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NUNSLAUGHTER, DEMONICAL, INCARCERATION, WARFECT / 11.07.2014 – Hamburg, Bambi Galore

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Kategorie: Berichte aus dem Pit

Veröffentlicht: Samstag, 12. Juli 2014 19:29

Geschrieben von Philipp Wolter

Zugriffe: 5630

HELL YEAH, die kultigen Ur-Death-Metal-Freaks NUNSLAUGHTER auf Tour in Europa! Irgendwer hat mir zwar erzählt, dass er sie schon mal gesehen habe, ich selbst hab aber noch nie mitbekommen, dass sie hier unterwegs waren – und es gibt sie ja immerhin seit 1987. Da ist es klar, dass vorm Bambi bereits ein reges Treiben herrscht, als wir dort aufschlagen. Mir ist der Schuppen später sogar schon fast ZU voll, da einem die herumzuckenden Schüttelrüben ständig die Drinks verkleckern… Wir sind mit Siggi hier, heute allerdings nicht mit dem Dodge, da der von ‘nem Trecker geknutscht wurde. Leihwagen heißt die Devise, was uns nicht stört, da das Biest wesentlich weniger schluckt. Gute Besserung natürlich dennoch an Chally. Nachdem uns Siggi in der letzten halben Stunde mit der neuen BLACK BANG BOMB auf infernalischer Lautstärke terrorisiert hat, fühlen sich unsere Hirne angenehm wabbelig weich an. Kannen an den Hals -> METAL!

Bericht von Philipp, Fotos von Siggi Sick

Das schwedische Threepiece WARFECT ist mir noch kein Begriff, macht sich aber schnell ‘nen guten Namen. Geboten wird oldschooliger Thrash mit diversen SLAYER-Gedächtnisparts. Der Sänger agiert etwas sehr höflich/zurückhaltend, dafür ist seine Stimme aber richtig geil. Und er zockt parallel ‘ne recht technische Gitarre. Die Soloattacken zerstören fast so viele Gehirnzellen wie die von BLACK BANG BOMB kurz zuvor inner Karre. Auf Dauer ist das Songwriting allerdings etwas eintönig gehalten. Dennoch ein schöner Einstieg in den Abend, die ersten Rüben werden geschüttelt.

Die ÜBERRASCHUNG des Abends stellen INCARCERATION dar. Den Namen hatte ich zwar vage schon ma vernommen, aber tatsächlich noch keinerlei näheren Kontakt zu den Brasilianern geknüpft oder auch nur bewusst einen Ton gehört. Erst mal macht der Sänger mit ca. 1000 Patches am Körper und überhaupt seiner ganzen Erscheinung einen extrem charismatischen Eindruck. Und dann überfährt einen der schnörkellose Old School Death Metal mit einer unerhörten Energie! In der Tat erweist sich der Sänger als totaler Maniac, der den gewissen Wahnsinn ausstrahlt. Die Band hab ich ab jetzt auf dem Schirm!

Mit DEMONICAL kommt nun bekanntes Kraftfutter. Deren „Death Infernal“-LP hab ich nämlich exakt 37, 5 mal gehört. Woher ich das weiß? Nun, ein ECHTER Nerd führt natürlich Listen. Nee, okay, so schlimm ist es dann doch nicht… Plötzlich wirkt die Bühne so voll, denn nach zwei Bands in Dreierbesetzung sind die Schweden bekanntlich ein Fünfer. Die Jungs sind zwar alles andere als originell und könnten auch EVOTOMBMEMBER heißen, aber da scheißt doch der Hund drauf. Denn die Songs sind trotz der Tatsache, dass sie das klare Schwedentod-Korsett niemals verlassen, einfach mal klasse. Und die Band ist technisch verdammt fit, sodass jetzt im knüppelvollen Bambi überall nur Matten kreisen und Getränke durch die Gegend fliegen.

Aber jetzt wird nochmal am Freak-o-meter gedreht! Drummer und Sänger von NUNSLAUGHTER werden mir wohl ewig im Gedächtnis bleiben… Ersterer kloppt cool mit Sonnenbrille auf sein Set ein, lacht dabei völlig hysterisch (Andi: „Dem steckt doch der Deibel im Arsch!“) und bringt zwischendurch durchgeknallte witzige Ansagen. Der Sänger kommt mit vollgeklatschter Kutte, Nieten und geil gestörtem Gesang herrlich rüber. Die Bands rülpst und rüpelt sich durch ein fulminantes Set. Der Sound ist einfach nur fett, sodass hier jetzt alle komplett am Rad drehen. Herr Andi Harkonnen pogt mit zwei Jacky-Mischen in den Pranken die erste Reihe kaputt. HELL’S UNHOLY FIRE erfüllt auch mein Hirn und ich gröle sogar bei den Stücken mit, die ich eigentlich noch gar nicht kannte…





So dürfte der Start in die Sommerferien gern immer aussehen. UGH!

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