JAG PANZER, WITCH CROSS, GLANVILLE / 29.05.2019 – Hamburg, Bambi Galore

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Philipp: Boah, das ist aber mal ein Paket! WITCH CROSS wären allein schon ein hinreichender Grund für den Trip ins Bambi gewesen, aber später bekam Flo die Möglichkeit, noch JAG PANZER dazuzubuchen, was das Ganze zu einem regelrechten Mini-KEEP IT TRUE werden lässt, zudem mit GLANVILLE noch ein unbekannter Opener mit am Start ist. Da WITCH CROSS auf dem 2012er KEEP IT TRUE überzeugen konnten und JAG PANZER ja IMMER grandios sind, kann man sich voller Vorfreude in den Regio fläzen. Erfreulichrweise sind heute nach längerer Konzertpause mal wieder Sandra und Siggi Sick mit am Start, weswegen letzterer hiermit auch endlich wieder einen seiner langerwarteten Beiträge liefert (das Ding befand sich bereits um 08:00 Uhr morgens in meinem Postfach)! Read on oder implodiert doch:

 

Doppelbericht von Siggi Sick und Philipp Wolter, Setlistbilder von Max, Live-Fotos von Jan ML folgen

 

Philipp: Bereits früh füllt sich das Bambi und nur mit kühlem Bier kann man die innere Erhitzung mühsam im Zaum halten. GLANVILLE schüren die Heavy Metal Heat noch, indem sie mit einer schön abgehangenen Mischung aus Hardrock und early Heavy Metal schaufelweise Kohlen in die Glut ballern. Die Band hat es nicht zum Ziel, maximale Aggression zu transportieren, eher shuffeln sie lässige Riffs in der Tradition von THIN LIZZY oder frühen PRIEST durch die PA. die anwesenden Gourmets erkennen sofort die musikalische Klasse der Truppe und spenden reichlich Applaus. Mit ihrem Sänger René Hofmann haben GLANVILLE eine wahre Trumpfkarte in den Pranken, hat der Gute doch mit seinem samtig-souligen Organ und schelmischen Sprüchen die Sympathien auf seiner Seite. Mit dem Hinweis, dass man auch leckeren Bio-Honig am Merch habe, ist das Eis endgültig gebrochen (ich verifiziere das später: Tatsächlich gibbet dort Honig mit GLANVILLE-Logo, 10,- Euro). Obendruff kommen noch zwei sehr gelungen umgesetzte Cover von JUDAS PRIESTs „Grinder“ und BLONDIEs „Call me“.

 

Siggi: Witchcross aus Dänemark 80 ziger Heavy Rock vom feinsten.. hab die Scheibe Fit for Fight -immer mal wieder ne Runde drehen lassen.. Songs wie Nightflight in Tokyo ,herrlich zeitlos..und heute live zwar mit anderem Sänger,aber nach 35 Jahren eine Band zu sehen ,die man immer gut fand das schon cool..das da nicht alle original dabei sind ist zu verschmerzen..solides Set gute guitars,der Sänger sag aus wie einer von den Dead Boys;mit gesprengter friese,die absolut keinen speziellen Schnitt hatte..sehr geil.. hab noch bis zuletzt auf -Rocking the Night Away ,Song gehofft,kamm aber nicht.. da war ich very Disappointet..aber hat Spass gemacht

Philipp: Yeah, ich bin ebenfalls seit den Achtzigern von WITCH CROSS begeistert und heute noch meinem Kumpel Benno dankbar, der mir das „Fit For Fight“-Album kurz nach Erscheinen verkauft hat. Warum er das wohl getan hat? „Nightflight to Tokyo“ lief im Grunde häufig auf Partys unserer Hood. Auch heute ist dieser Underground-Hit dabei, und zwar gleich am Anfang. Kev Moore ist stimmlich super drauf und erinnert mich immer wieder an den ebenfalls alterslosen Biff Byford. Die Bestzung ist der des KEEP IT TRUE-Auftritts nahezu identisch, wenn ich mich recht entsinne. Statt Anders Christian Hjort sitzt jetzt Jesper Haugaard am Schlagzeug, ansonsten sind neben Moore Gitarrist und Gründungsmitglied Mike „Wlad“ Koch, Jan „Little John Field“ Petersen (Bass, heraushängende Zunge, ebenfalls Gründungsmitglied) und Paul Martin Nielson an der (zweiten) Gitarre dabei. Das Material der zweiten Scheibe „Axe To Grind“ (2013) gefällt mir ebenfalls, weshalb diese Platte heute auch endlich mal abgeerntet wird. Als geradezu sensationell gut empfinde ich einen ganz neuen Song vom kommenden Album, der schön pfeilschnell nach vorne geht und NWoBHM-artige Gesangslinien vorweist – „Phoenix Fire“ oder so heißt das Ding. Natürlich vermissen Diehards wie der aus Berlin angereiste Pete Lelgemann gewisse Songs – auf seinen wiederholten Zwischenrufer „No Angel!“ (von der ‘83er Single) kontert Moore gelassen: „We go back to that …time…later”, um dann aber die A-Seite “Are You There” zu intonieren. Trotzdem sind alle begeistert und man darf wohl sicher sein, dass die Hütte auch gekocht hätte, wenn ausschließlich WITCH CROSS gespielt hätten, es aber wohl nicht ausverkauft gewesen wäre.  

 

Setlist_WITCH CROSS

 

Siggi: Jag Panzer -yeahh Wer die Platte -Ample Destruction ,von 84 schon immer genial fand kommt auch Live heute Abend in den Bann der Band ,die sich sehr gut geschmirt im restlos vollem Bambi,,den begeistertem fans den Metal um die Ohren zu hauen...den.. Joey Tafolla is in the House..der original Guitarist ,,der die Ampel Destruction Scheibe eingespielt hat,und später div Solo Scheiben gemacht hat.. ein Schredder vor dem Herrn ,, Hab ihn mal in Kiel bei einem Guitar Workshop gesehen vor 25 jahren oder so.. großartig,solche Typen muss man live sehen, da wird auf dem Griffbrett so richtig ein abgezimmert das dir schwinndelig wird--..die ganze Band brutal eingespielt..und wie die Bock hatten Songs wie -License to Kill-in einer feftigen Härte reinzuklatchen in den Mob des abdrehenden Bambi..allen voran der wohl geilste Sänger Harry Conklin,der die Power hat Songs die 35 jahre alt sind noch besser live zu singen..was ein Ausnahme Atlet des Metals...und sowas im kleinsten Bambi ...hammer ,,der Metal von Jag Panzer ist auch sehr progressiv ,sprich nicht so eingängige Melodien halt..das eben sehr speziell ist ,und nur von Fans mit entsprechender Neigung gewürdigt wird,aber das ja Geschmack Sache wie immer.. grossartiger Heavy Metal heute Abend mehr geht nicht

Philipp: Das Fazit gleich am Anfang: Besser geht’s nicht, wirklich! Nicht, wenn du klassischen Heavy Metal in totaler Perfektion, mit wütender Power und voller Leidenschaft auf die Glocke bekommen willst. Mit Harry Conklin steht ein Frontmann vor uns, dem der Wahnsinn aus den Augen bleckt, der sich aber gleichzeitig nicht zu schade für spackige Bühnenmoves (goofy Tyrant-style) ist und ganz nebenbei rein stimmlich als einer der drei besten lebenden Metalsänger gelten darf. Egal, ob mit TITAN FORCE, SATAN’S HOST, THE THREE TREMORS, den diversen KIT-Gastauftritten oder eben immer wieder mit JAG PANZER (nicht wenige erinnern sich an die kultigen 90er Auftritte in Wacken und im Marx) – der Tyrant liefert immer! Das gilt aber ebenfalls für die anderen Bandmitglieder Mark Briody (g), John Tetley (b), Rikard Stjernquist (d) sowie Joey Tafolla (g), alle bereits (z.T. mit Unterbrechungen) seit den Achtzigern in der Band. Die Setlist steckt voller Überraschungen und deckt neun oder zehn Alben ab, wenn ich mental korrekt mitzähle, so hätte ich nicht auf „King At A Price“ (einer meiner Faves), „Iron Eagle“, „The Scarlet Letter“ oder das Folk-Cover „Foggy Dew“ zu hoffen gewagt. Bei den offensichtlichen Smashern „Shadow Thief“, „Chain Of Command“, „Generally Hostile“, „Harder Than Steel“, „Licensed To Kill“, “Symphony Of Terror” und “Warfare” dreht die Hütte komplett durch, zum Teil sieht es aus wie auf einer Hardcore/Punk-Show, wenn alle mitbrüllen, die Fäuste oben sind und Harry Conklin das Mikro den Freaks vor die Fresse halt. Er selbst bangt teilweise beim Singen wie ein totaler Maniac (die Haare trägt er ja wieder lang, jaja), trifft dabei irgendwie trotzdem jeden Ton. Nach 100 Minuten, drei Zugaben inkl., beendet die Speerspitze des US Metal ein restlos begeisterndes Set. Könnte ich sofort nochmal sehen!

 

[Edit: Tafolla und Tetley scheinen noch offiziell zur Band zu gehören, waren aber nicht mit auf Tour. Auf der Bühne standen stattdessen Ken Rodarte (g) und Aric Avina (b)]

 

Setlist_JAG PANZER

Kommentare   

0 #4 Matt 2019-07-12 11:16
zitiere Philipp:
Siggis letzter Konzertbericht. Ruhe in Frieden, Siggi! :-(

Wie bitte?
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0 #3 Philipp 2019-07-12 10:58
Siggis letzter Konzertbericht. Ruhe in Frieden, Siggi! :-(
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+1 #2 Philipp 2019-05-30 18:15
Edit: Tafolla und Tetley scheinen noch offiziell zur Band zu gehören, waren aber nicht mit auf Tour. Auf der Bühne standen stattdessen Ken Rodarte (g) und Aric Avina (b).

Danke an Holger Andre für den Hinweis.
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+1 #1 Philipp 2019-05-30 16:21
Setlist-Fotos von Max. "Symphony Of Terror" steht nicht drauf, scheinen sie spontan rangehängt zu haben.
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