South Noise Attack Festival I - ACCION MUTANTE et al / 02.03.12 - Nürnberg, Kunstverein

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Voller Vorfreude auf Accion Mutante und Instinct of Survival ging es ans Packen. Noch schnell das Internet an und checken, wie der Veranstaltungsort heißt, da gab es auch schon den ersten Seitenhieb, fluchend und mit pulsierender Hassschlagader stieg ich in meine Karre.

Instinct of Survival hatten ihren Gig auf Samstag verschoben.

Doch lang hielt meine Wut nicht an, dafür war das Wetter viel zu schön, die Sonnenstrahlen taten nach den vorhergegangenen Kältemonaten ihre heilende Wirkung.

 

 

In Nürnberg angekommen, war das schöne Wetter auch vergangen und alles war grau in grau gehüllt.

Gegen 21 Uhr bewegten wir uns Richtung Kunstverein, der Club war schon gut gefüllt für die frühe Stunde. Erstmals verteilte ich massig Flyer für die Yacöpsae-, Cyness-, Vladimir Harkonnen- und Hategasm-Gigs im April.

Die Leute rissen mir die Flyer förmlich aus den Fingern, das ganze hatte etwas von einer Raubtierfütterung, natürlich auf veganer Basis.

An der Theke ließ ich mich erst mal beraten, welche Biersorte die beste sei, dann ging es zum Plattenstand und dort wühlte ich mich durch die Neuheiten.

Die erste Band begann, wie die hießen, keine Ahnung, der Sänger trug ein Propellerkäppi, vermutlich damit die Bühnenshow etwas an Schwung gewann.

Die Band war technisch ok, doch der Schreigesang erinnerte mehr an gequälte Tiere, die ihr Wehklagen kundtaten, als an Musik.

Die nächste Band war da schon interessanter, musikalisch gab es schnellen HC-Punk der nicht ganz ernsten Sorte. Der Sänger machte zwischen den Songs Witze, über die nur er lachen konnte. Natürlich alle politisch korrekt, doch die ZuschauerInnen machten mehr den Eindruck, sich das Leben nehmen zu wollen, als sich weiter das Gebrabbel anzuhören.

Die dritte Band, deren Namen ich ebenfalls nicht kenne, fand ich zwar nicht überzeugend, doch der Sänger hatte eine mörderische Stimme, die perfekt zum Düstercrust-Geballere seiner MitmusikerInnen passte.

Die Meute tanzte und bewegte sich des Öfteren. Vor allem bewegte sie sich jedoch, um Bier und Schnaps in sich aufzusaugen. Auf einem meiner zahllosen Toilettengänge fand ich einen jungen Herren, der noch nicht total betrunken war und dem ich meinen letzten Flyer zusteckte, der freute sich einen Arsch ab, „da er endlich mal Vladimir Harkonnen nun bald live sehen werde“, so sagte erzählte er mir.

Zurück sah ich mir das Publikum etwas genauer an. Ab und an wusste ich nicht, ob ich hier auf einem Punkgig oder einer Emo–Veranstaltung bin.

Die Mundwinkel tendierten sich nicht zu bewegen, leere entgeisterte Augen, die an Zigaretten und Bierhälsen nuckelten.

Als gegen null Uhr endlich die erste Band die Bühne betrat, die ich auch namentlich kannte, breitete sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus.

Bereits der kurze, aber vielversprechende Soundcheck hatte zur Folge, dass sich alle Anwesenden vor der Bühne zusammenrotteten.

Accion Mutante hatten sichtlich Bock auf den Gig. Angetrunken, aber nicht betrunken bretterten die Mutanten eine Setlist runter, bei der kein Wunsch offen gelassen wurde.

Der Drummer hatte mehr von einem Maschinengewehr ohne Ladehemmung als von einem Menschen. Die beiden Vocalisten plärrten, grunzten und keiften. Die Stimmbänder wurden jedenfalls bis ans Äußerste beansprucht.

„What a wonderful World“, „Ghetto Europa“ und viel neues Liedgut, das ich besser finde als die alten Songs, da sie frisch und wesentlich brutaler sich in meinem Schädel eingehämmert haben, kann ich nur sagen ... Here is the title for the upcoming first length from Accion Mutante, title is "Worse Than A Virus“ and it comes in May!!!!

See you in Hell euer Hammerheadphil

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