VLADIMIR HARKONNEN, TYPHOON MOTOR DUDES, STATUES ON FIRE / 20.10.2023 - Kiel, Hansa 48

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Beim Schlussakt des Konzerttriples nachzulassen, wäre irgendwie inkonsequent gewesen. Auch, wenn das hier schon beinahe Wolter’sche Züge annimmt ;). Und über dieses gestrige Event nicht zur berichten, wäre auch schon fast unwürdig. Und das sag ich hier gleich im so genannten Vorwort: Ist es überhaupt möglich, in der Hansa keinen meganetten, tollen und einfach nur schönen Abend zu verbringen? Gibt es hierfür wissenschaftliche Studien? Falls es so etwas wie ein Leben nach dem Ableben gibt: wenn es dort wie in der Hansa wäre, ich wäre glücklich! Und damit könnte der Bericht hier auch schon enden.  

 

Ich versuche es dennoch mit einigen Details zum Musikalischen. Unverhofft gesellte sich zum Slot noch eine dritte Band: Vladimir Harkonnen. Es soll ja Loite geben, die mit deren Mucke nicht allzu viel anfangen können (ebenso wie es tatsächlich Menschen gibt, die kein Rosen- oder Grünkohl mögen…). Ich finde, sie haben herrlich in das Lineup reingepasst. Auch, wenn ich zugeben muss, dass ich nicht den ganzen Auftritt gesehen habe, weil das Rumgeschnacke einfach zu nett war. Das war ohnehin eine Beobachtung, die für jeden einzelnen Gig galt: man hatte das Gefühl, dass ebenso viele Leute in der Bar/draußen mit netten Gesprächen beschäfticht waren wie die Zuhörerschaft im Konzertsaal. Und - so ist meine Einschätzung - es war auch nicht ma wirklich sonderlich schlimm, weil die Grundstimmung und -atmosphäre einfach nur nett (und das mein ich wirklich im besten Sinne) war. Allesamt im Saal wäre wahrscheinlich aber auch noch n büschen Platz gewesen. Ich hätte wohl auf mehr Menschen getippt. Im ehemaligen Raucherraum fand zudem eine ukrainische Party statt. Spielfroide war bei allen Bands gestern das Gebot, in der Hinsicht stank niemand ab. Das mehrstimmige Gebölke der Vladis machte richtich Laune, gepaart mit einigen herrlichen Melodien war das wieder einmal eine runde Sache! Guter Start des Konzertabends! Machte in jedem Fall Lust auf mehr!

 

Nach wiederum einigen netten Talks kamen dann die Typhoon Motor Dudes. Nicht nur ich hatte das Gefühl, dass ich sie schon ewich nicht mehr gesehen hab. Von Beginn an machte sich ein wohliges Gefühl breit. Auch hier: starke Songs und einige richtig gute Ohrwürmer mit Hooks (und - ich liebe es ja) und auch hier mit mehrstimmigen Chören. Was für supi Bands Kiel doch hat! Wie sagt man so schön: bockstark! Das Therapy?-Cover gen Ende liegt mir immer noch in den Ohren!

 

Wiederum einige Gespräche weiter bestiegen dann schlussendlich die brasilianischen Statues On Fire die Bühne! Und was soll ich sagen: ein toller Schlussakt eines grandiosen Abends! Gitarrentechnisch wurde gestern von allen drei Gruppen einiges geboten! Beeindruckend, was der Sänger und Gitarrist alles beiläufig zum Gesang auf der Gitze raushaut! Ich bin manchmal schon erstaunt, wie man sich all das auf Konzertlänge überhaupt merken kann! Hört man sich die Aussagen sowie Texte zum neuen Album an, könnte einem auch einfach wieder nur schlecht werden. Ich kann mir beileibe nicht vorstellen, wie das als vor Ort Lebender sein muss. Ich hoffe trotz spürbaren Rechtrucks in der hiesigen Gesellschaft, dass wir nie nie nie (wieder) an diesen Punkt gelangen!  Von der Mucke her haben mich Statuen On Fire (wie alle anderen Bands) nochmal richtig abgeholt! Ein wunderbarer Abschluss eines wunderbaren Abends! Vielen lieben Dank nochma an alle, die das möglich gemacht haben! Und ganz liebe Grüße an die tollen und supernetten Mitarbeiter*innen der wunderbaren (siehe Vorwort) Hansa48! Richtich schön war es!

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