DEATH BEFORE DISHONOR, BEYOND PINK, ALMOST EQUAL / 17.07.2014 – Hamburg, Hafenklang
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- Kategorie: Berichte aus dem Pit
- Veröffentlicht: Samstag, 19. Juli 2014 09:20
- Geschrieben von Olli Schröder-Meyer und Philipp Wolter
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Doppelbericht von Olli und Philipp, Fotos von Olli
Olli: Jo man dem kann ich mich nur uneingeschränkt anschließen. Ich frag mich nur, wie solche Spacken auf die Idee kommen, auf ein Hardcore Konzert dieser Art zu gehen. Aber wer solche Tattoos hat und einschlägig bekannte Bandshirts trägt, der hat wahrscheinlich auch nicht genug Gehirnzellen, um zu verstehen, dass er da einfach nix zu suchen hat!
Philipp: Erste Band sind ALMOST EQUAL aus Braunschweig. Die Kerle servieren ein kurzes Hardcore-Set, bestehend aus 15 bis 20 Minuten… In dieser Zeit wird aber auch alles gesagt. Schnelle, wuchtige Songs, die allerdings recht gleichförmig klingen und bei denen nicht viel hängen bleibt. Nun, die Band scheint aber noch nicht lange zu existieren und ‘ne Weiterentwicklung in Sachen Songwriting ist ja nicht ausgeschlossen. Sympathisch sind sie schon mal. Der Bassist zockt mit dem Rücken zum Publikum, hat auch sein Backgroundmikro vors Schlagzeug gestellt und meint irgendwann: „Ich würd mich freuen, wenn ihr alle näher zur Bühne kommt“. Herrlich!
Olli: ALMOST EQUAL fand ich persönlich gar nicht so schlecht. Schön schnell und knackig gespielte Hardcore-Songs. Die Band ist noch jung, kommt aber authentisch rüber. Ich denke: Noch ein paar Stunden mehr im Proberaum und ein wenig mehr Live-Erfahrung und dann kann da was draus werden. Das Set dauerte ca. 20 min. Insgesamt eine gute ausbaufähige Performance!
Philipp: Zeit für die Band, wegen der unsere gesamte Reisegruppe gekommen ist: BEYOND PINK! Wie schon vor ca. einem Jahr in der Meierei spielen die Schwedinnen alles und jeden an die Wand. Das Actionlevel ist enorm, alle fünf geben in jedem Augenblick einfach ALLES. Sängerin Tijana springt nicht nur ins Publikum, sie rennt vielmehr wie eine Gestörte auf die Leute zu und wämmst die einfach um, haha. Der „rasende HC-Punk-Orkan“ (Herb im letzten Dremu-Bericht) lässt keinen kalt, Knaller folgt auf Knaller folgt auf Knaller. Ich mag ja auch die textliche Seite der Band und wie sie viele Macho-Klischees im Hardcore auf die Schippe nimmt. Leider fehlt einer der diesbezüglich gelungensten Songs, nämlich „Thanks To All The Boys“. Dafür ist ein gerade erst vor wenigen Tagen fertiggeschriebener Song dabei, der natürlich auch voll reinhaut. Beeindruckend finde ich ja auch, dass Schlagzeugerin Patricia erst vor ein paar Tagen mit ihrer Band SLÖA KNIVAR in der Kieler Meierei gespielt hat (da agiert sie als Sängerin), ab heute bereits auf Tour mit BEYOND PINK ist und dazwischen irgendwie ein Fanzine namens BORN HALF-GOD rausgehauen hat (genau genommen ein Splitzine mit BLOOD MORNINGS, sehr zu empfehlen das Ding!). Wenn sie grad mal nicht spielt oder schreibt, organisiert sie übrigens Hardcore-Shows in Malmö… Jedenfalls wieder ein grandioser Auftritt der Band. Oder wie Don sagt: „Ich weiß jetzt schon, dass ich morgen wieder Bock hätte, die gleich nochmal zu sehen“.
Olli: Der neue Song heißt übrigens: „Against The Universe“ und wurde laut Aussage der charismatischen Sängerin kurz zuvor erst „fertiggestellt“. Sie hat diesen Song wohl unter dem Einfluss des Films „Gravitiy“ mit Sandra Bullock geschrieben, hahahaha! Voll Gut! Auch genial der Song „Moshblock“ mit dem die Band wohl Gegenstände und Menschen, die das „Moshen“ vor der Bühne verhindern, aufs Korn nehmen. Eine gewisse Ironie ist da wohl nicht ganz unabsichtlich. Insgesamt wieder ein echtes Erlebnis! Ich kann mich ebenfalls Don nur anschließen und könnte die Band sofort wieder anschauen. Ein bisschen traurig fand ich das doch eher verhalten reagierende Publikum. Lag vllt. daran das BEYOND PINK nicht den leider oft üblichen „1-2-3 mosh – core“ spielen.
Philipp: Die Boston-HC-Band DEATH BEFORE DISHONOR hat mich noch nie angesprochen. Das fängt schon beim Namen an – „eher sterb ich, als dass ich entehrt werde“. Naja, muss man natürlich nicht einer Freud’schen Tiefenanalyse unterziehen. Tatsächlich macht die Band immer wieder mal Spaß, wenn sie die ganz fette Moshkeule auspackt und in diesem typischen Groovestil von MADBALL und TERROR etc. kloppt. Aber die Songs ähneln sich alle doch sehr. Außerdem kann die Band nicht ansatzweise mit dem Energielevel ihrer Vorgängerinnen mithalten. Der Sänger tigert ein wenig herum, aber Bassist und Gitarrist liefern eher Pflichterfüllung. Mit einer gelungenen RAMONES-Coverversion und ‘ner Widmung an Tommy Ramone sammelt man hintenraus aber noch Bonuspunkte.
Olli: Zu DbD ist dann wohl auch nicht mehr hinzu zufügen! Einfach zu stumpf. Ich bin zwischendurch mal raus und hab ‘ne Kippe geraucht. Ganz „Straight Edge -frei“.
Philipp: Der Abend war insgesamt lustiger, als sich die Beschreibung der musikalischen Seite vielleicht liest. Is manchmal wohl so. Außerdem reicht manchmal auch EINE richtig grandiose Band.
Olli: Jo, und das waren eindeutig BEYOND PINK!
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Kommentare
auf dem pro-onkelz freiwild etc. wacken-festival kann man dann eine ausnahme machen, oder?
Michel, guck dir beim Fluff I Am A Curse an, vorhin in der Luftschlossfabrik gesehen... Richtig gut!
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