TERRORBLADE, STRYDEGOR, REZET / 13.11.09 – Kiel, Pumpe

0 Dislike0

„Moin, wir sind REZET aus Schleswich. Der nächste Song geht über ‘ne schwarze Messe.“

Old School Metal in der Pumpe – die Warm Up-Show zum Kielowatt-Festival:

 

 

„Mit (…) über 200 Konzerten im Jahr ist die Pumpe das aktivste und produktivste Veranstaltungszentrum in Kiel“, lobt der Infotext im Station den Schuppen anlässlich des 30-jährigen Jubiläums. Klar, die dort tagenden Arbeitsgruppen und politischen Diskussionen/Veranstaltungen müssen lobend erwähnt werden. Aber wenn man mittlerweile nicht mal mit einem Bier vor dem Eingang stehen darf, mit einem in der Pumpe gekauften Getränk das Zentrum nicht verlassen darf und überall Security steht, mindert sich doch der Spaß des/der Besuches/Bersucherin. Natürlich sind diese Umstände Teile von Auflagen, welche die Leitung der Pumpe zu erfüllen hat und einige der Ordner sind durchaus höflich und hilfsbereit, aber in einem autonomen Zentrum wie der Meierei fühle ich mich doch um Längen wohler. Und das ist diplomatisch ausgedrückt, den Satz „hier gehe ich nie wieder hin!“ habe ich in Bezug auf die Pumpe in letzter Zeit häufig von Bekannten gehört.

REZET hauen trotzdem rein. Das Old School-Outfit muss nicht extra erwähnt werden – so 80er Metalstyle sah ich nicht mal in den 80ern aus. Aber REZET sind nicht nur kultig anzusehen, sie haben sich auch qualitativ ordentlich gesteigert. Neue Songs klingen gern mal nach very early KREATOR und auch bisken MEGADETH blecken hervor. Geilerweise gibt es wohl bald eine Platte, ich hoffe schön authentisch produziert und auf Vinyl?! Und der VIOLENT FORCE-Song, den REZET am Ende feilbieten, darf auch drauf sein, denn er ist ein schönes Statement, wofür REZET stehen: Ursprünglicher Thrash, der nicht zu technisch ist und auch mal punkig nach vorne rüpelt.

STRYDEGOR waren vor fast exakt einem Jahr schon einmal im Roten Salon und sind besser, als man bei der Beschreibung Pagan Metal befürchten könnte. Denn im Grunde spielen die Hagenower lupenreinen Death Metal im UNLEASHED-meets-AMON AMARTH-Stil. Und nur weil man sich so viel Thorshämmer umhängt, wie die Hälse tragen, muss man ja keinen Trollschmarrn spielen (nix gegen FINNTROLL by the way). Aber unter dem Pagan-Banner segeln eben derart unterschiedlich ausgerichtete Bands, dass diese Stilbezeichnung eher als inhaltlicher Aspekt angesehen werden muss. Recht professionell walzt man die ZuhörerInnen platt, der Sänger/Gitarrist grunzt und kreischt dazu ganz amtlich.

TERRORBLADE passen hervorragend zu REZET, auch hier herrscht ein klarer Old School Spirit. VENOM und MOTÖRHEAD mit sattem Thrash-Einschlag – sehr schön. Leider zerkloppt der Drummer gleich nach zwei Songs seine Fußmaschine. „Hey, sieben, acht Stunden Fahrt von Münster nach Kiel – für zwei Songs!“, gibt sich der Sänger schicksalsergeben, doch natürlich wird nach Reparatur oder Ersatz weitergezockt. Der Mob macht trotz später Stunde gut mit, kein Wunder bei solch eingängigen Songs und dem VENOM-Cover von „Evil – In League With Satan“. Die „Schnaps“-Forderungen des Mobs werden von TERRORBLADE indes nicht erfüllt: „Kauft euch selber was zu saufen – wir sind doch nicht die Caritas“. Ob die allerdings die Versorgung von durstigen Metalheads mit Hartgas als Teil ihres Kampfes für mehr Solidarität sähe, bleibt dahingestellt…

Kommentare   

+2 #1 Matt 2012-09-02 19:08
„Kauft euch selber was zu saufen – wir sind doch nicht die Caritas“ - Unser Klassiker Review im September 2012!
Zitieren

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv