Up The Hammers Festival Warm Up / 14.03.2019 Athen, An Club

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Nach dem Pflichtbesuch der Akropolis ging es pünktlich zum An Club, der in einer, an unser Hotel angrenzenden Straße liegt. Einlass ist für 18 Uhr und Beginn bereits fünf Minuten später geplant. 

Die vorbestellten Karten in Empfang genommen und schon ging es los.

Der An Club bietet einen guten Aufbau mit einer Bühne, an der mensch von drei Seiten den Musizierenden zusehen kann. Gute Sicht ist dank mehrerer “Plattformen” gewährleistet.

Saboter (Athen // Griechenland)

MetalSon:

Saboter fangen wie angekündigt kurz nach dem Einlass an. Die bereits zahlreich vorhandenen Gäste finden allerdings ob der allgemeinen Begrüßungen nicht zeitig den Weg vor die Bühne. 

Dies ändert sich spätestens während des Titelsongs des aktuellen Albums “Architects Of Evil”. 

Der Auftritt der Band beim Trveheim Festival 2017, das Debütalbum sorgten für eine große Vorfreude auf diesen Auftritt. Das aktuelle Album und diese Show unterstreichen, dass die Band auf einem sehr gute Weg ist. Hoffentlich kann mensch sie bald wieder sehen. (Auf das Konzert von Saboter mit Sacral Rage und Armory in Hamburg ein paar Tage vor dem Festival schaffte ich es leider nicht.)

 

HOA-Rick:

Stellenweise schwarze und (Kunst-)blutrote Bemalung an Gesicht und Armen lassen Saboter frisch vom Schlachtfeld erscheinen. Der Sänger kommt zu dem noch in Brustpanzer mit Gorgonaion und Gladius (römisches Kurzschwert) daher. Im Vergleich zu anderen Kollegen, nutzt er dieses Requisit den ganzen Auftritt über, um Posen zu unterstreichen, Fans zu Rittern zu schlagen oder Songs zu betonen. Geboten wird überwiegend speediger Metal, aber zwischendurch auch epische Midtempo-Stampfer der Marke „To Glory We March“.

Ein gelungener Auftakt, der vom Publikum honoriert wird.

 

Setlist:

The Temple Of R'lyeh

Architects Of Evil

Lamias Call

To Glory We March

Golden Owl

Rose Red

Sword of the Guardian

 

Mega Colossus (Raleigh // North Carolina // USA)

MetalSon: 

Nach dem Hören des hochgelobten Debütalbums HyperGlaive (2016) musste ich feststellen, dass es nicht wirklich zündete. Dies war auch der Grund, dass ich mich nicht weiter mit der Band beschäftigte. 

Beim Hell Over Hammaburg soll die Band ja laut mehrerer Meinungen super gewesen sein (http://www.dremufuestias.de/index.php?option=com_content&view=article&id=5734:hell-over-hammaburg-vii-02-03-2019-hamburg-markthalle-tag-2&catid=15&Itemid=520). 

Als die Band dann nach kurzer Umbaupause die Bühne betritt, legt sie direkt los und zeigt, dass sie in super Verfassung sind. Die zahlreichen Zuschauer*innen sind vollkommen begeistert und singen viele Texte mit. Die positive Ausstrahlung und Spielfreude überträgt sich von der Band auf das Publikum und wieder zurück. 

Für mich eine sehr postive Überraschung! 

 

HOA-Rick:

Mega Colossus waren für mich die Neuentdeckung auf dem Hell Over Hammaburg. Der fröhliche US-Power-Metal geht gut rein und bleibt hängen. Und nach der recht kleinen Marx-Bühne können sich die Jungs aus Raleigh auf der wesentlich größeren An Club Bühne anständig austoben. Die Menge wird auch ordentlich angesteckt und feiert die Band zu recht ordentlich ab. Besonders Klasse wieder „Navigator“ von der vor kurzem veröffentlichten EP „V“, die nicht nur musikalisch sondern auch optisch durch ein Cover mit einer Neu-Interpretation der „Laokoon-Gruppe“ besticht: Athenes Seeschlangen haben bei diesem Werk die Köpfe des Mega Colossus Monsters, das sich beim ebenfalls sehr zu empfehlenden letzten Album der Band („Hyperglaive“) in ein Königs Portrait geschlichen hat. 

 

Evil-Lÿn (Tampere // Finnland) 

MetalSon:

Die erste EP von Evil-Lÿn “The Night Of Delusions” überzeugte 2012 direkt mit guten Songs einer frischen Band die Heavy Metal mit vielen Speed Metal-Elementen bot. Bereits 2013 verlies Johanna Rutto die Band. 2014 erschien die Single “Out Of The Shadows” auf der nun Pekka Montin sang. Sicher auch keine schlechten Songs, aber nicht mit der Energie vergleichbar, die die EP ausstrahlte. 

Das Debütalbum “Disciple of Steel” erschien 2018. Wieder gab es ein paar Besetzungswechsel zwischen den beiden Veröffentlichungen. So übernahm z.B. Lasse Heinonen 2015 den Gesang. Das Album gefällt mir wieder besser als die Single. Insgesamt würde ich den aktuellen Sound am ehesten mit “schnellere Night Demon” beschreiben. 

Live wurde bis auf “The Last King Of Thunder” das ganze Album gespielt. Etwa ab “Iron On Iron” hatte die Band das Publikum auf seiner Seite. Gerade das Tribute für Mark Shelton, dessen letztjähriger Tod auf dem Festival immer wieder mal Thema war, kam beim Großteil sehr gut an. Insgesamt war es ein guter Auftritt, der mit den beiden voherigen Bands nicht mithalten konnte. 

 

HOA-Rick:

Direkt nach Mega Colossus eine kurze Essenspause, damit wir möglichst wenig von Evil-Lyn verpassen, denn die 2012er EP „The Night of Delusions“, die ich vom MetalSon seinerzeit bekommen habe, verbreitet vor allem durch den Gesang von Frontfrau Johanna Rutto ordentlich Laune. Als wir wieder in den Katakomben angelangen, feiert die Meute wild moshend ein Quintett ab. Keine Frontfrau… also war die Essenspause doch länger als erwartet, aber Moment… „Evil-Lyn“-Sprechchöre folgen dem begeisterten Applaus, und mir dämmert es, es gab einen Line-Up-Wechsel und mit Lasse Heinonen einen Herrn am Mikro, der seine Sache auch recht gut macht. Vielleicht ist es die Enttäuschung, aber insgesamt verlieren bei mir die Finnen dadurch ihre Besonderheit, die sie in der Fülle von anderen Bands abhebt. Ob ein guter Gig gekrönt mit einem gelungenen Manilla Road Cover „Necropolis“ weiterhin ausreichen wird?

 

Setlist:

Survive The Night

Hellfire

Iron On Iron

Disciple Of Steel

Tengel

Shadow Soldier

Valley Of The Dead Witch 

Necropolis (Manilla Road)

 

Raven Black Night (Adelaide // South Australia // Australien)

 

MetalSon:

Die Möglichkeit Raven Black Night live zu sehen ergibt nicht so oft. Aufgrund des Kultfaktors der Band war ich im Vorfeld gespannt auf den Auftritt.

Die Band besteht zwar aus sehr guten Muzisierenden und sympathischen Menschen, aber der Auftritt überzeugte mich nicht. Einzelne Teile der Songs überzeugten, die Gesamteinheit der Songs jedoch war zu chaotisch. Hard Rock, Doom und Heavy Metal Elemente wurden in meinen Ohren zu oft “wild aneinander gereiht”.

Die Leidenschaft der Band auf der Bühne wurde durch ein späteres Gespräch mit ? bestätigt. Kam die Band doch nur für diesen Auftritt angereist. Ich hoffe, dass ich die Band nochmals sehen kann und dann der Rahmen besser passt, da ich den “Stilbruch” in der Running Order zumindest für mitverantwortlich für meinen Eindruck halte.

 

HOA-Rick:

Ein Stilbruch im Festivalablauf ist oft eine willkommene Auflockerung, und meistens bleibt eine Band dadurch erst recht in Erinnerung und kann auf diese Weise ihre Fan-Basis erweitern. Aber manchmal kann so eine Idee auch total nach hinten gehen. Raven Black Knight hatten wohl den weitesten Anfahrtsweg, aber es ist wohl eher auf ihren Musikstil (Doom / Classic Rock) zurückzuführen, dass sie fürs erste ordentlich Tempo herausnahmen. Und obwohl die Band, besonders auch später im Hotel, megasympathisch rüber kommt, entwickelt sich die Musik der Australier zu einem Hemmschuh in Sachen Stimmung. Durch die vielen Stilelemente, ich assoziiere auch ein wenig Funk, wirkt das Gesamtpaket eher unausgewogen und sperrig. Weniger wäre in diesem Fall wohl mehr gewesen und auch wesentlich mehr im Publikum.



Reflection (Athen // Griechenland)

MetalSon:

Reflection gründeten sich 1992 und veröffentlichen bisher vier Alben, die nicht viele kennen dürften. Wirklich bekannt ist mir das Material auch nicht, da mir vieles zu durchschnittlich erschien, als ich es hörte. 

Dies erging sehr vielen Anwesenden anscheinend anders und so unterstützte eine recht große Fangruppe die Band bei dem Auftritt. 

Geboten wurde klassischer, epischer Heavy Metal. Spielfreude und Beherschung der Instrumente muss mensch der Band attestieren. Das Highlight war für mich “When Immortals Die”. Insgesamt ein guter Auftritt.

 

HOA-Rick:

Obwohl Reflection aus Athen sind, würde ich bei der Fülle internationaler Gäste in diesem Fall nicht von Lokalmatador-Status sprechen, die Stimmung steigt im Vergleich zur Vorband wieder ordentlich, aber das Material ist auch wesentlich eingängiger, aber steigendes Unwohlsein, zwingt mich einfach zu einem frühzeitigen Abbruch einer tollen Warm-Up Veranstaltung.

 

Setlist:
Glorious Victory
The Iron Tower

Fire
When Shadows Fall
Wings of Fate & Time Traveller (Medley)
Stormbringer
The Forbidden Seed
When Immortals Die & Ruler of My Own Land (Medley)

Dark Quarterer entfällt für uns komplett. 

Kommentare   

+1 #1 MetalSon 2019-07-21 14:33
Bilder und weitere Setlists sind geplant.
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