FROST, PISSE & ELEND, UR-IN-STINKT / 22.04.2022 – Kiel, Schaubude
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- Kategorie: Berichte aus dem Pit
- Veröffentlicht: Sonntag, 24. April 2022 13:44
- Geschrieben von Philipp Wolter
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Wonnemonat April: Die Sonne scheint, überall knallen Blüten auf und nachts wird es noch manchmal frostig. Da düngen FROST, PISSE & ELEND und UR-IN-STINKT den Untergrund. Prognose: prächtiges Wachstum. Dass auch an fünf anderen Orten im Norden zeitgleich gedüngt wird, geht uns ‘nen Dung an. Wir stehen parat in der Schaubude für die Extra-Ladung Dreck Metal und krustige Frühlingsgefühle!
Fotos von MJ
FROST, PISSE & ELEND, das sind Feli (g, v), Daniel (v), Moritz (d) und Daniel (Extra-Live-Bass), womit zumindest in der Live-Situation das komplette Line-Up von DIVIDE bei FPE mitzockt. Die Bude füllt sich, der Bühnennebel will noch nicht so richtig aus seinem Versteck kriechen, aber die Band ist zu spielbegierig, um länger zu warten. Los geht’s mit einer Ladung Black Metal meets Crust. Martina freut sich nach den ersten Stücken sehr darüber, dass die Band ihre Bühnenpräsenz zu genießen scheint. Für sie ist eine deutliche Steigerung spürbar. Mich reißen FROST, PISSE & ELEND bei meinem ersten Konzert der Kieler:innen auf Anhieb mit. Moritz treibt den Sound mit unaufhörlichen Blastbeats nach vorne, Feli und Daniel schreddern beserkerhaft und der „andere“ Daniel growlt und kreischt gekonnt. Sein Gesang ist an sich schon abwechslungsreich, weitere Vocalattacken kommen von Feli, die ab und zu zusätzlich reinschreit, was insgesamt so richtig hasserfüllt und angepisst kommt. Passt auch zu Themen wie der Festung Europa oder Faschos, die sich in der Szene breitmachen. Gerade im Black Metal werden solche Ansagen viel zu selten gemacht. Viel zu schnell ist der Auftritt vorüber, aber zum Glück lassen sich FPE durch den begeisterten Jubel dazu animieren, eine Zugabe zu geben.
Dan hat sein Outfit seit SARKAST Zeiten um eine Sonnenbrille ergänzt. Verständlich, man will das Elend ja auch nicht immer zur Gänze sehen. Am Mikroständer klebt noch das Rest-Skelett eines kürzlich von ihm erschlagenen Nazi-Orks. UR-IN-STINKT packen die Keule aus und hauen uns ihren Dreck Metal um die Ohren. Blasn blastet, Rifflord Benny sägt, Säbel bebt und Dan grunzt Urschreie – alles zusammen läuft mir rein wie ein pangalaktischer Donnergurgler. Blackened Crust könnte man das gut nennen, wobei Einflüsse alten Hardcore/Punks definitiv auch vorhanden sind. Jedenfalls haben UR-IN-STINKT schon jetzt einige schmissige Hits am Start. „Boneshaker“, „Pestmarsch der Hirntoten“, „Necrosound Anarchist“, „Bringt ihn zum Schweigen“ oder „Das Kaleidoskop“ gefallen mir sehr gut und werden in der Bude mit erhobenen Fäusten und Pogo-Pits zelebriert: „Still here. Raising fist / Necrosound anarchist / Forever Nonkonformist / Necrosound anarchist“!
Von beiden Bands freue ich mich auf mehr, sowohl was Konzerte als auch weitere Veröffentlichungen angeht. Metalpunx solidarity!
Bewertung: 5 / 5
