KEEP IT TRUE XIX / 30.04.2016 – Lauda-Königshofen, Tauberfrankenhalle, Tag 2

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SAVAGE MASTER

METALIAN

Stumpfer Fischkopp: Die Liste brillanter KIT-Opener ist schier endlos, auf Anhieb schießen mir POWERVICE, EVIL INVADERS, IRON THOR, STALLION, VOLTURE, CAUCHEMAR, SIGN OF THE JACKAL, ALPHA TIGER und IN SOLITUDE in den Kopp. Würden METALIAN mit dieser illustren Versammlung qualitativ mithalten können? Hell yes! Der rüde und ruppige Heavy Metal der Kanadier hämmerte die müden Weichbirnen hartwach. Angenehmerweise sah der Sänger/Gitarrist Ian aus wie ein Crustpunker. Und der Drummer hatte was vom jungen Philthy Animal Taylor (R.I.P.). Mir gefielen die Schnelligkeit, Unbekümmertheit und Eingängigkeit der Stücke. Schnarchnasen hätten die Band vielleicht als retro bezeichnet, aber diese Freaks sind einfach nur real. Oder: true…

Bericht von Stumpfer Fischkopp und MetalSon, Fotos von Florian Hille




METALIANMETALIAN


MetalSon: Die kanadischen Metalian sind mir erst durch die Veröffentlichung des Songs/Videos “Metal Fire & Ice” aufgefallen. Geboten wird Heavy/Speed Metal im Achtziger Jahre Stil, der recht schnell überzeugt.
Die Band sorgt mit ihrer Power dafür, dass der mangelnde Schlaf keine Ausfallerscheinungen hervorrufen kann. Sehr überzeugender Einstieg in den zweiten Tag des Festivals.

Setlist:

1.    Conquest
2.    Metal Fire & Ice
3.    Into the Unknown
4.    The Traveller
5.    Warrior
6.    Evel Knievel
7.    Bastards
8.    Heat Ray

METALIAN
METALIAN


DEXTER WARD   


DEXTER WARDDEXTER WARD


Stumpfer Fischkopp: Bei DEXTER WARD blieb die gute Stimmung. Es war zwar eine der wenigen Bands des Billings, die vielen vorher nicht bekannt war (mir ebenfalls nicht), aber im Line-Up der Griechen/Italiener befanden sich zwei Leute von BATTLE ROAR. Die Band selbst bezeichnet ihren Stil als US Metal und verkündet: „Our message is Love, Freedom, Positivity and the Strenght to Realize your Dreams.“ Und genau so positiv klang das auch! Es ist schön, dass so eine Attitüde wieder bei diversen neuen Bands aufgetaucht ist (siehe HIGH SPIRITS), denn schlecht gelaunte Misanthropen laufen schließlich zur Genüge herum. Kraftvoll und lebensbejahend, sehr melodisch und meist im Uptempo, so rauschte der Kram durch die PA. Daumen hoch!

MetalSon: Dexter Ward fand ich noch nie so interessant, dass ich mich mehr der Band beschäftigte. So bekam ich durch das Treffen von länger nicht gesehenen Bekannten und Freunden nicht so viel von dem Auftritt mit.
Das Gesehene war jedoch recht überzeugend, mir jedoch in dem Moment etwas zu getragen. Gefühlt fiel da nur das Crystarr-Cover „Metal Rites“ raus.
Höre mich aber mal in deren Diskographie ein.

Setlist:

1.    Antarctic Dream
2.    Rendezvous With Destiny
3.    Ghost Rider
4.    Stone Age Warrior
5.    These Metal Wings
6.    Metal Rites
7.    Back To Saigon


DEXTER WARDDEXTER WARD


SAVAGE MASTER


SAVAGE MASTERSAVAGE MASTER


Stumpfer Fischkopp: WITH WHIPS AND CHAINS! Aaaah, wie geil kamen SAVAGE MASTER bitte? Für Kollegen wie Siggi Sick hätte die Band allein durch ihr SM-Leder-Nieten-Outfit gewonnen, noch bevor sie einen Ton hätte spielen müssen, aber das Geile an den Vollfreaks ist ja, dass sie eine Heavy-Metal-Granate nach der anderen abzuschießen vermögen. Dazu ZWINGEN die Refrains zum Mitbölken, die Riffs zum Bangen und der Groove zum auffem Boden Herumtrampeln. Die Halle steht Kopf und Sängerin Stacey schwingt dazu lasziv die Peitsche. (Tatsächlich konnte man gut sehen, dass die Gute im Grunde ziemlich schüchtern ist, aber auch das ist doch nur Teil des puren Heavy-Metal-Spaßes.) Immer wieder musste ich über herrliche Details grinsen, z.B. dass der größere Gitarrist über seiner Kapuze noch eine Brille trug. Einige lehnten die Band natürlich allein aufgrund des Showaspektes ab, aber selbst die größten Meckerpötte konnten nicht leugnen, dass SM mit „The Ripper In Black“, „Mask Of The Devil“, „Black Hooves“ oder „Looking For A Sacrifice“ einige richtig derbe Hits am Start hatte. Killer!

MetalSon: Savage Master sind zur Zeit wohl einer der beliebtesten Newcomer. Das 2014 erschienene Debütalbum “Mask Of The Devil” zündete bei mir gar nicht. Von dem aktuellen Album “With Whips and Chains” habe ich daher auch noch nichts gehört. Daher waren meine Erwartung nicht wirklich hoch bzw.kaum vorhanden.
Während ich mich für die Autogrammstunde mit Metalian anstelle (gut, die meisten warten bereits auf die anschließende Autogrammstunde mit Fates Warning, zu der sich Rick bereits angestellt hat und dem ich mich dann auch anschließe), beginnt die auf Stacey Peak ausgerichtete Band.
Die Songs wirken etwas besser als auf Platte. Mein Eindruck, dass Stacey nicht beste Sängerin ist, bestätigt sich jedoch.
In dem Augenblick war es musikalisch ganz nett, aber eben auch nicht mehr.

Setlist:

1.    Dark Light of The Moon
2.    Black Hooves
3.    With Whips and Chains
4.    Satan's Crown
5.    Looking for a Sacrifice
6.    Ready to Sin
7.    Path of the Necromancer
8.    The Ripper in Black
9.    The Mystifying Oracle
10.  Mask of the Devil
11.  Death Rides the Highway


SAVAGE MASTERSAVAGE MASTER


IRON CROSS


IRON CROSSIRON CROSS


Stumpfer Fischkopp: Nach SAVAGE MASTER gingen die meisten aus der Halle und feierten. Drei richtig geile Bands nacheinander mussten erst mal verdaut werden. Daher konnten IRON CROSS nur auf eine recht überschaubare Crowd blicken und auch ich gab mir lediglich einen Teil ihres Auftritts. Die Band widmete den Gig ihrem 2014 verstorbenen Sänger/Gitarristen Mike Skelton (R.I.P.) dessen Gesang von den anderen Mitgliedern übernommen wurde. Gitarrist Rex Alan zockt trotz gesundheitlicher Probleme – nur halt im Rollstuhl. Für das MOTÖRHEAD-Cover von „Killed By Death“ und die Bandhymne „Die Like That“ gibt es extradicken Applaus.

MetalSon: Auf Iron Cross (Power Metal aus Florida) war ich aufgrund des sehr guten selbstbetitelten Albums von 1986 sehr gespannt.
Technisch stimmte alles. Leider wirkte die Band aber nicht sehr spielfreudig und es kam keine Stimmung auf, so dass der Auftritt kaum in Erinnerung bleibt. Sehr schade! Sähe ich gern nochmal bei einer Clubshow.

Setlist:

1.    Dark Dreams Of Evil
2.    Mistress of the Dark
3.    True Barbarians
4.    Killed by Death
5.    Demons
6.    Bloodlust
7.    Queen of Deception
8.    IC Brotherhood
9.    Die Like That

IRON CROSS



SKI


SKISKI


Stumpfer Fischkopp: 2008 hatten DEADLY BLESSING auf dem HEADBANGERS OPEN AIR gespielt, was aber leider nicht so geil war, da dies ohne den Originalsänger SKI stattgefunden hatte. Jetzt also SKI mit DEADLY-BLESSING-Set und der Unterstützung von Musikern der Combo WITHOUT WARNING. Die Stimme von Ski veredelt bekanntlich das Hammeralbum „Ascend From The Cauldron“-Album (1988), welches zu meinen US Metal-Faves zählt. Und der Kerl sang doch tatsächlich noch so kraftvoll und hoch wie auf diesem Klassiker! Es gab eine ganze Latte DEADLY-BLESSING-Songs zu hören, z.B. „Escape The Wrath“, „Deliver Us From Evil“ oder „Deadly Blessing“, bevor mit „Holy Soldier“ auch WITHOUT WARNING in der Setlist vertreten waren und zum Abschluss überraschend „American Metal“ von – na klar – LIZZY BORDEN gecovert wurde. Die Stimme des Meisters passte perfekt zu diesem Stück, coole Sache. Ich persönlich steh ja nicht so auf Flaggen, weshalb ich den Striptease von Ski bis hin zum Stars-and-Stripes-Unterhemd eher abtörnend fand. Aber drauf geschissen, ansonsten kann man Ski eine amtliche Leistung attestieren.

MetalSon: Der ehemalige Deadly Blessing Sänger Ski war bestens aufgelegt. Der hervorragende Sound und die Stimme Skis sorgten dafür, dass der Auftritt zu den besten des Festivals gehörte. Die Setlist ließ ebenfalls keine Wünsche offen.
Das erwartete “Aber” kommt jetzt. Der Sänger kam in voller Leder- und Nieten-Montur auf die Bühne. Es dauerte jedoch nicht lange, bis er sich immer wieder einzelnen Kleidungstücken und Accessoires entledigte. Da wirkte er doch schon sehr von sich überzeugt und als wäre er gütig, den Fans “ein Stück” von ihm zu geben.

Setlist:

1.    Search and Destroy
2.    Salem's Lot
3.    Escape the Wrath
4.    Silent Madness
5.    Deliver Us From Evil
6.    Deadly Blessing
7.    Cry of Medusa
8.    Holy Soldier
9.    American Metal


SKISKI


ARTCH


ARTCHARTCH


Stumpfer Fischkopp: Gleich noch ein Supersänger, der auf einem weiteren meiner Lieblingsalben („Another Return“ von 1988) schmettert! Auch Erik Hawk begeisterte mit glockenheller und ausgesprochen kraftvoller Stimme. Die anderen Bandmitglieder hätten gern mehr aus sich herausgehen können, aber trotz der fehlenden Action war es genial, diese Stücke nach all den Jahren mal live zu hören. Die norwegischen IRON MAIDEN kloppten den Großteil der „Another Return“-Songs runter, wobei „Another Return To Church Hill“ zum Abschluss den absoluten Höhepunkt des Sets markierte. Eine weitere Lücke in meiner Konzertvita konnte somit durch das KIT geschlossen werden, hurra!

MetalSon: Die Musik von Artch kann mensch fast immer hören. Geboten wird Heavy/Power Metal mit NWOBHM-Anleihen. Ab und zu denkt mensch schon, dass der Song auch von Iron Maiden stammen könnte. Neben dem sehr guten Songwriting ist es besonders Sänger Eric Hawk, der mich überzeugt. Wer den Eurovision Song Contest verfolgt, könnte ihn aus dem Jahr 2007 kennen, in dem er für Island antrat, kennen.
Die Band ist gut eingespielt, wirkt zwar auch nicht sehr aktiv, passt hier aber viel besser zur Musik. Die Stimmung ist auch gut . Insgesamt also ein sehr guter Auftritt.
Highlight des Sets ist der “Hit” Another Return To Church Hill.
Auch wenn ich es nur gehofft, jedoch nicht erwartet, habe, hätten sie gern auch etwas von Drýsill spielen können. Somit bleibt das ein Wunsch für kommende Festivals!

Setlist:

1.    The Promised Land
2.    Metal Life
3.    Shoot to Kill
4.    Loaded
5.    Burn Down the Bridges
6.    Where I Go
7.    Jezebel
8.    When Angels Cry
9.    Conversio Prelude
10.  Another Return to Church Hill

ARTCH



KENN NARDI


KENN NARDIKENN NARDI


Stumpfer Fischkopp: Was dann passierte, hatte ich so nicht erwartet. Der Auftritt von KENN NARDI geriet doch glatt zu einem Stimmungshöhepunkt auf dem KIT, vielleicht dicht hinter ROSS THE BOSS und FATES WARNING! Ich persönlich liebe zwar ANACRUSIS und das Soloalbum KENN NARDIS vom letzten Jahr steht da fast auf Augenhöhe der vier Platten, aber das ist ja doch ziemlich sicker Shit. Beim KIT tummeln sich jedoch halt Expert_innen und Nerds, die auch Mucke hören, die für den Durchschnittsmetaller zu abgefahren ist. Es war regelrecht emotional, wie Band und Publikum hier interagierten. Irgendwer hatte mir im Vorfeld erzählt, dass Nardi auf ANACRUSIS-Songs komplett verzichten würde. Zum Glück war das ‘ne Ente, ziemlich zu Anfang brach gleich „Release“ aus der PA, später folgten „Something Real“ (Burner!), „Grateful“, „Sound The Alarm“, „Butcher’s Block“, „Fighting Evil“ und mit „I Love The World“ einer der gelungensten Coversongs, den eine Metalband je auf die Kette bekommen hat. Hier liebe ich die gecoverte Version sogar mehr als das Original von NEW MODEL ARMY. KENN NARDI hatte diese schrägen Screams am Start, die seine Stimme völlig eigenständig machen. Auch die neuen Songs zündeten total und waren offenbar extrem vielen Besucher*innen bekannt. Zu „Sound The Alarm“ betrat der MAYFAIR-Sänger Mario „le Fate“ Prünster die Bühne, was durch die dunkelmelodische Stimme nochmal eine weitere Klangfarbe hineinbrachte. Die Band MAYFAIR existiert übrigens offenbar bereits seit den Achtzigern und wurde mir von österreichischen Freund*innen bereits häufiger ans Herz gelegt. Es ist offenbar Zeit, die mal anzuchecken. Davon ab: Ein weiteres dickes Highlight!

MetalSon: Ich kann mit Anacrusis nichts anfangen. Mit Kenn Nardi dann aber noch weniger. Zu chaotisch und vertrackt ist mir die Musik.

Setlist:

1.    Straining The Frayed
2.    Release
3.    Dancing With The Past
4.    Something Real
5.    Fragile
6.    Grateful
7.    I Love the World
8.    Sound the Alarm
9.    Butcher's Block
10.  Fighting Evil


KENN NARDIKENN NARDI


PRAYING MANTIS


PRAYING MANTISPRAYING MANTIS


MetalSon: “Wie sind denn Praying Mantis?”, wurde ich gefragt. “Die sind immer gut. Aber was Besonderes ist das nach mehrmaligem Sehen nicht.”
Da habe ich mich aber geirrt, was den zweiten Teil meiner Aussage betrifft. In so guter Form habe ich sie noch nie gesehen.
Sänger John JayCee Cuijpers ist seit 2013 bei Praying Mantis und sang auch das gute 2013er Album “Legacy” ein.
Da stimmte wirklich alles: Setlist, Sound und Leidenschaft. Besonders die Troy-Brüder strahlen eigentlich immer gute Laune und Freude am Spielen aus.
Das Hauptaugenmerk lag auf dem NWOBHM Klassiker “Time Tells No Lies” und anderen alten Songs. Während des Schreibens des Berichtes höre ich unter anderem diese Platte. Länger nicht gehört und sofort wieder überzeugt.
Praying Mantis ist die einzige Band, die ihre Spielzeit an diesem Wochenende deutlich überzieht.
Wer kann: Praying Mantis supporten am 06.10.2016 Y & T in der Markthalle, Hamburg.

Stumpfer Fischkopp: Auch ich wurde positiv überrascht, obwohl ich PRAYING MANTIS mittlerweile mehrfach auf Festivals gesehen hatte. Derart frisch und spielfreudig hatte ich die letzten Auftritte einfach nicht in Erinnerung. Dabei überzeugten die Briten bereits 2013 mit einem brillanten Auftritt auf dem HOA, legten aber heute noch ein paar Briketts Power mehr ins Feuer. Zu einem großen Teil ist die neue Anziehungskraft der Band an Sänger John Cuijpers festzumachen, der sich seiner AOR-lastigen Stimme und souveränen Art in alle Ohren schmeichelt. Mir fiel auch der neueste Song im Set – „Fight For Your Honour“ vom 2015er Album „Legacy“ positiv auf, weshalb ich jene Scheibe wenige Wochen nach dem KIT in Form der No-Remorse-Vinylversion aberntete. Mit bester Laune auf und vor der Bühne ging es ansonsten hauptsächlich durch ein klassisch geprägtes Set mit zahlreichen Songs der „Time Tells No Lies“-Phase, hat diese Scheibe doch glatt 35 Jahre auf dem Buckel. Ein schlicht begeisternder Auftritt!

Setlist:

1.    Captured City
2.    Panic in the Streets
3.    Cheated
4.    Time Slipping Away
5.    Lovers to the Grave
6.    Fight For Your Honour
7.    Running for Tomorrow
8.    Flirting with Suicide
9.    Turn the Tables
10.  Praying Mantis
11.  Children of the Earth


PRAYING MANTISPRAYING MANTIS


HEIR APPARENT


HEIR APPARENTHEIR APPARENT


Stumpfer Fischkopp: Maulsperrenalarm gab es gleich darauf erneut – und wieder lag es zu einem großen Teil am Sänger. Da kommt so ein bärtiger, eher unscheinbar aussehender Typ auf die Bühne und schmettert die ganzen großartigen „Graceful Inheritance“-Stücke mit Leichtigkeit! Will Shaw heißt der Typ und es wäre zu schön, wenn HEIR APPARENT mit dem Kollegen ein Album aufnähmen. Als Augenzeuge der 1986er Tour mit SAVAGE GRACE darf ich sagen, dass der heutige Auftritt dieselbe Qualität hatte wie der Hamburger Gig im Rahmen diesser sog. „Metal Hammer Roadshow“. Zu ‘nem guten Sänger und einer fitten Band fehlt zum vollständigen Glück nur eine gelungene Setlist. Und da haben wir Glück, dass die Thronfolger nur zwei geile Scheiben gemacht und nie einen Stinker hinterhergeschoben haben… Tatsächlich war es ähnlich wie bei PRAYING MANTIS: Das legendäre Debut feierte Jubiläum. In diesem Fall waren es dreißig Jahre. 30 Jahre, in welchen offenbar viele Anwesende das Biest immer wieder gehört haben. Ich zähle dazu. Und so strömten zu „Tear Down The Walls“, „Running From The Thunder“, Keeper Of The Reign” oder “Another Candle” nur so die Glückshormone.

MetalSon: Dieses Jahr steht der Auftritt von Heir Apparent ganz im Zeichen des dreißigsten Geburtstag ihres Debüts “Graceful Inheritance”. So verwundert es nicht, dass bis auf “Entrance” und “Nightmare” alle Songs des Albums gespielt werden.
Bereits nach wenigen Sekunden ist klar, dass die Band sehr gut eingespielt ist und Lust auf den Auftritt hat. Der Sound war von Beginn an sehr klar und kraftvoll.
Besonders hervorzuheben ist die Leistung von Will Shaw, der 2015 zur Band stieß. Mir war er vor dem Festival noch nicht bekannt. Er singt jedoch so leidenschaftlich und treffsicher, dass mensch sich wünscht ihn in Zukunft noch häufiger zu sehen.
Eine der besten drei Shows auf dem Festival. Mehr fällt mir da nicht zu ein.

Setlist:

1.    Dragon's Lair
2.    The Servant
3.    Crossing the Border
4.    Hands of Destiny
5.    Tear Down the Walls
6.    Running From the Thunder
7.    A.N.D.... Dogro Lived On
8.    We the People
9.    The Cloak
10.  Masters of Invasion
11.  R.I.P.
12.  One Small Voice
13.  Decorated
14.  The Fifth Season
15.  Keeper of the Reign
16.  Another Candle


HEIR APPARENTHEIR APPARENT


FATES WARNING


FATES WARNINGFATES WARNING


Stumpfer Fischkopp: Argh, es soll nicht pathetisch klingen, wenn ich schreibe, dass nun Geschichte geschrieben wurde. Es ist halt Fakt, dass FATES WARNING ihre erste Old School Show in Europa spielten. Im Line-Up der „Awaken The Guardian“-Phase! Ich gehöre zu denjenigen, die FATES WARNING mit Ray Alder ebenfalls sehr genießen (die neue Platte ist der Hammer), jedoch steht John Arch für die deutlich epischeren Stücke, die wärmere Stimme und ein paar der besten Heavy-Metal-Songs überhaupt. Wenn ich überhaupt etwas an diesem Auftritt auszusetzen hätte, dann könnte ich vielleicht sagen, dass der 2012er Auftritt der ARCH/MATHEOS-Show noch etwas emotionaler verlaufen war. John Arch sang zwar heute sicherer und bewegte sich auch deutlich souveräner auf der Bühne, aber gerade dieses Unbeholfene des damaligen KIT-Auftritts war damals für mich der letzte Kick. Aber das ist der Band nun wirklich nicht vorzuwerfen und es wäre auch etwas albern, hier zu kritteln. Wie viele Meter Gänsehaut waren wohl während „The Sorceress“ kollektiv in der Halle vorhanden (ich bekomme jetzt beim Schreiben wieder eine!), wie viele Tränen wurden bei „Guardian“ vergossen? „I had a dream I was you strong as the fire in your veins then when I called out your name I would remain and witness the pain”… Bis auf ein paar soundbedingte Abstriche waren FATES WARNING in der Lage ihre wichtigsten Stücke in perfekten Versionen darzubieten. Ich bin glücklich, dass ich dabei sein konnte.

MetalSon: “Awaken The Guardian” ist ein super Album. Die Ankündigung, dass Fates Warning in dem LineUp eine Show auf dem diesjährigen Festival spielen würden, nahm ich zwiegespalten auf. Der Auftritt von Arch/Matheos 2012 war ja wirklich gut. Den Kult um John Arch verstehe ich auch heute noch nicht so ganz. Ein bisschen mehr als letztes Mal vielleicht.
Auch wenn die Setlist nahezu perfekt ist, vergeht das Gefühl, dass die besten Songs 2012 schon gespielt wurden, nicht. Bei den ersten zwei bis drei Songs wirkt der Sound mal wieder, als sei er nicht auf der Seite der Band. Spielerisch ist hingegen nichts zu beklagen. Den Gesang von John Arch empfand ich jedoch schwächer als 2012. Dies kann aber eben auch daran liegen, dass die Sensation, dass er wieder live singt, für mich nicht mehr gegeben war.
Insgesamt also eine gute bis sehr gute Leistung. Wiederholung gern mal wieder, aber bitte nicht direkt in den nächsten Jahren.

Setlist:

1.    Intro (acoustic guitar intro of "The Sorceress")
2.    The Sorceress
3.    Valley of the Dolls
4.    Fata Morgana
5.    Guardian
6.    Prelude to Ruin
7.    Giant's Lore (Heart of Winter)
8.    Time Long Past (with Joe DiBiase on acoustic guitar)
9.    Exodus
10.  The Apparition
11.  Damnation
12.  Night on Bröcken
13.  Epitaph


FATES WARNINGFATES WARNING


Fazit

Stumpfer Fischkopp: Trotz der immensen Erwartungshaltung begeisterte das KIT erneut und wird wohl in sämtlichen Metalpolls für 2016 auf den obersten Plätzen stehen. Völlig zu Recht. Eine Steigerung scheint nicht mehr möglich, aber es reicht ja, wenn auf ähnlichem Niveau weiter durchgezogen wird… Und da für 2017 bereits u.a. ATROPHY, NIGHT DEMON, ATLANTEAN KODEX, MANILLA ROAD, MEDIEVAL STEEL, OMEN, Q5, VISIGOTH, LEATHER LEONE und ein BIG EPIC HEADLINER (wer das wohl sein könnte…) angekündigt sind, habe ich da recht wenig Bedenken. AWAKEN THE GUARDIAN!

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