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SMOKE BLOW, FINDUS / 16.12.11 – Hamburg, Fabrik

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Kategorie: Berichte aus dem Pit

Veröffentlicht: Dienstag, 20. Dezember 2011 18:56

Geschrieben von Philipp Wolter

Zugriffe: 2908

Die Kurzform der Neuigkeiten aus dem SMOKE BLOW-Camp liefert die Band selbst auf ihrer Facebook-Seite: “Ja, 2012 spielen wir unsere letzte 'echte' Tour als Halbprofis. Nein, es wird zu 99% keine weitere SB-Platte geben. Nein, wir lösen uns trotz allem NICHT auf. Ja, der 16.12. ist die letzte 'große' HH Sause. Ja, nächstes Jahr spielen wir Kiel.“

Ich finde das völlig in Ordnung – besser als erst eine große Bandauflösung (samt Abschiedstour) bekanntzugeben und zwei Jahre später dann die Reunion auszurufen. Merke: Smoke Blow tragen keine Hüte, sie sind auch nicht Running Wild. Wie allerdings zukünftige Konzerte in Kiel oder Hamburg dann „kleine“ Sausen werden sollen, bleibt angesichts der ausverkauften Fabrik offen…

Bilder von Jan M-L

Vor der Hütte ist festzustellen, dass der Anteil an Kieler_innen gefühlte 60% ausmacht. Ein grausiges Gegrüße macht seinen Lauf und bis man die Schlangen an Getränkestand, Garderobe und zweitem Getränkestand durchgestanden hat, beginnen FINDUS auch schon.

Die Band gefällt mir irgendwie immer noch nicht wirklich. Im Vergleich zum Auftritt im Max haben die sich zwar klar gesteigert und vor allem Gesang und überhaupt die Hooklines kommen souverän. Unsympathisch sind sie auch nicht und es gibt durchaus Bewegung auf der Bühne. Dennoch: Diese leicht angezerrten Gitarren kicken mich nicht so richtig. Wie sangen die weisen EMILS einst in „Viel zu langsam“? „Die Gruppe ist nicht schlecht, doch sie haut nicht richtig rein“…

In der Zwischenzeit geht die Kunde herum, dass ein Freak sich ein Exemplar der damals (1999) auf 300 Stück limitierten SMOKE BLOW/BONEHOUSE-Split-7“ zurückgelegt hat und diese heute für 50;- Schleifen am Merch anbietet. Der Kracher: Das Ding geht tatsächlich für diesen Preis weg. Immerhin bleibt die Knete aber wohl in der Familie, da der Betreffende sich davon gleich mit Pullis von den Smokes eindeckt…

Der Mob ist willig, als SMOKE BLOW loslegen. Ich glaube sogar, dass ich noch NIE erlebt habe, dass sie derartig abgefeiert werden! Und ich habe sie richtig oft gesehen… Da geht alles – Stagediving, Mitsingchöre (Alter: „Dark Angel“), Bierfontänen und Gefummel in dunklen Ecken. Dabei beginnt das Konz musikalisch noch recht gemächlich. Die Songauswahl ist für mich, der einige Songs sehr mag, andere aber gar nicht, durchwachsen und enthält einige Längen und bisken beliebige Momente. Okay, Gemecker auf hohem Niveau ist das gerade, denn 90% der Anwesenden sehen das anders und drehen komplett am Rad. Zu „Broken Bonds Of Friendship“ wird Scumbag Kocky ans Schlagzeug gezerrt. Letten: „Früher hatte Kocky noch andere Hobbys. Hat er dir nicht mal eine reingehauen, Andreas?“ – Andreas (alias Gerrard): „Jo, schön in Suchsdorf“ Bleibt zu hoffen, dass Kocky damals nicht so losgeprügelt hat, wie er heute die Drums aufmischt… Holy Schmoly, ein echter Arschtritt! Was nicht heißen soll, dass Fabizio schlechter zockt, aber offenbar steht Kocky massiv unter Adrenalin… Schön auch, wie Letten von der Bühne aus seine Freundin anruft und den Mob um ein „Hallo, Franzi!“ bittet, weil seine bessere Hälfte leider nicht anwesend sein könne. Kurios-dummer Zwischenrufer: „Das doch voll schwul“. Von wegen – der Gruß dürfte angekommen sein. Aber das absolute Highlight soll später folgen, als ein zerknittert dreinblickender Typ die Bühne erklimmt und Letten mitteilt, dass er sein Portemonnaie verloren habe. Jetzt kommt Letten in Fahrt: „Das ist voll scheiße. Neue Karte und Ausweis holen und so! Nee, Leute, wenn ihr klauen wollt, klaut gefälligst bei Karstadt!“. Hehe, genau! Alsdann werden wir alle dazu aufgefordert, aufm Boden herumzusuchen – herrlicher Anblick, wie alle die Köpfe senken und angestrengt die Glotzies aufreißen. Als die Sache schon fast aufgegeben wird, SMOKE BLOW gerade dazu ansetzen, weiterzuspielen, streckt ein Typ energisch eine schwarze Geldbörse gen Bühne, yes, gefunden! Letten brüllt, der Besitzer brüllt – die ganze Fabrik lässt einen Urschrei der Unity ertönen… Ab jetzt geht’s noch mehr ab. Nur ein Idiot übertreibt es mit dem Bierrumgesaue von der Balustrade aus und legt sich fast mit der ganzen Band an, wird aber von seinen Kumpels zurückgezogen, als er schon den Pfeiler runterklettern will… Tzz, Leute gibt’s…

Jo, insgesamt dann doch ein kapitaler Knaller, auch wenn ich SB schon bissiger erlebt habe.

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