DEAD HEARTS, WINDS OF PLAGUE, SHAI HULUD/ 10.12.07 - Hamburg, Logo

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"And when we die, we all die alone"

Mit solchen und ähnlichen Lebensweisheiten wurde man um Punkt 21 Uhr im kleinen Logo in Hamburg begrüßt.
Die agilen Amerikaner "Dead Hearts" wirbelten den Club ordentlich durcheinander und die sonst um diese Zeit eher ruhigen Hamburger rasteten vollkommen aus.
"Dead Hearts" spielen nach myspace-Definition Hardcore/Punk/Hardcore und verwunderlicherweise hatte ich erst ein paar Tage vor dem Shai Hulud - Auftritt diesen Namen gehört. Was bei myspace außer Acht gelassen wird, ist die positive Atmosphäre, die die Jungs verbreiten. Ich fühlte mich von der ersten Sekunde mitgenommen und positiv überrascht. Zwischen im mid-tempo gehaltenen Hardcore-Parts wurden auch melodische Parts gespielt, die aber nicht, wie bei schlechten Metalcore-Bands, irgendwie nervig rüberkamen, sondern voll ins Bild passten.
Der Verdacht, dass Dead Hearts noch klein und unbekannt wären, wurde dadurch widerlegt, dass einige Anwesende mitsingen konnten und Dead Hearts wohl schon eine solide Fanbase in Hamburg haben, die sich nach diesem Auftritt nochmal vergrößert haben wird.
Um die Bostoner in eine "Schublade" einzuordnen, denke man an Bands wie Shai Hulud, Just went black und Comeback Kid.


Als nächstes waren Winds of Plague an der Reihe. Vor ihrem Auftritt leerte sich das Logo merklich und das nicht ohne Grund: stylistisch waren Winds of Plague wohl die unpassendste Band, die ich jemals irgendwo als Support gesehen habe. Das wäre wie Job for a cowboy und Comeback Kid, also zwei total verschiedene Stilrichtungen.
Winds of Plague spielen eine sehr komplizierte Mischung aus Hardcore, Death Metal, Grindcore und Punk. Für meine Gehirn war der Sound ein wenig zu komplex, so dass ich einfach nicht wusste, wie ich mich zur Musik verhalten sollte und einfach gar nichts tat. Der Sänger grunzte wie ein abgestochenes Schwein und man hatte auch ein paar Mal Angst, dass er vor Anstrengung einfach von der Bühne kotzt. Bei einer Songlänge von etwa 5 - 10 Minuten ist die Anstrengung verständlicherweise sehr groß, obwohl man das Gefühl hatte, dass in diesen 5 - 10 Minuten etwa 8 Songs gespielt wurden, so schnell veränderte sich der Stil der Band.
Auch hier kamen ab und zu ruhige, melodische Parts vor, die der Sänger jedoch mit seinem Grunzen veredelte.
Einflüsse wie Despised Icon und Job for a cowboy waren dennoch nicht von der Hand zu weisen und das Gitarrenspiel des Gitarristen war allzu bewundernswert.
Insgesamt eine sehr interessante Band, aber für mich einfach zu komplex um sie zu begreifen.

Als letztes und nach einer sehr kurzen Umbaupause kam die Band, auf die wir alle gewartet hatten: Shai Hulud enterten die Bühne und gaben vom ersten Moment an Gas.
Und prompt gab es alles, was man so von Hardcore-Shows erwartet: überall flogen Menschen, es gab Gangshouts en masse und es ging einfach nur rund.
Shai Hulud betonten immer wieder, wie begeistert sie von diesem "warm welcome" waren und wie blöd sie sich als Amerikaner oft fühlen würden, da wir ja ihre Sprache sprächen, sie aber nicht unsere und all so´n Kram, eigentlich ganz rührend.
Viel zu schnell sollte der Auftritt zuende sein, aber das ließ sich an diesem Abend niemand gefallen und so wurde solange auf Zugabe bestanden, bis sich jemand drei Songs wünschen durfte.
Nach den Wünschen sprachen Shai Hulud davon, sie hätten sonst auch ein Cover von "Sodom" gespielt oder von "Tankard" oder von den "Spermbirds", aber so spielten sie die drei gewünschten Songs und gingen danach endgültig.
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