EXHUMED, CEPHALIC CARNAGE, IN SIGNUM / 11.10.11 – Hamburg, Hafenklang

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“Limb from limb from limb from limb from fucking limb from limb from limb!”

Wo findet man eine Horde meist langhaariger herumspringender Menschen, die Textzeilen wie obige mit Schaum vorm Mund mitbrüllen? Richtig, 100 Punkte, natürlich NUR bei EXHUMED…

Dabei muss erfreulicherweise konstatiert werden, dass mittlerweile mehr Freaks für den Spaß zu haben sind. 2003 musste ich zum Paket EXHUMED/CEPHALIC CARNAGE jedenfalls noch alleine mit dem Zug fahren, weil ich keine Interessenten für ein Reisegrüppchen gefunden hatte. (Mein damaliger Bericht übrigens hier in der nichts vergessenden Dremu-Datenbank of death: http://www.dremufuestias.de/index.php?option=com_content&view=article&id=107&catid=15&Itemid=26) Heute dagegen fahren wir in vollbesetzter Karre gen Hafenklang.

EXHUMED

Fotos von Siggi Sick


Zunächst schmeicheln IN SIGNUM aus Bremen (oder genauer Rothenburg, wenn ich den leicht nuschelnden Sänger richtig versehe) den Ohren. Schön schneller Death/Thrash, der kompetent vorgetragen wird. Besonders der Gitarrist frickelt so einige interessante Töne aus seinem Instrument hervor. Der Mob bleibt zwar noch seriös, was die Band aber nicht daran hindert, recht viel Spaß zu haben. „Wer ist wegen CEPHALIC CARNAGE hier? Wer ist wegen EXHUMED?“ – „Wegen beiden, Mann!“ – „Oho, und wer ist wegen uns hier?“ – solcherlei Ansagen sorgen natürlich für Hallo und so harrt man genüsslich und bei kurzem Smalltalk in der Pause der Dinge, die noch kommen sollen.

IN SIGNUM

CEPHALIC CARNAGE für mich bereits zum vierten Mal live. Wenn ich meine eigenen Reviews Revue passieren lasse, fällt auf, dass ich mit der Zeit zusehends zum Anhänger der Band mutiert bin. Mittlerweile ist „Lucid Interval“ zu meinem Favealbum der Band geworden. Aber live kommt die Band natürlich noch deutlich krasser rüber. Was ist das bitte für ein Basssound? Und was für unmenschliche Dinge spielt der Kerl? Überhaupt fragt man sich, wie die Band es schafft, all diese unterschiedlichen Parts und Einflüsse derart fließend miteinander zu verbinden. Es wird ja nicht nur im ICE-Tempo rumgefrickelt, sondern es gibt auch immer wieder herrliche Slo-Mo-Passagen, bei denen im angenehm gefüllten Hafenklang Fäuste und Köpfe kreisen. Der etatmäßige Sänger und der Bassist teilen sich die Vocals, was ein Schrei-/Grunz-Wechselspiel ergibt. Am Ende natürlich der Hit „Black Metal Sabbath“, wie immer mit Evil-Message vorweg und den Masken vor den Gesichtern. Groß! Aber den CEPHALIC-CARNAGE-Vaporizer für 150,- Euro hab ich mir dennoch nicht gekauft…

CEPHALIC CARNAGE

Mir fehlen gerade irgendwie die Worte, um auszudrücken wie METAL die Höllenhunde von EXHUMED sind… Vier bärtige und langhaarige Typen stehen vor uns, die ihren Death Metal derart old-schoolig runterholzen, dass sofort enthemmtes Slammen losbricht. Es geht nicht todesmetallischer, es geht nicht carcassiger, es geht nicht bärtiger. Die neue Platte „All Guts No Glory“ habe ich zum Beispiel noch gar nicht gehört, aber das macht gar nichts – diese Songs zünden sofort und ich kann nur pure Liebe für diese Band empfinden. Wenn dann noch „Gore Metal“-Klassiker wie „Limb From Limb“ oder „Open The Abscess“ gezockt werden, gibt es kein Halten mehr. Ich könnte der Band noch locker zwei Stunden länger zuhören, dieser Stoff wird wirklich nicht im Ansatz langweilig. Aber ach – so wie alle schönen Dinge muss der Death-Metal-Spaß ja doch irgendwann ein Ende haben.

EXHUMED


Also hier: Happy End und bis bald.

Kommentare   

+1 #3 Metal_Zebra 2011-10-20 21:50
Fuck, das Konzert hätte ich mir auch gerne gegeben..guter Artikel mal wieder!
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0 #2 siggi sick 2011-10-12 11:56
geil die masken einlage von CEPHALIC-CARNAGE,kult
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0 #1 Philipp 2011-10-12 11:52
Auch hier jetzt mit Bildern von Siggi Sick. Dank!
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