Social Cirkle, Geisha, Moloken - Kieler Schaubude, 19.10.09

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Erst im Nachhinein fällt mir auf, dass die Entscheidung zwischen Marthastraße und Schaubude im Vorfeld gar nicht entschieden werden musste, da Domain Of Decay anscheinend ausfielen und kurzerhand die beiden anderen Bands Geisha und Moloken in die gute Bude gelotst wurden. So ist dann auch der bunte und spannende Genremix zwischen eher noisigem und doomigeren Sachen sowie oldschooligen 80s-Hardcore zu erklären. Eingestellt war ich bis dato lediglich auf letzteren Sound. Wie das mit den ca. 35 anderen Gästen war, weiß ich nicht.

Die ersten beiden Bands standen im Zeichen der Fußmaschine.
So gegen 22 Uhr fing es dann überraschend nicht so wirklich hardcorig an. Geisha aus der UK spielten als erste Band auf. Schon optisch hätte man auf eine andere Richtung der härteren Gangart schließen können, wie der „typische“ Harcdoreler sahen die Mitglieder nicht aus. So hatten alle eine (mal mehr, mal weniger) lange Matte vorzuweisen. Zu Beginn erinnerten sie mich als eine (und nochma) hardcorigere Variante von Unsane. Im Endeffekt war der ganze Gig ein langer Song mit variablen Abschnitten. Es gab eigentlich keine Pause (oder Ansagen). Das sowie seine längeren Instrumentalteile wirkten sich aber keineswegs negativ aus, es wurde nicht eintönig oder langweilig (oder beides). Hab da auch son bisschen Melvins rausgehört. Die Noiseanteile wurden auch nach und nach erhöht, wobei der Sänger/ Gitarrist auf Knien seine zahlreichen Fußpedale per Hand bediente. In einer kleinen Krachorgie endete deren intensiver und durchaus atmosphärischer Auftritt.


Nun folgte die zweite Band des Abends: Moloken aus dem düsteren Schweden. Rein optisch eher in die (Speed/Thrash/Black – ohne Corpsepaint) Metalrichtung einzuordnen. Alle komplett in schwarz gekleidet, der Mattenanteil wurde hier in Sachen Länge nochmals überboten. Der Bassist (und einer der zwei Schreihalsen) hätte glatt den Protagonisten in dem Märchenfilm Passion Christi mimen können. Auch hier auffallend: die Fußpedale. Alle drei Saitenzupfer hatten eine Armada von diesen vor sich liegen. Musikalisch eher in die Riege mit Cult of Luna, Isis etc. einzuordnen, wurden längere Songs dargeboten, in denen auch mal der Fuß vom Gaspedal (nicht Fußpedal) genommen wurde, um dann mit ordentlich Schmackes einen die Ohren zuzudröhnen.


Nach diesen eher langsameren Bands kamen dann Social Cirkle aus God`s Own Country, die mit ihren anfangs erwähnten Sound und schnellen Liedern einen erfrischenden Kontrast bildeten. Meinetwegen kann das Oldschool-80-HC-Revival noch Tausende von Jahren anhalten, wenn so eine Scheiße wie – räusper – „Crabcore“ (ich hab immer noch die total verblödeten Spastis im Supermarkt vor Augen …aarrrgggh) dafür in die verdammte Hölle geht. Oder nein, wenn nur in der Hölle der gute alte, fiese (echte) Rock and Roll gefiedelt wird, lieber in den Himmel! Sollen die sich mit den Flippers und Hansi Hinterseer und Co amüsieren. Sehr agil wurden die kurzen Lieder gespielt. Pech mit einer gerissenen Saite und einem kaputten Mikrofon (hat Peder aber blitzschnell ohne dass das viele mitgekricht haben gelöst) wurden mit Einsatzfreude übertüncht. War n guter Gig und der gesamte Abend nicht nur ob seiner Diversität sowieso! 


Kommentare   

0 #1 Torsten 2009-10-20 10:53
Jau, geiler Abend mit cooler Mischung! Mich hat der Bassist/Sänger von MOLOKEN ein bißchen an Geedy Lee (Rush) erinnert. Wegen seines Vollbartes kam aber auch ne Prise ol' Lemmy hinzu.
GEISHA waren überraschend gut. Die langen instrumentalen Sachen waren schön betörend/hypnotisierend!
Kurz und prägnant dann SC - BLACK FLAG liessen grüßen. Yeah! Ol' School!
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