SYMMETRIES, DEATH HOAX, VALLEYS / 25.01.2013 – Lübeck, Cafè Brazil
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- Kategorie: Berichte aus dem Pit
- Veröffentlicht: Dienstag, 28. Januar 2014 18:07
- Geschrieben von Philipp Wolter
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Sowas ist doch immer unterstützenswert und Neugierde erweckend: Eine relativ neue Konzertgruppe namens PAINT IT BLACK, die in Lübeck und Hamburg Hardcore-Konzerte organisiert, Eintritt ist (zumindest heute) gegen Spende und ‘ne Vokü gibt’s auch noch. Im Café Brazil hab ich zudem bisher nur zum Sabbeln und Essen abgehangen, aber noch nie ein Konzert gesehen. Da ist ‘ne vierköpfige Reisegruppe fix beisammen und ab geht’s im Obey!-Mobil gen Lübeck.
Fotos von Cindy Gusinski
Wir sind überrascht, wie geräumig das Café Brazil ist, wenn im hinteren Bereich das Mobiliar weggeräumt ist. Ich glaub, dass das VeB tatsächlich kleiner ist. Die Vokü ist auch gegen Spende erhältlich, es gibt leckeres Chili Con Soya. Leider tauchen nicht so viele Menschen auf, wie dieses Konz definitiv verdient hätte! Auf der Treppe zur Toilette sitzen zwar dutzende Punks, die aber trotz der Tatsache, dass sie die Höhe des Eintritts selbst bestimmen können, keinen Fuß ins Café Brazil setzen. Sei’s drum – WIR hatten Spaß, IHR habt was verpasst!
Als VALLEYS beginnen, haben sich zumindest ausreichend Leute eingefunden, um den Auftritt vor Proberaumatmosphäre zu bewahren. Die fünfköpfige Band kommt aus Dortmund und zockt recht screamolastigen, sehr melodischen Hardcore. Wobei sich der Begriff „melodisch“ natürlich hauptsächlich auf die flirrenden Gitarren bezieht. Der Sänger kreischt dazu in typischer Weise. Leider ist der Gesang etwas leise, aber wenn man ganz nach vorn geht, klingt es gleich besser. Wo ich dann auch fast den ganzen Abend über verweile – hinten am Tresen klingt das Ganze doch etwas mumpfig. VALLEYS haben Bock und gehen gut ab. Man ist offenbar gut bekannt mit SYMMETRIES – die einzelnen Bandmitglieder werfen sich den Auftritt über herzliche Beschimpfungen zu.
Mit DEATH HOAX ist doch tatsächlich eine Kieler Band dabei, von der wir bisher noch nicht mal etwas gehört hatten. Sie sind für die ursprünglich geplanten EMPTY HANDED eingesprungen. Witzigerweise haut Bolle von WORSHIP demnächst deren erste EP raus. Und man kann weiterhin sagen, dass der gute Bolle Geschmack hat, denn DEATH HOAX überzeugen vollständig. Der Sänger klingt nach extremer Verzweiflung und Wut zugleich, die ganze Band schön düster und schwer. Das knattert teilweise so schön, genau wie es bei dieser Art von Hardcore mag. Mich hätten ja noch ein paar Aussagen zu den Texten interessiert – leider macht das heute keine der Bands. Find ich ja immer etwas schade, aber der Sänger sagt wenigstens während des Auftritts, dass es ihm gar nicht liege, zwischen den Stücken etwas zu erzählen. Auch wieder sympathisch. Die EP werde ich auf jeden Fall abgreifen!
SYMMETRIES (Unna) bringen am meisten Bewegung auf die Bühne, äh auf den Boden. Die Kerle sind permanent am Abgehen – gut so! Stilistisch geht das im Grunde genau in die Richtung, in der VALLEYS agieren. Auch hier wär Melodic Hardcore die passende Bezeichnung, wobei der Sänger etwas mehr Wumms hat, so zumindest mein Eindruck an diesem Abend. VALLEYS spacken vor der Bühne ordentlich rum, während die meisten Besucher_innen sich eher aufs Zuschauen beschränken. Muss ja auch nicht immer gleich ausarten… Auch von SYMMETRIES gibt es wohl bald ‘ne EP, Augen aufhalten. Die Texte scheinen melancholisch zu sein – Auszug „this is not enough to make me feel like home - for how far i've come i just feel more alone”, wobei auch in diesem Fall während des Auftritts nichts Näheres darüber verlautet wird. Less talk, more rock?
Toller Abend, nächste Veranstaltungen von PAINT IT BLACK sind schon geplant, Infos findet ihr hier: https://www.facebook.com/paint.it.black.booking?fref=ts
