HEATHEN / 03.05.10 – Hamburg, Logo

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Ein großer Vorteil bei HEATHEN ist die Zeitspanne zwischen ihren beiden letzten Platten “Victims Of Deception” (1991) und “The Evolution Of Chaos” (2010). Während die meisten anderen Bands nach ihrer zweiten Platte auswimpen, Kackplatten veröffentlichen und mit viel Glück irgendwann zu alter Qualität zurückfinden, haben HEATHEN die Langweilerphase einfach ma weggelassen und 19 Jahre lang die Schnauze gehalten…

So kann in der Folge der/die geneigte KonzibesucherIn bei JEDER HEATHEN-Show konstatieren, dass die Band nur GUTE Songs von den ersten beiden Platten sowie die Knaller von der aktuellen gespielt hat…

 

Heute gibt es lediglich den Wermutstropfen, dass zur gleichen Zeit im Hafenklang ATTITUDE ADJUSTMENT und SCHEISSE MINELLI spielen. Aber ich arbeite noch dran: Irgendwann werde ich an zwei Orten zugleich sein können!

HEATHEN lassen aber sämtliche Erwägungen, ob man nicht doch lieber zu AA & SCHEISSE MINELLI gegangen wäre, schnell vergessen. Zu lebendig, zu brillant spielen die Thrash-Chefs auf. Der Schlagzeuger ist allein schon den Besuch wert – damn, was für eine Maschine. Das Riffing von Lee Altus und seinem Sidekick ist dazu einfach nur als mörderisch zu bezeichnen  – der Anschlag ist verflucht flink und präzise, sodass die Gitarrenwixfinger zum Teil echt nur verschwommen zu sehen sind (kann aber auch daran liegen, dass mir ein Typ in Kutte Bier auf die Kontaktlinsen spuckt). David White singt sehr charismatisch und leidenschaftlich, man mag es kaum glauben, dass der Typ mittlerweile Christ sein soll, so inbrünstig intoniert er das marxistische Credo „Opiate Of The Masses“ oder das ebenfalls religionskritische „Hypnotized“. Hauptsächlich konzentrieren sich die Heiden (bzw. Schauspieler, so bezeichnet sich Tom Araya ja mittlerweile gern) auf die neuen „Evolution Of Chaos“-Songs, es böllert „Dying Season“, es fräst „Fade Away“ und es lässt „No Stone Unturned“ den Atem stocken. Bei letzterem Song, der in voller Länge gespielt wird, wird die ganze Potenz der Band wahrhaftig! Sing fuckali sing fuckaloo, wie der Drummer blitzschnell für den ruhigeren Part zu anderen Sticks switcht und dann wieder zurück – da drehst du doch vollkommen durch! Zu den Krachern vom Debut „The Goblins Blade“ oder „Death By Hanging“ erwische ich mich bierpullenschwenkend und mit Schaum vorm Mund durch den Pit segeln.

Ach ja, die beiden Vorbands übergehe ich mal ganz intolerant, da war ich zu sehr mit Klönschnack beschäftigt, es finden sich doch mehr bekannte Hackfressen ein als erwartet.

BREAKING THE SILENCE!

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