The Adolescents / 05.07.2019 – Hafenklang, Hamburg

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Wenn Herr Wolter einige schon eher weiter zurückliegende Berichte verbreitet, dann tu ich ihm das gleich und ziehe nach. Ich komme mir sowieso immer schäbig vor, in den seltensten Fällen konzertmäßich etwas zu berichten. Und ALLES kann eine Person ja nun auch nicht schreiben. Somit mache ich einen Anfang aus der Lethargie und berichte über das vergangene Konzert einer meiner absoluten All-Time-Faves: The Adolescents! Die spielten im wunderbaren Hafenklang. Und das (leider) am gleichen Abend wie Gouge Away, die im Goldenen Salon spielten. Deren letztjährigen Output „Burnt Sugar (Deathwish)“ fand ich zwar auch supi und in einem überschwänglich Text ins Gedächtnis gerufen wurde die Band einem nochma in der April/Mai-Ausgabe des Trust(s) – beigemerkt mit einem großen, ausführlichen und sehr interessanten Interview mit Herrn Wolter - , aber irgendwie beschleicht mich allmählich das Gefühl, so einige „alte“ Recken nicht mehr allzu häufig zu sehen zu bekommen. In Form von Adolescents zumindest teilweise schon passiert, Steve Soto weilt ja leider nicht mehr unter uns. Ob dieser Nachricht war sicherlich nicht nur ich entsetzt. Wie wichtig er für die (Szene-) Musik war, wird nicht nur daran deutlich, an wie vielen „Projekten“ er beteiligt war, sondern auch daran, wie immer über ihn berichtet wird/wurde. Als kleines Beispiel dient ein gewisser CJ Ramone (der auch seine letzte wirkliche Tour nun hinter sich hat), der u.a. im Bierschinken-Interview etwa über die Wichtigkeit über Steve in seinem Leben bzw. musikalischen Vita berichtet (nachzulesen hier: https://www.bierschinken.net/news/908-cj_ramone_im_interview_). Ich war dann gespannt, wie es sein wird, einer meiner Lieblinge live ohne ihn zu sehen.

 

Irgendwo las ich zuletzt, dass sich irgendwer, irgendwo, irgendwie nicht mehr für alte Bands interessiere und dass sie es doch gefälligst lassen sollen, ihren Ruf zu beschädigen. Diese Person meinte u.a. auch Adolescents und das kann ich nun echt ma gar nicht unterschreiben. Ich hab für mich beschlossen, dass es nicht meine Aufgabe ist, so etwas zu bewerten. Das soll doch bidde jede Band für sich entscheiden. Ob man den weiteren Weg dann noch unbedingt gemeinsam gehen muss, das muss jeder für sich klarmachen. Gerade spätestens ab dem 2013er- Album „ Presumed Insolent“ fand ich, dass sie zuverlässige richtig gute musikalische Wegbegleiter outgeputtet haben. Und die dazugehörigen Artworks sind eh der Hammer. Mir fällt gerade ein...alles bei Blitz gekauft... ich bin immer noch nicht darüber hinweg...wie traurig war der Abschiedssamstag dort bitte? Und dann schließt jetzt auch noch einer der besten Burger-Läden und wie die Schaubude nach Julius sein wird, steht auch in den Sternen. Auch wenn man da bestimmt sehr sehr zuversichtlich mit den neuen Betreibern sein kann. Oh... abgedriftet...

 

Ich bin praktischerweise (wie ich dachte) mit Auto hin, natürlich in den Mega-Stau geraten, zwischenzeitlich schon aufgegeben, jemals anzukommen, um dann schlussendlich schräg gegenüber einen spitzen Parkplatz zu ergattern. War dann aber leider nur zum Hauptact pünktlich da. Und schon zum zweiten Mal erstand ich das allerletzte T-Shirt in meiner Größe! Wat für ein Glück! Als die Band anfing, war der Sound leider totale Grütze, was die Band leider mehrfach dazu brachte, mitten im Song aufzuhören. Gerade Sänger Tony Cadena war dann auch sichtlich bedient. Irgendwann „fing“ sich der Sound und die Bühnenboys spielten ihre Hits. Ich fand goil, dass die Menschen vor der Bühne (selbstverständlich wieder einmal ein ziemlich hohes Durchschnittsalter) nicht nur bei den Klassikern wie „Kids Of The Black Hole“, „Amoeba“ etc. abgegangen sind, sondern auch anderen neueren Songs durchaus wohlsprechend Aufmerksamkeit schenkten. Die Welt dreht sich weiter, wird einem immer gesagt. Das stimmt im Grunde auch. Das Konzert war gut! Ich fand es dann aber doch auch sehr emotional (irgendwie kam man nicht drumrum, an Steve Soto bzw. weiter sinnierend über das (Ab-)Leben  (nach)zu(-)denken). Aufm Nachhauseweg (zurück geht es ja meistens ohne Stau) war ich doch ziemlich froh, nicht in den Goldenen Salon gegangen zu sein. Auch wenn ich dort sicher etwas verpasst hab. Aber mir war eher danach, zum 1000x eine der Bands zu sehen, die mir immer noch voll viel gibt! Pathos galore! Ich hoffe meine Befürchtung, diese vielleicht doch zum letzten Male gesehen zu haben, bewahrheitet sich nicht! Auf die alten Säcke! ;) Und auf Steve! R.I.P.

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