UNDER THE PLEDGE OF SECRECY, SKARDUS / 18.11.2016 – Kiel, Alte Meierei

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Einmal im Jahr holen Klemsen und MORBUS BLAST BEATS die Aachener TechGrinder UNDER THE PLEDGE OF SECRECY in die Meierei. Denn: Die sind geil! Letztes Mal hatten wir die Ehre, mit dabei sein zu dürfen, heute eröffnen SKARDUS und BLACKWATER den schwarzen Reigen. Die Konzertgruppe verspricht einen Abend voller Melodien und nur Pferde bleiben da zu Hause.


Für BLACKWATER rollen wir allerdings zu spät zur Meierei. Irgendwie gehört diese Band zu den Exemplaren, deren Namen ich ständig lese, die ich aber immer wieder verpasse. Wer sie gesehen hat, möge gerne kommentieren.

 
Yeah, SKARDUS geben sich in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal die Ehre, in der Meierei zu zocken. Diese Überpräsenz hat jedoch noch keine negativen Folgen. Vielmehr stehen zahlreiche Schüttelrüben vor der Bühne und supporten die Kieler Black Metaller durch Zwischengrunzer, Fistraising und Flunschziehen. SKARDUS hämmern ihren Stil auf angenehm ursprüngliche Weise durch die Meierei-PA. Da wird nichts auf Hochglanz poliert oder mit ironischen Wendungen versehen. Die dichte Atmosphäre erzeugen die Kieler durch stoisch geradeaus trümmerndes Schlagzeugspiel, effektive Riffs und deathdoomige Passagen. Ich find’s mal wieder super. Überhaupt zieht die Band ihr Ding voll durch: Statt nur von Underground und Trueness zu labern, veröffentlichen SKARDUS ihr Zeug auf Tapes in Hunderterauflagen. Und am Merch liegen ihre Kassetten (und die anderer Projekte) original zwischen Ästen! Still loving Treehugger.
 

UNDER THE PLEDGE OF SECRECY hatten hart Pech auf der Anreise. Ein Megastau schwächte nicht nur die Nerven, sondern reduzierte gar die Besetzung um den Bassisten. Der ist nämlich später separat gefahren und hat es schlicht nicht bis zur Auftrittszeit geschafft. Mit Bass wäre es zwar geiler, aber auch so lässt das Technikgeballer so einige Fressluken weit offenstehen. Die Riffs sind einfach von bösartiger Natur, im Zusammenspiel mit dem komplett irrsinnigen Drummer ergeben sich herrlich hektische Extrem Metal-Attacken. Statt stumpfen Breakdowns schieben UTPOS die Rhythmen hin und her, bleiben dabei stets aggressiv und lassen die Stücke nicht in Überlängen ausufern. Immer wieder werden in UTPOS-Reviews natürlich die Begriffe „frickelig“ oder „Progressiv“ fallen, mensch sollte dabei aber nicht vergessen, dass die Band gerade live auch richtig groovt! Es macht Spaß, sich ausschließlich mal auf den Schlagzeuger zu konzentrieren und zuzusehen, wie der sein Kit verhackstückt. Wer wegguckt, dem dengelt die Snare natürlich auch so den Schädel ein. Hacki hacki hacki! Und wem das Ganze rein instrumentell dann doch zu technisch ist, der kann sich am Gesang festklammern, der auch zu einer orthodoxen Grindband passen würde.



Nächstes Jahr hoffentlich wieder. Grind on!
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