FATES WARNING / 01.11.2014 – Hamburg, Rock Café Sankt Pauli

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Unterwegs mit der Horrorbahn: Ein paar Reihen vor uns sitzt eine Gruppe betrunkener Männer und singt Lieder von PUR (!), im unteren Bereich feiert eine Junggesellinengang und singt NOCH lauter. Die Strukturen in Schleswig-Holstein sind eben doch grundsätzlich ländlicher Natur…


Angenehmer wird es an einem Sonnabend auf der Reeperbahn jedoch auch nicht gerade. Mann, es ist gerade mal 20.00 Uhr und gute 10 % der Mutanten-Touris haben schon so hart einen sitzen, dass man sich wie auf einem Dreh für ‘ne Walking-Dead-Episode vorkommt. Doch irgendwann stehen wir vorm Rock Café Sankt Pauli und genießen den Nerd-Talk mit den üblichen Verdächtigen. Eine Vorband spielt bereits, aber es ist grad so schön, dass wir von jener gar nichts mitbekommen.


Das Rock Café besuche ich heute zum zweiten Mal und der Laden gefällt mir wieder gut. Die Größe ist für so ein Konzert perfekt. Heute spielen schließlich auch parallel THRESHOLD in der Markthalle, da wäre ein größerer Schuppen wohl nicht voll geworden. Das Rock Café füllt sich aber sehr gut und man merkt jetzt schon, dass es ein besonderer Abend werden wird. Von nordischer Zurückhaltung kann dann auch wirklich nicht die Rede sein, als FATES WARNING mit dem tollen „One Thousand Fires“ loslegen. Und es wird stetig heftiger – die Leute drehen mit jedem Song stärker am Rad, geben Szenenapplaus für Soli und singen vor allem richtig laut mit. Tolles Publikum, muss man ja auch mal sagen! Die Band nimmt das auch nicht als selbstverständlich – Michael Abdow (Tourvertretung für Frank Aresti) und Joey Vera grinsen sich wiederholt an und sogar bei Jim Matheos scheint fast so etwas wie ein Lächeln aufzublitzen. Die Euphorie ist aber auch berechtigt, denn selten sieht man eine derart gut eingespielte Band. Geiler Sound auch! Es macht glücklich, dieser Band zuzuschauen, die es eben doch schafft, nicht nur perfekt, sondern auch gefühlvoll zu spielen. Was auf den (neueren) Platten manchmal etwas kühl wirkt, entfaltet live regelrecht magische Momente. Zwei Parts von „A Pleasant Shade Of Grey“ verursachen kollektives Herzrasen, „Through Different Eyes“ und „The Ivory Gates Of Dreams: IV. Quietus” (genial: Bobby Jarzombek!) jagen mir heftige Gänsehautattacken den Rücken hinauf. Und das gesamte Ende mit “We Only Say Goodbye”, “Nothing Left To Say”, “Monument”, “The Eleventh Hour” und “Point Of View” ist einfach nur gigantisch! Ray Alder ist zum Glück mittlerweile wieder sehr gut bei Stimme. Ich hab ihn schon lange nicht mehr so fit gesehen, eine Zeitlang hatte ich die Befürchtung, er habe sich kaputtgesungen. Hoffen wir für den Verlauf der weiteren Tour, dass es so bleibt! Ich hab FATES WARNING über die Jahre sehr häufig gesehen, das heutige Konzert zählt wirklich zu den besten Auftritten in dieser Serie, getoppt natürlich von ARCH/MATHEOS auf dem KEEP IT TRUE. Ein Knallerauftritt vor dankbarem Insiderpublikum!




Hier noch die komplette Setlist:

  • One Thousand Fires
  • Pale Fire
  • Part Of The Machine
  • A Pleasant Shade Of Grey, Part III
  • One
  • Simple Human
  • I Am
  • Through Different Eyes
  • The Ivory Gate Of Dreams, IV. Quietus
  • A Pleasant Shade Of Grey, Part XI
  • Firefly
  • Wish
  • We Only Say Goodbye
  • Nothing Left To Say
  • Monument
  • The Eleventh Hour
  • Point Of View

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