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Kategorie: Tonträger Reviews
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Veröffentlicht: Donnerstag, 25. August 2022 17:17
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Geschrieben von Philipp Wolter
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Zugriffe: 482

Was für ein Plattentitel! Ich bekomme da gleich Assoziationen und stelle mir die Insel als metaphorischen Ort vor, an den man gedanklich alle Personen, die einen mit ihrer negativen Art runterziehen wollen, verbannt. You can’t bring me down, ab auf die Insel!
G31 sind eine Hamburger Punkband. Und es ist witzig, aber ohne zwanghaft das Klischee bedienen zu wollen, gibt es Details, die irgendwie typisch Hamburg-Punk sind. Ein eigenwilliges Element, was man auch bei RAZZIA, BUT ALIVE, ART OF TIN TOYS oder SHEEP ON A TREE hört.
Musikalisch gibt es viel zu entdecken, denn G31 packen in ihren treibenden Punkrock zahlreiche überraschende Ideen. Die Gitarren besitzen diesen herrlichen Sound, der entsteht, wenn die Zerre weniger extrem eingestellt ist, trotzdem (oder gerade) Rotz ohne Ende und Raum für Spieldetails da sind.
Ein ganz zentraler Aspekt ist Mitras Gesang, der mir ausgesprochen gut gefällt. Der Sängerin gelingt es, eine geile Balance aus Melodie und Aggression hinzulegen. Rein stimmlich könnte sie sich sicher auch permanent einen abjodeln, aber sie schreit und singt lieber, dass es zur Mucke und den Texten passt.
Letztere zeigen einerseits eine klare Haltung („Zu schön für dich“ etwa rechnet mit AfD-Wähler:innen ab), fallen aber gleichzeitig auch angenehm kryptisch aus. „Radiergummi“ ist ein Beispiel dafür: „Sein Name ist Nichts / Er ist sehr beliebt / Er trägt keine Maske / Weshalb man es nicht sieht“. Schön auch „Wanda Wandalis“ mit Zeilen wie „Ihre rote Spur regnet wie Vögel / vom Himmel herab / zerbricht das Spiegelkabinett / Und führt den Thanatos ins Grab“.
Gatefoldcover, Text-Einleger, beiliegende CD (mit drei Bonustracks), sehr stimmiges Artwork und eine amtliche Produktion – mit ihrer zweiten LP hauen G31 richtig einen raus. Dagegen können die Arschlöcher auf ihrer Insel nichts ausrichten.
Hier noch ein Link zum Reinhören und Abernten:
https://orcd.co/g31-insel
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Kategorie: Tonträger Reviews
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Veröffentlicht: Samstag, 29. Januar 2022 10:38
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Geschrieben von Strecker
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Zugriffe: 1627

Mit dem Album VI geht die norwegische Band konsequent weiter in Richtung Classic-Rock mit Twin-Guitars und Einflüssen aus der NWOBHM. Bei dieser Platte macht sich dies auch personell bemerkbar. Der bisherige Tour Gitarrist Brynja Takle Ohr ist erstmals auf Album VI zu hören und war auch am Songwriting beteiligt.
Ich kannte Brynja Takle Ohr bisher von der empfehlenswerten Band EL CUERO.
Im Mix macht sich die Hinzunahme eines weiteren Gitarristen – wie ich finde - nachteilig bemerkbar, denn das Saxophon ist in den Hintergrund gemischt worden und diese Nuance fehlt den Songs und nimmt SPIDERGAWD etwas Originalität und ein Alleinstellungsmerkmal. Die Kritik ist aber auf hohem Niveau. Mit Album VI ist SPIDERGAWD eine Platte gelungen, die durchweg Spass macht und mich an Bands wie beispielsweise AUDREY HORNE und HIGH SPIRITS erinnert. Was wäre das für ein schönes Tour-Package. SPIDERGAWD VI ist eine Platte, die mit mehrstimmige Gesang, mitreißendem Groove und die eingängigen Harmonien eine entspannte Atmosphäre, die mich sofort an Festivals, Sonne, Grillung und Bier denken lässt.
Das Konzert in Kiel soll übrigens am 23.03.2023 stattfinden. Wer an diesem Datum nicht zu einer Hochzeit eingeladen ist oder selbst heiratet, sollte in die Kieler Pumpe gehen.
https://www.youtube.com/watch?v=x6zpDIyb85I