WILWARIN XIV / 03.06.11 – Ellerground, Tag 1

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Unser Wilwarin-Patchwork-Bericht mit Beiträgen von Nina & Tinka, Casi, Nils H., Bocky, Joy Boy, Ingo K. (Samstag) und Philipp. Kommentare, Protest und Bedenken erbeten:

Intros

Philipp:

Glückwunsch an das Wilwarin-Team – nachdem das Festival immer an der 3000-BesucherInnen-Marke gekratzt hat, wird diese Zahl dieses Jahr erstmals überschritten und es heißt irgendwann sogar: SOLD OUT!

Tja, durchhalten und immer Qualität bieten,  das zahlt sich eben aus. Dazu bestes Wetter und letzten Endes wohl auch der Mundpropaganda-Schneeballeffekt. Ob Gruppen wie ARRESTED DEVELOPMENT oder FRITTENBUDE dieses Jahr vielleicht auch mehr gerissen haben, vermag ich als Laie in Bezug auf derartige Klänge nicht zu sagen. Hab aber gehört, dass wohl nicht wenige auch nur wegen der Electro Stage gekommen sind. Nun, Vielfalt hat das Wilwarin schon immer ausgemacht und angesichts der Kartenlimitierung im nächsten Jahr steht auch nicht zu befürchten, dass StiAs plötzlich eine Ausnahme darstellen (nein, ich hab keine Vorurteile). Hm, vielleicht sollten wir sichergehen und uns alle JETZT schon Karten kaufen…

Casi:

Traditionell zieht es mich - und gefühlt ca alle anderen Stias – auch dieses Jahr auf den Ellerground, um bei strahlenden Sonnenschein die Saison des Outdoor-Drinking auf einem kleinen, schnuckeligen, hippiesken Festival namens Wilwarin einzuläuten. Okay, so klein ist das Festival mittlerweile auch nicht mehr, aber die Schnuckeligkeit bleibt trotz diversen Ordnungsamtauflagen auch dieses Jahr erhalten. Das Glasflaschenverbot kann erfolgreich durch Substitution mit Dosenbier umgangen werden, dem billigen Fusel isses auch egal, dass er nun inne PET-Flasche umziehen muss, nicht mal die nervigen, tabakschnüffelnden Securities am Einlass können mir die Laune vermiesen.

Ich muss zugeben, dass ich die letzen Jahre eher weniger wegen der Bands zum Wilwarin gefahren bin, klar gab's immer son paar geile Sachen die ich angeguckt hab, aber an sich war ich doch eher wegen des Festivals an sich da. Somit war die Vorfreude dieses Jahr doppelt so groß, als nach und nach das großartige Line-Up bekannt gegeben wurde. Wow, diverse Bands, die ich sehen will und zwar nicht in der Form von „kann man sich ma angucken, wenn man schon mal da ist“, sondern wirklich Sachen, für die ich normalerweise auch längere Strecken in Kauf nehmen würde.

Als wir am Freitagnachmittag mit dem MOEbil das Gelände erreichen, ist bereits ein Acker voll, viele sind wohl schon am Donnerstag angereist. Gegen 18 Uhr ist das Festival dann sogar ausverkauft. Trotz Allem ist der Zeltplatz nicht zu voll, so dass man ohne Stress angenehm zelten kann. So genug Geschwafel vorweg, kommen wir zum Wesentlichen...

Nils H.:

Beim Einkaufen der erste Schock: Der Supermarkt mit dem himmlischen Namen hat kein Dosenbier mehr. Widerwillig wird dann zur Plastikflasche gegriffen, der Inhalt ist zwar derselbe, stilecht ist trotzdem anders. Die Fahrt verläuft dafür problemlos, der Weg ist ja mittlerweile auch tief ins Hirn eingebrannt. Nach der eingehenden Eingangskontrolle („Habt Ihr Glasflaschen oder Haustiere dabei?“ „Nö“ „Dann viel Spaß!“) wird das durchaus ansprechende Bänzel besorgt und der neue Service des Platzanweisers genutzt. Entgegen der schon nach Kiel durchgedrungenen Gerüchte können wir auch noch Platz für Nachzügler freihalten und der zweite Campingplatz hat einen kurzen Weg zum Eingang.

 

STUMBLING PINS

Nils H.:

Nach dem obligatorischen Aufbauen der Lagers und den ersten Plastikbieren wird es dann auch schon Zeit für die erste Band dieses Jahr: Die Stumbling Pins weihen die kleine Bühne ein. Schönes Konzert, die Band wird von Auftritt zu Auftritt besser. Das findet das Publikum scheinbar auch, vor der Bühne geht’s rund und es wird aus vollen Kehlen mitgeschmettert.

Nina & Tinka:

Eine Mischung aus fünf wunderschönen Menschen und jeder Menge Krimskrams bringen den kleinen Polo fast an seine Grenzen, zum Glück übertönt räudige Musik jegliche Motorengeräusche!

Um 15 Uhr angekommen ist schon ordentlich was los auf dem Zeltplatz und wir finden schnell unser Lager und schlagen fix die Zelte auf.

Dann eröffnen, irgendwann nach halb vier, die „Stumbling Pins“ aus 24143 Gaarden! Präsentiert wird eine Auswahl aus gutem alten Zeug und ‘ner Menge neuer Scheiße. „Die neuen Kieler Green Day“ (Originalzitat eines unknown  Zuschauers neben uns) bringen den Mob zum Pogen. Glücklicherweise löst sich der Gitarrengurt erst kurz vor „Welcome  to Brave `84“, sodass Billy Bantam sein Solo unbeirrt vortragen kann.

Die sechsmalige Wiederholung des „ACAB“-Refrains wirkt zuweilen etwas lame! Bei dem „Bad Kids“ Cover kann jedoch keiner mehr mit verschränkten Armen vor der Bühne stehen und alle müssen „ekstatisch mitwippen“ -Außer Bocky!

Bocky:

Das Wilwarin ist und bleibt mein Lieblingsfestival und so viel nehme ich vorweg: Trotz neuer Auflagen vom Ordnungsamt hat sich auch in diesem Jahr nichts daran geändert (ich trinke eh lieber Dosenbier).

Früh genug vor Ort, waren wir genau rechtzeitig,um schnell unsere Zelte aufzuschlagen und zum Auftritt der STUMBLING PINS am Second Ground zu sein.
Noch vorher auf der Fahrt hatten wir drüber gesprochen, wie undankbar es ist, um 15:30 Uhr auffem Freitag als Opener zu spielen, doch anscheinend haben sich die STUMBLING PINS mit ihrem melodiösen Streetpunk eine doch gar nicht so kleine Fangemeinde erspielt, so ging der Mob ab wie Schmidts Katze, der Sound drückte wie Sau, war nicht zu überrissen und trotz der frühen Uhrzeit ordentlich was los im Zelt.
Die Jungs haben übrigens gerade bei Blast Beat Productions aufgenommen, zwei Songs davon gibt es auch schon auf Facebook zu hören, unbedingt anchecken.

JoyBoy:

Nach dem Zelt Aufbauen gelingt es mir, grade noch den Rest der STUMBLING PINS mitzunehmen. Der Gaardener Punkernachwuchs zeigt sich erneut noch einen Zacken fitter und eingespielter als zuvor und füllt die Zeltbühne zu Recht schon gut aus. Ich bin sehr gespannt auf die neuen Aufnahmen.

 

AFFENMESSERKAMPF

Philipp:

Wir sind zwar relativ spät dran, aber Strecker und seine Hood haben bereits am Donnerstagabend krasse Plätze für ihr/unser PROFICamp gesichert. Hier werden sogar Plastiktischdecken auf die Frühstückstische genagelt und von dem Eis im Bottich kannst du Leute totschmeißen (hätten wir vielleicht bei unseren Proll-Nachbarn versuchen sollen, die mit ultradumpfer deutscher Bierschissmucke nerven).

Aufm Gelände angekommen (fußläufig eine Stunde, einfach weil man soviel Menschen trifft und ja nicht immer unhöflich vorbeigehen kann), erzählt uns erst mal JEDE/R, wie geil die Stonermetaller RED FANG gewesen seien. Danke für die Info. Grr.

AFFENMESSERKAMPF also erste Band für uns. Und gut. Nicht kacke. Hannes ist schön gehässig drauf und disst in der Gegend herum, dass es nur so spritzt. Sehr grafisch, wie er Asi-FestivalbesucherInnen beschreibt, die nur am Zelt abhängen und sich voll eventmäßig fühlen. So wie unsere Nachbarn also… Mein Highlight ist dieser Titel von D.E.P.P.

Casi:

Los geht’s für mich mit AFFENMESSERKAMPF. Die Band ist immer wieder unglaublich unterhaltsam. Besonders Hannes' Pöbeleien gefallen mir super. Diesmal gibt es Hasstiraden gegen „lustige“ Festivalgänger, die einmal im Jahr die Sau raus lassen und wahrscheinlich auch Vaddertach feiern. Musikalisch gibt’s dazu schön Punkrock mit deutschen Texten. Neben den altbekannten Hits von der Platte werden auch ein paar für mich unbekannte Stücke gespielt. Gekrönt wird das Ganze mit ihrem grandiosen Dog-Eared-Pages-Cover vom Rotten-Sprotten-Sampler. Das ist definitiv jetzt schon DER Sommerhit.

Nils H.:

Grillen, Bier trinken, Affenmesserkampf. Was geht ab? Some Spaß haben. Den gibt’s dann auch. Oft gesehen, immer zufrieden und die Party bei „Have Some Fun“ ist eines DER Highlights der Festivals.

Nina & Tinka:

Beim Erkunden des Geländes treffen wir unglaublich viele Leute und aufgrund jeder Menge Smalltalk nehmen wir die Musik nur sekundär wahr.

Um 18 Uhr begeben wir uns wieder zurück zur kleinen Bühne um uns von Hannes, von „Affenmesserkampf“ anschreien zu lassen. An dieser Stelle möchten wir uns bei den Jungs dafür bedanken, dass wir bereits eine Woche vor dem Releasegig der „Buschmesser, Äxte, Alles!-LP“   in der Meierei das grandiose (!) „Dog eared Pages“-Cover genießen dürfen.

Bocky:

Musikalisch hatte ich jetzt erst mal ne Zeitlang Pause, das nächste Konzert auf meinem Zettel sollte die Show von AFFENMESSERKAMPF sein.

Auch AFFENMESSERKAMPF spielten ihr Konzert auf der Zeltbühne und machten ihre Sache gewohnterweise gut, Höhepunkte der Show waren für mich die beiden Rotten-Sprotten-Sampler-Beiträge „Gut aber Kacke“ und ganz vorne DER Sommerhit, das DOG EARED PAGES-Cover „Have Some Fun (Originaltitel: Go Back in Time)“.

Nach dem Konzert klingelte dann öfter mein Telefon, diverse Leute erzählten mir dass das Festival ausverkauft sei und fragten ob ich sie irgendwie noch reinkriegen könnte. Häää was? Was soll ich denn da machen?

Irgendwann war zum Glück mein Akku alle und ich konnte mich auf das Wesentliche beschränken.

DOSENBIER!!!

 

KOTZREIZ (bzw. bisschen MEGA! MEGA! und TALCO)

Bocky:

Und darum sollte sich auch der nächste für mich wichtige Programmpunkt drehen, KOTZREIZ!!!!

KOTZREIZ sind mit ihrem Pop-Deutschpunk mit groben Asifaktor innerhalb kürzester Zeit `ne relativ große Nummer geworden. Naja, es ist auch ziemlich eingängige Mucke mit recht lustigen Texten, die aber auch manchmal einen ernsteren Hintergrund haben, ich habe die Scheibe am Anfang auch ziemlich abgefeiert, musste aber merken dass ich mir die schnell überhört hatte. Den Gig auf dem Wilwarin fand ich wiederrum echt geil, das halbe Zelt am Abdrehen, die Band gut drauf, mir auf Dauer nur zu staubig der Spaß.

Casi:

MEGA!MEGA! stellt sich sofort als Etikettenschwindel heraus, also treibt es mich wieder zurück zum Zeltplatz.

TALCO waren mir eigentlich als immer als eine der besseren Skapunkbands in Erinnerung, aber irgendwie heben die sich diesmal nicht wirklich vom ganzen Einheitsbrei ab. Und diesen St. Pauli-Song fand ich auch schon immer kacke. Also hol ich mir lieber ersma nen Burger und warte im Zelt auf den Beginn von KOTZREIZ.

KOTZREIZ konnten schon auf dem Meiereigeburtstag überzeugen und machen auch diesmal echt Stimmung. Böse Zungen behaupten zwar, die wären viel zu hübsch für ne abgefuckte Deutschpunkband, aber das is doch scheißegal. Wirklich authentisch fand ich die auch noch nie, aber solange das ganze Spaß macht ist doch alles gut. Leider bin ich aber so aufgeregt, weil auf der Main-Stage im Anschluss die Adicts spielen sollen, dass ich relativ zeitig wieder das Zelt verlasse und gar nicht alles mitbekomme.

Philipp:

Da schließe ich mich Casi an, KOTZREIZ wirken noch motivierter als in der Meierei und das tobende Publikum macht so ein Konz natürlich gleich spektakulär. Es fliegt eine amtliche Dreckswolke durch den Laden, und da man häufig das Maul aufreißt, um wichtige Begriffe wie „Dosenbier!“, „Berlin“ oder „richtig scharf!“ mitzubrüllen, wird man von dem ganzen Staub auch schnell durstig. Und was man da später in seiner Nase findet, nee, das wollt ihr vielleicht doch nicht wissen.

Nils H.:

Als nächstes stehen dann Talco auf dem Programm, Skapunk, aber angeblich richtig gut. Find ich nicht so, gerade die oft gehörte energiegeladene Liveshow fehlt mir.

Nach 3 Liedern dann lieber Kräfte sparen für Kotzreiz. Das ist auch nötig, die Temperaturen vor der kleinen Bühne sind Schaubude-im-Hochsommer-artig und der Feinstaubgehalt der Luft stellt inzwischen wohl selbst Mexico-City locker in der Schatten. Kotzreiz haben ja vor kurzem schon beim Meiereigeburtstag überzeugt und heute ist es nicht anders, also Bier inne Hand, ab vor die Bühne und mitgröhlen.

Nina & Tinka:

Nach ca. 20 Minuten Talco-Skanking begeben wir uns wieder in die staubig- stickige Atmosphäre der Secondstage.

„Kotzreiz“, die wir schon vor einigen Wochen in der Meierei ordentlich abgefeiert haben, rocken uns wieder hart weg. Dank der ausgefeilten Riffs kann auch der gemeine MAX-Besucher die Refrains nach einmaligem hören laut mitgrölen! Die Dreimannkombo gewinnt immer mehr Freunde, als sie ihren wohl bekanntesten Hit „Berlin“ teilweise in „Wilwarin“ umdichtet. Im Allgemeinen führen die  meisterhaft lyrischen Textergüsse die Zuhörer in die wichtigsten Insignien des Punkrocks ein:

Hunde, Zerstörung, Dosenbier!

 

ADICTS

Casi:

Die ADICTS sind eine der ersten Punkbands, die ich überhaupt kannte und ich habe sie trotz diversen Touren immer wieder verpasst. Meine größte Angst war im Vorfeld, dass ich bis 22:30 so betrunken sein könnte, dass ich sie wieder verpasse oder aber mich im Nachhinein an nichts mehr erinnere. Zum Glück ist dies nicht eingetroffen. So steh ich also Punkt 22:30 vor der Bühne und warte... Nach einer gefühlten halben Stunde ertönt nun endlich die Titelmelodie aus Clockwork Orange und ich freu mich wie ein kleines Kind. Die Adicts machen echt Spass. Alles glitzert, überall Konfetti und mittendrin hüpft der charismatische Monkey mit riesigem Hut und gewohntem Clownsmakeup und wirft mit Spielkarten und Luftschlangen um sich. Dazu gibt’s unglaublich viele Hits wie „Joker in the Pack“ (der leider gleich als erstes verbraten wurde), „Steamroller“, „Viva La Revolution “, „Chinese Takeaway“, „Who split my beer“ und und und. Ganz schön war auch die Elvis-Imitation mit riesiger, aufblasbarer Tolle und der schönsten Glitzerlederimmitatjacke, die ich je gesehen hab. Zum Schluss werden dann auch noch Wasserbälle ins Publikum geworfen, schön ist das. Beeindruckend, dass die Typen nach über 30 Jahren immer noch so spielfreudig wirken. Mit der Show dürften sie auch diverse neue Fans dazugewonnen haben.

Nina & Tinka:

 

Schnell abstauben und raus zur Mainstage wo bunt, glitzernd und mit viel Konfetti „The Adicts“ die Bühne erobern. Routiniert smashen sie alle ihre Hits! Die Menge freut sich, singt, tanzt und darf mit Luftschlangen spielen. Vor uns wird eine Zuschauerin vom Sat-1 Ball getroffen und hätte sich sicher fast am Konfetti verschluckt. Irgendwann wird es uns zu bunt und wir verlassen das Konzert zu „You never walk alone“.

JoyBoy:

An den ADICTS gefällt mir am besten der Gitarrist im Flippers-Look (der Howard Carpendale-Vergleich ist vielleicht noch treffender). Netter alter Punkrock. Die zeitgleich spielende Synthieband BONDAGE FAIRIES, bei der ich zufällig beim Bierholen stehen bleibe, empfinde ich mit ihrem eingängigen 80er Elektropopsound allerdings als zwingender. Kann nur nicht ganz glauben, dass da all zu viel wirklich live gespielt, bzw. gesungen ist. Allein schon wegen der komischen Masken, die die Sänger_innen tragen.

Nils H.:

Ohne Pause geht’s dann zur großen Bühne, wo die Adicts schon angefangen haben. Mit der Band hab ich mich nie groß beschäftigt, hatte aber gutes über die Liveauftritte gehört. Das hat sich für mich dann aber nicht bestätigt, der Fokus lag für meinen Geschmack zu wenig auf der Musik und zu sehr auf der Show drumherum. Und die Ansagen des Gitarristen hätten eher auf ein Volksfest gepasst, aber das ist wohl Geschmackssache, Dem Rest des Publikums schien es zu gefallen.

Bocky:

Zum Glück trieb ich mich fast den ganzen Rest des Abends auf dem Gelände rum, irgendwer anderes (ich glaube FRITTENBUDE (die hätten meinetwegen auch gleich zuhause bleiben können)) verspätete sich und deshalb wurde der Gig der ADICTS nach vorne verlegt (kann aber auch sein, dass ich da gerade irgendwas total durcheinander bringe).

Auf THE ADICTS hatte ich mich im Vorfeld  am meisten gefreut, würde das Konzert aber, nachdem ich es erlebt habe, eher als „ganz nett“ verbuchen. Das war schon `ne geile Show - gleich als Opener „Joker in the Pack“ und drumrum ne Menge Schnickschnack (frage mich nur, was die SAT 1-Wasserbälle sollten, naja, viele hatten schon Spaß, die Dinger durch die Gegend zu schießen), aber irgendwie hat mich das musikalisch nicht aus den Puschen gehauen. Gut, aber Kacke? Es war schon ein geiles Erlebnis, aber in meinem Hinterkopf schlich sich der Gedanke ein, dass die so einen kleinen Heldenbonus hatten, wäre das eine Band gewesen, die ich vorher nicht gekannt hätte, wäre es für mich glaube ich einfach unspektakulär gewesen. An Hits mangelte es allerdings nicht „Troubadour“, „Songs Of Praise“, „Viva la Revolution“ oder das etwas abgegriffene „you`ll never walk allone“, damit jeder Depp mitsingen kann. War schon cool, die Band endlich mal gesehen zu haben, bin aber froh, dass es auf einem Festival in der Nähe passiert ist, wäre ich extra dafür sonst wohin gefahren, wäre ich wohl enttäuscht gewesen.

Philipp:

Mir geht es bei ADICTS so wie  anderen bei NOMEANS NO – der Name ein Begriff, man kennt auch hier und da einen Song, aber nix im Plattenregal von denen und auch noch nie live gesehen. Ich bin aber überrascht, wie fit die Typen bzw. vor allem der Sänger wirken. Ich bin gerade in der Laune für so melodischen Punk. Wie die anderen schon erwähnen, geht es durchweg unterhaltsam zu, sodass ich nur den „Gefällt mir“-Knopf drücken kann.

 

FRITTENBUDE / GUTS PIE EARSHOT / SCHNAUZE

Casi:

Vor FRITTENBUDE und deren Fans kann ich glücklicherweise rechtzeitig flüchten und die restlichen Bands schenk ich mir und stärke mich lieber ersma auf dem Zeltplatz. Erst viel später zieht es mich dann nochmal zum Tanzen zu den Altern-Styles-DJs. Leider muss ich feststellen, dass die Djs auf dem Wilwarin auch schon mal besser waren. Naja, Pantera, Sepultura und Illegal 2001 gehen aber eigentlich klar und bei den wirklich moderaten Getränkepreisen kann man auch schlechte Musik
ertragen...

Nils H.:

Das wars dann für Freitag auch erstmal mit Bands, Frittenbude mal kurz angeguckt, nicht mein Ding, lieber das Hüpfkissen unsicher machen. Ohne nennenswerte Verletzungen geht’s dann noch zur traditionellen „Rockdisco“ bzw. vor den Tresen. Irgendwann isses dann hell und das Zelt ruft.

Bocky:

Jetzt spielte irgendwie nichts mehr, was mich interessierte, da waren halt noch FRITTENBUDE, Techno von unmusikalischen Leuten für unmusikalische Leute (Kotz) und dann noch GUTS PIE EARSHOT, gut gespielter Breakbeatkram mit Cello und Schlagzeug, letzteres konnte ich dann zum nebenbei am Tresen hängen und saufen dann doch ganz gut ertragen.

Die Nacht über legten im Zelt dann die „Altern Styles“-Leute auf und machten das auch ganz gut...

Philipp:

FRITTENBUDE vertreiben mich ebenfalls nach Sekunden. Debiler Gesang mit Texten wie „für mich soll’s heute Acid regnen“, schrottiges Computer-Geplärre – nur weg hier. GUTS PIE EARSHOT schreddern dagegen höchst faszinierend ihre Zwei-Mann-Cello-Schlagzeug-Show herunter. Der Mob hängt geifernd vor der Bühne und lässt entweder die Birnen kreisen oder wackelt exaltiert mit allen Extremitäten.

Nina & Tinka:

Nach einigen Stunden am wohlig warmen Feuerchen legen wir uns bei gefühlten -10°C in den Zelten schlafen. Heute Nacht gibt es anstatt eines Drei Fragezeichen Hörspiels nur „Reggae Reggae Reggae“

 

Kommentare   

0 #14 Ingo.K 2011-06-19 16:46
Apropos Red Fang. Herrlich grenzdebile Videos von den Jungs

http://www.youtube.com/watch?v=zo8NFrmQ_S0&feature=related
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+1 #13 breakout 2011-06-17 12:51
das alternstlyes dj team war mal echt schlecht...ich frag mich wie die party sich halten kann...die konnten ja garnix....
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0 #12 Ingo.K 2011-06-17 09:46
RED FANG mussten so früh verbraten werden, weil sie am gleichen Abend noch in Bremen als Vorband von THE OCEAN einen zweiten Auftritt hatten. Da musste sogar noch ein Fahrdienst bereit gestellt werden der die Jungs gen Bremen gekarrt hat.
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+1 #11 boller 2011-06-17 06:27
meiner tochter gefällt der sat 1 ball!
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+1 #10 DoctorJoyBoyLove 2011-06-16 23:13
Ähnlich reizvoll wie Napalm Death auf'm Summer Jam.
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+1 #9 socialrealist 2011-06-16 22:48
...was aber irgendwie durchaus 'ne amüsante Vorstellung wäre ;-)!
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+2 #8 sick 2011-06-16 22:41
Ich finde ja, dass aufm Wacken mehr Reggaebands spielen könnten um das ganze ma n bißchen abwechslungsreicher zu gestalten.
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+3 #7 bockfred 2011-06-16 20:32
Das rd-rock heisst ja nicht umsonst rd-ROCK und das frittenbude so viele leute zieht finde ich eher erschreckend. Ausserdem hinkt der vergleich rd-rock und wilwarin jawohl total, zwei komplett verschiedene konzepte, beides gut.
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0 #6 JanML 2011-06-16 20:22
Ich fand ADICTS gut. Als weiteres Highlight habe ich am Freitag noch RED FANG gesehen. Die hätten locker auch als Headliner spielen können.
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+1 #5 Philipp 2011-06-16 20:09
Also, das neue Rd-Rock-Team scheint sich ja gerade ein eigenes Profil zu erarbeiten. Wenn sie jetzt aber versuchten, das ähnlich wie das Wilwarin mit Electro-Stage etc. aufzuziehen, wär's ja arm kopiert. Ich hab da ein gutes Gefühl von deren Entwicklung.
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