ICED EARTH, INNER AXIS / 26.07.2018 - Kiel, Pumpe

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ICED EARTH, INNER AXIS, PUMPE, KIEL, 26.7.18 

   Die ersten 3—4 Alben einer Band hinterlassen oftmals gewisse Spuren im musikalischen (er—)leben eines Fans. Metallica, ManOWar oder eben auch ICED EARTH: zu einem späteren Zeitpunkt verliert man die Bands aus den Augen, sie sind nicht mehr so von Interesse "wie früher". 

   Und dann stehen ICED EARTH plötzlich quasi vor deiner Haustür und du kannst garnicht anders als hinzugehen und sie dir anzugucken und anzuhören! Und stehst dann vor der Kieler Pumpe und wunderst dich, dass so viele andere Metaller das scheinbar auch wollen ....  

   Im Vorfeld war ich schon skeptisch, ob überhaupt jemand inmitten der Festivalsaison zu solch einem Clubgig gehen würde. Aber der Name zieht und die Freaks füllen die Pumpe so zahlreich, dass es fast ausverkauft ist heute! Wow! 

   Von Beginn an feiert die Meute und klatscht sich die Amis auf die Bühne. Der Jubel ist groß, als die Band loslegt! Ich kenne die letzten Scheiben nicht und weiß auch nicht was mich mit Sänger Stu Block erwartet, aber ich werde sofort von Jon Schaffers Riffs mitgerissen und erlebe das gesamte Konzert wie im Rausch. Egal, ob ich die gespielten Songs nun kenne oder nicht, neue und alte Songs ergänzen sich prima und die Stimmung ist am überkochen. Stu Block singt und shoutet fantastisch. Da hat Mr. Schaffer das berühmte richtige Näschen gehabt. Stu freut sich über die volle, schwitzende Hütte und beschwört ein ums andere Mal den Zusammenhalt der Heavy—Metal—Szene. Mir bleibt vor Staunen der Mund offen; ich weiss auch garnicht was stärker läuft: der Schweiß oder die Freudentränen. Die Band braucht wirklich nicht viel tun, das Publikum feiert ICED EARTH nach allen Regeln der Kunst ab! Ja, bin ich denn überhaupt in Kiel? Das oftmals so reservierte Publikum kennt heute keine Grenzen und macht Stimmung bis der fuckin' Schweiß von der Saaldecke tropft. Unglaublich! Die Band ballert Song um Song in die Meute — erst einige von der aktuelle Platte "Incorruptable" und derem Vorgänger und dann in kurzem Abstand drei Stücke vom Klassiker "The Dark Saga" (I Died for You, Vengeance is Mine, The Hunter). Geil! Mehr old Stuff bitte. Der kommt in Form von "Travel in Stygian" (HAMMER!) und "Angels Holocaust" vom zweiten Album "Night of the Stormrider". Und jetzt bitte Songs vom ersten Album ... —  dieser Wunsch bleibt aber leider unerfüllt. Sehr schade, gerade auch deswegen, weil ICED EARTH ihren 30. Geburtstag feiern. Da hätte man diesem ebenfalls Klassiker Tribut zollen können (nein: MÜSSEN). Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, den ich mir anmaße. ICED EARTH überzeugen auf ganzer Linie und bescheren mir neben vernebelten Brillengläsern, schweißlichem Permanent —Make —up, angeschlagenen Stimmbändern (die Hitze ist schuld — von wegen "iced" ... ) auch einen fetten Muskelkater im Nacken! Herrlich! Als zum Schluss der eher stoisch ruhig wirkende Jon Schaffer ein herzliches "Moin, Moin" in den Saal ruft, ist in der Tat alles gesagt— und gewonnen. Die Band ist sichtlich angetan von der positiven Energie aus dem Publikum und spendiert als letzte (ungeplante) Zugabe noch "My own Savior". Einfach nur geil! Schön, dass man für sowas nicht erst nach Hamburg oder sonstwo muß. Danke Pumpe! Ich feu mich auf ANNIHILATOR. 

   Als Einheizer dienten die Jungs von INNER AXIS, die ich bislang noch nicht kannte. Das wird auch so bleiben, denn der Heavy—Power — Metal kann zumindest mich nicht überzeugen. Zu gleichförmig die Songs und der Gesang und zu sehr im Klischee verhaftet erscheinen mir die Songs. Manche Melodien sind einfach zu sehr auf melodisch getrimmt... neben mir wird lächelnd mit der Hüfte gewippt ... och nööö .... vielleicht liegts auch am Sound, der nicht gut gemischt ist. Ich finds aber auch schade, dass das Schlagzeug ganz links stehen muss, weil hinten nicht genug Platz ist. Das wirkt einfach nicht.
Nichts destotrotz rocken INNER AXIS den Saal und animieren die anwesenden Fans  ordentlich. Denen gefällts auch und die Stimmungskurve steigt stetig. Da die Band den Gig mitfilmen lässt, kann man sich das sicher auch bald nochmal reinziehen. 

Torsten 

PS: R.I.P. Mark Shelton — wie tragisch...

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