WACKEN OPEN AIR XXVI / 30.07.2015 – Wacken, Tag 2

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Philipp: Der Dauerregen hat zwei gute Seiten. Die erste: Mein Zelt hat den Wettertest bestanden und bleibt komplett trocken. Und die zweite: Ich find das Pladdern ja von seither tierisch gemütlich und kann daher schlafen wie so’n Baby. Spätes Aufstehen ist heute auch ohne schlechtes Gewissen möglich, denn vor U.D.O. um 16.00 Uhr steht nichts Nennenswertes auf dem Plan. Der Tag steht eh ganz im Zeichen der SAVATAGE-Reunion, auf die offenbar wirklich jede_r gespannt ist und sich fragt, wie das mit den zwei Bühnen gleichzeitig laufen wird. Also irgendwann entspannt Duschen gehen (das Wasser: heiß!) und die ersten Brodersen in die Murmel jagen. Heute wollen wir mal den Shuttlebus nehmen und uns feudal direkt zum Backstage kutschieren lassen. Aber Arschlecken – aufgrund des immer noch derb aufgeweichten Bodens können wir lediglich zur Bushaltestelle am Haupteingang gefahren werden. Von da aus ist es zum Infield im Grunde genau so weit wie vom Pressecamp, nur dass hier der Schlamm noch tiefer modert und eher schon an Treibsand erinnert. Wir ziehen mehrere verzweifelte Menschen aus dem Sud raus, die sonst sicher dort versunken wären.


TSO/SAVATAGE
Bericht von Strecker, Siggi, Stefan und Philipp. Fotos von Toni B. Gunner, Evelyn Steinweg, Frank Dünnhaupt und Siggi Sick.



U.D.O.


U.D.O.
Infield


Strecker: Es hatte die ganze Nacht weitergeregnet und wir hatten mittlerweile ein Camp mit Seeblick, da sich die Pfützen über Nacht enorm vergrößert hatten. Dies drückte natürlich auf unsere Stimmung. Lediglich Philipp war guter Laune und genoss sein Sektfrühstück im Streckermobil. Irgendwann haben wir uns dann aufgerafft und unser Camp Richtung Bühnen verlassen. Unser erster Anlaufpunkt war das U.D.O. mit dem Bundeswehr-Musikkorps-Konzert. Als das Konzert bereits im letzten Jahr angekündigt wurde, haben wir noch gelacht und nicht damit gerechnet, dass es wirklich ernst gemeint war. Leider war es ernst gemeint und das U.D.O.-Konzert fand mit Unterstützung des Bundeswehr Musikkorps statt. Um es mal vorweg zu nehmen. Meiner Meinung nach hätte man sich das Ganze schenken können. Songs wie „Animal House“ oder „Metal Heart“ wurden nahezu unverändert gespielt und hier und da wurde das Musikkorps mal eingebaut. Ich finde, wenn man so was schon macht, dann sollten die Songs auch so arrangiert werden, dass das Orchester auch zur Geltung kommt und nicht nur schmückendes Beiwerk darstellt. Geschmackssache – mein Geschmack war es nicht. Udo selbst war bester Laune, kündigte irgendwann aber eine Sängerin an, die dann die Arie vom toten Hund oder was auch immer geträllert hat und mir gehörig auf die Nerven ging. Mir reichte es dann auch und ich machte mich auf den Weg in den Pressebereich, um mir einen Cocktail zu gönnen und den Becksgeschmack mal aus dem Mund zu bekommen.

Philipp: Alle sprechen von zuviel Klimbim in Wacken. Aber wisst ihr, was tatsächlich richtig nervt? Diese ganzen Orchestergeschichten. Ich persönlich steh nur in ganz seltenen Fällen auf Klassik und wenn Metal mit Orchestergedöns kombiniert wird, könnt ich weglaufen. Und nun U.D.O. mit dem – würg – Bundeswehr Musikkorps! Schon der Anblick der ganzen Blasmusiker in Tarnanzügen löst Brechreiz aus. Soviel kann man um 16.00 Uhr noch gar nicht getrunken haben, um das ertragen zu können. Aber Augen zu (wörtlich gemeint) und durch. Kuriose Randnotiz: Die Generalprobe fand gestern in meiner ehemaligen Ausbildungsschule in Bad Bramstedt statt. Udos Stimme kommt natürlich immer gut und seine trockenhumorigen Ansagen sind köstlich („Hallo Wacken. Mal wieder Land unter hier?“) Zum Intro spielt das Musikkorps live Filmscores aus „Star Wars“ sowie „Das Boot“, während wir uns durch den Schlamm kämpfen (die letzten Reste Grün des Infields werden gerade unter Tausenden von Boots in Modder zertrampelt). Dann geht’s richtig los mit „Animal House“ und man kann muss sagen, dass die Songs in dieser Form lächerlich kitschig klingen. Ein reguläres U.D.O.-Konzert hätte ich viel lieber gesehen. Mit der Swing-Nummer „Cut Me Out“ oder dem balladesken „Stillness Of Time“ sind immerhin mal Stücke dabei, die U.D.O. selten zockt. Aber was soll der Gastauftritt einer Opernsängerin namens Agnes Lipka, die ein fies schmalziges Opernmedley darbietet? Was zur Hölle hat das mit U.D.O. zu tun? Mit den ACCEPT-Klassikern „Metal Heart“ und „Princess Of The Dawn“ endet eine bestenfalls zwiespältige Darbietung, die man wohl am besten mit einem neueren ACCEPT-Titel abhaken sollte: „Teutonic Terror“…

Siggi: diesmal mit Bundeswehr Blaskapelle. ..interessante mische... Die Band hard am Zocken dazu dann ständig halt heftige fremd Töne der Blaskapelle. ..muss man mögen. ..war auf jeden fall was ausgefallenes...tat nicht weh...hat aber auch nicht den Wow Effekt ausgelöst. ...da war Rock Meets Classic um welten besser..but nice try

Stefan: Der nicht enden wollende Regen am Donnerstag hat natürlich den Vorteil, dass man ausnahmsweise mal ausschlafen kann, da sich das eigene Zelt mal nicht unter der Sonne aufheizt, wie es eine Woche später beim Party.San sein sollte. So geht es fit und ausgeruht aufs Gelände, um sich U.D.O. mit diesem komischen Bundeswehrgedöhns anzugucken. Obwohl ich alter Accept und U.D.O. Fan bin, muss ich sagen, dass ich mir diese Show im Vorfelde gespart hätte, wenn es gutes Alternativprogramm geben würde. Finde diese Metal mit Orchester Kombination in den allerwenigsten Fällen hörenswert. Auch der heutige Auftritt plätschert so vor sich hin und hat nicht wirklich Höhepunkte. Die Orchesterparts nerven eher und auch Udos Backingband, vor allem die Gitarristen, kann den Vergleich mit Accept aus dem Vorjahr nicht standhalten. Das wird besonders beim Solopart von „Metal Heart“ deutlich. Nö, hätte man nicht sehen müssen!

Setlist:

Intro (Star Wars/Das Boot)
Animal House
Future Land
Independence Day
Heart Of Gold
Book Of Faith
Cut Me Out
Stillness Of Time
Trainride In Russia
King Of Mean
Metal Heart
Princess Of The Dawn

Biergarten


ROB ZOMBIE


ROB ZOMBIEROB ZOMBIE


Philipp: ROB ZOMBIE hätte ich mir normalerweise nicht angeguckt, aber es lohnt sich gerade auch nicht, woanders hinzugehen. Vor über 20 Jahren fand ich WHITE ZOMBIE mal ganz witzig, aber seitdem hab ich diesen Kram zu Hause nicht mehr aufgelegt. Und das mit Recht, wie ich merke, denn die Songs klingen monoton und öde. Das gelangweilte Publikum starrt auf Handys und winkt Beer Boys herbei. Auch der Band scheint bewusst zu sein, dass alle eigenen Songs demselben Schema folgen und so baut man gleich vier Coverversionen ein – JAMES BROWN - „Sex Machine“, RAMONES – „Blitzkrieg Bop“, METALLICA – „Enter Sandman“ und ALICE COOPER – „Schools Out“. Besonders die Dinger von RAMONES und METALLICA sorgen dann doch für Stimmung, was aber nichts daran ändert, dass diese Aktion eben auch einem Offenbarungseid gleichkommt.

Siggi: die Band schön dreckig gestylt...John 5 kamm gleich mit Gasmaske raus. ..der Basser mit coolem Monster Fratzen Bass...Rob selbst mit lässige schlag Jeans fett mit Ami Flagge druff....er hat ja ne menge guter Songs von White Zombie und als Solo artist...Dragula, ist eines meiner faves...macht einfach Spaß die lockere Performance zuzuschauen...fettes guitar solo von John 5...und noch ein paar Cover songs...unter anderem Metallica. ..paste gut rein in die partystimmung.


ROB ZOMBIE


Stefan: Rob Zombies Auftritt ist genauso durchschnittlich wie seine Soloscheiben. Die meisten Songs haben alle ein ähnliches Grundtempo und sorgen für wenig Abwechslung. Rob Zombie scheint von seinen Songs wohl auch nicht allzu überzeugt zu sein, ansonsten hätte er wohl keine 4 Coversongs gespielt!
Fazit: Stört nicht beim Bier trinken, mehr aber auch nicht.

Strecker: Kurze Zeit später trudelte auch der Rest der Dremu-Crew ein und nach einem weiteren Cocktail machten wir uns auf den Weg zum Rob-Zombie-Konzert. Auf das Konzert war ich ziemlich gespannt. Zuletzt habe ich Rob Zombie noch mit White Zombie im Vorprogramm von Danzig in den Hamburger Docks gesehen und das Konzert ist schon ein paar Tage her. Das Konzert ist mir in guter Erinnerung geblieben und ich war gespannt, wie es heute wird. Die Band und Rob Zombie selbst hatten sichtlich Bock auf das Konzert und waren auf der Bühne ständig in Bewegung. Das Publikum wurde häufig mit einbezogen und es gab Ausflüge von Rob Zombie in den Fotograben, um vielleicht so das Publikum zu etwas mehr Bewegung zu animieren. Aufgrund der Bodenverhältnisse war mehr Bewegung aber nicht möglich. Die Setlist bestand aus eigenen Songs, White-Zombie-Klassikern („More Human Than Human“, „Thunder Kiss“) und ein paar Coversongs von den Ramones (war es „Blitzkrieg Bob“? - verdammt, ich erinnere mich nicht mehr), Alice Cooper („School`s Out“) und Metallica („Enter Sandman“). Hat mir gut gefallen - sogar „Enter Sandman“, obwohl ich Rund 30 Songs, die Metallica vor „Enter Sandman“ veröffentlicht haben, vorgezogen hätte. War in den letzten Konzertkritiken noch zu lesen, dass Rob Zombie gern den Arbeitnehmergrundsatz „später kommen, früher gehen“ beherzigt, wurde die Spielzeit voll ausgeschöpft und wie gesagt, mit viel Spielfreude agiert. Mir hat das Konzert gefallen und ich würde mir wünschen, dass nicht wieder so viel Jahre vergehen bis ich Rob Zombie zum nächsten Mal Live sehe.

Setlist:

Teenage Nosferatu Pussy
Super Charger Heaven
Superbeast
Get Up (I Feel Like Being A) Sex Machine
Living Dead Girl
Dead City Radio And The New Gods Of Supertown
More Human Than Human
Sick Bubble Gum
Pussy Liquor
Meet The Creeper
Never Gonna Stop (The Red, Red Kroovy)
Blitzkrieg Bop
Enter Sandman
Thunder Kiss ‘65/School’s Out
Dragula


ROB ZOMBIESchlammwühler


DEBAUCHERY & BLOOD BABES


Wasteland


Siggi: Blood Babes...rotzen den fans Bier und Blut in die Fresse...wer hier vorne steht will es...es wurde cool gestript zu Ultraschall Death von Debauchery...die zwei Profi strip Girls leckten sich ab ,, fasten sich an und Suhlten sich in der Roten Soße. .ein glücklicher Metaller wird auf ein stuhl gefesselt und bekommt massive trainierte schenkel und Arsch der Tänzerinnen ins Gesicht. .danach wird er eingesaut..mit Bier u Blut...auf den XXL Brüsten wird das kunstblut verschmiert. .gegenseitig massieren sich die girls ihre Körper. ..mit Reitgerte weden strimmen gezogen...immer wieder wird das opfer im Stuhl paralysiert wenn die girls ihre Festen Mega boobs vor seinem gesicht kreisen lassen...er hat keine Chance ....große kunst...an ende nochmal bier und Blut in die Hackfressen der fans....yeah

Philipp: Oh, Siggi… Ich kann ja nicht nachvollziehen, wie sich man den Mist auch noch reinziehen kann. Und dann noch zu dieser strunzlangweiligen Band.


PfahlsitzerSkulls


SAVATAGE


SAVATAGESAVATAGE


Philipp: Lange ist es her, dass man SAVATAGE live sehen konnte, 2002 übrigens auch in Wacken mit Jeff Waters als Gitarrist. 2007 wurde ja offiziell das Ende der Band verkündet und ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass es nochmal eine SAVATAGE-Show geben würde. Umso größer nun die Freude über die Reunion. Zunächst beginnen SAVATAGE auf der Black Stage ganz „regulär“. Jon Oliva singt erst am Klavier sitzend „Gutter Ballet“. Geiler Einstieg, der Mountain King hat ordentlich abgenommen und ist stimmlich gut drauf. Es folgt einer meiner Überfaves – „24 Hrs. Ago“. Gänsehaut! Oliva kann sich hier vom Klavier lösen und stapft in seiner unnachahmlichen Art über die Bretter. Aber er wird nicht der einzige Sänger bleiben – plötzlich kommt Zak Stevens auf die Bühne und die Band spielt das geniale „Edge Of Thorns“. Mit „Jesus Saves“, „The Storm“, „Dead Winter Dead“ und – hell yeah! – “Hall Of The Mountain King” jagen SAVATAGE mir die Glückshormone durch den Körper. An dieser Stelle muss ich vielleicht kurz ausholen und erläutern, aus welcher Perspektive ich den Auftritt beurteile: Ich bin SAVATAGE-Hörer der ersten Stunde und habe die Band häufig live gesehen. Am liebsten sind mir die ersten Platten und daher hätte ich im Grunde eine Show im reduzierten Stil mit alten Klassikern wie „Sirens“, „Power Of The Night“ oder „City Beneath The Surface“ favorisiert. Aber was nun folgt, ist ohne Frage auch beeindruckend: Die zweite Riesenbühne erwacht zum Leben und das TRANSSIBERIAN ORCHESTRA donnert los. Parallel zu SAVATAGE. Projektionen und Filme aller Videoscreens ergänzen sich phasenweise mit unterschiedlichen Inhalten. Ein allein optisch sensationeller Overkill, aber auch musikalisch unfasslich perfekt durchchoreografiert. Zum Teil stehen 50 oder 60 Musiker_innen gleichzeitig auf den Bühnen, die ohne Sichtkontakt miteinander zocken. Neben verzichtbaren TSO-Klassik-Schmonzetten geht es an die dicken Prog-Nummern wie „Turns To Me“, „Morphine Child“, „Christmas Eve (Sarajevo 12/24), „Chance“ „Another Way“ oder „Believe“. Boah, bei den Zeilen “I never wanted to go / I always wanted to stay / 'Cause the persons I am / Are the parts that I play” muss bestimmt nicht nur ich schlucken (Siggi kloppt sich zwischendurch lieber zum dritten Mal MEGABOSCH rein). Irgendwann steht Russell Allen (SYMPHONY X) mit auf der Bühne, ein Geiger fiedelt sich hart einen ab, eine ganze Horde Backgroundsängerinnen tanzt ihre Namen und tausend Lichter, Flammen und Explosionen vernebeln mir endgültig den Verstand. Der Kanon von „Chance“ ist in dieser Version besonders mächtig. Insgesamt wohl die gigantischste Produktion, die in Wacken bisher gefahren wurde. Man könnte hier ewig über Details weiterschreiben. Unterm Strich hoffe ich, dass SAVATAGE noch weitere, gern auch kleinere Shows mit Old-School-Setlist spielen.


SAVATAGESAVATAGE


Stefan: Wer hätte gedacht, dass man SAVATAGE nochmal live sieht! Eigentlich hatte ich die Band schon komplett abschrieben, da wohl alle Namensrechte bei Produzent Paul O'Neill liegen und dieser mit dem TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA wohl eindeutig mehr Geld verdienen kann. Naja...so bekommt man eben eine Kombination aus beidem geboten. Los geht es mit SAVATAGE auf der Black Stage. Jon Oliva wirkt erstaunlich fit und singt durchaus gut. Der Einstieg mit „Gutter Ballet“ und „24 Hrs. Ago“ ist natürlich klasse. Im Folgenden kommt auch Zak Stevens auf die Bühne und teilt sich fortan den Gesang mit Jon Oliva. Nach sieben Songs und einem abschließenden 'Hall of the mountain king' ist es vorbei mit dem reinen SAVATAGE Gig. Jetzt erwacht die True Metal Stage zum Leben und das TRANSSIBERIAN ORCHESTRA legt los. Hier wird optisch und musikalisch richtig fett aufgefahren. Die Amis verstehen schon was von Show. Manchmal ist es für meinen Geschmack etwas zu dick aufgetragen und nicht jede TSO-Nummer zündet bei mir, aber als Savatage auf die Black Stage zurückkehren und auf beiden Riesenbühnen parallel gespielt wird und noch Gastsänger wie Russell Allen und Jeff Scott Soto dazukommen, wird es doch wieder zu einem äußerst beeindruckenden Erlebnis. Die Versionen von „Believe“ und „Chance“ sind wirklich ganz großes Kino. Auch wenn das Ganze in manchen Momenten etwas wie eine Werbetour für TSO wirkt, ist diese gigantische Show wohl absolut einzigartig und wird es in diese Form wohl nicht nochmal geben. Absolut sehenswert. Trotzdem würde ich gerne irgendwann nochmal einfach nur SAVATAGE sehen.


SAVATAGESAVATAGE


Strecker: Nun war es Zeit für mein persönliches Highlight im diesjährigen Billing. Es war Zeit für das Trans Siberian Orchestra & Savatage. Im Vorwege wusste ich nicht so richtig, was ich davon halten sollte, dass beide Bands zeitgleich auf den beiden Hauptbühnen spielen sollen. Wie sollte es funktionieren? Abwechselnd je einen Song spielen? Es war nur klar, dass uns etwas Großartiges und nahezu Einmaliges erwarten wird.

Den Anfang machten Savatage mit einem normalen Konzert, also eine Band spielt auf einer Bühne. Man merkte sowohl dem Publikum wie auch den Zuschauern an, dass Savatage viel zu lange weg waren und die Band ordentlich gefeiert. Die überschwänglichen Resonanzen spornten die Musiker auch noch einmal zu Höchstleistungen und alle Musiker agierten mit einem Grinsen im Gesicht. Nach gefühlten 5 Minuten war dann schon Schluß und es ging auf der anderen Bühne mit dem Trans Siberian Orchestra weiter, das zunächst auch alleine spielte. Auch hier waren die Reaktionen überschwänglich und die Musiker hatten Spaß bei der Arbeit. Nach kurzer Umbaupause war es dann soweit und Savatage spielten zusammen mit dem Trans Siberian Orchestra auf beiden Bühnen. Ich war von der Leistung der Musiker beeindruckt und frage mich mehrfach, wie viele Proben wohl nötig waren, um das Konzert nahezu perfekt auf die Bühne zu bringen. Die Musiker standen teilweise ca. 100 Meter voneinander entfernt, hatten keinen Blickkontakt und spielten trotzdem die mehrstimmigen Gitarrenparts und Chorgesänge fehlerfrei. Als ob die teilweise 50 Musiker und Tänzerinnen, die auf den Bühnen standen, nicht schon genug waren gab es noch eine atemberaubende Lightshow und jeder Song wurde mit Videos unterstützt. Das Konzert hatte meine Erwartungen übertroffen und ich war begeistert und kann das Erlebte kaum in Worte fassen. Hoffentlich gibt es eine DVD von dem Konzert. Das Konzert muss ich noch mal sehen und bestimmt fallen mir auch nach dem hundertsten Mal neue Details auf.


SAVATAGETSO


Setlist:

Gutter Ballet
24 Hrs. Ago
Edge Of Thorns
Jesus Saves
The Storm
Dead Winter Dead
Hall Of The Mountain King
The Mountain
Turns To Me
Carmina Burana
Another Way
Piano Solo
Mozart And Memories
Morphine Child
King Rurick
Believe
Chance
Christmas Eve (Sarajevo 12/24)
Requiem (The Fifth)


SAVATAGESchnippel


ARCHITECTS OF CHAOZ

Lichtäh


Stefan: Auf dem beschwerlichen Rückweg ins Camp mache ich nochmal einen kurzen Zwischenstopp im Bullhead City Zelt und gucke mir noch ein paar Takte von ARCHITECTS OF CHAOS an. Der ehemalige IRON MAIDEN Sänger Paul Di'Anno muss die Show immer noch sitzend verbringen, singt dafür aber erstaunlich gut. Ich kriege noch 3 oder 4 Songs seiner neuen Band mit, die okay sind, aber natürlich nicht an die alten Maidennummern rankommen. Dies wird deutlich, als eine abschließende Version von „Killers“ das Zelt nochmal zum Kochen bringt.

Strecker: Auf unserem Rückweg zum Camp legten wir noch eine kurze Rast im Bullhead-Zelt ein, konnten noch den Schluss des Architects-Of-Chaoz-Konzertes sehen. Als wir ankamen, spielten die Architects Of Chaoz gerade „Wratchild“ und es fiel gleich auf, dass Paul Di‘Anno gut bei Stimme war. Aus gesundheitlichen Gründen musste Paul Di‘Anno das Konzert sitzend absolvieren, aber trotzdem war er dankbar, wieder auf einer Bühne zu sein. Dies wurde auch bei jeder Ansage betont. Die Ansagen waren mir persönlich etwas zu viel und ich hätte stattdessen lieber ein oder zwei Songs mehr gehört. Neben einigen Iron-Maiden-Klassikern wurden natürlich auch neue eigene Songs gespielt, die zwar solide Metalsongs sind, im Vergleich zu Maiden Klassikern leider etwas abfallen. Das Konzert war trotzdem gut und ich hätte gern etwas mehr gesehen. Der Bühnenwechsel war aufgrund des Schlammes aber nicht so schnell möglich.

Setlist:

Erase The World
Dead Eyes
Prowler
Horsemen Of Death
Architects Of Chaoz
How Many Times
When Murder Comes To Town
Killers


LIVE-KARAOKE


Infield



Strecker: Da wir nur recht wenig von den Architects Of Chaoz gesehen haben und noch fit und durstig waren blieben wir im Zelt und wollten mal bei den Live-Karaoke-Rockstars reingucken. Das Prinzip ist wie bei einer normalen Karaoke, nur dass statt der Musik vom Band hier eine Band die Songs spielt und sich dann die Karaoke-Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu der Band gesellen und die Songs singen. Zu Anfang wurde gleich eine Sängerin angekündigt, die „Ace Of Spades“ singen wollte. Ich befürchtete also das Schlimmste (Nightwish covern Motorhead oder so). Dann betrat die Dame die Bühne und sang los, dass Lemmy neidisch geworden wäre. Ich war positiv überrascht und auch die nächsten Kandidaten machten ihre Sache richtig gut. Meine Versuche, Kollege Stefan zu überreden, „Atemlos“ von Helene Fischer oder zumindest etwas von das Beben (Maschine von das Beben moderiert im Bullhead Zelt) zu singen, scheiterten kläglich und so ging es dann irgendwann Richtung Camp. Die Tagesaufgabe – wie komme ich bloß aus den Schuhen – wurde irgendwie gelöst und es ging in den Schlafsack.


Philipp: Jo, der Donnerstag brachte unfassbar viel Spaß und abgefahrene Erlebnisse, auch wenn musikalisch quantitativ nicht viel rauszuholen war. Dafür erwarten uns an den Folgetagen noch Bands wie KVELERTAK, AT THE GATES, QUEENSRYCHE, ANNIHILATOR, THYRFING, DEATH ANGEL, ARMORED SAINT, SAMAEL, NUCLEAR ASSAULT, RUNNING WILD, BIOHAZARD, BLOODBATH, CANNIBAL CORPSE, DEE SNIDER und vor allem JUDAS PRIEST. To be continued…


Modder

Kommentare   

+1 #4 Philipp 2015-08-28 13:01
Noch mehr Bilder von Toni Gunner im Bericht (U.D.O., ROB ZOMBIE, SAVATAGE, TSO). Danke, Toni!
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+1 #3 MetalSon 2015-08-26 18:45
zitiere Philipp:
Nein, aber diese Zeilen tauchen sowohl in "When The Crowds Are Gone" als auch in "Believe" auf, so wie sich auf dem "Streets"-Album ja auch einige musikalische Themen wiederholen.

Danke!

Hast du einen Link zu diesem Bericht? Würde mich mal interessieren.


Ach, stimmt. Hätte mir ja beim Lesen wieder einfallen können. "Gutter Ballet" war mein Savatage-Einstieg. Daher ist das deutlicher im Gedächtnis bei mir.

Einen Link finde ich gerade nicht dazu.
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+2 #2 Philipp 2015-08-26 18:25
Nein, aber diese Zeilen tauchen sowohl in "When The Crowds Are Gone" als auch in "Believe" auf, so wie sich auf dem "Streets"-Album ja auch einige musikalische Themen wiederholen.

Danke!

Hast du einen Link zu diesem Bericht? Würde mich mal interessieren.
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+1 #1 MetalSon 2015-08-26 18:14
Herzlichen Dank für den zweiten Tagesbericht.

Zu den "relevanten" Themen:

Rob Zombie:
Hätte ich mir angesehen, da ich das Album "The Sinister Urge" sehr gut finde. Die Band spielt eigl. immer ein paar Coversongs.

Savatage + TSO:
Ich habe nur Ausschnittsweise die Aufzeichnungen gesehen. Bekam beim Sehen aber schon Gänsehaut. Setlist hätte wie fast immer besser sein können. War insgesamt aber gut, meine ich.

@Philipp: When The Crowds Are Gone haben sie doch nicht gespielt. (oder in Auszügen?)

TSO fand ich in Hamburg vor ein paar Jahen schon super. Mit dieser Produktion war das sicher noch beeindruckender. Habe einen kurzen Bericht zu der Produktion gesehen. Unfasslich, was und wie die das gemacht haben.
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