THOSE TWENTYTWO COLTSUCKERS-„Black Forest Romance

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THOSE TWENTYTWO COLTSUCKERS – „Black Forest Romance“

(CD, Eigenproduktion)


Es ist nicht einfach, diese Kritik zu schreiben, nachdem Sänger Max “Vadder” Kamradek im Januar dieses Jahres tragischerweise verstorben ist. R.I.P.

Wie mir Schlagzeuger Staiber in mehreren Telefonaten mitteilte, war es für die Band ein Trost, wenigstens dieses Album gemeinsam fertiggestellt zu haben.

Ich kann ihn da gut nachvollziehen, denn „Black Forest Romance“ ist wirklich ein Monster, dessen Relevanz in seiner Eigenständigkeit liegt. Wie souverän die Band hier Stonereinflüsse, Hardcore und räudig-melodiösen Gesang verbindet, war auf dem Debut „Greatest Hits“ noch nicht zu erahnen. Vadder klingt generell ein wenig wie Rob Zombie, röhrt seine Texte brachial heraus. In der Musik entdecke ich wirklich bei jedem Hören neue Einflüsse, da sind der Groove von PANTERA, schwere Riffs im BLACK SABBATH-Stil, der Dreck von MOTÖRHEAD und der Spirit von DOWN.

Während „Power“ aggressiv und schnell nach vorne donnert, enthält „Inhaling The Tons Of The End“ geniale Lavapassagen, die den Stilbegriff „Streetdoom“ mehr als rechtfertigen. Aber auch meine Favoriten auf dieser Platte haben sich in den letzten Wochen immer wieder geändert, herausragend sind neben den genannten Songs für mich z.B. auch „God Attacks“ (der Gesang klingt hier unfasslich düster, der Grundriff erinnert an KYUSS, völlig kranke Hammondorgel), „Marsh Marigold“ (zackig und relativ eingängig) und „Give Some Piss“ (völlig gnadenloser Groove, Vadder schreit anklagend „Give some piss to the world“).


Inhaltlich ist Vadder nicht einfach zu fassen, was ich reizvoll finde. Drogen, das Ablehnen von Autoritäten, Einsamkeit, Religion… - Themen, die mehr oder weniger ironisch, bisweilen auch zynisch („All is paralysed with fear – so I / Bow our heads – God attacks“) behandelt werden.


Glücklicherweise ist es der Band und den Typen vom Gun Club Studio gelungen, einen Klang zu zimmern, der hervorragend passt – heavy, knarzig und druckvoll. Dazu das stilvolle Artwork, welches auf 14 Seiten im Leporello-Booklet Fotos vom Schwarzwald und Pforzheim (?) präsentiert.


Übrigens findet ein Abschiedskonz der COLTSUCKERS mit verschiedenen Gastsängern auf der „Wappen von Schleswig“ statt, am 22.08.09 wird über die Schlei geschippert.


www.myspace.com/coltsuckers


Philipp / volle Punktzahl


---Punkte: 10

Kommentare   

+1 #1 Fam Gitti 2021-07-20 11:30
Ich hab diese CD abzugeben, quasi Neuzustand - hat wer Interesse?
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