MASCOT PARADE, GRIZZLY RIDER / 07.03.2013 – Kiel, Schaubude

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Donnerstag gilt allgemein als der inoffizielle erste Tag des Wochenendes. Hey, das bisschen Freitag übersteht man doch auch ohne Schlaf, bevor man noch mal ein Nachmittagsnickerchen halten kann, um abends wieder offen für Schandtaten zu sein. Hm, das scheinen heute nur die zehn, fünfzehn Leute unterschreiben zu wollen, die in der Schaubude aufschlagen, um den Bären zu reiten und etwas dystopischen Metal aus Schweden kennenzulernen.


Bei GRIZZLY RIDER treffen heute Licht und Schatten aufeinander. Die Band legt gut gelaunt los, was ich cool finde. Überhaupt muss man sagen, dass Sänger Matt völlig unverkrampft agiert. Gelingt ja nicht jeder Band - gerade wenn wenig los ist, können Animationsversuche oder so voll peinlich werden. Das ist hier nicht mal im Ansatz der Fall. Der Dremu-Chef springt ausgelassen durch die Bude, führt entspannt durch die Setlist und singt dazu abwechslungsreich. Ich finde übrigens, dass Matts Gesang zu keiner seiner bisherigen Bands so gut gepasst hat wie zu GRIZZLY RIDER. Nur sind sich seine Mitstreiter Strecker, Harry und Klaus nicht immer einig. Oder wollen die verflixten Instrumente einfach nicht immer so, wie die Grizzlys es wollen? Bei einigen Songs kommt es jedenfalls zu …äh … jamartigen Passagen, bei denen auch durch Blickkontakt erst nach längerer Zeit wieder zur Eins gefunden wird. Demgegenüber stehen allerdings Songs wie „Black Shiny Days“, „DoomYmood“ oder „Fever Ptch“, welche zeigen, dass dem stolpernden Grizzly Flügel wachsen können – nur um sich mit seiner vollen Masse gezielt auf sein Opfer stürzen zu können natürlich. GRIZZLY RIDER haben ihr Potenzial noch nicht ganz ausgeschöpft, da geht noch mehr. Trotzdem oder auch gerade durch die Schwierigkeiten ein sehr kurzweiliges und unterhaltsames Konzert, selbstverständlich auch wieder mit Mensch im Bärenkostüm, welcher plötzlich durch den Mob torkelt und angemessen mit Bier gefüttert wird.


Nur fürs Protokoll: Vor dem Auftritt hatte Matt übrigens Bocky die dreckige Schallplatte 2012 übergeben. Glückwunsch!


Nu ja. MASCOT PARADE sind dann vor allem eins: laaaaangweilig. Zwar spielt die Band hervorragend zusammen, aber man sieht doch mal wieder, wie egal das sein kann, wenn keine aussagekräftigen Songs vorhanden sind. Es gibt keine mitreißenden Riffs, der Gesang ist eher so emotionslos unterkühlt, es bleibt rein gar nichts hängen. Das mag zur Dystopie passen, also zu einer entindividualisierten, mechanisierten Gesellschaft, kickt mich persönlich aber nullinger. Andere sehen das nicht so – Sackers junior brüllt in den Songpausen beseelt die halbe Hütte nieder… Unsympathisch ist die Band ansonsten nicht, daher klatsche ich auch mal aus Höflichkeit.


Fotos folgen irgendwann – wenn ihr Jan ML nur genügend nervt…

Kommentare   

+3 #1 Andy 2013-03-10 15:09
Dabei weiß Strecker doch mittlerweile sehr gut das man sich aneinander reiben muss um wieder zueinander zu finden. So sagt man es sich zumindest.
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