DESPISED ICON, CEPHALIC CARNAGE, noch ‘ne Band / 21.08.08 – Hamburg, Hafenklang

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“Also, DESPISED ICON spielen schon Hardcore, nur versteckt in ‘nem riesigen Klumpen Death Metal!“, versucht mir El Tofu auf der Fahrt nach Hamburg den Stil besagter Band zu beschreiben. „Hä? Wat nu?“ – “Ja, die SIND Hardcore, hören sich aber nach Death Metal an !” Gut erklärt, aber ich muss dann wohl doch selber hören. Aber wenigstens kenn ich CEPHALIC CARNAGE, die 2003 einen gelungenen Auftritt im Marx absolviert hatten (hier der Link zu meinem damaligen Bericht: http://mosh.dremufuestias.de/index.php?option=com_content&task=view&id=107&Itemid=30).

 

Arrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrgh

Am Tresen des Hafenklangs ist es derart gemütlich, dass ich die erste Band nahezu komplett verpasse. Aber die meisten BesucherInnen bestätigen meinen flüchtigen Eindruck: Metalcore ohne dat gewisse Etwas oder sogar Eigenständigkeit. Wer es anders gesehen hat, möge Einspruch erheben.

 Als ich den Saal zu den Sickos von CEPHALIC CARNAGE entere, werde ich von einer dichten Dopewolke begrüßt. Täter: Publikum UND Band. Letztere propagiert ganz offen die positiven Wirkungen der Sportzigaretten und so werden selbige hin- und hergereicht. Dazwischen wird aber auch herrlich geprügelt, gekreischt und gegrunzt. With a difference. Die typische Ballerband von der Stange sind CEPHALIC CARNAGE ganz gewiss nicht. Da gibbet es verstörende Psycho-„Jazz“-Einflüsse, Black Metal-Anleihen, Bandmitglieder rasseln beim Rumhüpfen aneinander, politische Statements gibbet obendrauf. Der Mob liebt es und wetzt begeistert durch den Saal. „Touched By An Angel“ gerät zum magischen Höhepunkt, wobei es auch der Schluss in sich hat: Man kündigt einen unheilvollen, ja blasphemischen Song an, alle Bandmitglieder drehen der Menge den Rücken zu – nur um sich mit blutigen Clownsmasken und Nietenarmbändern wieder umzudrehen und eine gelungene Black Metal-Persiflage zu bieten, ganz genau wie 2003 auch verstärkt duch krasses synchrones Gitarrengeschlenker. Kult und definitiv nicht mehr zu toppen.

Black Metaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaal

DESPISED ICON versprühen zwar eine Menge Energie und haben auch eine Menge AnhängerInnen im gut gefüllten Hafenklang, können aber stimmungstechnisch nicht anknüpfen. Nicht ganz klar wird mir, warum die Band zwei Sänger braucht, wenn beide auf dieselbe Art growlen und keiner von beiden nennenswert Action macht. Unsympathisch sind DESISED ICON allerdings nun auch nicht, aber eben nichts Besonderes mehr. Hardcore müsste man mit der Lupe suchen, die Breakdowns und das präzise Geknüppel hat man bei anderen Bands in ähnlicher Form schon gehört – vielleicht nicht unbedingt besser, aber ursprünglicher. Nervig sind heute ein paar Typen, die ihre Moves unbedingt auf den gesamten Saal ausdehnen müssen und ihre Extremitäten ständig in anderer Leute Gesichter schlagen müssen. Die müssen sich dann auch nicht wundern, dass sich einige in der Menge zusammenschließen, um ihnen zu vermitteln, was man hier von „violent dancing“ hält.

 Der Abend nimmt aber einen extrem entspannten Ausklang, da man sich noch in trauter Runde an die Tische vorm Hafenklang setzt und Themen wie Black Metal, Mao, Meningitis, Stalin, die Stasi-Schnipsel-Maschine und die Rolle Boba Fetts im Star-Wars-Universum abhandelt. Dazu lecker Pommes.

Kommentare   

0 #1 Philipp Wolter 2008-08-22 17:38
Die Fotos sind von Steffi, hab ich ma vonner Dremu-MySpace-Seite gemopst.
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