WACKEN XXIX / 04.08.2018 – Wacken, Tag 4

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Samstag, 04. August

Philipp: Buh, schon der letzte Tag! Aber da nachher v.a. RIOT, NIGHT DEMON, und HELLOWEEN locken, entsteht gar nicht erst Katerstimmung. Heute ist es auch nicht mehr ganz so heiß, vielmehr kann man von perfekten Open-Air-Bedingungen sprechen. Somit stehen wir rechtzeitig vor der LOUDER-Stage, um dort eins der besten Konzerte des W:O:A 2018 zu sehen.


DIMMU BORGIR


Bericht von Strecker, Anke, Stefan & Philipp, Fotos von Strecker und Toni B. Gunner - https://mondkringel-photography.de/



RIOT


Philipp: Ich will ja nicht mit Superlativen um mich werfen, aber könnte es sein, dass RIOT das stärkste Gitarrenduo (Mike Flyntz und Nick Lee) des gesamten Festivals am Start haben? Überhaupt sind RIOT (den Zusatz V lasse ich bewusst weg, hat die Band doch in den letzten Jahren mehrfach gezeigt, dass sie das Erbe von Mark Reale würdig weiterführt) unfasslich spielstark und bringen meine Nervenenden zum Glühen. Die Setlist ist im Vergleich zu der auf dem HEADBANGERS OPEN AIR eine Woche zuvor gekürzt und umgestellt: Markierte dort „Thundersteel“ die letzte Zugabe, stellt dieser Speedhammer hier den Opener dar. Todd Michael Hall brilliert beim Gesang, die Robben-Addicts gehen jubelnd auf die Knie. Dort können sie auch bleiben, denn mit „Fight Or Fall“, „Sign Of The Crimson Storm“ und „Flight Of The Warrior“ geht es in atemberaubender Qualität weiter. Was für geile Songs, was für zwingende Gesangslinien und Refrains! Im Grunde eine Frechheit, dass parallel auf einer größeren Bühne so ein musikalisches Nichts wie BETONTOD spielt. Darüber darf man gar nicht erst nachdenken. Lieber auf das Geschehen vor Ort fokussieren. Einige Bekannte sehen RIOT tatsächlich heute zum ersten Mal und sind geradezu erschüttert, wie GUT diese Band hier abliefert. Hier sitzt nicht nur jeder Griff mit Präzision, er wird auch noch mit größtmöglicher Leidenschaft ausgeübt. Somit muss ich hier auch noch Don Van Stavern sowie Frank Gilchriest für ihre Künste an Bass und Schlagzeug namentlich erwähnen, haben doch auch sie Anteil an den mitreißenden Versionen, in denen „Johnny’s Back“, „Bloodstreets“, „Take Me Back“, „Victory“, „Angel’s Thunder, Devil’s Reign“, „Swords And Tequila“, „Road Racin‘“ und „Warrior“ kommen. Totale Abfahrt in nahezu konkurrenzloser Ausführung.

Angenehmerweise können wir danach hinter dem St. Pauli-Stand abhängen, an dem diverse Bekannte arbeiten. Dort verweilen wir länger als geplant im Schatten und bei Bier ausm Kühlschrank, es wird natürlich vor allem über RIOT gefachsimpelt, aber auch über Politik, das große Ganze und überhaupt.

Strecker: Nach sehr wenig Schlaf und zu wenig Kaffee schleppe ich mich irgendwie zur Louder Stage, auf der mich Bier und vor allem Riot V wecken sollen. Der Power Metal von Riot V am Morgen (genau genommen Mittag) geht gut. Die Spielfreude der Musiker und Songs wie "Thundersteel", "Bloodstreets" und das abschließende "Warrior" haben geholfen. Ich bin wach, fit und unternehmungslustig und so geht es erst mal an den Getränkestand. Leider verpasse ich dadurch Long Distance Calling und Madball. Egal, es ist warm und die Flüssigkeitsverluste müssen auch mal ausgeglichen werden.

Anke Bläck: RIOT (V) ist nach dem späten GHOST-Auftritt gestern für uns heute die erste Band des Tages, also quasi das Mittagessen und wie sich rausstellt eine echt vollwertige Mahlzeit! Schon ein Wochenende zuvor beim Headbangers O.A., wo sie den Headliner gaben, haben sie mir sehr gut gefallen, sodass ich sie als „verlässliche Größe“ abgespeichert habe, die ordentlich Gas gibt und Spielfreude mit Können verbindet. Die Uhrzeit tut dem keinen Abbruch und gleich zu Beginn gibt’s mit „Thundersteel“ und „Fight or fall“ einen schönen Einstieg, den die Metallgemeinde zu würdigen weiß. Todd Michael Hall hats einfach drauf und schmettert die Songs mit einer erfrischenden Leichtigkeit in das fortwährend schwitzende Publikum. Sein Elan nimmt auch bei „Sign of the crimson storm“, „Flight of the warrior“, „Bloodstreets“, „Angel eyes“, „Angel's thunder, devil's reign“, „Swords and tequila“ oder „Road racin'“ nicht ab, sondern scheint sich am Ende noch zu steigern, wenn er mit dem bekannten (man möchte schon sagen) Ohrwurm „Warrior“ nun oberkörperfrei und ordentlich posend einen leckeren Nachtisch serviert! Wie schon beim H.O.A. passt heute einfach alles und die Band leistet dazu die ganze Zeit über ihren bemerkenswerten Beitrag. Der Eindruck der „verlässlichen Größe“ hat sich also mehr als bestätigt und ich weiß: es war definitiv nicht mein letztes Riot (V)- Konzert!


SKINDRED

Schlechtes Management: Diese Band dachte offenbar, sie sei für die WACKEN WINTERNIGHTS gebucht worden:

SKINDRED


NIGHT DEMON

Philipp: Kurz vor drei versammelt sich eine ansehnliche Meute vor der HEADBANGER STAGE, um dort eine der besten neuen Heavy-Metal-Bands genießen zu können. NIGHT DEMON nutzen ihre Chance, um potenzielle neue Fans zu erreichen, sie spielen zum ersten Mal in Wacken. Wie immer gibt es volle Power von diesem hart arbeitenden und konstant tourenden Trio. Nach dem Intro knölzen Jarvis Leatherby, Dusty Squires und Armand John Anthony mit “Welcome To The Night”, “Hallowed Ground” und “Full Speed Ahead” los. Wer da nicht bangen muss, mag wohl keinen Heavy Metal. Endgültig brechen alle (eh kaum vorhandenen) Dämme, als Squires’ rechte Bassdrum den Geist aufgibt, die Band seelenruhig jammt, während überraschend schnell für Ersatz gesorgt wird. Als absolute Höhepunkte kann man wohl „Heavy Metal Heat“, „Screams In The Night“ und „Darkness Remains“ ansehen, wobei NIGHT DEMON den Leuten im Grunde den ganzen Auftritt über keinen Atem holen lassen. Das Konzept, kaum Ansagen oder sonstige Pausen zu setzen und einen Kracher an den anderen zu reihen, kommt gut an. Zum Abschluss gibt es wieder die superbe „Wasted Years“-Coverversion, die endgültig jede*n aufhorchen lässt, der/die NIGHT DEMON noch nicht gesehen hat. Super!  

Stefan: Seit einigen Jahren wirbeln NIGHT DEMON durch den Metal Underground und sind derzeitig wohl die tourfreudigste Band. Dieses Jahr sind sie das 1. Mal in Wacken und locken einige Leute vor die Headbanger Stage. Nach kurzem Intro legt das Trio mit "Welcome to the night" und "Hallowed ground" los. Spielfreude pur! Wie üblich gibt es bei NIGHT DEMON kein langes Gesabbel oder längere Pausen zwischen Songs. 11 Lieder umfasst die Setlist bei 45 min Spielzeit. Auch ein Tausch der Bassdrum bringt die Band nicht ausm Konzept und es wird ein kleiner Jam eingebaut. Die grandiose abschließende Coverversion von "Wasted Years" wird wie üblich von jedem Anwesenden mitgebölkt und macht auch diejenigen zum Fan, die diese Band bisher nur vom Hörensagen kannten.


GOJIRA

Philipp: Ich habe noch NIE eine auch nur ansatzweise schlechte Kritik über GOJIRA gelesen. Einer muss der erste sein: Die Franzosen sind direkt nach den euphorisierenden Auftritten von RIOT und NIGHT DEMON echt ‘n bisschen …langweilig. Es mag daran liegen, dass ich mit dem Songmaterial nicht vertraut bin, aber mir persönlich fehlen hier die wirklich packenden Melodien. Nach ein paar Songs lege ich daher einen kleinen Powernap im Stehen ein.

Anke Bläck: GOJIRA kenne ich bisher nur vom Namen und als ich einem Freund erzähle, dass sie mir (noch) unbekannt sind, ernte ich nur große Augen und einen offenen Mund. Na gut, dann bin ich mal gespannt, was da kommt… Man merkt schon am gut gefüllten Platz vor der Faster Stage, dass ich heute wohl eine etwas größere Lücke füllen werde. Und ja, in der Tat ist der Stil von GOJIRA ein beeindruckender und ganz eigener: es ist irgendwie sphärisch, aber auf eine besondere und zeitweise auch harte Tour. Die Bilder auf der Leinwand zeigen, dass es hier vor allem um spirituelle Inhalte statt um Glanz und Glorie geht und auch Sänger Joseph Duplantier wirkt eher wie ein Intellektueller statt wie ein typischer Metal-Vertreter. Die Songs tragen Titel wie „Only pain“, „The heaviest matter of the universe“, „Love“, „Stranded“, „Flying whales“, „The Cell“, „Terra Inc.“ oder auch „Silvera“, sind zum Teil recht progig und werden stets mit geschmackvollen und passenden Videos untermalt, die an (Alp-) Traumsequenzen erinnern. Aus diesem Rausch aus Moral und Metal werde ich dann doch kurz mal herausgerissen, als plötzlich einem Kollegen das Bier aus der Hand fällt, da er offenbar zu tief ins Traumland abgedriftet ist. Huch, so unterschiedlich kann also die Wirkung dieser Band sein, denke ich. Und zugegeben, es gibt jetzt nicht wirklich mitreißende Rhythmen oder Melodien, doch gefällt mir die ganze Atmosphäre und angenehme „Schwere“ des Auftritts. Die Mischung aus den Themen, der Musik und der Darbietung trifft in meine Kerbe und gern würde ich mir GOJIRA nochmal als eigenen Act irgendwo ansehen.      


MADBALL

Philipp: Hellwach bin ich wieder, als MADBALL versuchen, frühzeitig mit den Abbauarbeiten zu beginnen. Halt, ihr sollt das Zelt doch noch gar nicht einreißen, da kommen doch noch andere Bands! Freddy Cricien hat mittlerweile ‘ne Matte und wirkt dadurch irgendwie gleich intelligenter und sympathischer… Überhaupt scheinen mir die Bandmitglieder gar nicht solche Prolls zu sein, wie leichthin gern mal behauptet wird. Der Auftritt knallt jedenfalls mächtig rein, hat sehr viel Druck und Energie. Die aktuelle Scheibe kenne ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, später ernte ich sie aber allein aufgrund dieses Gigs ab, denn die neuen Stücke vermögen neben den Classics zu bestehen. Überflüssig zu sagen, dass Freddy natürlich unaufhörlich in Bewegung ist, über die Bühne tobt und in den Graben springt. Ich hatte nicht damit gerechnet, bei diesem Auftritt derart viel Spaß zu haben und so gut unterhalten zu werden. Hardcore for life, Junge! Just for the cause, Mann!


STEEL PANTHER


STEEL PANTHER



Stefan: 2016 fand ich den Auftritt von STEEL PANTHER in Wacken durchaus unterhaltsam, weshalb ich auch dieses Jahr vor der Harder Stage stehe. Musikalisch ist die Sache ja durchaus gut. Mit halbwegs seriösen Texten hätten STEEL PANTHER Ende der 80-ger Bands wie MÖTLEY CRÜE oder POISON durchaus Konkurrenz gemacht, die doch sehr platten Witze nerven auf Dauer aber ziemlich. Dieses Jahr hab ich den Eindruck, dass hier die Musik nur noch Beiwerk ist und das Sprücheklopfen einfach zu viel und vor allem auch zu dümmlich ist. Exemplarisch ist für mich, dass obwohl sie fast die doppelte Spielzeit wie NIGHT DEMON haben, nur ein Song mehr gespielt wird. So schnell werde STEEL PANTHER erst mal nicht mehr sehen...


NOCTURNAL RITES

Philipp: NOCTURNAL RITES teilen mit Bands wie WOLF das Pech, als Old School Metalband deutlich vor der aktuellen Welle an NWOTHM-Bands losgelegt zu haben und somit weder als richtiger Klassiker noch als neue hippe Band gelten zu können. Der neue Longplayer „Phoenix“ (2017) fällt aber stark aus, es ist übrigens bereits ihr neunter. Ich muss zugeben, dass auch ich das Schaffen der Band länger nicht verfolgt hatte. Umso erstaunter bin ich ob der Tatsache, wie frisch und knackig die Schweden vom Leder ziehen! Geiler kräftiger Gesang, flottes Tempo, Twin-Guitar-Action und eine genehme Eingängigkeit versüßen den Konzertgenuss. Ich wollte nur kurz bleiben, gebe mir dann doch das gesamte Konzert.


HELMET


HELMETHELMET


Strecker: An dem etwas eigenwilligen Hardcore von Helmet haben sich schon zu deren Hochphase die Geister geschieden. Der eine Teil fand es großartig und der andere nicht ganz so toll. Ich gehörte zu der ersten Gruppe und freue mich von daher meine alten Helden mal wieder zu sehen. Witzig finde ich, dass Sänger und Gitarrist Page Hamilton noch immer die Gitarre spielt, die er schon Anfang der neunziger Jahre gespielt hat und nicht wie viele seiner Berufskollegen jedes Jahr mit einer neuen Signatur Gitarre auftaucht. Helmet präsentieren sich gewohnt souverän und Songs wie "Just Another Victim" und natürlich "In The Meantime" können auch noch immer einiges. Schönes nostalgisches Konzert für mich.


ARCH ENEMY

Philipp: Irgendwie habe ich mir ARCH ENEMY bisher noch nicht mit Alissa White-Gluz am Mikro live angesehen. Das Ding ist, dass ich ARCH ENEMY eigentlich immer mochte, die Band aber auf Dauer zusehends vorhersehbarer wurde. Somit nahm ich den Wechsel von Angela zu Alissa zwar wahr, interessierte mich aber nicht mehr wirklich für die Schwed*innen. Heute zieh ich mir die Show endlich mal wieder rein. Was hier aufgefahren wird, ist durchaus beeindruckend und rechtfertigt das Interesse an ARCH ENEMY (das Infield ist voll). Aufwändige Bühnenaufbauten, feiste Pyro-Fontänen und eine ausgeklügelte Lightshow lassen das Ding larger than life wirken. Alissa ist ihrer Vorgängerin stimmlich ebenbürtig, besitzt vielleicht sogar eine noch charismatischere Präsenz. Allerdings merke ich auch wieder, warum ich an ARCH ENEMY mal das Interesse verloren hatte: Spontan wirkt hier gar nichrs, jeder Schritt der einzelnen Musiker*innen scheint festgelegt. Das ist bei aller Musikalität (Amotts Schenker-inspirierte Soli sind herrlich!) schon etwas schade. Insgesamt also durchaus sehenswert, aber nur alle paar Jahre.


HELLOWEEN

Philipp: Früher war alles… schlechter! Zumindest hätte das Ego größerer Rockstars wohl nicht solche Geschichten wie das MICHAEL SCHENKER FEST oder eben die PUMPKINS UNITED erlaubt, die alle ehemaligen und aktuellen Sänger sowie sonstigen Bandmitglieder auf der Bühne vereinen. Nun geht das, wobei böse Zungen behaupten mögen, dass sich die betreffenden Bands auch nur noch mit derartigen Spezialshows kommerziell „retten“ können. Das könnte natürlich sein, ändert aber nichts daran, dass das Robin-Williams-Intro „Let Me Entertain You“ auf geradezu spektakuläre Weise umgesetzt wird. In einem zweieinhalbstündigen Konzert ziehen HELLOWEEN alle Register. Was mich vor allem überrascht, ist, wie gut Andi Deris singt! Ich hätte vorher mein Geld auf Michael Kiske gesetzt und Kai Hansen mag ich sogar am liebsten hören. Aber Deris hat sich wahnsinnig gesteigert und liefert sich hervorragende Sangesduelle mit Kiske. Die Setlist ist einfach nur der Hammer und umfasst sämtliche Phasen der Bandgeschichte. Da bleiben kaum Wünsche offen und mit „Heavy Metal (Is The Law)“, „How Many Tears“, „Eagle Fly Free“ und „Keeper Of The Seven Keys“ gelingen sogar magische Momente. Die Leinwände zeigen passend zu den Songs animierte Filme, in denen es vor Kürbissen und Ringen nur so wimmelt. Zwischen den Stücken kommen manchmal Zeichentricksequenzen mit zwei sprechenden Kürbissen, die etwas albern sind. Geschenkt. Ein emotionaler Höhepunkt ist das Drumsolo von Dani Löble, in welches Live-Aufnahmen von Ingo Schwichtenberg (R.I.P.) einbaut werden. Schade finde ich höchstens, dass die Hansen-Klassiker „Starlight“, „Ride The Sky“ und „Judas“ in einem Medley zusammengeklatscht werden. Mehr Kritikpunkte lassen sich auch mit einer Lupe nicht finden. Zum Finale mit „I Want Out“ werden riesige Wasserbälle mit Kürbismotiv auf das Publikum losgelassen und dann gibt es sogar noch ein amtliches Feuerwerk. Absolut geil, will ich unbedingt nochmal sehen!

Stefan: Wacken 2018 nähert sich schon wieder dem Ende und als letztes gibt es für mich in diesem Jahr HELLOWEEN, die seit einiger Zeit mit allen ehemaligen Sängern unter dem Banner PUMPKINS UNITED unterwegs sind. Spätestens seit Andi Derris singt, aber eigentlich ja auch schon die Scheiben mit Michael Kiske nach den Keepers-Alben waren für mich nicht mehr wirklich relevant. Ist schon verdammt lang her, wenn man mal ehrlich ist. Allerdings ist die Anfangsphase dieser Band ein Stück deutscher Metalgeschichte und auch Teil meiner Jugend. Der Einstieg gelingt mit "Halloween" und "Dr. Stein" schon mal nahezu optimal. Deris und Kiske singen die Stücke größtenteils im Duett, wobei Deris dabei erstaunlicherweise gar nicht so schlecht abschneidet. Er hat sich als Frontmann in den letzten Jahren positiv entwickelt. Mein Problem im weiteren Verlauf der Show sind einfach die Songs von den Alben mit ihm. Qualitativ reichen sie absolut nicht an die Kiske-Phase und vor allem nicht an Hansen-Phase ran. Meiner bescheidenen Meinung nach. Deshalb hat die 2 1/2 Stundenshow für mich die ein oder andere Länge. Einige Songs vom Debüt werden leider in einem Medley extrem verkürzt performt. Speziell bei "Ride the sky" ein absoluter Frevel!!! Vieles ist aber an diesem Abend durchaus gut. Es wird eine imposante Show aufgefahren. Diverse Laufstege auf der Bühne, eine gekonnt eingesetzte Lightshow und ein abschließendes Feuerwerk. Der Gesang ist durchweg gut und es ist schön, diverse Klassiker mal wieder mit ihren Originalstimmen live zu hören. Dem verstorbenen Originalschlagzeuger Ingo Schwichtenberg (R.I.P.) wird mit einer Videoeinspielung während des Drumsolos Tribut gezollt. Ein gute Show. Für mich aber ein halbe Stunde zu lang.


BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE


BZFOSBZFOS


Strecker: Zum Abschluss des diesjährigen Festivals gönne ich mir noch ein bisschen Kontrastprogramm und gucke mir die Wiener Bloodsucking Zombies From Outer Space an, die auf der Wasteland Stage spielen. Die Österreicher machen und haben Spaß mit ihrem Horrorbilly. Trotz der wenigen Zuschauer macht die Band das Beste daraus und lässt sich gut feiern. Für mich ein gelungenes Abschlusskonzert.


BZFOS



FAZIT

Philipp: Ein tolles Wacken im Supersommer, das höchstens durch den im Hinterkopf nagenden Gedanken an den Klimawandel beeinträchtigt wird. Die zahlreichen Highlights werden in Erinnerung bleiben. Ich habe es sogar vergessen, mich ins Gras zu setzen oder zu legen, was ja endlich mal wieder möglich gewesen wäre. Nun darf man aufs nächste Jahr gespannt sein, welches das dreißigjährige Jubiläum markiert.

Strecker: Für mich war Wacken 2018 ein super organisiertes Festival mit vielen tollen Konzerte. Die allgemein friedvolle und entspannte Atmosphäre war wieder sehr schön und ich habe die Tage in Wacken genossen. Klar gibt es noch Sachen, die für mich verbesserungswürdig sind. Hierzu zählen vor allem die Auswahl und die Qualität der Speisen auf dem Gelände. Es hat sich zwar verbessert und im Wackinger Village lassen sich leckere Speisen finden, aber trotzdem ist bei diesem Punkt noch reichlich Luft nach oben. Mich als Mann betrifft es nicht ganz so stark, aber die Anzahl der Toiletten auf dem Infield ist gering und Ich finde unverständlich, dass es im gesamten Bereich der Louder Stage keine Toiletten gibt. Trotzdem war es schön und ich freue mich auf das 30 igste Wacken im nächsten Jahr.

Anke Bläck: Wie schon in den vergangenen Jahren bin ich auch in diesem Jahr von der breiten Range begeistert, die in Wacken musikalisch geboten wird. Es gibt quasi zu jeder Zeit etwas, dass es sich anzuschauen lohnt, wenn auch nicht immer auf dem Level wie PRIEST. Das muss meines Erachtens auch gar nicht sein, denn es gibt viele gute Bands wie etwa DOOL oder GHOST, die derzeit mehr und mehr an Bekanntheit gewinnen und es irgendwie schön ist, sie auf diesem Weg, auch auf kleineren Bühnen und am helllichten Tag, zu begleiten. Andererseits gibt’s auch die alten Hasen, die ihren Zenit vielleicht schon überschritten haben, das Angebot aber auf jeden Fall bereichern und für Nostalgie und Spaß sorgen. Auch orga-technisch ist in diesem Jahr wieder für alles gesorgt. Neben ausreichend Bier, Nahrung und Sonne gibt es zahlreiche Wasserstellen und gegen aufkommenden Staub sogar passende Mundschutze. Schon ulkig, dass viele Menschen eine mit Alkohol durchtränkte Leber oder mit Nikotin verklebte Lunge weniger zu verängstigen scheint als etwas Ackerdreck in der Nase – crazy people!

Stefan: Endlich mal wieder ein Wacken auf festem Untergrund und mit viel Sonne. Manchmal vielleicht sogar schon zu viel. Von der Orga fielen für mich einzig die reichlich planlosen Einweiser auf den Campingplätzen und die doch etwas übertriebenen Preise für Softdrinks speziell für Mineralwasser auf. Ansonsten gibt es nicht wirklich was zu meckern. Viele musikalische Highlights, angenehm entspannte Atmosphäre und wie immer reichlich nette Leute. Nächstes Jahr wieder, dann zum 30-sten.

Kommentare   

+2 #1 Philipp 2018-10-01 10:17
Auffer Galerie findeste noch mehr W:O:A-Pics:
http://www.dremufuestias.de/index.php?view=category&catid=668&option=com_joomgallery&Itemid=191
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