ARMSTRONG, TANNHAUSER GATE / 18.10.2006 – Kiel, Luna
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- Kategorie: Berichte aus dem Pit
- Veröffentlicht: Mittwoch, 13. November 2019 11:02
- Geschrieben von Philipp Wolter
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Ihr habt sicher bemerkt, dass beim letzten Upgrade einige Fotos auf der Strecke geblieben sind. Zufällig habe ich kürzlich bemerkt, dass sich auch einige wenige Artikel nicht mehr in der Dremu-Datenbank befinden. Das geht natürlich gar nicht! Zum Glück habe ich zumindest die von mir verfassten Dokumente auf externen Festplatten gespeichert und so kann restauriert werden. Hier der dritte Teil in der Serie "verlorene Berichte" oder auch „Lost And Found“ (sagt gern Bescheid, wenn ihr weitere "Lücken" entdeckt), ein Live-Review zweier lokaler Bands, die es beide leider nicht mehr gibt:
Ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass nahezu alle ehemaligen öffentlichen Scheißhäuser Kiels mittlerweile zu Imbiss-Buden umfunktioniert worden sind? Das ist doch irgendwie abartig! Ich mein’ – wie abgestumpft muss man sein, wenn man sich an so ’nem Ort ’ne Knackwurst reinhaut?
Aber ich wollte ja wat ganz Anderes loswerden, nämlich einen Bericht aus dem Pit und nicht aus dem Scheißhaus respektive Pommeshaus:
Im Luna war ich vor diesem Abend original noch nie (allerdings war dort früher das Six-Pack und da ham SMOKE BLOW mal einen genialen Gig hingerotzt). Was zieht einen auch sonst in die Bergstraße?
Angenehm überraschen uns aber der Preis von 5,- Euro und die Tatsache, dass der Macker am Einlass uns nicht die Getränke abnimmt.
Im Luna isses warm und als TANNHAUSER GATE loslegen, werden die Lauscher noch zusätzlich massiert und beginnen alsbald zu glühen. Ich bin ganz überrascht, denn auf dem Freevival fand ich TG nur „nett“, heute überzeugen sie mich dagegen total! Kann erstmal am Sound liegen, denn der ist heute RICHTIG dick. Eigentlich fand ich bisher vor allem das Schlagzeugspiel genial (Christian Bahr halt…), aber heute reißen mich die Songs mit. Und der Gesang kommt richtig gut, hat durchaus in Momenten was von meinen Faves RUSH. Die TG-Jungs nennen als Haupteinflüsse selber Bands wie FOO FIGHTERS, MARS VOLTA, PIXIES oder FRANK BLACK. Insgesamt isses schon so Indierock mit dezentem Prog-Einschlag, sehr druckvoll gespielt und halt einfach mit Klassemelodien versehen. Wie gesagt, sonst weniger meine Ecke, aber vielleicht werden TANNHAUSER GATE die erste „Indie“-Band, die ich gut finde…
ARMSTRONG hatte ich auf dem Freevival eher nebenbei mitbekommen, war nämlich zu sehr damit beschäftigt zwei fickenden Hunden zuzusehen. Nix Besonderes, mag man denken, aber die beiden waren offenbar aufgrund eines Krampfes nicht mehr voneinander zu lösen und der Anblick hatte mich dann doch irritiert beim Musikgenuss… Heute gibt’s aber keine fickenden Hunde vor der Bühne, nur gut gelaunte Hunde AUF der Bühne, die mal wieder einen gewohnt guten Gig runterreißen. Endlich ist es auch mal gut besucht auf ’nem ARMSTRONG-Gig in Kiel, wurde auch mal Zeit, dass die KielerInnen dieser geilen Band mehr Anerkennung zukommen lassen. Ich weiß schon gar nicht mehr, was ich noch alles schreiben soll über ARMSTRONG! Herrlicher Gesang, drückender Sound, stimmige Songs mit geilen Hooklines und genügend Ecken und Kanten, an denen man sich die Birne blutig hauen kann! Gefällt mir auch hier und heute mal wieder richtig gut, immer gerne wieder.
