WITH FULL FORCE XIV / 30.06.2007 und 01.07.2007 – Roitzschjora, Tag 2&3

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Das WITH FULL FORCE war sicherlich einer der erwarteten Highlights der diesjährigen Festivalsaison. Von dremufuestias.de im letzten Jahr sträflich ignoriert, haben wir in diesem Jahr keine Kosten und Mühen gescheut und gleich eine ganze Horde von Berichterstattern nach Sachsen entsandt.

Lest heute im zweiten und letzten Teil unseres schonungslosen Enthüllungs-Berichts zum WFF 2007, warum backstage Stevie Wonder geschmettert wird, wie unsere Lokalmatadoren CREETINS sich in der Ferne schlugen und wie das WFF zum Klettergarten umfunktioniert wurde.

 

Es berichten: Unser infernalischer siamnesischer Trilling des Metal-HC Philipp/Strecker/Torsten sowie Flo, der uns auch mit den Fotos für den Artikel versorgte. Weitere von Flos WFF-Fotos könnt Ihr in unserer Flickr-Gallerie bewundern (Menüpunkt „Gallerie“ in der Navi-Leiste links bzw. hier) .

Viel Spass, Matt.

Philipp:

 

Volle Kanne Wellness! Auf unserem Fleckchen des Campinggeländes war es nachts mal richtig ruhig, dazu war es nicht so heiß und man konnte ordentlich Schlaf abgreifen. Wir waren dabei nicht mal weit vom Eingang entfernt, obwohl wir so spät eingetroffen waren. Statt nämlich Zeltplätze für Spätkommer hinter den bisher belegten Flächen zu eröffnen, hatte man aufgrund des Andrangs weitere Plätze PARALLEL zur Hauptbühne gelegt. Fanden wir gut, denn so war der Scheiß in unter acht Minuten fußläufig zu erreichen.

 

Nachdem uns die Berliner Trinkteufel-Tresencrew noch Kümmerlinge zum Frühstück aufgenötigt hatte, standen wir um 14.00 Uhr auch schon vor der Hauptbühne um VOLBEAT bewundern zu können. Das erste Album der Dänen hatte ich noch ignorieren können, doch an „Rock The Rebel/Metal The Devil“ gibt es offenbar kein Vorbeikommen. Beeindruckend, dass der Sänger zu DIESEN Gesangslinien auch noch Gitarre spielte. Ist ja schließlich nicht irgend so ein Gekrächze – auch live klingt der Typ wie eine Mischung zwischen Elvis, Danzig, Keith Kaputo und James Hetfield (wenn dieser versucht, melodiös zu singen, mit dem Unterschied, dass es bei Michael Poulsen GUT klingt…)! Die Mischung aus Metal, Rock’n’Roll und dezenten Punkanleihen zündete trotz der Tatsache, dass VOLBEAT erste Band des Tages waren. So voll ist es um diese Uhrzeit auch nicht immer gewesen! So wurden Songs wie „The Garden’sTale“, „Sad Man’s Tongue“ (Johnny Cash gewidmet) oder „Mr. And Mrs. Ness“ ausgelassen gefeiert und keiner war böse, dass die Band aufgrund der Absage von DAGOBA spontan 20 Minuten ranhängen durfte. Poulsen divte zum Abschluss noch in den Mob. Werd ich mir bei Gelegenheit definitiv noch mal ansehen.

 

Strecker:

Nach dem Startbier wurde noch schnell eine Stulle geschmiert und dann ging es auch schon wieder weiter mit den Konzerten. Als erste Band auf dem Programm stand Volbeat. Auf die hatte ich mich im Vorfeld schon ordentlich gefreut. Ich mag die CDs und habe die Band vor kurzem in Hamburg verpasst. Meine Vorfreude wurde nicht enttäuscht und es wurde ein sehr gelungenes Konzert. Die nächste Band sollte Dagoba sein, die nicht angereist waren und ausgefallen sind und so durften Volbeat kurzerhand noch 20 Minuten länger arbeiten. Gespielt wurden fast nur Songs der aktuellen CD. Das Konzert hat auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht und das nächste Mal in Hamburg werde ich die Band sicher nicht verpassen.

 

Torsten:

Samstagmittag kletter’ ich dann doch mal aus meinem Zelt und stelle dabei fest, dass der vorherige Abend nicht ohne Spuren an mir vorbei gegangen ist. Muss erstmal mein Nasenfahrrad finden. Kann mich irgendwie nicht erinnern, wo ich das abgestellt habe… Erst mal auf’s DIXI. Hey, das ist ja noch erstaunlich sauber und “begehbar“. Da fällt die Erleichterung gleich viel leichter…., hehe. Während Philipp und Strecker Berliner Freunden einen Besuch abstatten, muss ich noch ein bisschen ausruhen – liegend. Etwas später wanke ich dann auf’s Festivalgelände. Vorher stelle ich noch fest dass auch die Rendsburg – Posse um MUMMLOX – Cäpt’n auf denselben Dixi’s scheißt, wie vorher meiner einer. United we kack! Auf dem Gelände sondiere ich erstmal die Shopping–Meile und entdecke auch einige Dinge, die ich dann später auch erstehe. Auch da lohnt es sich für mich also. Doch es wird Zeit für Musik.

Gespannt bin ich auf die Dänen von VOLBEAT. Generell hörte ich bisher nur gutes über diese Band, allerdings schlich sich auch ein enttäuschter Kommentar eines Freundes ein. Der behielt aber nicht Recht. Was VOLBEAT da vom Stapel lassen ist allererste Sahne. Allein die Stimme des Sängers ist einfach umwerfend. Klingt, als wenn Glen Danzig mit Elvis zecht, METALLICA dazu kommen und auch noch Johnny Cash mitbringen. Das Gespür für gute Melodien und Refrains ist famos. Die Songs gehen gleich ins Ohr und verbreiten gute Laune. Mein Kater stiefelt leise davon und ich habe eines der Highlights gesehen! Eine Band namens DAGOBA taucht nicht auf und so dürfen VOLBEAT noch zwei Nummern + Zugabe ranhängen. Letztere höre ich, vor mich hin trällernd, auf dem Weg zum Zelt. Da zocken schon THE CREETINS und beweisen, dass nicht nur SMOKE BLOW das WFF–Völkchen verzücken können. `Ne halbe Stunde bleibt dem Trio, um sich vorzustellen. Die Zeit wird gut genutzt und im Zelt wird zu Songs wie „High Ol’ Times“ feinstens abgezappelt. Der Typ neben mir fragt mich brüllend wie denn diese Band hieße. Nach meiner Antwort tobt er weiter, ein dickes Grinsen inne Backen. Tja, geschafft, würd’ ich mal sagen. Zwar fehlt mir manchmal die Chaotik der Anfangstage, aber es zeigt sich doch, wie weit THE CREETINS mittlerweile gekommen sind.

 

Philipp:

Da VOLBEAT länger gespielt hatten, waren unsere Kieler von THE CREETINS bereits im Zelt bei der Sache. Das Ding platzte zwar noch nicht aus allen Nähten, aber die CREETINS haben mit diesem Auftritt ganz sicher einige neue Freunde gefunden. Man machte ordentlich Action auf der Bühne – gerade Fanski sprang noch mehr herum als sonst – und spielte die besten Songs ohne Pausen nacheinander weg, bis der Mob nicht mehr anders konnte, als mit Pogo zu reagieren.

 

Strecker:

Durch die verlängerte Spielzeit haben wir den Anfang der Creetins leider verpasst. Ich habe die Creetins seit längerem nicht mehr gesehen und wurde von dem Konzert sehr angenehm überrascht. Es war richtig viel Bewegung auf der Bühne. Vor der Bühne leider nicht soviel, aber es war auch noch früh am Tag.

Dann gings weiter zu Benediction. Old School Thrash Metal. Sehr geil! Mehr ist dazu nicht zu sagen.

Philipp:

Wechsel zur Hauptbühne: BENEDICTION up next. Weiß gar nicht, wie oft ich die Birminghamer bereits gesehen habe. Beim WFF sind sie auch Stammgäste und seit der zweiten Runde des Festivals immer mal wieder dabei. Auch dieser Auftritt war wieder klasse, viele nannten mir danach unter ihren Highlights BENEDICTION. Kein Wunder, denn besser geht Old School Death/Thrash eigentlich nicht. Immer straight auf die Mütze, schön flott und mit diesen typischen Galoppel-Beats. Sänger Dave Hunt ist jetzt auch bereits seit sieben Jahren dabei und voll integriert, machte seine Sache gewohnt souverän und sympathisch. „Agonised“, „Nightfear“, „ The Dreams You Dread“, „Suicide Rebellion“, „Jumping At Shadows“ – alles dabei! Und auch noch zwei neue Stücke, die aber nicht einen Millimeter von der bisherigen Linie abwichen und ordentlich knallten. Einfach herrlich!

 

Torsten:

Kontrastprogramm: Old–School–Death–Metal aus England entlädt sich von der Hauptbühne. BENEDICTION wollen beweisen das auch ihr olles Todesblei nach britischem Rezept noch mächtig Arsch treten kann. Klappt ja auch – aber bei diesem brachialen Sound ist das auch kein wirkliches Wunder ;-) . Immer wieder geil zu hören, dass die alten Perlen BENEDICTIONs nichts von ihrer Durchschlagskraft verloren haben. „Transcend The Rubicon“ bleibt unerreicht. Die Riffs walzen alles nieder, plätten den Iro und erfüllen mich mit Gedanken an die Zeit vor über zehn Jahren, als diese Band im Zenit stand. Klasse! Auch den Engländern kommt die Nichtanwesenheit DAGOBAS zugute und so wird noch mal ordentlich Gas gegeben.

 

Das gilt auch für’s Zelt, wo BACKFIRE! durchstarten und astreinen Old–School-Hardcore in die Masse schleudern. Wieder eine Entdeckung für mich, denn ich kannte die Holländer vorher nur sporadisch. Schön tight prasseln die Riffs, fies brüllt der Sänger und das Tempo wird kaum gedrosselt. Trotz des harten Kontextes und der aggressiven Note spürt man förmlich diese Art von positiver Energie, die zwischen Band und Publikum fließt. Good friendly violent Fun – ganz besonders in den Circle Pits, die immer wieder vom Sänger gefordert werden. Angestachelt von den Publikumsreaktionen springt der Gitarrist vom Kamerapodest aus in die Masse. Netter Abschluss. Mehr BACKFIRE! bitte!

 

Philipp:

Im Zelt gab es dann einen Vorgeschmack auf das, was später bei WALLS OF JERICHO und TERROR noch heftiger abgehen sollte: BACKFIRE! sorgten für fliegende Körper und das, was man wohl getrost „violent dancing“ nennen kann. Steh persönlich nicht so auf die Typen, die im Rausch des Testosteron mit mehr oder weniger unkontrollierten Bewegungen ihre Umstehenden malträtieren. Zum Glück waren das eher Ausnahmen, die meisten hatten einfach ihren Spaß am Brutalo-Hardcore der Holländer. Ich fühlte mich (wie immer auffem WFF eigentlich) an die Hochzeiten des Dynamo-Open Airs erinnert, wo der Wechsel von extremen Metalbands und Hardcore auch immer gut funktioniert hat. Jo, zu BACKFIRE! selber kann ich weiter nicht viel sagen, hab mir noch nie was zu Hause von denen angehört, sie aber immer mal wieder live gesehen – eine typische Euro-HC-Kapelle der zweiten Generation halt. Geradeaus, ohne Kompromisse.

 

LAMB OF GOD, STATIC X und CALIBAN schienen ein Verweilen nicht zu rechtfertigen, lieber Kraft sammeln für den Abend, der es ja noch ordentlich in sich haben sollte.

 

Strecker:

Noch kurz bei Backfire reingeguckt. Hardcore eben und meiner Meinung nach auf Dauer etwas eintönig, aber alles in allem ok.

Die nächsten Bands haben uns nicht weiter interessiert und es wurde auch langsam Zeit für die Mittagspause bevor es mit Walls Of Jericho, Terror und Sick Of It All weiter gehen sollte.
Wie sich im nachhinein rausstellte war die feste Nahrung keine gute Idee. Zu Walls of Jericho habe ich es noch geschafft, aber während des Konzerts musste ich mich mal etwas Abseits setzen und das Geschehen von weiter hinten verfolgen. Ein Spaziergang übers Gelände (inkl. Jägermeister als Verteiler) brachte auch nicht den gewünschten Erfolg und so blieb keine andere Wahl und ich musste Terror und SOIA ausfallen lassen und erstmal Mittaggschlaf halten. Tat gut und ich war richtig fit für die nächsten Bands.

Philipp:

So musste man sich dann auch bereits zehn Minuten VOR Beginn ins Zelt drängeln, um überhaupt etwas von WALLS OF JERICHO sehen zu können. Bei der Band hat sich nichts verändert, was zum einen positiv ist, vor allem, wenn man Sängerin Candace zusieht, die einfach ein Adrenalinbündel ist und den Mob zu wildesten Pits anstachelt. Zum anderen bestehen die Songs weiterhin eigentlich nur aus einer möglichst effektvollen Aneinanderreihung von Riffs und Breakdowns, die nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben. Songwriting Fehlanzeige. Störte indes kaum jemanden, denn es ging wie gesagt der Mosh ab.

 

Torsten:

Ui, jetzt tut `ne Pause aber doch ganz gut. Leckeres Grillgut (fleischlich und vegetarisch) wartet auf unsere leeren Bäuche. Es geht ja gleich anstrengend fett weiter, da hilft eine ordentliche Mahlzeit, die Akkus neu zu füllen.

Frisch gestärkt und voll hoher Erwartungen geht’s zum Zelt, wo gleich WALLS OF JERICHO Mauern und auch Szenegrenzen zum Einsturz bringen wollen. Bei dieser Band paart sich – man möchte fast sagen, wie üblich – Metal mit Hardcore. Heutzutage an sich nichts Besonderes – wenn da nicht Frontfrau Candace wäre, die schon von sich reden macht, bevor man auch nur etwas von ihr hört oder sieht. Es bricht auch sofort die Hölle los im Zelt, als die Amis loslegen. Bis zum Bersten gefüllt ist das Zelt, Diver segeln über die Köpfe, der Sound ist oberwuchtig und Candace brüllt, springt, ballert sich das Mikro an die Stirn und dirigiert die Masse, die ihr begierig aus der Hand frisst. Geiles Entertainment! Beim Chorus von „Revival Never Goes Out Of Style“ singt das ganze Zelt mit; bis in die hintertesten Reihen gehen die Arme hoch. Klasse! Was mich allerdings ein wenig störte waren die Breakdowns, die zu oft in den Songs vorkamen und so manchem das Rückgrat brachen, denn da ging ein wenig der rote Faden verloren. Nichtsdestotrotz überzeugten WALLS OF JERICHO mit geballter Bühnenpower und sorgten dafür, dass ihr Name noch sehr lange in mir nachhallen wird.

 

Flo:

So ziemlich genau 45 Sekunden hat es gedauert, bis WALLS OF JERICHO die komplette Menge im Griff hatten und dieser Griff schloss sich so kräftig und so unglaublich intensiv um den Hals, als würde die Luft während des ganzen Auftrittes vibrieren. Dies merkte man nicht nur dem völlig entfesselten Publikum an, auch die Band zeigte eine unglaubliche Spielfreude und zockte einen Hammersong nach dem Anderen. Frontfrau Candace sprang, schrie, grunzte und turnte über die Bühne, als gäbe es keinen Morgen und konnte dabei ihre Freude über die völlig hemmungslose Crowd nicht eine Sekunde verbergen.

Neben Songs der aktuellen Scheibe „With Devils Amongst Us All“, spielten Walls of Jericho auch einen gesunden Anteil, der von mir so geliebten „All Hail the Dead“ und auch noch zwei bis drei ältere Stücke, welche nichts an Frust und Power verloren haben.

Spätestens bei dem letzten Song "Revival Never Goes Out Of Style“ und dem nie so gewollten, aber stark an Pennywise angelehnten Refrain, gab es kein Halten mehr. Während des ganzen Songs und noch einige Minuten danach hallte der Chorus durch das Zelt und „nötigte“ Walls of Jericho noch zwei Zugaben ab.

Es war sicherlich eine der energievollsten Shows des gesamten Festivals und WALLS OF JERICHO stampften an diesem Abend alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellte.

 

Philipp:

NOCH krasser wurde es dann bei TERROR, die sich wohl zum Ziel gesetzt hatten, dass nach ihnen keine andere Band mehr spielen können solle, ganz einfach, weil das Zelt nicht mehr steht… Wie derbe kann eine Band ein Publikum zum Abrasten bringen? TERROR hinterließen eine Schneise der Verwüstung, Diver und Crowdsurfer flogen aus allen Richtungen, einige kletterten wie Affen an den Masten hinauf, die das Zelt trugen, um von dort aus ca. 4 Meter Höhe in den Mob zu springen! Die Masten waren eigentlich unten meterhoch in Holz gekleidet, um genau solche Kletteraktionen zu verhindern, doch irgendwie schafften es diverse Leute dennoch. Ein Typ kletterte bis zum Zeltdach, wer ihn sah, hielt den Atem an, ob der Verrückte jetzt springen würde. Tat er zum Glück nicht, nicht aus dieser Höhe. TERROR spielten u.a. „Lowest Of The Low“, „All for Revenge“, „Always The Hard Way“, „Last Of The Diehards“ und „One With The Underdogs“, alles Titel, die im Vergleich zu WALLS OF JERICHO durch kompaktes Songwriting einfach die Nase vorn haben. Scott Vogel machte mehrfach deutlich, dass die Band auf Rockstarscheiße keinen Bock hat, keinen Unterschied zwischen sich und dem Publikum sehe und sich bei Zugabenrufen seltsam fühle. Fand ich gut!

 

Vor der Hauptbühne haben wir noch kurz zwei, drei Songs von AMON AMARTH gesehen, „Victorious March“ und „Pusuit Of Vikings“ inkl. Feuersäulen, Funkenregen und so Showeffekte, die doch eher lächerlich wirkten. Hab die vllt. zu oft gesehen, aber ich fand sie heute zu routiniert und nicht besonders aufregend.

 

Torsten:

Wer jetzt glaubte, dass die nächste Band gegen diesen Auftritt die Arschkarte gezogen hatte, sah sich getäuscht. Schließlich kommt der Name TERROR nicht von ungefähr. Was jetzt abging, hatte ich nicht erwartet. TERROR’s verdammt harte Credibility sorgt im Publikum für heftige Bewegungswut und pure Kampfstimmung. Was hier an Circle Pits abgeht ist Inferno. Und wie schon bei WOJ stellt die weibliche HC-Gemeinde einen nicht gerade kleinen Anteil am tanzenden und feiernden Mob. Macht aber auch Spaß zu den fetten Grooves und den schnellen Aggro-Parts abzugehen. Das Zelt kocht. Ganz besonders die Jungs, die es schaffen auf die senkrechten Zeltstützen zu klettern, obwohl die im unteren Teil mit Holzplatten gegen solcherlei Aktionen gesichert sein sollen. Ha, nichts dergleichen. Flugs wird raufgeklettert, um sich dann aus ca. 3-4m auf die Leute fallen zu lassen. Nicht jeder landet sanft… Trotzdem folgen etliche und ein ganz Gewitzter wuselt sogar bis nach ganz oben unters Zeltdach. Doch von dort springt er dann doch nicht. Wäre sicher auch nicht gut gegangen. Stattdessen wird runtergeklettert und aus „normaler“ Höhe gesprungen. Was mich noch wundert, ist, dass der Gitarrist auf der linken Seite seine Kapuze fast das gesamte Set über auf dem Kopf behält. Der scheint Sauna zu mögen, der Mann. TERROR gefallen mir noch einen Ticken besser als WALLS OF JERICHO, weil die Songs irgendwo besser auf den Punkt kommen. Muss ich mir merken.

So, jetzt gleich noch SICK OF IT ALL. Bin richtig heiß drauf! Die beiden anderen Bands haben mich gut angeheizt. Vorher aber noch wat Wikinger-Metal von AMON AMARTH. Is’ nett, aber mit dem ganzen Getue um die Schweden kann ich eh nichts anfangen. Aber auch die Mucke der Band lässt mich eher kalt. Hat mich noch nie sonderlich interessiert. Nett, wie gesagt…

 

Vor der Hauptbühne wird’s richtig eng jetzt. SICK OF IT ALL genießen einen Status, der sie bei fast allen Liebhabern harter Klänge zu Selbstgängern macht. Und kaum beginnt die Band, bilden sich erste Moshpits und dem Pogo wird fleißig gefrönt. Links und rechts neben mir bilden sich kleinere Pits; vor der Bühne wird großflächig „getanzt“. Ich seh’ das zwar nur auf dem Bildschirm, aber das reicht, um die Dimensionen zu erkennen in denen sich das hier bewegt. Einfach nur groß! SOIA genießen ihren Auftritt und feuern alte und neue Hits in die Menge. Sänger Lou Koller hat alles fest m Griff; Roitzschora tanzt nach seiner Pfeife. Heute gibt’s die Wall of Death nicht nur von links nach rechts sondern auch von hinten nach vorn (oder umgekehrt). Die totale Massenkarambolage! Doch damit nicht genug. So’n seuten, lütten Circle Pit ist den Kollers nicht genug. Die Masse wird dazu animiert, um den Mischerturm herum zu circeln. Du meine Güte! Das klappt sogar. Verrückt! Philipp geht dabei zu Boden, wie er später berichtet. Ich stehe zu weit ab vom Schuss und kriege daher nicht viel mit von dem Ganzen. Is’ aber schon heftig, dass das so gut funktioniert… ;-) SOIA ziehen zum Schluss noch mal alle Register; WALLS OF JERICHO’s Candace kommt auf die Bühne und schmettert noch `ne Strophe und springt über die Bretter wie’n Springtoifel. Granate! Für mich waren letztgenannte drei Bands der Höhepunkt. Das passte wie Arsch auf Eimer!

 

Philipp:

Tja, glaubt es, oder leckt mich am Arsch, aber bei SICK OF IT ALL steigerte sich der Alarmfaktor im Vergleich zu TERROR gar noch einmal! Vor, keine Ahnung, 25000 Leuten schlenderten die Jungs entspannt auf Bühne, grinsten breit und vom ersten Ton verwandelte sich das Gelände in ein Tollhaus… Wo man hinschaute, egal in welche Richtung, der Horizont war voller herumspringender Menschen. Wer sich NICHT bewegen wollte, konnte gar nicht entkommen. Wow, so was hab ich zum letzten Mal 1997 auf dem Dynamo (schon wieder…) erlebt, natürlich auch bei SICK OF IT ALL. Songs brauche ich wohl nicht aufzuzählen, hab SOIA an dieser Stelle oft genug reviewt, man könnte höchstens anfügen, dass die neuen Songs von „Death To Tyrants“ („Take The Night Off“, „Uprising Nation“ etc.) bereits abgefeiert wurden wie die Klassiker. Lou rief dann zum größten Circle Pit ever auf, wir sollten um den Soundturm wetzen. Tausende von Leuten setzten sich in Bewegung, Tausende wussten allerdings nicht so recht, wohin. So gab es ein großes Gewusel und ich erlebte einen unschönen Moment, als ich hinfiel und unter mehreren Leuten begraben wurde. Boah, mir wurde beim Hochhelfen fast der Arm ausgekugelt. Trotzdem Danke. Durchgeschwitzt wollte ich mich kurz erholen, aber dann rief Lou zur Wall Of Death auf, die jedoch dieses Mal in der „4-way-Braveheart“-Version abgehen sollte, also das Publikum aufgeteilt in vier aufeinanderzurennende Teile. Ächz, wieder kein Entkommen. Ich schwör’s, beim Hochspringen hätte ich dann noch fast ’ne beschissene LIBELLE verschluckt, die genau auf mein aufgerissenes Maul zusteuerte! Lou zeigte sich von all der Action beeindruckt: „Music in the states? Dead! They are all too lazy, instead of going to the shows they wanna download and see it on u-tube!“. Zwischendurch bewiesen SOIA noch, dass ihnen Konkurrenzdenken fremd ist, indem einige Gastsänger (u.a. Candace von WALLS OF JERICHO) auf die Bühne geholt wurden.

 

Nach einer Erholpause, während der CHILDREN OF BODOM spielten und danach in Form eines feisten Feuerwerks Teile des Eintrittsgeldes in die Luft gepulvert wurden (sollen die lieber für einen guten Zweck spenden, wenn sie schon was überhaben), fanden wir uns zu KNORKATOR wieder ein. Witzig, aber nach ein paar Songs auch irgendwie langweilig, außerdem war es viel zu voll, die Leute standen in Massen noch außerhalb des Zeltes. Da guckten wir doch mal lieber backstage, was sich im Pressezelt so tut. Dort spielte gerade MAMBO KURT vor einem begeisterten Publikum. Zockt der Typ doch glatt „The Number Of The Beast“, „South Of Heaven“, „Anarchy In The UK“ usw. auf seiner Heimorgel! Da standen so einige Bands im Zelt und fragten sich, was zur Hölle jetzt hier los ist. „Hier meine neue CD! Wenn ihr jeder eine kauft, komm ich schon in die Charts! Ist ja heute kein Ding mehr – mit ein paar hundert Platten ist man ja schon auf Platz 60…“, höhnte Mambo. Wir konnten uns gar nicht von dem Spektakel lösen, obwohl Mambo immer fiesere Lieder intonierte, deren Titel ihr gar nicht wissen wollt. Seine Shirts waren übrigens extra metallisch gestylt, Pentagramm und so, hinten der Spruch „The Orgel Has Landed“…

 

Torsten:

Erstmal Luft holen und was trinken. Kurz mal was shoppen (den genialen BATHORY – Tribut LP-Sampler) und am Zelt durchatmen. Dort treffen Phil und ich aufeinander und wundern uns wo Strecker bleibt. Da steigt der doch, noch schlaftrunken, aus dem Auto! Hat mal kurz geratzt, der Mann! Bei diesem Alarm auf dem Schlachtf… ,äh Gelände. Sowas… Der Wald nebenan macht seinem Namen übrigens alle Ehre. Wie heißt es doch: „Wie man in den Wald hineinruft…“ So erleben wir CHILDREN OF BODOM quasi doppelt. Alles wird als Echo zurückgeworfen – Musik und vor allem Ansagen, hehe. Irgendwie witzig.

Wir freuen uns schon auf die Finnen von MOONSORROW, aber bis dahin müssen wir uns die Zeit noch ein wenig vertreiben, denn das geht erst gegen drei los. Also auf zum Zelt, um einen Blick auf KNORKATOR zu werfen. Das erweist sich allerdings als schwierig, denn das Zelt ist voll bis zum Anschlag. Da kommt es gerade Recht, dass ich durch Zufall auch mit in den Backstage-Bereich hinein kann (Strecker und Philipp sind sowieso berechtigt…). Als wir dort eintreffen, erwarten uns schon die warmen Klänge der Heimorgel. Und wer drückt die Tasten und perrt die Pedale? – Mambo Kurt himself! Jawohl, nu’ geht das aber los, geht das! Da holt der Mann doch Sachen aus dem Gerät – einfach unglaublich! Seien es (unmetallischer Weise) DEPECHE MODE (und alle singen mit…), RAGE AGAINST THE MACHINE, AC-DC, Stevie Wonder(!) oder the mighty SLAYER („South of Heaven“) – alle Anwesenden sind begeistert, singen mit, diven(!) oder nicken einfach mit’m Kopp. Auf jeden Fall erreicht der Stimmungspegel hohe Höhen – ähem… Aufgrund der Veröffentlichung der neuen MAMBO KURT – CD gibt es nicht nur diese zu erstehen, sondern auch das kultige Modell seiner Sonnenbrille und als besonderes Schmankerl ein T-Shirt mit dem vielsagendem Aufdruck: „The Orgel has landed“! Sehr geehrte Freunde der Heimorgel, that’s Rock’n Roll!

 

Zurück in der Realität erreichen uns die Klänge der Holländer PETER PAN SPEEDROCK. Mit höchster Geschwindigkeit dreschen die drei ihre MOTÖRHEAD-lastigen Songs aus dem Flegel. Ziemlich cool – aber ZEKE sind noch’n Zacker cooler. Von den Ansagen verstehe ich übrigens kaum ein Wort, denn der Frontmann nuschelt seine Ansagen so schnell ins Mikro, wie er seine Songs singt.

 

Strecker:

Zum Auftakt für den letzten Block des Tages gab es Knorkator. Das Konzert haben wir aber nach kurzer Zeit wieder verlassen und es hat uns zu Mambo Kurt ins Backstage Party Zelt gezogen. Zu Mambo Kurt auf Platte eher  - ich sag mal naja – aber Live immer Unterhaltsam. Hinzu kamen noch die verwirrten Blicke von z.B. den Business Leuten, die aber offensichtlich auch ihren Spaß zu den Heimorgelklängen hatten und im Stillen wünschen die sich bestimmt, dass Mambo Kurt mal einen ihrer Songs spielt.

Danach zog es uns dann weiter zu Peter Pan Speedrock, die ähnlich wie beim Wilwarin Spielfreude und schnörkellosen Punk-Rock boten.

Philipp:

PETER PAN SPEEDROCK hab ich mir dann eigentlich nur angeguckt, weil ich eh danach MOONSORROW sehen wollte. Hat aber schon Spaß gemacht, dreckig und schnell wie immer. War in etwa das Programm wie auffem Wilwarin, Highlight das GBH-Cover „Sick Boy“.

 

Strecker:

Zum Abschluss des Tages wurde ich dann zu Moonsorrow mitgeschleppt, die mir vorher lediglich dem Namen nach bekannt waren. Ich wusste mal so überhaupt nicht was mich da erwartet. Es war schon wieder 3 Uhr morgens und trotz Mittagsschlaf war der Ruf meines Schlafsacks lauter als so manche Band. Aber egal, wenn Thorsten und Philipp sagen Moonsorrow sind gut dann glaub ich dat ma und halte durch. Moonsorrow waren wirklich gut und das Durchhalten hat sich gelohnt. Da ist demnächst ein CD Kauf fällig.

Philipp:

Yeah, ich war auf MOONSORROW richtig gespannt, hatte ich die Finnen doch noch nie gesehen. Man fragte sich, ob die Songs auch live die Atmosphäre vermitteln wie auf den Tonträgern, die ja auch von Effekten wie dem Knirschen von Schnee leben. Konnten sie problemlos, die überlangen Songs luden zum Eintauchen in eine ganz eigene Stimmung ein. Nach all den schweißtreibenden Hardcore-Acts hier mal Visionen von Eis, Lagerfeuern, schneebedeckten Landschaften – immer mal tauchten BATHORY als Assoziation auf Da die meisten Stücke derart lang sind, spielten MOONSORROW gerade vier Songs. Um auch die genialen neuen Stücke von „V : Hävitetty“ mal live zu erleben, muss ich mir die Band mal bei längerer Spielzeit in ’nem Klub ansehen. Die 40 Minuten vergingen wie im Fluge – als es vorbei war, wachte ich wie aus ’ner Trance auf und merkte erst wieder, dass ich völlig müde war und meine Füße nach Entspannung schrieen…

 

Torsten:

So, jetzt wird’s aber Zeit für epischen Folk-/Wiking-Metal. MOONSORROW gehen natürlich nicht in vierzig Minuten. Schon das neue Album dauert eine Stunde – mit einem Song. Also muss sich die Band auf wesentlich kürzeres Material konzentrieren. Aber auch hier kann die Band überzeugen. Das zumeist getragene Tempo wirkt entspannend, nach all den starken musikalischen Eruptionen des Tages. Sehr schön – der perfekte Ausklang eines Tages bzw. der Beginn eines solchen!

 

 

WITH FULL FORCE XIV / 01.07.07 – Roitzschjora, Tag 3

 

Strecker:

Sonntag war dann leider schon unser Abreisetag und so konnten wir nur noch den Vormittag mit Konzerten füllen bevor es wieder Richtung Heimat ging.

Als erstes gingen wir zu Manos. Irgendwie ganz Lustig aber auf Dauer nicht so meine Welt. Wir sind dann vorzeitig zur Zeltbühne und haben noch etwas Final Prayer geguckt. Wie auch schon bei Backfire - Hardcore eben und meiner Meinung nach auf Dauer etwas eintönig, aber alles in allem ok.

Unser letztes Konzert war dann Barcode, die mich mal wieder richtig umgehauen haben und ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen.

Abschließend bleibt noch zu sagen, dass alle Bands einen wirklich guten Sound hatten und es, wie in der Vergangenheit leider vorgekommen, nicht zu leise war. Auch war es vor den Bühnen, egal ob morgens oder nachts, immer gut gefüllt und es war eine entspannte Atmosphäre auf dem Festival. Hat Spaß gemacht und gerne nächstes Jahr wieder.

Die Rückfahrt verlief, anders als die Woche zuvor, auch ohne Unfall und so waren wir fast pünktlich zum Tatort wieder zurück in Kiel.

 

Torsten:

Schon Sonntagmittag – bald müssen wir los. Schade, dabei gäb’s noch soo viel zu sehen. Aber die Pflicht ruft. Frühstücken und schon mal Zelt abbauen; einpacken. Doch noch kommt ja was. Zuerst die ostdeutschen Kult-Metaller MANOS. Mit Spaßfaktor hoch fünf. Das fängt an mit wilder Kostümierung (Besen?, Vogelkäfig auf dem Rücken, Stahlhelm auffer Birne) und hört mit obskuren Songtiteln auf. „Hol’ mir mal `ne Bockwurst“ ist so einer, hehe. Dazu wird `ne riesige Wurst aus Plastik und was-weiß-ich dem Publikum zum spielen überlassen. Als nächstes müssen „Mauz und Hoppel“ dran glauben. Die werden nämlich vom „Herrn Fuchs“ kaltgemacht. Wer’s nicht kennt, wird’s kaum verstehen, handelt es sich hier doch um beliebte Figuren aus dem DDR-Kinderfernsehen. Tja, ich bin damit aufgewachsen und grinse mir einen ab, hehe. Als auch noch „Drehrumbrum“ auftaucht, schalten meine Synapsen gleich zu Pitti, Moppi und Omama, die im Koboldland in der Kaffeekanne wohnt. Hallo zusammen!

 

Hahaha! Doch bevor ich total ostalisiere, marschiere ich zum Zelt, wo FINAL PRAYER ihren fetten Hardcore aus den Boxen drücken. Kenne ich noch überhaupt nicht, doch den Namen der Berliner sollte man sich merken. Sehr wuchtig und wütend und überraschend gut wird agiert. Und politisch sympathisch - gegen Imperialismus, für’s Linkssein, doch gegen Gewalt aus dem schwarzen Block. Mutig!

 

Jetzt sind schon BARCODE dran – unsere letzte Band für heute. Die Dänen sind mir noch von meinem ersten WFF – Besuch in guter Erinnerung. Schon damals rockten die Nordmänner das Zelt. Warum sollte das heute anders sein? Einfach großartig. Und wieder diese positive Power, die von der Bühne schwappt. Das gibt man doch gerne zurück – und BARCODE danken es mit Spielfreude und einer geilen Show. Der neue Sänger macht sich auch gut, obwohl das erst sein zweiter (?) Auftritt mit der Band ist. Wirkt trotz des Hardcore-Stils so’n bisschen angerockt. Oder liegt das nur am Stageacting der Herren. Haben vielleicht HATESPHERE abgefärbt? Circle Pits werden natürlich trotzdem gefordert – und gemacht. Auch wieder so’n Hammer-Konz! Arschcool!

 

Tja, und dann geht’s schon Richtung Auto. Ich kriege noch was von CHIMAIRA mit und denke noch, dass diese…- schleifenden Vocals nicht ganz so nerven, wie auf Platte – und dann gebe ich auch schon unseren Müllsack ab und programmiere den Zielort unserer Rückfahrt ein. Ging alles irgendwie total schnell – hab’ so den Gedanken: „Wir sind noch nicht fertig hier…!“ (was ja auch stimmt, wenn ich bedenke, welche Bands uns leider entgehen) Doch es lässt sich nicht ändern – wir müssen los. Jeder von uns ist aber der Meinung ein supergeiles Festival gesehen und erlebt zu haben! Denn was wir gesehen haben, war die konzentrierte Form, dessen, was dieses Festival ausmacht – die geballte Macht von HC & Metal, vereint zu einer kongenialen Union! Danke!!!

 

PS: Ach ja: einen Heiratsantrag gab’s auch noch. (sie hat ja gesagt – äh, gebrüllt, hehe) Viel Glück!

PPS: Wir kommen in Kiel mit dem Wetter an, mit dem wir losgefahren sind: 15 Grad und Regen; soviel sogar, dass etliche Keller absaufen – wat hatten wir in Roitzschjora Glück mit dem Wetter… Auch dafür: DANKE!!!

Philipp:

Das Wetter wurde gar noch besser, gegen 11.00 Uhr war es im Zelt nicht mehr auszuhalten und so hieß es nach kurzer Morgentoilette ab aufs Gelände. Am Nuclear-Blast-Stand verscherbelte Jeanette von Black Goat Productions ihren BATHORY-Tribute-Sampler, der nicht nur aufgrund der liebevollen Aufmachung sehr zu empfehlen ist. 

Im Vorbeigehen warfen wir ein Auge auf MANOS. Die verrückten Thrasher machten schon Spaß: Während einige Songs gut abgehenden Thrash boten (gar nicht schlecht gespielt), stellten andere Volkslieder in abgewandelten Versionen dar. Ganz cool, wie der Sänger zwischen „normaler“ Sangesstimme und Gegrunze wechselte. Und dazu natürlich das völlig kranke Outfit von Basser Eule, der an seinem Instrument mal wieder alle möglichen Bretter und einen Eimer (…) befestigt hatte… 

Im Zelt gab es FINAL PRAYER aus Berlin zu bestaunen, die recht wuchtigen Hardcore zockten. Bei einigen Leuten offenbar bereits bekannt, kamen sie auch gut an und es ging trotz der frühen Uhrzeit das ein oder andere Tänzchen im Pit. Vom Erscheinungsbild und Gebaren auf der Bühne wirkten FINAL PRAYER wie aus dem Hardcore-Lehrbuch. Irgendwie ein wenig zu linientreu, andererseits fühlt man sich gleich zu Hause und weiß genau, was einen erwartet, wenn man nur ein Bandfoto der Jungs sieht… 

Etwas weniger berechenbar sind BARCODE, die auf dem WFF natürlich schwer angesagt sind. Hab sie zum ersten Mal mit neuem Sänger gesehen. Den fand ich okay, wirkte weniger prollig als sein Vorgänger. Gitarrist Jacob durfte natürlich zusätzlich ins Mikro grölen, schmettert schließlich sonst auch für HATESPHERE und ALLHELLUJA. Wie gewohnt donnerten die Songs brutal aus den Boxen und man bekam schnell den Dreck zu schmecken, der von unzähligen Füßen in die Luft gewirbelt wurde (war vor der Hauptbühne dieses Jahr übrigens nicht so krass wie sonst, da man so Plastikzeug ausgelegt hatte und so die typische WFF-Dreckswolke verhinderte oder zumindest stark einschränkte). Jo, BARCODE sind sicherlich nicht die originellste Band des Planeten, aber Durchschlagskraft hamse für drei Bands und ich ziehe sie 99% aller „Metalcore“-Kapellen vor. 

Tscha, am nächsten Morgen sollte gearbeitet werden und so mussten wir den Ort des Geschehens nun verlassen. Adieu SLAYER…

 

Hier alle Teilberichte vom WFF 2007:

http://mosh.dremufuestias.de/index.php?option=com_content&task=view&id=740&Itemid=30
http://mosh.dremufuestias.de/index.php?option=com_content&task=view&id=743&Itemid=30
http://mosh.dremufuestias.de/index.php?option=com_content&task=view&id=744&Itemid=30
http://mosh.dremufuestias.de/index.php?option=com_content&task=view&id=746&Itemid=30

 

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