SODIUM, AND THEN THEY RUN, RELENTLESS, RARE FACTION / 22.07.2011 - Neumünster, AJZ
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- Kategorie: Berichte aus dem Pit
- Veröffentlicht: Samstag, 23. Juli 2011 13:23
- Geschrieben von Philipp Wolter
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Die Tour von den Sodiummsen und Andthentheyrunsen steht wahrlich unter keinem guten Stern: Erst müssen beide Bands krankheitsbedingt Mitglieder durch befreundete Musiker ersetzen (http://www.dremufuestias.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3354:phlegmatix-sodium-16072011-kiel-schaubude&catid=15&Itemid=26), dann gibt Feuerwehrmann Bockys linke Hand einen Tag vor Tourstart den Geist auf! Hat der Gute zu viel an den Fingerverrenkriffs von ATTR rumgeübt! Doch wenigstens heute will Bocky trotzdem zocken und für den Rest der Tour will Henrik von SODIUM einspringen – da drücke nicht nur ich die Daumen!
Unsere Reisegruppe eilt per Bahn pünktlich zum Ort des Geschehens – der anvisierte frühe Anfangszeitpunkt wird bei weitem nicht eingehalten. Doch drauf geschissen, Langeweile ist konterrevolutionär und hier sind viel zu viel nette Menschen, als dass ebenjene aufkommen könnte. Sehr geil finde ich, dass das Konzert nicht auf der großen Bühne stattfindet, sondern eine Floorshow ist. Ist gerade im AJZ absolut sinnvoll und bringt dem ganzen Abend einen enormen Stimmungsschub. Am Merchstand fällt positiv auf, dass ATTR Bandsupport betreiben, indem sie den Kram von befreundeten Knalltütenbands verscherbeln. Da greif ich doch ins pralle Leben und ernte Tonträger von ALWAYS WANTED WAR, ANY PORT IN THE STORM und EARLY & OFTEN ab.
Irgendwann beginnen RARE FACTION. Eigentlich ‘ne ganz fitte Band, die nur leider eine Art Zeitgeistmetal macht, auf den ich persönlich nicht so stehe. Die Piepels von RF mögen halt offensichtlich sehr IN FLAMES und so. Da sind dann zwar schöne Knatterparts dabei, aber das Songwriting ist insgesamt doch recht vorhersehbar. Vor allem diesen typischen Wechsel von Schrei- zu Cleangesang kann ich nicht so haben. An sich macht der Sänger seine Sache aber gut und kommt mit quasseligen Ansagen und Ausflügen in den Besucherhaufen sympathisch rüber. Ein paar Songs weniger wären übrigens sozialer gewesen…
RELENTLESS… Oh Mann… Mir ist es ja wumpe, ob eine Band technisch brillieren kann. Viele meiner liebsten Tonträger sind schludrig eingespielt und überzeugen auf ganz anderen Ebenen. Wenn es aber rumpelt, keine Power hat UND auch ansonsten keine Überraschungen kommen, wird es eng. File under: Dorf Metal. Der Schlagzeuger stellt sich zwar sechs Toms (!) hin, zeigt sich aber eher überfordert und wird in jedem Stück langsamer. Schlimmer: Dem Sänger/Gitarristen von RELENTLESS ist die nötige Eigenironie fremd. Obwohl ihn lediglich die üblichen sieben Kumpels (in einer sich umarmenden Reihe direkt vor der Band stehend…) abfeiern, gibt es Rockstaransagen vom Fließband: „Seid ihr gut drauf?“, „Wollt ihr noch meeehr?“… Zum Glück bin ich gerade so gut drauf, dass meine Laune NICHTS verhageln kann.
Darauf kommt der Auftritt von ATTR einem reinigenden Sommerregen gleich! So gut hat mir die Band tatsächlich noch nie gefallen. Kann natürlich subjektiv sein und an meiner erwähnten guten Laune liegen oder daran, dass ich die Songs mittlerweile besser kenne („The Core And The Shell“ ist übrigens der Burner schlechthin). ATTR wirbeln übers Parkett, mittendrin wirbelt Bocky trotz Sehnenscheidendingsie und zockt die metallischsten Läufe, als hätte er nie was anderes getan. Da flutschen mir die Humpen doch gleich songweise in den Schlund. Pete widmet „A Mouthful Of Scorn“ allen, die keinen Bock auf „highbrow-talking“ oder „Neue-Schuhe-Talk“ haben (herrliche Textzeile!). Yeah – burn the virtues and stone the prophet! Selbst Czassi, der zwischendurch mit offizieller Erlaubnis einen miesen Witz erzählen darf, kann die Quali nicht mindern…
Eigentlich müsste man jetzt die Nerven beruhigen, ein kleines Schläfchen halten, wieder runterkommen. Doch dazu geben SODIUM uns keine Chance. Auch hier würde ich sagen, dass diese Band sich heute selbst übertrifft. Beim letzten Mal war Lucas richtig heftig heiser, aber die Stimme hat sich mittlerweile gut erholt. Das heisere Krächzen kam ja neulich auch ganz passend, aber heute ist eben deutlich mehr Dampf unterm Kessel, außerdem merkt man dem Schnurrbartträger an, dass er sich deutlich wohler fühlt. Die Ausnahmebesetzung mit Henrik an der Gitarre und PHLEGMATIX‘ Czassi am Bass klingt heute auch viel besser und eingespielter. Die neusten Songs (gibt übrigens vom Marcello-Tape jetzt auch eine CD-Version mit suizidaler Optik) haben eine perfekte Mischung aus Brachialgeknüppel und ruhigeren Düstermomenten, bei denen du dich einsam und frosterstarrt im Wald herumirrend wähnst.
Perfekter Tourstart, keine Frage. Wir haben noch genau ausreichend Zeit, um den letzten Zug zu erwischen und vorher allen Beteiligten zu wünschen, dass sie diese Tour überleben mögen. Wehe, es gibt kein Tourtagebuch!
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Kommentare
Also locker machen, ihr werdets nie allen Recht machen.
es ja auch nur an meiner Wahrnehmung, aber ich hatte in der Vergangenheit häufiger das Gefühl, dass viele Autoren oft einen Tick zu behutsam vorgegangen sind, was ihre Bewertungen angeht. Aber zurück zum Thema:
Das Bild, das sich in die Köpfe der Leser brennt, wird nun wohl eher durch den von euch(Relentless)veröffentlichten Kommentar negativ beeinflusst werden. Klar sollte man sich nicht alles gefallen lassen wenn man sich ungerecht behandelt oder bewertet fühlt aber ich finde so wie ihr diese "Gegendarstellung" ausformuliert habt, könnte der Schuss nach hinten losgehen.
Und zwar aus folgenden Gründen:
1. "...wir dennoch mit am meisten (oder sogar am meisten) Zuschauer und Zuhörer hatten!!" Das ist sehr schön für euch. Nein ich meine das wirklich ohne jede Ironie. Fühlt sich sicherlich gut an sowas. Vor allem als junge Band, die wie ihr ja sagt noch in den Startlöchern steht. Der Punkt ist aber, dass ich das Gefühl nicht loswerde, dass sich hier jemand auch n bisschen selbst auf die Schulter klopfen will. Ich selber kann nicht beurteilen, welcher Standpunkt denn jetzt eher der Wahrheit entspricht, da ich nach dem ersten Song den Konzertraum verlassen habe (Weil es mir einfach nicht gefallen hat.) Richtig ist, dass zu Beginn des Auftrittes wirklich viele Leute anwesend waren. Allerdings haben sich draußen im Laufe des Auftritts immer mehr Leute angesammelt, welche auch von drinnen kamen, was heißt, dass eine nicht geringe Anzahl wieder gegangen ist, während ihr gespielt habt. Außerdem sagt die Anzahl der Zuschauer nicht viel mehr aus, als das einfach viele Leute da waren. Es heißt nicht,dass es allen Anwesenden auch gefallen hat. Desweiteren ist die Sache mit den Kumpels auch nicht so verkehrt und zwar unter dem Gesichtspunkt, dass ihr schließlich auch in eurer Heimatstadt (zumindest, wenn man eure mypsace/facebook Seiten
betrachtet) gespielt habt, was sicherlich auch bedeutet, das viele Freunde und Bekannte im Publikum waren. Ist ja auch nichts schlimmes dran, aber man sollte vieleicht noch mal überlegen, inwiefern dass die Besucherzahlen eures Auftritts bedingt. Ich weiß ihr wolltet damit nur ausdrücken, dass hier seitens des Autors Fehler unterlaufen sind, allerdings denke ich, dass ihr da vielleicht etwas falsch verstanden habt. Es wird nämlich nicht suggeriert, dass diese 7 Personen die einzigen Anwesenden sind, sondern schlicht und einfach die einzigen, die den Auftritt abfeiern. Meines Erachtens nach ging es auch mehr um die Kritk am Rockstarmäßigen Auftreten, was ich im Übrigen im Rahmen eines solchen Konzerts auch mehr als peinlich finde.
2. Scheinbar habt ihr den Text entweder nicht vernünftig gelesen, oder schlichtweg missverstanden. Auf diese Punkte wurdet ihr ja schon in anderen Kommentaren so wie teilweise in meinem Punkt 1 hingewiesen. Zwar habt ihr euch Mühe gegeben relativ sachlich zu bleiben, trotzdem habe ich das Gefühl, dass beim Schreiben des Textes die Gemüter dann doch hier und da wieder etwas hochgekocht sind. Etwas mehr Abstand hätte hier vielleicht gut getan.
3. Ich hab das Gefühl, dass ihr das hier alles n bisschen zu ernst nehmt. In diesem Punkt muss ich wieder mit Philipp
übereinstimmen, wenn er nämlich schreibt, dass euch die nötige Eigenironie fehlt. Ich kann verstehen, dass ihr wohl noch viel
vorhabt mit der Band, aber ihr seht dass hier alles zu verbissen. Ich denke, dass nicht sofort jeder Leser aufgrund dieses
Berichts euch nun meidet wie der Teufel das Weihwasser. Ich halte die Leser nämlich für intelligent genug, sich ihre eigene Meinung bilden zu können und nicht nur blind dem zu folgen, was jemand hier hobbymäßig in die Tastatur hämmert. Mit eurer Aussage allerdings unterstellt ihr, wenn auch ungewollt, den Leuten, dass sie nicht fähig wären sich selbst ein Bild von eurer Band zu machen. Also in meinen Augen kommt ihr in diesem Punkt nicht gerade sympathisch rüber.
4."Dies soll kein Rumgeheule sein" Ist es aber leider. Hättet ihr vielleicht den persönlichen Kontakt zu Philipp gesucht und ihm euren Unmut über seine Darstellung dargelegt, hätte das vielleicht ne bessere Wirkung erzielt, sofern ihr denn im Gespräch sachlich bleibt. So wie ihr jetzt aber vorgegangen seid, wirkt das Ganze n klein wenig weinerlich. Da kann man noch so oft schreiben, dass hier nicht rumgehult wird, der Ton und die Vorgehensweise, vermitteln mir allerdings ein anderes Bild.
5. Nehmt die Kritik doch vielleicht einfach an. Beziehungweise denkt darüber nach, warum der Autor zu dieser Schlussfolgerung gekommen ist. Klar spielt da natürlich auch der persönliche Geschmack ne Rolle. Ich denke als Band könnt ihr nur reifen, wenn ihr euch auch mit negativen/unbequemen Meinungen auseinandersetzt. Dass soll nicht heißen, dass ihr es allen recht machen müsst, aber ihr könntet zumindest darüber nachdenken und dann entscheiden, wie ihr damit verfahrt. Aber so'n Kommentar ala
"Das stimmt ja gar nicht! Das war alles ganz anders!" lässt euch auf jeden Fall schlechter dastehen, als es die Kritk oben vermag.
Puh , das war jetzt ne ganze Menge. Fühlt euch jetzt bitte nicht angegriffen. Wie gesagt ist es okay auch mal das Maul aufzumachen, wenn einem etwas nicht passt, allerdings sollte man zuächst überlegen, ob es die Mühe wert ist und auch über die Form dieser Unmutsäußerung nachdenken. Man kann sich auch mal schnell ins eigene Fleisch schneiden. Ich jedenfalls hoffe,
dass ihr in Zukunft in der Lage sein werdet, diese negativen Kritiken als Ansporn anzusehen und euch nicht auf euren Besucherzahlen ausruht.
Außerdem wird hier Niemand daran gehindert seine Meinung zu veröffentlichen, eure Kumpels und alle anderen Zuschauer die eine andere Meinung können gerne schildern wie es ihnen gefallen hat.
Den Satz "Mir ist wumpe..." solltest du noch mal im Kontext lesen. Bockfred versteht mich, glaube ich...
Hoffentlich geht es eurem Drummer wieder gut (keine Ironie).
also wenn ich mir den original-text durchlese lese ich an dieser stelle nicht raus dass irgendwer behauptet da hätte irgendwer irgendwas gekonnt.
Vor allem bei RARE FACTION aber auch bei allen anderen ist eindeutig zu erkennen, wie wenig eigentlich auf das geachtet wird, was wichtig ist.
Dies soll kein Rumgeheule sein. Es ist einfach die Tatsache, dass geschriebenes so nicht zutrifft.
Vor allem an dem Argument mit dem Publikum ist zu erkennen, wie sehr sich hier etwas aus den Fingern gesaugt wurde.
LG
Relentless
PS: Es war nicht beabsichtig, dass der Kommentar direkt auf der Seite erscheit. Dafür entschuldigen wir uns.
Also wir haben das hier anscheinend gelesen... Ding ist: Der Schlagzeuger lag vor dem Auftritt fast im Koma und der Sänger macht bestimmt Ansagen vom Fließband. Daher sind die Argumente von wegen Schlagzeug und Sänger wohl nach einem Auftritt von uns subjektiv zu bewerten.
Da muss man auch gar nicht gegen anreden.
Dennoch sollte man ein bisschen aufpassen, wenn man schon im ersten Satz schreibt, dass man keine Ahnung von Musik hat. "mir ist wumpe, dass sie es eigentlich können"
Auch zu beachten ist, dass es zwar die 7 Kumpels vor der Bühne gab, wir dennoch mit am meisten (oder sogar am meisten) Zuschauer und Zuhörer hatten!!
Es kann einfach nicht angehen, dass auf so einer Seite eine Band (die anscheinend noch in den Startlöchern ist) so negativ dargestellt wird und schon ein gewisses Bild in den Kopf der Leser brennt, was nicht so leicht ist, wieder gut zu machen.
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