KIELOWATT-FESTIVAL 2007 – Tag 1 - PAINMACHINE, ASMODI, ENRAGED, MIDGARD / 23.11.07 – Kiel, Pumpe

0 Dislike0
Von jeher hör ich ja gleichermaßen Punk/Hardcore und Metal. Nicht ganz unberechtigt wird den Metallern oft vorgeworfen, unpolitisch zu sein, weswegen ich selber inhaltlich dem ganzen Punkkram näher stehe. Nu, bei den Leuten vom Kielowatt-Team kann man erfreulicherweise sagen, dass sie Veranstaltungen nicht einfach nur als „Partys“  machen – da gab es z.B. auch dieses Jahr wieder dat „Wheel Of Steel“-Gewinndingens, dessen Erlöse in den letzten Jahren an „Ärzte ohne Grenzen“ und „Amnesty International“ gingen.
 
Jo, in der Pumpe angekommen, war ich doch überrascht, wie voll es bereits war. Der erste Tag galt als Bonusfreitag für 6,- Euro, fand im roten Salon statt, der zweite Tag war dann für den großen Saal oben angesetzt. Da war heute noch eine etwas seltsame Veranstaltung unter dem Titel „Nackt In Rio“ – ob das nu ’ne Nudistenveranstaltung war, dazu komm ich später…

Yeah, obwohl ich persönlich keine von den Bands heute kannte, brummte wie gesagt die Hütte – nicht schlecht angesichts der Tatsache, dass quasi um die Ecke (Elmshorn) MOTÖRHEAD vor ausverkauften Haus zockten und MANOWAR inne Fabrik ein Umsonst-Konz gaben!

 

PAINMACHINE aus Dithmarschen bekamen auf meine inquisitorische Fragerei hin unterschiedliche Kommentare, die von „keine Ahnung, wie die waren, bin schon besoffen“ über „Metal, Aller!“ bis hin zu „übler Scheiß, Mann, echt übler Scheiß“ reichten. Egal, es ging auch schon weiter:

 

ASMODI enterten die Bühne und böllerten ma ordentlich los. Black Metal aus Kiel, ich war gespannt…-. und fand’s geil! Na klar – die Band ist offenbar noch recht jung und es war noch nicht alles perfekt. So klangen die klaren Gesänge, die ab und zu eingestreut wurden, ab und an mal bisken schief und einige Songs klöppelten erst im zweiten Anlauf los, nachdem irgendwer seinen Einsatz verpennt hatte. Aber schließlich kam ersteres sogar bei olle Quorthon vor und ASMODI haben noch ordentlich Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln. Noch ist die Atmosphäre nicht so dicht wie bei DRAUTRAN oder HELRUNAR, um zwei echte Hochkaräter zu nennen, aber Ansätze sind ohne Scheiß da. Nicht umsonst hatten ASMODI heute den heftigsten Zuspruch und die meisten Banger vor der Bühne!

 

Der Hammer dann ENRAGED aus Dithmarschen. Schön derber Metal zwischen MACHINE HEAD und SLAYER krachte da aus den Boxen. Die Typen schüttelten dazu alle begeistert ihre Rüben – dat bereitete doch richtig Spaß, denen zuzugucken. Irgendein Riff klang SO original von SLAYER, in dem Moment wusste ich noch, welchem Song gerade… äh …„gehuldigt“ wurde, da hörte man schon deutlich die Roots heraus. Irgendwer wollte auch Hardcore herausgehört haben, da kann ich mich eigentlich nicht anschließen, außer man bezeichnet Bands wie HATEBREED als Hardcore. Besonders der Sänger war sehr engagiert und ging ordentlich ab – jede Bewegung wirkte „echt“ und aus leidenschaftlicher Begeisterung heraus animiert. Für mich der Höhepunkt heute.

 

Wobei es danach aber auch qualitativ übel in den Keller ging. Ich hatte mich noch über Bootslacks Kommentar im Kielowatt-Forum gewundert: „auch wenn ich von nen paar Bands noch nix gehört hab...schlechter als Midgard können sie kaum sein.“, da wurde mir schnell klar, was sie gemeint hatte. Ganz schrecklicher Stumpfmetal mit wirklich fieser Sängerin, die den Gig gleich mit einem derart trommelfellerschütternden Kopfstimmenkreischer einleitete, dass diverse Leute panikartig die Flucht ergriffen. Ja ja, alles Geschmackssache, aber wir können hier ja nicht immer nett sein, ne. Klar gefiel das auch diversen Leuten, die die Band abfeierten, ich persönlich hab mich echt gegruselt.

 

Yeah, irgendwie landeten wir dann noch im großen Saal oben, wo diese „Nackt In Rio“-Sause abging. Das war dann doch keine Nudistenfeier, wobei viele der BesucherInnen in der Tat recht wenig Stoff am Leibe trugen… Auf der Bühne rödelten mehrere DJs rum und es war wohl so Dance oder Hiphop, da kenn ich mich nicht mit aus. Eine fremde Welt, aber für ca. 2,5 Minuten auch mal so im empirisch-forschungsorientierten Blickwinkel ganz interessant. Dann hieß es aber auch „weg hier“ und wieder zu schicker Musik unten weiterfeiern, denn dort war noch Ende der letzten Band noch lange nicht Schluss.

 
Am nächsten Tag hatte ich keine Zeit, also her mit euren Eindrücken und/oder Berichten!
Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv