THE DEMONICS

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Also erzähle ich die ganze geschichte. Das erste mal das ich die Demonics getroffen habe ist noch gar nicht so lange her. Mögen so drei vier monate ago sein aber ich erinnere mich noch ganz genau. Das war bei meinem kumpel helge vor´m plattenregal. Hab mir da ´n paar platten ausgeliehen und unter anderem halt auch die Demonics `ritual on the beach´- scheibe – keine ahnung warum, wahrscheinlich weil die so´n geiles buntes cover hat. Nja, was soll ich sagen... `n paar tage später hab ich mich verliebt und mir ganz schnell die beiden vorgängeralben besorgt...

Das erste album der Demonics , `formaldehyde injection´ (98) , fällt auch erst mal durch das cover auf ( zumindest in der vinyl version ). `n aufgebretzeltes hotrod das über´n friedhof nagelt. Der erste gedanke is da natürlich gleich – oh scheisse! noch `ne dicke autos / dicke eier punk´n´roll truppe - und man fängt an die flammen zu suchen... aber nix da. Das teil is so überrissen und mit einem drag-punk charme wie man ihn von den munsters kennt gemacht, das es einfach nur geil is. Das gleiche gilt für die akustischen qualitäten der scheibe. Kaum ein song der nicht mit motorengedröhne und geistergeheule beginnt und aufhört. Böse grosse jungen texte und dazu superschöner surfiger punkrock mit `ner ganz grossen kelle rock´n´roll – oder andersrum. Dazu sind die jungs einfach supermelodisch. Jeder song bleibt hängen! Meist durch schöne refrains, die man auch ohne textblatt mitsingen kann, und natürlich aufgrund der surfigen gitarrenmelodien !!
Gleich der erste song `devil baby´ entpuppt sich als oberhammer. Er singt halt von seiner freundin -`ner bösen rockerbraut die mit ihrem motorrad die strassen beherrscht und alle seine kollegen versägt ( – so eine wollt ich auch schon immer ...). die erste strophe is kaum gesungen da gibt´s gleich `n gitarrensolo das mir die hose aufgeht und man einfach gezwungenermassen zur luftgitarre greift ! weiter geht´s mit `jesus chrysler super stock´, dem kerl der mit einem wort wasser in benzin verwandelt. ein weiterer oberhit der a-seite ist `regan´. Hier gibt´s`n mieses intro aus dem `exorzisten´ und dann folgt ein superschönes, makaberes liebeslied. `n total öder einfacher rock´n´roll song, aber genau deshalb geht der einem nicht wieder aus dem ohr !. Auf der b-seite philosophiert mr. evel knievel ein bischen über seine beziehung zum tod bevor dann die Demonics einen song über ihn und sein motorrad spielen - `american icon´ - sehr schön !!
Die Demonics zeigen hier einen charme wie ich ihn bisher nur von den solppy seconds kenne. Sie verbreiten einfach gute laune. Wenn man nachts nach hause kommt und merkt `dat gibt gar kein devil baby – und du bist nur´n besoffener arsch, der morgen wieder mächtig kopfschmerzen haben wird – genau dann sollte man ganz laut diese scheibe hören. Die kollegen singen mit einem ganz breiten grinsen im gesicht über tot und teufel...

`demons on wheels´ (99/2000) heisst die zweite scheibe der jungs aus kalifornien. Der opener `she devils on wheels´ sagt wieder ganz klar an, was die Demonics am liebsten haben. Die scheibe kommt nicht ganz so dreckig und punkrockig wie ihr vorgänger. Der sound is etwas fetter und die songs sind im schnitt etwas ruhiger geworden, was der scheibe aber bei weitem keinen abbruch tut ! im gegenteil die Demonics zeigen, dass sie auch in den etwas ruhigeren gefilden absolut die herren der lage sind und ihre oben schon genannten qualitäten voll ausspielen . Nach einem genialen surf-instrumental folgt der überhit `fuel-injected suicide machine´ . auch eher ein ruhiger song der aber von russ wright´s druckvoll melodischem – teilweise auch verzweifelt melancholisch angehauchtem - gesang gepaart mit seinem gitarrengewixe so nach vorne geschoben wird das man vor freude und mitleid nur noch heulen könnte oder alternativ willenlos die pommesgabel in die luft reckt und mitgrölen muss. Ähnliche geht´s mir bei `race against dawn´ auf der a-seite. Der leicht angepresste gesang lässt mir immer wieder schauer über den rücken laufen.
Der zweite longplayer ist auf alle fälle auch eine typische Demonics – scheibe, nur der erfrischend miese charme der jungs fällt hier ein wenig ihrer liebe zur `schönen´ musik zum opfer.

Natürlich ist der dritte und aktuelle longplayer der Demonics `ritual on the beach´ (2002) auch `n knaller... es wird wieder ein bischen mehr gerockt als auf der letzten scheibe und es wird vor allem wieder mehr gesurft. Man könnte meinen die jungs haben ihre mopeds gegen surfbretter getauscht und hängen inzwischen lieber am strand ab als auf´m friedhof ( oder sie sind einfach nur älter geworden...). Das motorengedröhne wird durch brandenden wellen ersetzt – die jungs sind konsequent ! Gesungen wird nur von sonne, strand dicken wellen und schönen (& bösen) mädchen. Aber mal ehrlich, gib´s eigentlich irgendetwas wichtigeres ?? die jungs haben recht ! und genau dort am strand baden meine gedanken wenn ich diese scheibe höre ... deswegen hör ich sie auch so gerne!! über rock´n´roll brauch man nicht singen, der wird einfach gemacht – und wie !! einfaches treibendes schlagzeug, geil verspielte gitarren, die sich mit dem nicht minder melodischen `hallo kalifornien´- gesang abwechseln – das ist das rezept der Demonics . Beim zweiten song hält er sogar mal das maul und heraus kommt ein hammermässiges surf-insturmental. hier wird das übliche gitarrengewixe was man gemeinhin als surf-solo kennt von einer so treibenden rythmusgitarre unterlegt, das ein fett rockender song herauskommt.
Das ganze album ist wohl das rockigste der Demonics und vielleicht sogar das beste – ich weiss es nicht so genau... auf jeden fall ist es das bisher letzte in einer reihe von drei alben, an den man sehr schön die konsequente entwicklung der bänd ablesen kann.
Die kontaktadresse ist übrigens `pacifica, california´ - noch fragen ??
---Punkte: 9

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