RD-ROCK Benefizkonzert / 19.12.2008 - Pumpe, Kiel

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Nach den Fotos folgt nun der Bericht von Steffi und Torsten.

Das es dem RD-Rock Festival in diesem Jahr nicht besonders gut ergangen ist, hat man wohl an dieser Stelle mittlerweile schon mitbekommen.
Das es viele Versuche gibt und geben wird, dem Festival und besonders ihren Organisatoren aus der Patsche zu helfen, auch das ist wohl angekommen.
Der allerdings größte und am meisten beworbenste Versuch der Rettung soll heute Abend statt finden und so trudeln wir schon vor der auf dem Flyer angegeben Startzeit von 20Uhr in der Kieler Pumpe ein.

Etwas Trauriges fällt sofort auf: es ist ziemlich leer. Dies ändert sich zum Glück im Laufe des Abends noch, so dass zu den letzten Bands noch richtig viel Leben vor der Bühne tobt, aber dazu später.

Erstmal fangen so gegen 21Uhr TANNHÄUSER GATE mit dem Anheizen der ersten Gäste an. Ihre Musik ist eingängig und sehr tanzgeeignet, so dass in vorderen Reihen schon ein wenig Bewegung aufkommt. Ich fühl mich ein bisschen wie in einer Endlosschleife der Titelmelodie von “O.C. California” gefangen und eile deshalb an die frische Luft.
Zum Fußmitwippen und Abschalten eignen sich TANNHAUSER GATE hervorragend, aber zum längeren Aushalten dann irgendwie nicht.
Die 3 Jungens haben aber Spaß auf der Bühne und ziehen ihr kurzes Set von 35 Minuten souverän durch, um dann Platz zu machen für die nächsten Kieler.
Sehr tanzbar, das Ganze. War gut!

 

MOSQUITO JACK sind nun dran. Hier werkelt seit kurzem Späthi, Ex-Bonehouse, an der Gitarre.

Es gibt Rock´n`Roll der positiven Art auf die Ohren und man kann sich in der Musik regelrecht verlieren, jedenfalls passiert mir das ein ums andere Mal in MJs Set. Der Sänger gibt sich ziemlich rockstarmäßig, hält seine Ansagen kurz und prägnant, aber irgendwie muss das in diesem Musikstil ja auch so sein. Man merkt die Begeisterung sowohl bei Band als auch beim Publikum, denn es wird die Rübe geschüttelt, getanzt und gestrahlt, wohin man schaut. 
Das war die Überraschung des Abends! Geilster verrotzter, dreckiger und lauter Stoner-Rock! Und Späthi is’n Poser (im positiven Sinn) vor dem Herrn, hehe.

 

ARMSTRONG und THE BAD DAYS habe ich dann verpasst, weil man sich irgendwie verquatscht, aber Torsten wird darüber sicher was schreiben können …

Ja,ja – Backstage sitzen und sich olle (Bonehouse-) Kamellen anhör’n … - derweil rocken ARMSTRONG über die Bühne, können aber allenfalls höflichen Applaus einfahren. Keine Ahnung, woran es liegt, dass zwischen Bühne und der ersten Reihe so viel Platz ist. Scheint so, als ob die meisten eher zuhören, als abzugehen. Dabei rocken ARMSTRONG ordentlich, was nicht zuletzt Drummer Christian zu verdanken ist, der einen präzis getackteten Rhythmusteppich legt. Genug Ohrwürmer hat die Band eigentlich auch, aber so richtig will der Funke nicht überspringen. Ich für meinen Teil habe so ein kleines Problem mit der Stimme des Sängers. Die ist mir einfach zu hoch und passt nicht zu den dreckigen Riffs der Band. Könnte räudiger klingen, das Ganze. Aber das ist ja Ansichtssache. Ansonsten machen ARMSTRONG alles richtig und ziehen sich – auch mit sympathischen Ansagen bezüglich des Festivals – achtbar aus der Affäre.

Auf THE BAD DAYS bin ich heute gespannt. Nicht nur Dank Philipps positiven Reviews der aktuellen Scheibe, hab ich Bock auf angerotzten Psycho-Rock’n’Roll. Voller Elan starten Leif und Co. ihren Gig. Der Drummer hat sich besonders rausgeputzt und zeigt sich in absoluter HC-Old-School-Uniformierung. Dass er gut drauf ist, zeigt sich nicht nur im aggressiven Spiel-Stil, sondern auch in seinen Zwischenrufen während der Songpausen. Schade find’ ich, dass der Sound (gerade die Gitarren) etwas dünn rüberkommt. Da geht ordentlich was an Druck verloren. Dafür shoutet Frontmann Leif reichlich derb ins Mikro. Is’ da wer angepisst? Klingt aber ganz gut, hehe! Grade die aktuellen Songs machen was her – THE BAD DAYS haben die Rotz-Rock-Attitüde mit großen Löffeln gefuttert. Das steht ihnen echt gut und macht Lust auf mehr.

 

VLADIMIR HARKONNEN - na, was soll ich zu denen denn noch sagen?  Auf der hohen Pumpenbühne wirkt Philipp allerdings ein wenig verloren, er erzählt auch später, er spielte lieber auf dem Fußboden, um mehr Publikumskontakt zu haben. Naja, man kann eben nicht alles haben, gell?
Der Sound wirkt aber irgendwie total merkwürdig und deshalb würde ich diesen Auftritt der Wemmser eher als durchwachsen bezeichnen, auch wenn natürlich alle Hits dabei sind und sogar das Cover von “Onward to Mayhem” mit Späthis und Petes Unterstützung findet wieder Einzug in die Setlist. Das Publikum reagiert auf alles mit moshen, es entsteht eine Pit, die sich wild vor der Bühne austobt und - natürlich - kann so gut wie jeder Anwesende bei “Onward to Mayhem” auch mitbrüllen, is doch klar.
Aber Philipps Heiserkeit und der breiige Sound schmälern eben doch das Musikerlebnis.
Wat’n beschissener, leiser, dumpfer Sound! Gut, dass ich die Band schon mit besserem Klang gehört hab’ – sonst wär’s wohl sehr enttäuschend geworden …

 

Kurz darauf: TACKLEBERRY, ebenfalls aus Kiel, ebenfalls keiner weiteren Beschreibung nötig.
Es gibt neue Songs und etwas ältere Songs, die Bühnenshow ist wie immer fulminant chaotisch und es geht auch wieder was kaputt: ein Mikrofon geht nämlich über den Jordan - aber das gehört ja auch irgendwie zu TACKLEBERRY, oder nicht?  Auch im Publikum herrscht ein Funken Chaos, nämlich im Pogopit, wo Arme, Beine und vor allem Haare durcheinander wirbeln und einfach kaum Ruhe einkehrt.
Der Sound spielt aber leider auch diesen 5 mit: auf den Monitorboxen gibt’s keine Gitarre und der Sound vor der Bühne hört sich an wie aus einer Blechbüchse (oder so ähnlich). Wat solls, Spaß ist Spaß und obgleich die Band mit ihrem Auftritt unzufrieden wirkt, der Mob fordert sogar noch minutenlang nach einer Zugabe. Die gibt’s aber nicht mehr, mittlerweile ist es schließlich auch schon 2 Uhr und allen ist nur noch nach Feiern oder nach Hause fahren zu mute.



Jedenfalls hat es tüchtig Spaß gemacht, danke an Leif und die Anderen und wir sehen uns alle auf dem RD-Rock 2009!!! 

Ja, letzterem kann ich mich nur anschließen: geiles Festival und sehr gelungene (Rettungs-) Aktion! Danke – Schön! 

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