BALLERNACHT IX mit MUMMLOX, BURIED IN BLACK, DREAD LINK / 27.10.12 – Rendsburg, Bullentempel

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20 Jahre treiben MUMMLOX nun bereits ihr Unwesen und dürften damit neben NOISE FOREST zu den dienstältesten dremurelevanten Bands Schleswig-Holsteins zählen. Die BALLERNACHT erlebt im nächsten Jahr auch bereits ihr zehntes Jubiläum – doppelten Respekt somit an MUMMLOX, die dieses Festival veranstalten und traditionellerweise mit einem eigenen Auftritt verdeln.


Pech im Vorfeld: Der HUNGÖVER-Schlagzeuger Bobby (ja, Ex-SODOM) hatte sich wenige Tage zuvor bei einem Sturz auf einer Treppe einen Muskelriss im Bein zugezogen. Gute Besserung an dieser Stelle! Damit war der Ballernacht kurzfristig der Headliner weggebrochen und es ließ sich auf die Schnelle auch kein Ersatz finden. Nun, drei Bands find ich generell aber auch ausreichend, da wäre eine vierte Band, von der eh kaum jemand gewusst hätte, gar nicht so sinnvoll gewesen.

MUMMLOX

Bild von Tina



Ob es nun daran liegt, dass dieses Jahr nicht ganz so viele Besucher_innen kommen, vermag ich nicht zu sagen. Bis auf MUMMLOX finde ich persönlich aber auch das diesjährige Billing nicht so aufregend. DREAD LINK machen ‘ne Art Metalcore. Mir persönlich zu eindimensional und vorhersehbar. Gut, jetzt könntet ihr mir vorhalten, dass dat auf viele Grindbands, die ich abfeiere, auch irgendwo zutrifft… Aber bei ‘ner guten Knüppelband wird halt ordentlich Energie freigesetzt, was DREAD LINK nicht vermögen. Außerdem mag ich diese typischen clean-vocal-Passagen gar nicht. Vor der Bühne feiert aber ein offenbar von Testosteron durchströmter Mob. Wer sich hier Grunzlaute ausstoßend auf der Brust herumtrommelt, fällt nicht auf… Kurios ist ein Typ mit Guildo-Horn-Frisur, der immer wieder auf die Bühne stürmt, auch während der Pausen, und euphorisch unverständliche Laute ins Mikro jubelt.


Zu BURIED IN BLACK trudeln doch noch diverse Bekannte ein und zumindest an der Bar steigt die Stimmung. Dafür geht vor der Bühne gar nichts. Die Band ist aber auch mal echt langweilig. Breitbeinig lassen die Jungs ihre Klampfen aufheulen, aber die Songs donnern am Ohr vorbei, ohne dass etwas hängenbleibt. Der Sänger hat ‘ne ganz geile Stimme, aber mehr fällt mir an positiven Eindrücken dann auch nicht ein. Die alte Frage halt: Spricht der olle Elefant oder imitiert er lediglich…?


Die MUMMLOXE retten für mich den Abend. Der Mob sieht das allgemein auch so, rückt geschlossen samt Stehtischen (!) bis zum Bühnenrand und lässt Becken und Rüben kreisen. JoyBoy hat den Stil der Band im Rd-Rock-Bericht als „Dorfmetal“ bezeichnet. Kann man natürlich abwertend verstehen. Oder man interpretiert das als „simpel und eingängig“ gehalten, was ja durchaus geil sein und Spaß machen kann. Und das empfinde ich bei MUMMLOX in der Tat so. Böllert alles schön gerade nach vorne, man kann jeden Song mitschmettern und es sind ein paar richtige Hits dabei, z.B. „Attacking The Living“, „Pigface“ oder „Pit Of Death“. Zu solch klassischen Thrash/Death-Riffs lässt sich feiern, zudem ist Schub ‘ne charismatische Schreigeräte, welche pausenlos auf der Bühne herumwetzt und den Leuten direkt Stücke ihrer Stimmbänder in die Hackfressen hustet. Coversongs wie „Refuse/Resist“ (SEPULTURA), „Zombie Attack“ (TANKARD) und „Riding With The Driver“ (MOTÖRHEAD) machen zusätzlich Laune, letzterer wird ebenso wie “Pit Of Death” durch Gastgesang ergänzt…  


Wir bekommen sogar noch einen Bus, der pünktlich um 01.30 Uhr nach Kiel zurückjuckelt. Onward to BALLERNACHT X denn mal.


Kommentare   

0 #3 Philipp 2012-11-03 18:37
Das war Schienenersatzverkehr, aber ansonsten fährt zumindest am Samstag (bzw. in der Nacht von Sa zu So) dieser Zug.

Danke! :oops:
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+1 #2 Captain 2012-11-03 16:50
Und watt'n bannich gooden Gastgesang nech, mien olen Klabüsterbüddl 8)
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+1 #1 JanML 2012-11-03 15:29
Es fährt tatsächlich ein regelmäßiger Bus so spät von RD nach KI?
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