FESTIVAL DER VOLXMUSIK mit: Die ABSTÜRZENDE BRIEFTAUBEN + MIMMIS + MAC PIET – Kiel, 17.10.2014, Pumpe

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Obwohl ich Fights and Fires das letzte Mal inna Bude sehr geil fand und mit Idle Class n weiterer Hochkaräter mit daboi war, fiel konzertmäßich die Entscheidung zugunsten der Pumpe und dem revitalisierten Festival der Volxmusik. Hab Abstürzende Brieftauben zwar bereits im Februar in der Schaubude gesehen, hatte aber (vor allem weil es so schön war) ordentlich Böcke auf ein weiteres Mal. Karte im Vorverkauf geholt, sicher ist sicher, und hin zur Pumpe. Auch ich reihe mich in die Kritiken zur Pumpe bzw. deren nicht gerade positiven Werdegang der letzten Jahre ein. Gerade dieses „unlockere“ Gehabe wurde dann doch immer extremer. Ich kann es aber schoma vorwechnehmen, all das, wat man über die Verbesserungen lesen und hören konnte, bewahrheiteten sich: nettes Personal (auch am Eingang), blöde Pfandmarken-Prinzip adieu gesagt und man durfte mit Bier auch raus auf die Straße, dazu musste man es aber in einen Plastikbecher umschütten, aber da gibt es echt Schlimmeres. Gut so!

Bevor ich losging dachte ich ja, dass mich bereits zahlreiche 14-jährige vollgekotzte in der Ecke liegenden Jungiropunker erwarteten. Dem war nicht so. Metaller (unten war Kiel Rock City Festival) und doch eher ältere (gesittetere...?) Lütts standen gemeinsam Bier schlürfend vorm Entree. Das war auch n Bild, das den ganzen Abend so blieb. War auf jeden Fall nett, immer jemanden zum Pläuschen anzutreffen. Mac Piet habe ich dann auch draußen schnackend verpasst. Sorry! Als die Mimmis anfingen, sind wir dann auch rein. War gut gefüllt und - ich erwähnte es – doch eher ältere Herrschaften am Start. Bei den Mimmis spielt ja mittlerweile fast die ganze Slime-Truppe (oder umgekehrt), so richtig warm geworden bin ich mit denen aber nie wirklich. Ich fand sie dann aber doch überraschend unterhaltsam, auch wenn mir n paar Sachen zu plakativ sind/waren bzw. manche Texte arg Stammtisch sind. Wo kriegt man so ein „Riddler“-Gedächtnis-Anzug her? N riesen „Gegen Nazis“-Banner wurde auch noch auf der Bühne gehisst und nackte, dicke Fan-Plautzen durfen bewundert werden. Ich würde sagen, dass die Mimmis eher für politische Fraktion des Festivals sorgt. Und auch das kann man immer nur wiederholen: das is echt krass, wie viele Themen heute wie damals nicht an Aktualität verlieren. Beängstigend! Stimmung war aber auf jeden Fall schon sehr gut! Auffa Straße haben wir dann (ich hab leider seinen Namen vergessen) n Typen kennen gelernt, der einen gemeinnützigen Verein gegründet hat (Dosenbier E.V., ich glaube, der Name is noch verbesserungswürdich) und sich einen – aufgepasst – DeLorean gekauft hat und den kann man wohl per Spende mal fahren oder so. Wie geil is das denn??? Ein DeLorean...“Marty, wir müssen zurück...zurück in die....“

Dann kamen die Abstürzenden Brieftauben! Wieder in Zweierformation und in supi Form! Gerade mit dem neuen Schlagzeuger hat Micro echt n Volltreffer gelandet. Fand ich sehr amüsant, den netten jungen Mann! Und auch zu diesem Konzert kann ich nur sagen, dass es richtich gut war! Es wurde ordentlich gepogt und auch zahlreich gestagedivet! Die Bande war auch supi aufgelegt und man merkte ihnen (insbesondere Micro) an, wie sie das „Auffabühnestehen“ genossen. Und Dankbarkeit, dass noch so viele sie supporten. Ich hab zwar nicht ganz verstanden, warum „Konrad K.“ gesungen wurde (ich las in einem Interview, dass sie es eigentlich nicht mehr spielen wollten), aber nun gut. Gerade das „Grauen kehrt zurück“ zeigte mir mal wieder, was ich schon als kleiner Junge am Punk so geil fand: wie genial ist die Gitarre bidde? Dededededede! Einmal gehört, nie mehr ausm Kopp! Und das sind Sachen, die kann man auch schon nach n paar Mal üben spielen und muss nicht zum Eddie Van Halen mutieren. Ich hatte gerade bei diesem Lied echt Gänsehaut, vor allem weil ich in meinem inneren Auge mich als kleinen Scheißer wiedergesehen habe. Wie ich und mein bester Freund damals auf seinem Bett hin- und herhüpft sind und den Tennisschläger und Kamm in der Hand (is zwar Klischee, war aber so) „Abstürzende Brieftauben- Im Zeichen des Blöden (Danke, großer Bruder!)“ rauf- und runtergehört haben. Um es kurz abzuschließen: they have played a grandios Konzert!

P.S.: Ich als nach wie vor kein Facebook habender Mensch finde es echt krass, dass nach den Printmedien (hier insbesondere Musikzeitschriften) auch allmählich die ersten Online-Webzines dicht machen, da die meisten Leute anscheinend mittlerweile ausschließlich über Facebook ihre Informationen zu Bands etc. beziehen. Check ich nich...

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