THE OFFENDERS / 19.10.2023 - Kiel, Pumpe

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Der zweite Teil des Konzert-Triples ist nun auch Vergangenheit. Und ich nehm es wieder vorwech: Es war wiederum ein richtig gutes Konzert der OFFENDERS im Roten Salon der Pumpe (irgendwie können da gern mehr Konzerte stattfinden, ich finde es sehr gemütlich da und die Größe ist für viele Bands perfekt). Vor Ort angekommen, hatte ich schon die Befürchtung, dass es eine Geister-Veranstaltung werden würde. Die Pumpe war ziemlich dunkel und draußen war keine Menschenseele. War natürlich aber auch kein wirklich tolles Wetter, um draußen zu stehen. Im Raum unten waren aber auch noch nicht allzu viele Menschen. Beginn war um 20 Uhr angesetzt, das wurde dann doch nicht ganz eingehalten und nach und nach trudelten auch noch einige People ein.

 

Eine Vorband gab es an diesem Abend nicht.  Zwischendurch während des Auftritts hatte ich ma grob ca. 50 Loite getippt, könnten auch um die 60 gewesen sein. Es sah auf jeden Fall ganz ordentlich aus für einen Donnerstag-Abend, ich hoffe, dass das auch Veranstaltende  und Band genauso gesehen haben (ich brauch ja nicht zu erwähnen, dass mehr immer geht). Und mitskandiert, getanzt, Fists in the Air gab es auch zahlreich. Die Stimmung war (nach vielleicht etwas verhaltendem Start) auf jeden Fall vorhanden. Ich bin jetzt nicht so mega bewandert in der Diskografie der Band, von der neuen Pladde „Orthodoxy Of New Radicalism“ gab es auf jeden Fall einiges zu hören. Damit zündeten die Berliner Exil-Italiener die nächste Stufe ihrer Bandlaufbahn. Nochmal weiter wech vom „Hooligan Reggae“, hin zum selbst ernannten „Combat-Rock“. Ich finde, das steht ihnen auch gut zu Gesicht. Musikalisch mehr Streetpunk, mehr Hooks und Chöre, Folkanleihen (auch während des Gigs kam die Mandoline des Öfteren zum Einsatz), clashige Gitarren (Zufall, dass Sänger und Gitarrist Valerio  - getreu nach dem Motto: „it’s never too dark to be cool“ mit Sonnenbrille :) - eine Telecaster spielt?).  Textlich wiederum geht es um antifaschistische/-rassistische Themen Persönliches, Politisches. Als in Berlin lebende Band kommt man wohl auch nicht um das leidige Thema Gentrifizierung herum. Schön fand ich anzusehen, wie die Band sich zu dritt an vorderster Reihe formierte und jeder von ihnen mit Passion ins Mikrofon gröhlte/sang, angefeuert vom (optisch Travis Barker nicht unähnlich) Schlagzeuger aus dem  hinteren Bereich - das hatte etwas Gangartiges. Melodien können sie, das kann ich bezeugen. Versucht zum Beispiel ma, den Song „Marchez“ (der Song behandelt den spanischen Bürgerkrieg bzw. den antifaschistischen Widerstand gegen das rechte Regime) aus den Ohren zu kriegen (hier kommt noch ein unwiderstehliches Gitarren-Lick hinzu). „Raise  your first, up the pints“ wurde auch von vielen währenddessen gelebt. Bei „Hooligan Reggae“ gen Ende wurde nochmal ausgiebig mitgekehlt.  Arbeitnehmerfreundlich war das Konzert nach einigen Zugaben dann sogar vor 22 Uhr vorbei. Hat Spaß gebracht!  

 

P.S.: Irgendwie krass, dass man aus der Pumpe rausgekegelt wurde an einem Donnerstag… früher am „kleinen Freitag“ ging danach noch die Luzie ab. So ändern sich Zeiten…

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