacht aussieht. Aber lax. Frei nach dem Motto:If u want rock in the morning- u get it! Wirklich sehr gut. Nur bewegungstechnisch ist das Publikum grad dabei sich zu räkeln und zu strecken. 'THE GOLDEN AGE OF CERBERUS' tragen dazu bei. Rocktechnisch irgendwo zwischen 'Sweatmaster' und 'Hellacopters' angesiedelt kochen Sie doch ihr ganz eigenes Süppchen. Super Gesang und das Zusammenspiel klappt perfekt. So darf der Tag anfangen. Dreckig, laut und hart! Die kleine Biergarten-Stage kommt auf Temperatur. Liegt vor allem auch am super Wetter was sich genauso ankündigt wie am Vortag: Sonne satt! Und einen angenehmen 2. Festivaltag verspricht.

'DONKEY DEMON' entern die grosse Bühne. Die werden immer besser. Besonders in Bezug auf Ahved's Gesang der kräftig daherkommt und sicher die stonerlastigen Riffs untermauert. Sehr gut am Morgen. Conterbiertechisch gehts mir richtig dreckig und ich steige auf Wasser um. Und das noch vor der Mittagszeit. Dafür steigen aber an einigen Plätzchen Rauchschwaden auf, bei denen man sich wohlfühlt. Passend zur Musik wird sich mal wieder in Laune gebracht. Aber Donkey Demon sind auch ohne psychedelische Hilfsmittel ein echter Genuss. Sie spielen Stoner Rock mit melodiebezogenen Passagen. Ziemlich geil, was der Herr Christoph auf seiner Klampfe fabriziert. Macht richtig Laune, der Kram.

Danach kommen 'CAMEL DRIVER' auf der kleinen Stage zusammen. Der Raum hatte logger 30 Grad. Wir schwitzen ohnehin schon aber beim Betreten noch mehr als sonst. Puh...Ich kannte nur 3 Songs von 'CAMEL DRIVER' und hatte auch ihre ersten Gigs im Bunker nicht mitbekommen. Also ließ ich mich überraschen. Das Trio spielt instrumentalen Stoner,-Psychedelicrock. Sehr geil, was Lutz da aus der Gitarre holt. Sehr kreativ und gar nicht langweilig aber alles Andere als simpel. Dabei liefern sich Gitarre und Bass ein kleines Duell. Denn Christoph hat am Bass zugelegt ohne Ende. Alter ist der gut geworden. Schön zu sehen, was man aus jemanden rausholt wenn man die richtige Band im Rücken hat. Sehr zu empfehlen. Auch Alex an den Drums funktioniert perfekt. Bei diesen noch tagesfrischen Zeiten astrein zu spielen verdient Respekt. Sehr geiles Brett, Leute.

Strecker: Nach dem Aufstehen gab es erst mal Kaffee. Nachdem die Rückenschmerzen halbwegs
überwunden waren ging es dann vor die Bühne. Die ersten Bands des Tages hatte ich verschlafen und ich konnte mit Testos `Te`Roll meinen Aufwachvorgang abschließen. An dieser Stelle noch eine kurze Empfehlung an alle Festivalveranstalter – wenn es ein Massagezelt geben würde, ich würde es nutzen. Testo `Te`Roll machten die Rückenschmerzen aber schnell vergessen und überzeugten mit ihrer Version von Stoner Rock. Mir fehlt den Songs zwar etwas Biss, aber trotzdem war es ein gelungener Start in den Festivaltag.

Sackers: TESTOS' TE' ROLL' rocken die grosse Bühne und somit den ganzen Campingplatz. Genau richtig um auch die müdesten Gestalten aus den Zelten zu holen. Lasses Organ verwundert/überrascht mich immer wieder. Hammerstimme der Typ. N paar neue Songs dürfen auch nicht fehlen. Und so hör ich beim 2.ten Song doch leichte Bluesanleihen im Gesang. Nicht schlecht. 'TESTOS' TE' ROLL' sind auch wirklich geil. Kanns nicht anders sagen. Und es werden fast alle Songs der Bandgeschichte gezockt. Amtlich! Das schreit auch nach Zugaben von Sachen, die Sie eigentlich repertoiretechnisch in der Versenkung gelassen haben. Alles oder nix lautet die Devise. Wenn jetzt noch einer schläft, dann nur weil er tot ist. Ich hoffe der Herr Strecker ergänzt.

Strecker: Am Vorabend hatten wir mit den Warp Riders aus Norwegen noch ein paar Bier getrunken und nun standen die Warp Riders auf der großen Bühne, die übrigens ziemlich hoch war. Ein Meter weniger Höhe hätte es auch getan. Die Warp Riders hatten merklich Spaß an ihrem Auftritt und freuten sich sichtlich über das gute Wetter, das zahlreiche Publikum vor der Bühne und die allgemein gute Stimmung auf dem Festival. Musikalisch erinnerte mich das Ganze stellenweise an Kyuss oder ältere Quees of the stone age Sachen, trotzdem hatten die Songs genug Eigenständigkeit und es machte Spaß die Songs zu hören und die Band zu sehen. Eine Mitreisende meinte noch, dass Johnny Depp bei den Warp Riders Bass spielen würde. Ich glaube er war es nicht, ich kann mir aber auch keine Gesichter merken.

Als nächstes waren die Italiener Lost Moon an der Reihe, die ich vor kurzem bereits im Rathausbunker in Kiel gesehen hatte. Die Band präsentierte sich sehr sympathisch und musikalisch hat es mir die Musik und der Gitarrist ohnehin angetan. Zum Frühstück gab es bei mir aber nur Kaffee und ich bekam langsam Hunger und meine Mitreisenden hatten bereits die Grillung vorbereitet, so dass ich das Lost Moon Konzert vorzeitig verlasse, mich auf den Weg zum Grill mache und auf ein baldiges wiedersehen mit der Band hoffe.

Mosquito Jack sollten die meisten Leser /innen dieser Seite eigentlich kennen. Gefühlt gibt es Mosquito Jack schon eine Ewigkeit und ich habe die Band schon oft gesehen. Einiger Besetzungswechsel geschuldet fand ich die Konzerte mal besser und mal nicht ganz so gut. Für meinen Geschmack gehörte das Konzert auf dem Kalifornia Crossing Festival leider zu den nicht ganz so guten Konzerten. Sänger und Gitarrist Nico machte seine Sache zwar gut, aber er konnte das Fehlen einer zweiten Gitarre nicht überspielen und so wirkten die Songs drucklos und die Band unsicher. Ich denke aber, dass es mit etwas Übung und / oder der Hinzunahme einer weiteren Gitarre bald wieder besser wird und das nächste Mosquito Jack Konzert zu den Konzerten gehört, die mir in guter Erinnerung bleiben.

Sackers: 'THE UNFUZZBARN' verpass ich aus mir jetzt nicht bekannten Gründen. Auch bei 'MOSQUITO JACK' muss ich leider passen. Von denen sehe ich nur einen Song. Ich glaub, ich brauchte ein bisschen Abkühlung. Der kleine Wald mit den vielen Bäumen und dem kühlem Lüftchen ist genau richtig um den Kater zu verscheuchen oder ggf mit eben diesem klarzukommen. Ich sitze auch immernoch im Wald und die grosse Bühne beschallt den Platz vor der Bühne und den kompletten Wald. Nette Akustik hier. Da kann man, wenn man nicht unbedingt dazu in der Lage ist, gleich liegenbleiben u geniessen. Ich aber huldige der Band und zolle ihnen Respekt. 'WARP RIDERS' aus Norwegen sind am Start. Sexy Sänger denke ich nur als ich diesen über die Bühne wirbelnden Hünen in Augenschein nehme. Er schwitzt, zappelt, spuckt und rockt. Fast wie Iggy Pop. Nur das er dabei besser wegkommt. Ist aber auch n Süsser. Gesangstechnisch top zocken Sie Classic Rock irgendwie so mit n rotzrockartigem Gitarristen. Der is ja mal echt geil. Generell geht die ganze Band gut ab. Alle haben ihren Spass und zum Dank fürs Huldigen kommt der Klampfer von der Bühne um n paar Riffs bei der feierwütigen Menge zu spielen. Cool!!!

Felix (Git. As giants fail) kommt zu mir und sagt, du musst jetzt alle mobilisieren. Hm...brauch ich nicht. Der Laden ist nämlich schon voller Leute. 'AS GIANTS FAIL' spielen musikalisch, progressiv angehauchten Metal. Jedenfalls ist dort sehr viel Metal enthalten. Die Melodiepassagen überwiegen und es ist erstaunlich, wie geil die sind. Wieder fallen mir Anathema, Opeth und diverse andere Sachen ein. 'AS GIANTS FAIL' passen aber sehr gut ins Festival. Auch weil Sie unkonventionell agieren und ohne grosse Lücken von einer Passage zur Nächsten ja förmlich gleiten. Einfach der Oberhammer diese Band. Und ideentechnisch eine echt grosse Nummer. Da wünscht man sich, es könne endlos so weitergehen. Leider ist diese Band auch noch taufrisch. Darum ist nach 30 min der Ofen auch schon wieder kalt. Schade Popade aber trotzdem geil!

NEUME' hab ich irgendwann mal in der Meierei gesehn. Glaube auf einem der 'Spiral of Noise'-Festivals. Aber in Erinnerung blieb es mir nicht. Darum wollte ich die heute mal von Anfang bis Ende sehen. Den Namen schon 100 Mal gelesen aber selber niemals gehört, hauten Sie mich förmlich aus den Socken. Da sind 2 Leute (drums/Git) die einem ein wirkliches Feuerwerk um die Ohren hauen. Klampfentechnisch irgendwo zwischen Hirsch Effekt und Primus gepaart mit Noisecoredrumgeballer. Fett ohne Ende. Da fliegt dir glatt die Mütze weg. Jetzt nicht denken, da kommt nur Krach mit schiefen Tönen von der Bühne. Die beiden Freaks verstehen ihr Handwerk und ab jetzt hab ich 'NEUME' abgespeichert. Sehr geil diese wirklich 'abgefahrenen' und 'verrückten' Songideen. Irgendwie bin ich in Tüdel gekomm. Vor 'NEUME' und danach kommen nämlich entweder 'LOST MOON' oder 'SPACEKLOTZ' hm....beide hab ich gesehn. Aber wer war zuerst???Egal. Ich mach einfach mal mit 'SPACEKLOTZ' weiter. Da ist ja immer Party angesagt. Besonders wenn der Chor zu 'Inframan' mitgrölen will. Schnurrende Gitarrenklänge und der 'Tauchsieder' kommt auch wieder zum Einsatz. 'SPACEKLOTZ' machen ihrem Namen alle Ehre. Spacig fett mit tanzbaren Punkeinlagen meets Industrial Metal! Gern werden Hände des Publikums in Richtung Bühne gestreckt ( um dem Tauchsieder n Tönchen zu entlocken). 'SPACEKLOTZ' ist Gaudi ohne Ende. Mit richtig geil gezockter Mukke! Amtlich meine Herren!

Bei 'LOST MOON' komme ich ein bisschen spät aber grade rechtzeitig zu meinem Lieblingssong 'Event Horizon'. Die Italiener sind richtig entspannt. Und die letzten 20 Minuten auch echt fett. 'LOST MOON' spielen so ne Art Stoner Metal. Schon mehr Rock aber mit ein paar richtigen Metalriffs. Auch Stefanos Stimme klingt lupenrein in Anbetracht seiner Feierwütigkeit. Wenn ich soviel Whiskey trinken würde, könnte ich allenfalls noch 'alright, alright, alright' rausbrüllen aber nicht ein einzigen Ton treffen. Absolute Vollprofis. Die Herren gehen auch bühnentechnisch gut ab und schwingen mit. Da ist ordentlich Bewegung auf und vor der Bühne. Geil!

Strecker: Auf der kleinen Bühne ging es nun mit Spaceklotz weiter. Spaceklotz habe ich in den letzten Jahren ein paar Mal gesehen und ähnlich wie schon bei Känguin muss ich in der richtigen Stimmung für die Musik sein. War ich zu der Zeit nicht und ich zog es vor, vor der großen Bühne zu bleiben, Bier in der Abendsonne zu trinken und auf Bone Man zu warten. Zwischendurch musste ich mal die Toiletten aufsuchen und machte mich auf den Weg dahin. Die Toiletten waren außerhalb des Festivalgeländes und ich musste durch den Eingangsbereich. Alles gut und es war nicht weit. Auf dem Rückweg wurde ich dann aber von einem Ordner daraufhin gewiesen, dass ich den Becher, den ich in der Hand hatte nicht mit auf das Gelände nehmen darf. Der Becher samt Inhalt wurde auf dem Gelände Gelände gekauft und auch nur da konnte ich den Becherpfand von immerhin 2 Euro auch wieder abgeben. Fand ich jetzt nicht so gut, zumal ich kein Einzelfall war. Dafür sollte man sich eine andere Lösung einfallen lassen. Mir ist natürlich auch klar, dass ich den Becher draußen hätte neu befüllen könnte, nur bin ich persönlich viel zu faul für so was und gehe lieber an den nahegelegenen Bierstand. Ist nur eine Kleinigkeit gewesen, nur hat es mich in dem Moment geärgert, dass ich den Pfandbecher nicht mehr mit auf das Gelände nehmen durfte, um den dort abzugeben.

Nun aber weiter mit den positiven Dingen und zu denen gehörte der Bone Man Auftritt. Ich habe die Band länger nicht gesehen und war gespannt wie das Konzert wird. Als Bone Man begannen war es richtig voll vor der Bühne und die Meute ging gut ab und die Band wurde angespornt noch etwas mehr Gas zu geben. Dadurch war das Konzert – zumindest gefühlt – viel zu schnell zu ende und hätte nicht nur für meinen Geschmack noch etwas länger gehen können. Es machte richtig Spaß der Band zuzugucken, die tight und enthusiastisch agierte und es war ein würdiger Abschluss des Live Programms beim ersten Kalifornia Crossing war.

Sackers: Hm...jetzt hab ich nur noch 'BONE MAN' auf der Pfanne. Wenn ich jemanden vergessen habe, dann nur, weil ich Sie eventl. nicht gesehn habe. Ich bitte daher nachsichtig zu sein. Ersteinmal kommt eine Rede bei der sich der Veranstalter bei allen Gästen und dem Team bedankt für den reibungslosen Verlauf sowie für den Spass den an diesem Wochenende alle hatten. Klingt nach einem positivem Résumé. Ist es auch. Denn hier hat alles gestimmt. Das Wetter, die Laune der Besucher, das Bier und das ganze Drumherum sowie die Möglichkeit, kostenfrei die sanitären Anlagen des Campingplatzes Holm nutzen zu können. Sehr geil! Danach fliegen aber auch schon die Löcher aus dem Käse und 'BONE MAN' headlinen das 'Kalifornia Crossing'! Jan von Pink Tank Records sagt noch: 'Diese Band ist sowas von geil. Man bin ich stolz, die zu kennen'. Joa....geht mir auch so. Und schon rumpelt der Karren los. 'BONE MAN' zocken gekonnt und euphorisch ihr Set durch. Euphorisch in Anbetracht dessen, weil jetzt auch keiner mehr im Zelt ist und vor der Bühne ein Mob aus pogenden betrunkenen Rockern den Rasen zertritt. Gut der hatte vorher auch schon gelitten aber nu is auch der letzte Halm gerupft und die schwarze 'Stonerrockerde' kommt zum Vorschein. Hier wird Modder produziert. Und schön mit Lightshow. Ach joa....mich hatte es an dem Wochenende eh nicht gehalten und so mobilisierte ich meine alten Knochen zu nem pogendem Stelldichein. N paar blaue Flecken gibt das ja immer. Nach 1 1/2 Stunden stoniger fuzziger Grungerock war dann aber Schicht im Schacht. Mukketechnisch waren die Bühnen ausreichend bespielt worden. Jetzt ging es zur Aftershowparty in den Wald wo nach Lust und Laune vernichtet wurde, was noch in den Reserven zu finden war.

Strecker: Danach ging es noch auf einen Absacker in die Campingplatzkneipe und dann ins Bett und vorbei war das erste Kalifornia Crossing. Schön war es und ich hoffe auf eine zweite Auflage im nächsten Jahr mit ähnlich guten Bands, gutem Wetter und den Verbesserungen einiger Kleinigkeiten.

Kommentare   

+1 #4 Marcino 2014-07-11 12:19
Ahoi,

nur ein kleiner Vermerk am Rande ;) bei Mosquito Jack fehlte der Druck nicht wegen verschollenen zweiten Gitaristen ... der BASS ist leider KOMPLETT ausgefallen (spontan defekte Elektronik, wie sich im Nachhinein herausstellte) ... hier nochmal DANKE an die Leihgabe für die letzten 3 Songs, das konnte leider den Sound auch nicht retten, aber fürs Gefühl wars wenigstens etwas cooler :)

kommt zum nächsten Gig, dann gibts wieder richtig auf die Ohren :)

Ansonsten ein super Festival ! Respekt und Dank an die Veranstalter !

Greetz
Marcino
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+2 #3 Matt 2014-07-11 06:52
Schöner Bericht, freue mich schon auf die Fotos, finde wirklich spannend wie das räumlich gelöst wurde. (Und auf die Bühne im Biergarten.) Nächstes Jahr (falls es das Festival wieder gibt) bin ich hoffentlich auch dabei!
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+2 #2 Oli 2014-07-10 16:47
Gutes FestivaL!
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+6 #1 M.Strecker 2014-07-09 19:32
Es gibt noch Fotos, die werden in naher Zukunft ergänzt.
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