IGNITE, DEATH BY STEREO, BURN THE 8 TRACK / 24.04.07 – Hamburg, Logo

0 Dislike0

Auch schon wieder fast ein Jahr her, dass IGNITE hier auf Tour waren (siehe Bericht zum Gig in Flensburg). Damals schrieb ich schon, dass ich „Our Darkest Days“ fast täglich höre und das Ding landet IMMER NOCH regelmäßig im Player. Keine Abnutzungserscheinungen spürbar…

Obwohl die Platte für IGNITE ein Riesenerfolg zu sein scheint, kämpft sich die Band gerade durch die schwierigste Tour ihrer Geschichte. Erst musste die Eurotour gecancelt werden, weil Zoli sich einer Reihe Tests wegen  irgendeiner fiesen Magenkrankheit unterziehen musste und nun hat es auf der neu anvisierten Tour den halben Tourtross krankheitsmäßig voll erwischt. Für Zoli, der erst nach der Tour eine Magen-OP vor sich hat, kam jetzt eine Kehlkopfentzündung hinzu. Nach all den Shows der letzten Wochen in Portugal, Finnland, Holland, Polen und Deutschland musste der IGNITE-Auftritt in Bremen deswegen abgesagt werden, DEATH BY STEREO und BURN THE 8 TRACK hatten alleine gespielt. Doch trotz ärztlicher Warnung nahmen IGNITE den Faden in Hamburg wieder auf…

 

 

 

Man hätte ruhig einen etwas größeren Laden buchen können, denn das Logo war natürlich rappelvoll und bereits VOR den ersten Tönen war es schon sauheiß. 

BURN THE 8 TRACK (Kanada) eröffneten, konnten mich und den Großteil des Publikums aber nicht sonderlich überzeugen. Guter, bewegungsaktiver Sänger zwar (a la alte AMULET), aber doch sehr unspektakulärer Collegerock, der ziemlich vor sich hinplätscherte.  

GANZ anders sah es da bei DEATH BY STEREO aus, die den Laden richtig aufmischten. Die perfekte Band für Festivals wie das With Full Force: Da gab es Metaleinflüsse, ballernden Hardcore, brutales Geschreie und clean gesungene Passagen. Und das alles flüssig miteinander verschmolzen, es ging permanent gut nach vorne. Sowohl auf als auch vor der Bühne herrschte reges Treiben – schweißnasse Körper flogen durch die Luft, Rüben wurden geschüttelt und irgendwo wieselte der Sänger herum – gerne auch mitten im Publikum… 

Spannung nun: Wird das wegen der angeschlagenen Konstitution etwa ein halbgarer IGNITE-Gig? Erstmal halfen Mitglieder der ersten Band bei der Versorgung von IGNITE und vor allem Zoli mit zahlreichen Getränken und Mittelchen, Nasenspray und Tinkturen, die um das Schlagzeug herum drapiert wurden. Dann ging es endlich los, Zoli rief kurz „Bleeeeding“ und erstmal sah es so aus, als ob er gar nicht zu singen bräuchte, derart laut brüllte der Mob mit. Tat er natürlich doch und trotz der Umstände sogar ganz hervorragend. Man merkte zwar, dass er etwas „vorsichtiger“ sang, indem er die meisten Passagen etwas tiefer sang und auch kurze Atempausen machte. Zudem spielte die Band im Vergleich zum Flensburger Auftritt weniger der ganz alten Songs, wo Zoli deutlich mehr brüllen muss und es wurde von jedem Bandmitglied so viel wie möglich unterstützend mitgesungen. Der Sound war hervorragend und das Publikum rastete völlig aus. In FL hatte man zwar mehr Platz gehabt, aber insgesamt war dieser Auftritt doch mitreißender. Songs? „Fear Is Our Tradition“, „Run“, Poverty For All“, „Who Sold Out Now?“, „Veteran“, „Let It Burn“, „Are You Listening“, A Place Called Home“, „Sunday Bloody Sunday“… Für den „Call On My Brothers“-Klassiker „Man Against Man“ holte man den Sänger von BURN THE 8 TRACK auf die Bühne, der Zoli mal entlastete und dabei seine Sache inklusive Sprung in die Menge gut machte. Später im Set übernahm noch Bassist Brett ’nen alten Song – „Ash Return“ – sehr geil. Zoli ließ es sich nicht nehmen, auf das neueste Massaker in den Staaten einzugehen – „that’s how we do it in America – if you have problems at home, go shoot someone“ und äußerte die Hoffnung, dass es auf den Shows in Deutschland so friedlich wie von ihnen bisher beobachtet bleiben möge (leider war gerade heute mindestens ein völliger Idiot im Publikum, der es ganz offenbar im Pit darauf anlegte, Leute möglichst hart zu treten und zu verletzen). Cool fand ich auch, dass IGNITE während des Auftritts das Publikum fragten, ob man den Klub möge, falls nicht, spielte man beim nächsten Mal halt woanders… Da soll es dann auch ein längeres Set geben – ich war zwar völlig befriedigt, aber meinetwegen gern…

Kommentare   

0 #1 pogopoldi 2007-04-27 20:09
...ich kann Phillips Konzi-bericht nur beipflichten, der Gig von Ignite war ne glatte '1'!! Geiler Sound, wütende Meute, aber gefühlte 100 Grad im Moshpit!! Ich musste sogar während des Ignitegigs nach draussen (eigentlich ein Unding!!), um mich abzukühlen, da es sich mit 50 Grad Körpertemperatur nicht so gut tanzen lässt! Wer tanzt auch schon in einer Sauna??? Ist bestimmt ungesund!! Zuhause musste ich erstmal meine Unterhose auswringen!!! Ich hätte mir zwar auch mehr alte Songs gewünscht, aber die hatten wir ja damals in Flensburg zur genüge (geiles Wunschkonzert) und von daher genoss ich die neue Scheibe in vollen Zügen!! Auch wenn ich mich Frühmorgens nach ca. 3 Std. Schlaf gegen 5 Uhr zur Arbeit aufmachen musste, ein gelungener Abend!!! Ach ja, was ich eigentlich noch erzählen wollte,...der besagte Vollspacken, der im Moshpit (gerade bei Death By Stereo) einen auf Volksfestschläger gemacht hat, belehrte in einer Songpause einen 'Kollegen', dass das Mitnehmen von Flaschen in den Moshpit ja wohl unverantwortlich wäre, da man darüber stolpern kann, wenn sie auf dem Boden liegen und er selber (der Spacken) schon diverse Bänderrisse zu erleiden hatte...könnte es sein, dass da jemand die Einschläge nicht mehr merkt??? Gruß pogopoldi
Zitieren

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv