MOSH ROCK ONE mit SISSIES, KAI S. / 09.09.2023 – Mielkendorf, Hofstube Gut Blockshagen
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- Kategorie: Berichte aus dem Pit
- Veröffentlicht: Dienstag, 12. September 2023 16:28
- Geschrieben von Philipp Wolter
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Eine gute Idee: Das RD-ROCK, das MOSH IM MAI und das ONE LOUDER FESTIVAL kombinieren ihre Kräfte, um sich in einer Art Mini-HARD UNION gegenseitig zu unterstützen. Das ist besser als Konkurrenzkampf, finde ich. Der Name MOSH ROCK ONE erklärt sich damit von selbst, Anlass der heutigen Festivität ist es, eine Party für alle Helfer:innen der drei genannten Festivals zu feiern, wobei als Gäste generell alle Menschen willkommen sind. Den Eintrittspreis kann man auf Spendenbasis zahlen. Klingt alles super, also hin da, zumal das ONE LOUDER FESTIVAL, welches auch auf dem Gelände der Hofstube Gut Blockshagen (der sogenannten Kommune Nom) stattfindet, bisher leider immer zeitgleich zum HEADBANGERS OPEN AIR über die Bühne ging. Somit ist dies heute mein erster Besuch eines Festivals auf Gut Blockshagen.
Bilder von MJ.
Wir gönnen uns heute sogar einen Hoffest-Hopping-Day, findet doch auf dem nahegelegenen Hof Wittschap zufällig ebenfalls ein Festival statt. Dort sollen heute eigentlich INTERNA spielen, die aber aus gesundheitlichen Gründen leider kurzfristig absagen müssen. Gute Besserung! Das ist schade, wir genießen das bunte Treiben dennoch. Geboten werden Hofführungen, Ponyreiten, Spiele und Wildwuchs-Bier, außerdem kann man hofeigenes Gemüse kaufen. Während einige Mitglieder unserer Reisegruppe einen Ponyritt genießen und sich andere einen Beutel Grünzeug kaufen, frönen andere dem Antesten diverser Biersorten der Marke Wildwuchs. Als das BUMM BUMM ORCHESTRA beginnt, reisen wir weiter, um auf Gut Blockshagen nicht zu viel zu verpassen.
TYSON sind dennoch gerade fertig, als wir ankommen. Schade, die hätten mir wohl von den vier Bands am meisten zugesagt. Aber zum Trauern bleibt keine Zeit, denn schon nehmen mich Jazzy und Börbel auf eine kleine Hofführung. Ist ja unfasslich schön hier! Es geht durch eine malerische Natur, vorbei an Hühnern, Kaninchen und Alpakas, sogar entlang eines lütten Flusses. Im Hof-Café könnte man offenbar auch außerhalb des Festivals Kuchen snacken und Kaffee trinken. Da hat sich jemand ein kleines Paradies geschaffen, zumal das Gelände auch mit einer livetauglichen Bühne in einer recht voluminösen Scheune ausgestattet ist.
KAI S. haben sich bereits auf dem WILWARIN in ihrer neuen Besetzung präsentiert: Aus dem Trio ist jetzt ein Quartett geworden, denn El Woolerito ist als Sänger dazugestoßen. Jep, hier handelt es sich um jenen Shouter, der auch bei N:O:M aktiv ist, was wiederum bedeutet, dass Andi Harkonnen und Wolle nach über zehn Jahren wieder zusammen musizieren. Leider ist gerade der Gesang anfänglich etwas leise, was sich im Laufe des Auftritts zum Glück bessert. Den Sound in der Scheune gut hinzubekommen, scheint mit einer gewissen Herausforderung verbunden zu sein (es klingt alles etwas mumpfig), aber Tonmeister André kämpft unermüdlich. Yeah, KAI S. ballern barfuß die größten KYUSS-Hits wie „Green Machine“, „One Inch Man“, „Hurricane“ oder „Odyssey“. Wolle passt super dazu, kein Wunder, sind N:O:M doch selbst nicht unwesentlich von KYUSS beeinflusst. Er bringt zusätzlich eine gewisse Hardcore/Punk-Energie ein, was ich ziemlich geil finde. Wie beim Evil-Mölli-Geburtstagsgig im Dezember kommt zu „Thumb“ auch wieder eine Gastsängerin auf die Bühne und schmettert enthusiastisch mit. Die Leute feiern den Auftritt vom ersten bis zum letzten Song.
SISSIES, ey, da war doch mal was! Ich assoziiere die Hamburger Band irgendwie mit SMOKE BLOW, zumindest gab es 1999 eine Split-10“ (dritte Band waren PAYOLA) und um den Dreh herum auch gemeinsame Auftritte. In gewisser Hinsicht gibt es sogar Parallelen zu frühen SMOKE BLOW, was die dreckigen Riffs angeht zum Beispiel. Gleichzeitig klingen SISSIES weniger zugänglich, bezeichnen sich selbst auch als Doom Punk. Natürlich kann man die Band weder als Doom noch als Punk bezeichnen, aber ich verstehe, was sie damit meinen. Zwei Gitarren und zwei Bässe erzeugen eine Wall Of Sound, die durchaus an alte SAINT VITUS erinnert. Das knarzt und rifft und dröhnt doch recht erbaulich. On top kommt ein Rotz’n’Roll-Einschlag der Sorte HELLACOPTERS, GLUECIFER etc. Witzigerweise kann ich diesem Sound heutzutage viel mehr abgewinnen als noch vor zehn oder fünfzehn Jahren, insofern kommt die Wiederkehr (?) der SISSIES zur rechten Zeit. Mit Ansagen hält man sich zurück, knallt dem Mob lieber einen Song nach dem anderen vor den Latz. Es sind zwar einige Besucher:innen bereits weitergezogen, doch der Rest bangt unerschütterlich weiter.
Danach soll noch die Hamburger Metalcoverband MOSHPIT MANIACS zocken, die ich natürlich noch gern geguckt hätte. Unser Zeitfenster schließt sich jedoch, zu Hause wartet die Hundedame. Anyway, ein sehr schönes Fest in malerischer Location war das! Zum ONE LOUDER werde ich es wegen der HOA-Überschneidung wohl nie schaffen, aber MOSH ROCK ONE 2024? Wär ich dabei!
Kommentare
Das wäre ja super! Ist natürlich echt schwierig bis unmöglich, ein "freies" Wochenende zu finden. Die Festivals sprießen ja gerade we Pilze ausm Boden.
Vielleicht schafft ihr es ja doch mal zu uns aufs One Louder... man munkelt der Termin wird etwas nach vorne geschoben... näheres dazu folgt sicher bald.
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