Hamburg Crash Fest mit THE OFFSPRING, DONOTS, FLOGGING MOLLY u.a. /18.8.2015,Trabrennbahn Bahrenfeld, Hamburg

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Bereits zum dritten Mal gibt es in diesem Jahr das Hamburg Crash Fest auf der Trabrennbahn Bahrenfeld und wie auch schon in den Vorjahren wird mit großen Namen im Line Up nicht gegeizt: Neben THE SMITH STREET BAND und THE MENZINGERS  werden die DONOTS, FLOGGING MOLLY und THE OFFSPRING aufgefahren. Gemäß dem Motto „Hamburger Kultursommer“ zeigt sich auch das Wetter in bester „Hamburger Sommer“-Manier und bereit ab früh morgens regnet es ununterbrochen. Beste Voraussetzungen für einen Tag im Freien also…

Bilder folgen!


Wir kommen auf dem Gelände an, als THE SMITH STREET BAND bereits ihr Set begonnen haben. Allerdings habe ich auch nicht das Gefühl, davon besonders viel verpasst zu haben. Gespielt wird Folk-beeinflusster Punkrock, der nicht zwangsläufig hängenbleibt, auch wenn er eigentlich gut gemacht ist. Vor der Bühne ist es auch noch überschaubar gefüllt, die meisten Besucher_innen haben wohl Dienstagnachmittags gegen 16.30 Uhr eher noch was anderes zu tun.

Auch THE MENZINGERS können kurz darauf nicht so richtig mitreißen. Trotz energetischer Performance der Band scheinen die Füße der meisten Zuschauer_innen im Matsch festzustecken. So dient auch dieser Auftritt eher als Untermalung für den fallenden Regen.

Ganz im Gegensatz dazu steht dann kurz darauf der Auftritt der DONOTS. Nach über 20 Jahren Bandgeschichte wissen diese genau, wie sie das Publikum in den Griff bekommen. Und so gibt es schon nach kurzer Zeit Circle Pits, auf-der-Stelle-Joggen und Schlammwerfen zu bestaunen. Der Regen scheint bei den meisten Leuten glatt vergessen und die mittlerweile recht große Meute vor der Bühne dreht ordentlich durch. Die zahlreichen „oh-oh-oh“-Chöre in den Refrains laden zum Mitsingen ein und als Highlight des Auftritts stellt sich Sänger Ingo in die Mitte eines riesigen Circle Pits, um sich seine ehemals weißen Schuhe endgültig ruinieren zu lassen.

FLOGGING MOLLY haben danach natürlich leichtes Spiel. Der aufgewärmte Mob tanzt nach einer kurzen Verschnaufpause einfach direkt weiter vor der Bühne herum. Statt überwiegend deutschsprachigem Punkrock gibt es nun irisch-inspirierten Folkpunk, auch mit einer neuen Nummer im Gepäck. Währenddessen regnet es natürlich ununterbrochen weiter, aber das kann die gute Stimmung vor und auf der Bühne wirklich nicht mehr trüben. Mandoline, Banjo und Mundharmonika sorgen bei allen für viel zu viel Tanzwillen.

Mit Spannung wird dann THE OFFSPRING erwartet. Für diese wird noch extra ein eigener Soundcheck durchgeführt – als die Band dann endlich loslegt, zeigt sich, dass dieser auch hätte ausfallen können. Etwa die ersten drei Lieder lang ist der Sound einfach unfassbar schlecht und besonders eine einzelne Gitarre sticht immer mal wieder unangenehm heraus. Dazu klingt Dexter Holland, als hätte er sich vor seinem Auftritt nicht die Stimme aufgewärmt. Ich hatte ja vorab schon gehört, dass OFFSPRING nicht die beste Liveband sein sollen, aber das hier Dargebotene grenzt für mich schon fast an eine Unverschämtheit. Später kriegen sowohl Tontechnik als auch Sänger ihre Probleme in den Griff und ich ertappe mich dabei, doch ein paar Lieder mitzusingen. „Staring At The Sun“, „The Kids aren’t alright“ und „Americana“ sind für mich einfach unsterbliche Lieder meiner Jugend und auch heute noch großartig zu hören. Auch neuere Sachen wie „Hit That“, „Hammerhead“ und das ganz neue „Coming For You“ bin ich gewillt zu ertragen. Allerdings macht die Band im Set zwei Mal eine Pause, um Ansagen zu tätigen. Und die sind an Dümmlichkeit kaum zu überbieten: “I physically wanna love this crowd all night long“ und später „You’re all gonna get laid tonigt! Everbody deserves a good lay…“ inclusive komischer Anspielungen, dass man/frau sich an diesem verregneten Dienstagabend im Matsch noch jemanden klar machen könne… Urgh. Lieber nicht. Dann doch bitte lieber ein Konzert ganz ohne Ansagen, als diesen betrunken Mist.  Das Set wird dann beendet von „Self Esteem“, danach folgt als Abbaumusik „Always Look On The Bright Side Of Life“ – das wäre ja sogar ganz witzig, wenn IRON MAIDEN nicht schon seit einer gefühlten Ewigkeit dafür bekannt wären, genau dasselbe zu machen.

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