STATUES ON FIRE, TYPHOON MOTOR DUDES, VOLVOX / 21.11.2015 – Kiel, Hansastr. 48

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Was für ein herrlicher Abend! Das Schöne daran: Das war vorher schon klar! Denn mit den Brasilianern STATUES ON FIRE, den Kieler Motorköpfen TYPHOON MOTOR DUDES und den noch recht frischen VOLVOX sind drei Bands am Start, von denen mensch einfach weiß, dass sie einem wieder Spaß bereiten werden. Obendrauf werden unausweichlich megaviele Bekannte eintrudeln. So zieht es mich folgerichtig bereits früh in die Hansastraße, wo ich mich nicht eine Sekunde langeweile. Wir reden Quatsch, trinken Grog und hängen auf den gemütlichen Kinositzen draußen vorm Laden ab.


VOLVOX zum dritten Mal innerhalb von fünf Monaten, dazwischen natürlich auch gern immer mal REZET (Schnittmenge: Ricky und attt) – könnte das nicht schon zuviel des Guten sein? Im Gegenteil, die Schleswiger sind heute richtig gut drauf und fetzen mir den besten Auftritt um die Ohren, den ich bisher von ihnen gesehen habe. Soundmäßig könnte es zwar noch etwas mehr ballern und krachen, aber dafür hört man zahlreiche Spieldetails heraus. Und ich bin beeindruckt, wie viele Kleinigkeiten in den Songs stecken. Es sind nicht nur Geschwindigkeit und Hass, die hier aus den Boxen perlen! Dafür streuen Ricky und Nils zu abgepfiffene Soli und Basslinien ein. Ab und zu verschwindet Manu von der Bühne und überlässt das Feld der Instrumentalfraktion, die regelrechte kleine Jams einlegt und sich jazzig einen abfrickelt. Wie cool! Die Leute feiern es, erste Pogotänzer_innen kreiseln durch den vorderen Bereich. Immer wieder toll auch, dass es Manu sich nicht nehmen lässt, klar Position zu beziehen und sich ähnlich zu äußern wie auf der VOLVOX-Seite: „Es brennt jede Woche, zehntausende Vollidioten, die jede Woche marschieren, die Empathielosigkeit, die Angst, der Hass, die Dummheit, der verdammte Patriotismus, Nationalismus, Rassismus und Faschismus. Wir stellen uns entschieden dagegen! REFUGEES WELCOME!“ (Post zu „Wenn die Hexe verbrennt!“) Ich bin sehr gespannt, wie es mit VOLVOX weitergehen wird...


Den TYPHOON MOTOR DUDES gilt wohl der Dank für die heutige Veranstaltung. Schließlich können sie die entsprechende Südamerika-Connection vorweisen und haben sicherlich bei der Ankündigung einer weiteren STATUES ON FIRE-Tour mindestens den Kieler Gig rangeholt. Gut gelaunt gibt es ein TMD-Potpourri mit allen nötigen Zutaten – geölte Kehlen, treibende Drumbeats, Rock'n'Roll/Punk-Riffs und Refrains, die so ziemlich jede_r Anwesende im Schlaf mitbölken kann. Schließlich treiben die Nasen mindestens seit 15 Jahren (oder so) ihr Unwesen. Da ist einiges an Hits der beiden Alben „Common Loser“, „Stranded In Hell“, den EPs und der „neuen Platte“ zusammengekommen. Letztere kenne ich übrigens immer noch nicht, da sie weiterhin lediglich digital existiert. Wer haut das Teil denn endlich mal auf Vinyl raus, verdammt noch mal? Ein reiner Gute-Laune-Auftritt. Eine Fortsetzung gibt es wieder zu Weihnachten in der Bude.


Was die STATUES ON FIRE wieder abziehen, lässt einige Münder offen stehen! Kann es denn sein, dass die Brasilianer seit dem letzten hiesigen Gastspiel im April 2014 NOCH besser geworden sind? Mit einer Leichtigkeit, die Freude bereitet, zockt man eine Mischung aus PROPAGHANDI und SUICIDAL TENDENCIES. Was ziehen die beiden Andrés bitte an den Gitarren ab? Und wie geil akzentuiert spielt der Drummer trotz des nahezu durchweg rasanten Tempos? Zum Glück spiel ich kein Instrument, sonst hätte ich es danach wohl frustriert in die Ecke gepfeffert. Schön auch, dass die Songs dabei stets nachvollziehbar, ja sogar hochgradig melodisch ausfallen. Mit einem Grinsen im Gesicht absolviert André Alves (Ex-NITROMINDS) die Doppelbelastung Gesang und Gitarre. Aus dem recht gut gefüllten Konzertraum der Hansa ertönt mit jedem Stück lauterer Applaus, das ist zumindest mein Eindruck.


Natürlich nimmt der wunderbare Abend auch nach dem Liveteil nicht so schnell ein Ende. Ich bin klar für 'ne Fortsetzung, Wiederholung oder einfach fürs Weitermachen...

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